Samstag, 22. August 2015

Runde 7 in Wien und Kärnten



Im Vienna Chess Open A-Turnier haben die Österreicher weiterhin Rückstand auf die Spitze. GM Shengelia und Valentin Dragnev können den Abstand durch Siege jedoch auf 1 Punkt reduzieren. Denselben Rückstand weisen GM Kindermann und IM Danner auf. Bei noch zwei verbleibenden Runden wird wohl ein Sprung nach ganz vorne nicht mehr im Bereich des Möglichen liegen.Im B-Turnier kommt Florian Charaus zu einer Remise gegen WMK Mayrhuber. Heute spielt Florian gegen Noordijk Ed (1864). 
 

Bezüglich des Feffernitz-Opens fällt dem Chronisten die Berichterstattung wieder mal sehr schwer. Robert Spitzl kann gegen einen favorisierten Gegner ein beachtliches Remis erzielen - soviel zu den guten News. Gerald spielt gegen den Kroaten Kobas Mihael (1936) wohl eine seiner stärksten Partien seit langem. Die weiße Zugumstellung in der Eröffnung (1.Nf3) wird negiert und der Schwenk zur präparierten Hauptvariante von Schwarz erzwungen (D37, QGD) und ist nach Zug 4 abgeschlossen. Im weiteren Partieverlauf können alle taktischen Pläne von Weiß aufgedeckt und widerlegt werden. Um Zug 32 könnte Schwarz den Springer gegen Läufer für eine Bauernmehrheit am Damenflügel tauschen, spielt jedoch konservativ. Bei Zug 37 stellt Schwarz einen Abzug auf, was jedoch mit Fesselung der Dame entkräftet wird. Es droht für Schwarz ein Bauernverlust, der durch eine Sequenz von Zwischenschachs abgewendet werden kann. Nach Zeitkontrolle Abwicklung zu PPPK gegen PPPK (alle Bauern auf f-h), wobei der weiße König einen Weg durch die schwarze Bauern-Phalanx hat und die nachziehenden Bauern für freie Tempi sorgen. Das logische Remis mit Umleitung des gegnerischen Königs auf die H-Linie mit zeitgleicher vertikaler Opposition wird von Gerald nach 4.5 Stunden falsch berechnet (wie auch vom Gegner in der post mortem Analyse) und leider nicht abgespielt. Stattdessen setzte der Chronist seine letzte Chance auf ein Bauernopfer in der Hoffnung, der König und nicht der Bauer würde schlagen – eine sehr, sehr, sehr schmerzhafte Niederlage und ein unwürdiges Ende für eine bis dahin von beiden Seiten praktisch fehlerfrei vorgetragene Partie. Heute mit den weißen Steinen gegen die österreichische U16 Nachwuchshoffnung Schlager Florian (1856). Der Turniersieg ist GM Malakhatko nach einem Sieg im direkten Duell mit IM Eisenbeiser praktisch sicher.

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