Donnerstag, 31. Dezember 2015

24. Aschach Open, Runde 7

Runde 7
Mit der abschließenden 7. Runde endet ein mühsames Schach-Jahr 2015. Zeit zur Erholung bleibt wenig – beim Neujahrs-Mannschafts-Blitz am 6.1 gilt es schon wieder an die Turnierbretter zurückzukehren.
Im A-Turnier kann Florian Charaus seine seltsam anmutende exorbitante Siegesserie prolongieren. Gegen den stärker eingeschätzten Nachwuchsspieler Daniel Morgunov (2029) sieht sich Florian obwegen mangelnder physischer Intaktheit in einem frühzeitig offeriertem Remis-Gebot die größten Chancen, nochmal was Zählbares mit Weiß zu lukrieren. Morgunov lehnt natürlich ab und trägt die Partie weiter vor. Warum auch immer kommt Florian zu 2 Mehrbauern, die in einen vollen Erfolg konvertiert werden – es geht auch ohne geschenktem Turm!  Mit 4.5 Zählern erreicht Florian den 19. Endrang (Startnummer 77!!) bei einer ELO-Performance von sage und schreibe 2251! Eine FM-Norm wird sich aber trotzdem nicht ausgegangen sein J
Leider einen erneuten Rückschlag gab es für Markus Pöll, der die schwarzen Steine gegen Tobias Jakob verlustig geben muss. Mit 2.5 Punkten erzielt Markus den 80 Endrang bei einer ELO-Leistung von 1908.
Im B-Turnier kommt es zur Neuauflage der Begegnung Franz Fuchs-Gerald Zwettler aus der 2. Landesliga, Auswärtspartie in Haslach. Da bis zur heutigen Runde um 10:00 wenig Zeit für eine intensive Partievorbereitung blieb, fokussierte sich Gerald auf die Analyse der letzten Begegnung, die in einer Remise mit leichtem Spiel für Gerald endete. Es konnten zahlreiche Ungenauigkeiten von Fuchs in dieser Partie aufgegriffen werden. Leider hatte auch der Opponent seine Hausaufgaben gut erledigt und die Ungenauigkeiten gänzlich aus seiner Weiß-Eröffnung entfernt. Gerald muss lange um den Ausgleich kämpfen und verliert um Zug 15 zunehmends die Stellung. Einiger Materialabtausch erlaubt es Gerald wieder auszugleichen. Die Turmlinie geht jedoch verloren und die schwarzen Leichtfiguren verharren auf der Grundlinie ohne Perspektive. 
Fuchs spielt zu diesem Zeitpunkt äußerst präzise und verbessert die Stellung Zug für Zug. Ein Remis-Flehen von Gerald wird abgeschmettert. Schlussendlich muss sich Gerald dazu durchzuringen, dem Gegner einen besicherten Freibauern zu erlauben (vgl. Stellung vor Schwarz-Zug 37 links), der bis auf die 6. Linie vorangetrieben wird (vgl. Stellung vor Schwarz-Zug 48 rechts). Mit dem „richtigen“ Läufer für das Einzugsfeld ergibt sich eine solide Festung. Als auch Geralds Monarch näherrückt, um diesen Freibauern zu eliminieren, bietet Fuchs eine Remise. Gerald willigt in absolut ausgeglichener Stellung in die Remise ein, weil dieser Problem-Vasalle doch permanent besichert werden könnte. War heute um einiges mühseliger als in der 2. Landesliga Begegnung. Gerald kommt auf 3.5 Zähler, die zum Großteil in den nur 3 Weiß-Partien erspielt werden konnten. Bei 4 Schwarz-Auftritten gab es nur einen kumulierten Zähler zu lukrieren – zu wenig. Gesamt Endrang 44 bei einer ELO-Leistung von 1695.

Christian Mörzinger jun. hatte schon nach Runde 6 das Turnier mit einem Zähler bei einer ELO-Leistung von 1406 verlassen.

Im C-Turnier verliert heute Markus Auinger mit Schwarz leider seine letzte Partie gegen Florian Fuchs. Endrang 12 mit starken 4.5 Zählern bei einer ELO-Leistung von 1485.

[Bildmaterialien von Perter Kranzl http://www.chezrene.at/bilder/Schach/Aschach15/index.html ]

Runde 7
A) Charaus Florian (1964) 1-0 Morgunov Daniel (2029)
A) Tobias Jakob (1932) 1-0 Pöll Markus (2064)
B) Fuchs Franz (1781) ½-½ Zwettler Gerald (1705)
C) Fuchs Florian (1463) 1-0 Auinger Markus (1392)

Mittwoch, 30. Dezember 2015

24. Aschach Open, Runde 6

Runde 6
Auch heute gab es bei unseren Spielern Höhen und auch ein paar Tiefen. Generell ist zu konstatieren, dass auf den Brettern nicht mehr so verbissen um Siege gekämpft wird wie in den Runden 1-5 und man oftmals frühzeitig in eine Remise einwilligt.  

Im A-Turnier spielt Florian Charaus gegen Florian Mostbauer, der mit 1.c4 eröffnet. Um Zug 8 bietet Mostbauer überraschend eine Remise. Dies kann entweder an der perfekten Vorbereitung von Charaus liegen (1…g6!!), an der Angst vor einem mehr oder weniger erzwungenen Turmverlust oder turniertechnisch motiviert sein (kein FM, IM Monster in der letzten Runde?). Von der Rauchpause zurückkehrend willigt Florian Charaus in die Remise ein.
Ebenfalls auf die Siegerstraße zurück kehr Markus Pöll gegen Günther Probsdorfer. Nach dem Durchschreiten des Tales der Schmerzen wird heute mal wieder ein souveräner Sieg eingefahren (dies schließt der Chronist daraus, das dessen Partie ab und zu von Markus beobachtet wurde).  

Im B-Turnier sieht sich Gerald mit Weiß spielend Fritzer Friedrich zugelost. Dieser pflegt gegen 1.e4 Sizilianer oder Pirk abzuspielen. Ersteres ist ein wunder Punkt von Gerald, zweiteres diesem nur vom Namen bekannt. Also intensive Präparation in doppeltem Umfang. Da Fritzer in der Vergangenheit auch schon einen Sieg gegen einen 2100+ Opponenten erzielen konnte, wird die Hausaufgabe von Gerald sehr ernst genommen und tagsüber 3 Stunden investiert. Am Brett findet sich ein Sizilianer, der von Gerald erfolgreich bis zur Unkenntlichkeit verfälscht wird, ohne jemals den weißen Anzugsvorteil komplett aufzugeben. Erstmalig findet sich stets ein Plan hinter Geralds Zügen, beide Seiten spielen im Partieverlauf sehr akkurat. Als Fritzer unter Druck gen Remise Material abzutauschen sucht, kann von Gerald ein Bauer erobert werden. Der Rest ist eine Frage der Technik – souveräner Sieg. Wäre sich Gerald des Umstandes bewusst, welche Rechenmaschine, welche Macht mit dem weißen Spielgerät bzw. Endspiel-Monster er eigentlich sein könnte, wären die schnellen Remisen ein düsteres Relikt der Vergangenheit und jede Partie würde über die volle Distanz ausgefochten werden. Aschach wird wohl ELO-mäßig ein massives Minus bedeuten, die hart erarbeiteten Eröffnungen werden sich jedoch hoffentlich in Zukunft rentieren. 
Weniger gut ergeht es leider Christian Mörzinger jun. Dieser hat es heute mit Gaspar Zdravko zu tun, der vor wenigen Jahren noch tief in den 1800-er ELO Bereichen stand und auch Gerald vor 2 Jahren eine Niederlage in seiner ersten B-Turnier Partie beibrachte. Eine denkbar ungünstige Aufgabe auf den hinteren Turnierbrettern, die leider auch ein schnelles und jähes Ende findet.

Im C-Turnier ist Markus Auinger seinem Hörschinger Vereinskollegen Werner Pfeffer zugelost. Um den Schein zu wahren werden 10 mehr oder weniger korrekte/sinnvolle Züge aufs Brett gezaubert, um dann in die Punkteteilung einzuwilligen. Die Dumancic’es (Pero, Stanko) haben für diesen Zwecke eine präparierte 40+-Züge Partie, die auswendig gelernt wohl in weniger als 5min zur Remise abzuspielen ist (vgl. Runde 4).  

Runde 6
A) Florian Mostbauer (2188) ½-½ Charaus Florian (1964)
A) Pöll Markus (2064) 1-0 Günther Probsdorfer (1904)
B) Zwettler Gerald (1705) 1-0 Fritzer Friedrich (1607)
B) Mörzinger Christian jun. (1484) 0-1 Gaspar Zdravko (1644)
C) Auinger Markus (1392) ½-½ Pfeffer Werner (1455) 

Dienstag, 29. Dezember 2015

24. Aschach Open, Runde 5

Runde 5
Das 24. Aschacher Open neigt sich bereits dem Ende zu. Heute wurde die 5. Runde absolviert – wieder mal mit gemischter Bilanz.

Im A-Turnier leidet Markus Pöll sichtlich mit den schwarzen Steinen. In der Eröffnung geht ein Bauer verloren – der schwarze Freibauer im Zentrum scheint ohne Perspektive. In massiver Zeitnot will Markus mit einem Turmopfer die gegnerische Dame erobern. Leider kann die Drohung mit einem vorgestellten Turm abgewehrt werden. Selbst wenn der Plan aufgegangen wäre, hätte sich nuir ein Tausch Türme für Dame ergeben – Aufgabe.
Für Florian gab es heute ein deja-vu. Der Chronist bekam in seinen 120 Wertungspartien leider noch keinen Turm geschenkt. Florian bekommt dieses Geschenk nach Runde 4 auch heute wieder  von einem 2000er zuerkannt. Mit Weiß spielend kann Florian schnell die Königsstellung von Koller torpedieren. Dass eine geöffnete g-Linie nicht immer von Nachteil sein muss, wollte Schwarz im weiteren Partieverlauf demonstrieren. Der König geht zur Seite und macht Platz für die Türme die in Kombination mit Läufer und Dame gen intakter Königsstellung von Florian wirken sollen. Statt die Türme zu verdoppeln, wirft der Gegner jedoch schon den ersten Turm gen g2? Bei korrekter Abwicklung leider nur 2 Bauern für das Opfer. Da sich Florian weiter in der Offensive befindet, schnelles Partieende durch Aufgabe. Morgen wartet wohl noch ein stärkeres Kaliber. Es bleibt zu hoffen, dass die Partie-Präparation nicht die heutige Bierverkostung beinhaltet.

Im B-Turnier bereitet heute Gerald die ihm eher unbekannte Reti-Eröffnung vor, die Robert Spitzl häufig abzuspielen sucht. Als „Aha“ Moment sollte das selten gespielte 2..b5 gereichen. Es wird erwartet, dass in etwa 1.Nf3 Nf6 2.g3 b5 3.Bg2 Bb7 4.0-0 e6 usw. folgt. Leider wurde 2..b5 von Robert nur mit kurzer Bedenkzeit gewürdigt und eine „normale“ Entwicklung vorangetrieben. Es wird die Spassky-Variante mit 1.Nf3 Nf6 2.g3 b5 3.Bg2 Bb7 4.d3 e6 5.0-0 Be7, usw. abgespielt. Gerald genießt schnell signifikanten Raumvorteil am Damenflügel. Leider sind die Türme disloziert, der Läufer auf der Grundlinie stört und die Springer sind auch ohne Perspektive. Das die Stellung etwas überdehnt ist, muss von Schwarz der Durchbruch zeitnahe erfolgen. Es ist zu bezweifeln, dass die Reorganisation der schwarzen Stellung in kurzer Zeit erfolgen kann. Zu diesem Zeitpunkt hat Gerald auch schon 1 Stunde Bedenkzeit konsumiert, obwohl noch keine scharfen taktischen Verwicklungen aufgekommen sind.  Als von Weiß d4 mit unklarem Ausgang als Durchbruch droht, bietet Gerald eine Remise – Spitzl willigt ein. Gemäß Computer-Analyse war nie eine Seite um mehr als +/-0.3 vorne, korrektes Spiel von beiden Seiten und Punkteteilung als Konsequenz.
Ebenfalls eine Remise gibt es für Christian Mörzinger jun. Die Eröffnung mißling leider etwas und ein Bauer geht verlustig. Statt eine gegnerische Figur mit akkuratem Spiel zu erobern, löst Christian die Problemstellung mit Damenopfer für Turm und Läufer. Als dann noch eine weitere Leichtfigur für 2 Bauern geopfert wird, scheint die Niederlage besiegelt. Der Opponent sieht die Überlegenheit der Dame gegen den Turm nicht als gegeben an und willigt in eine Remise ein. Die Stellung wäre da wohl mit ca. +6.0 zu bewerten gewesen…

Im C-Turnier spielt Markus Auinger einen symmetrischen Engländer mit. Am Damenflügel kann jedoch im weiteren Partieverlauf der Gegner einen Mehrbauern konstruieren, der schlussendlich zum vollen Erfolg genügen sollte. Englisch spielt man auch asymmetrisch! Ohne Kenntnisnahme des Chronisten konnte die hoffnungslose Stellung jedoch gedreht werden. Die Siegesserie von Markus hält somit an, das Zwischenergebnis mit 4.0/5.0 ist als toller Erfolg zu werten.

Runde 5
A) Charaus Florian (1964) 1–0 Koller Hans-Jürgen (2082)
A) Gschwendtner Stanislav (2001) 1-0 Pöll Markus (2064)
B) Spitzl Robert (1597) 1/2-1/2 Zwettler Gerald (1705)
B) Maier Gerald (1651) 1/2-1/2 Mörzinger Christian jun. (1484)
C) Wilhelm Walter (1558) 0-1 Auinger Markus (1392)

24. Aschach Open, Runde 4

Runde 4
Die 4. Runde beim diesjährigen Donau Open bereitete wieder mal den Boden für einige Schach-Dramen sodass der Chronist die vollen 6 Stunden als Kiebitz vor Ort verbrachte. Die Partie Kuran-Schobesberger verwirrte selbst erfahrenste Schachspieler, wer da eigentlich 100% auf Sieg stünde...

Im A-Turnier behandel Wilhelm Kirchmayr die von Markus Pöll vorgetragene Eröffnung sehr gut. Markus investiert einiges an Bedenkzeit, kann jedoch keinen schlüssigen Angriffsplan entwickeln – rasche Punkteteilung.
Florian Charaus will gegen Gerhard Spiesberger die Mission 2000ELO weiter vorantreiben. In der Eröffnung scheint Florian mit den schwarzen Steinen gehörig unter Druck. Ein Bauer geht verlustig, die Türme wirken für den Moment deplatziert und im Zentrum sehen sich die Leichtfiguren mit Abzugsdrohungen konfrontiert. Florian kämpft verbissen um den materiellen Ausgleich ohne signifikante Fortschritte zu erzielen. Um Zug 30 stellt dann plötzlich Spiesberger einzügig einen Turm ein. Doch anstatt die Hand zur Aufgabe zu reichen, entwickeln nun die weißen Steine vehemente Angriffspläne. Springer, Läufer, verbliebener Turm sowie weiße Dame wirken auf den schwarzen Monarchen bei geöffneter h-Linie ein. Da beide Spieler massiv in Zeitnot sind ist der Partieausgang mehr als unklar. Immer wieder muss Florian mit wenigen Sekunden auf der Uhr mögliche Drohungen bis hin zum Damenverlust entschärfen. Nach der Zeitkontrolle ist zwar der materielle Vorteil für Florian besichert, ein weißer Einschlag wird jedoch definitiv erfolgen – entweder durch einen Turm oder durch einen Springer mit drohendem Damenverlust. Für den Beobachter scheint zumindest die Qualität bis hin zu einer kompletten Figur verlustig zu gehen – oder noch schlimmer. Spiesberger verzichtet auf das zusätzliche Turmschach und erobert direkt die Qualität. Dies erlaubt Florian im Gegenzug in den Angriff überzugehen. Der Springer wird aktiviert und muss von Spiesberger zur Abwehr eines Matt-Angriffes ebenfalls abgeschlagen werden. Nach Damentausch findet sich ein Endspiel K+4P gegen K+R+2P am Brett. Florian bringt den König zur Bauernabwehr in Stellung und splittet die letzten verbliebenen weißen Bauern auf h6 und f6. Akkurate Endspieltechnik und Zugzwang erlauben das Erobern beider Bauern – Sieg für Florian nach 5 1/2 stündiger Spielzeit. Heute gilt es für Florian, die weißen Steine für Zählares gegen Hans-Jürgen Koller zu nützen.
Im B) Turnier leidet Christian Mörzinger jun. gegen Gerhard Pleininger. Bei kaputter Stellung und Verlustbauer drohen weitere Materialeinbußen – Aufgabe.
Gerald muss leider gegen seinen Mannschaftskameraden Knogler Renald aus Hartkirchen antreten. Um die Moral vor der meisterschaftsvorentscheidenden Begegnung mit Ottensheim in der 1. Klasse Nord nicht zu senken, entscheiden sich beide Seiten für einen pazifistischen Partievortrag. Nachdem a3, h3, a6, h6 als eher passiv zu wertende Züge in einer abgelehnten Russischen Partie erfolgten, einigt man sich auf eine Remise, um in Runde 5 wieder voll anzugreifen. Die Auslosung sieht dabei die Partie Spitzl-Zwettler vor – ein Testlauf für die Begegnung mit Ottensheim in der 1. Klasse Nord.

Im C) Turnier eilen Markus Auinger und sein Sohn Marcel weiter von Sieg zu Sieg. Diesmal kann mit Anton Hauzenberger auch ein stärkerer Gegner zur Aufgabe gezwungen werden. Wäre im C-Turnier nicht der Hörschinger Jungstar Sebastian Bauer mit noch weißer Weste am Start, könnte Markus eventuell auch noch nach den vordersten Plätzen streben. Mit 3/4 hat Markus nach Runde 4 jedoch zumindest doppelt so viele Punkte lukriert wie der Chronist selbst.

Runde 4
A) Spiesberger Gerhard (2057) 0–1 Charaus Florian (1964)
A) Pöll Markus (2064) 1/2–1/2 Kirchmayr Wilhelm (1887)
B) Zwettler Gerald (1705) 1/2 –1/2 Knogler Renald (1627)
B) Pleininger Gerhard (1696) 1–0 Mörzinger Christian jun. (1484)
C) Auinger Markus (1392) 1–0 Hauzenberger Anton (1471)

Runde 5
A) Charaus Florian (1964) – Koller Hans-Jürgen (2082)
A) Gschwendtner Stanislav (2001) - Pöll Markus (2064)
B) Spitzl Robert (1597) - Zwettler Gerald (1705)
B) Maier Gerald (1651) - Mörzinger Christian jun. (1484)
C) Wilhelm Walter (1558) - Auinger Markus (1392) 

Montag, 28. Dezember 2015

24. Aschach Open, Runde 3

Nachtrag zu Runde 2

A) Pöll Markus (2064) 0-1 Schreiner Peter (2437)
C)  Auinger Markus (1392) 1-0 Stadlinger Lukas (959)

Runde 3
Da der Sonntag für eine Doppelrunde herhalten musste, galt es um 17:00 nochmals zu Runde 3 anzutreten. Das A-Turnier sah unseren wiederhergestellten Florian Charaus obwegen der Auslosung das Partieformular gen Papierflieger zu deformieren. Die Begegnung mit Ly hatte sich scheinbar nach bereits 0 Zügen stellungsmäßig festgespielt – Remis. Markus Pöll konnte leider auch nicht auf die Siegerstraße zurückkehren. Gegen die talentierte Jasmin Schloffer mussten die schwarzen Steine verlustig gegeben werden. Heute gibt’s aber in Runde 4 gegen Wilhelm Kirchmayr die Chance auf Rehabilitation.
Im C-Turnier prolongiert Markus Auinger im Gleichschritt mit seinem Sohnemann die nun lancierte Siegesserie. Marcel besiegte dabei den Groß-Groß-Cousin des Chronisten vom SV Kleinzell.

Und nun zum B-Turnier: Christian Mörzinger zeigt sich von der vormittäglichen Niederlage gut erhohlt und kann mit einer Remise gegen Thomas Wiesner anschreiben. Gerald bekommt es mit der #7 der Setzliste Manfred Edenhauser zu tun. Wiedermal spielt man mit Weiß das Königsgambit gegen Gerald… Durch intensive Nutzung der Bedenkzeit kann die wilde Stellung analysiert und in eine „haltbare Struktur“ umgewandelt werden. Manfred bleibt aggressiv und hat immer wieder gute Angriffspläne und taktische Motive, die nur mit Mühe entschärft werden können. Der Pfad zu einem Springer-Endspiel mit gleicher Bauernanzahl scheint geebnet, als ein unbedachter Bauernvorstoß von Gerald die Struktur schwächt. Trotzdem bietet das Springerendspiel auch bei Verlustbauer alle Möglichkeiten auf eine Remise. 
Der Pfad zu dem Bauern am Damenflügel über Nd6/Nd3 hin zu Nc4 ist berechnet und durch ein weiteres Bauernopfer auf g4 geebnet und genügt eigentlich bei Zug 39 zur Remise. Stattdessen werkelt Gerald am Königsflügel weiter. Bei Zug 41 in nebenstehender Stellung könnte/sollte mit 41...Nh6+ der gegenerische Springer erobert werden. Das Endspiel K + N gegen K + 4P wäre relativ einfach zu bereinigen wenn die ersten 10 Züge exklusiv vom Monarchen bestritten werden (selbst zur Dame könnte Schwarz für K+Q+N gegen K+Q+2P ziehen – dies wäre jedoch wohl Meister-Level). Diesen Zug 41…Nh6+ übersieht jedoch Gerald und hält an seinem nun schon verzögerten Plan hin zum Damenflügel fest – ein fataler Fehler. Das übersehene Zwischenschach 43.Nf4+! erlaubt Edenhauser die Besicherung des Damenflügels – Stellung nun nicht mehr zu halten. Ärgerliches Ende für eine von Gerald bis dahin sehr genau vorgetragene Partie – 4 Stunden Plagerei, um schlussendlich die Remise wegzuwerfen.

A) Florian Charaus (1962) ½-½ Ly Daniel (2029)
A) Schloffer Jasmin (1908) 1-0 Pöll Markus (2064)
B) Edenhauser Manfred (1870) 1-0 Zwettler Gerald (1705)
B) Mörzinger Christian jun. (1484) ½-½ Wiesner Thomas (1646)
C) Pauli Anton (1161) 0-1 Auinger Markus (1392)

Ausblick Runde 4
A) Spiesberger Gerhard (2057) – Charaus Florian (1964)
A) Pöll Markus (2064) – Kirchmayr Wilhelm (1887)
B) Zwettler Gerald (1705) – Knogler Renald (1627)
B) Pleininger Gerhard (1696) – Mörzinger Christian jun. (1484)
C) Auinger Markus (1392) – Hauzenberger Anton (1471)

Sonntag, 27. Dezember 2015

24. Aschach Open, Runden 1 – 2

Mit leider nur einem Vertreter (Gerald) unter den gesamt 256 Teilnehmern (A+B+C) ist die Schach Kultur diesesmal beim Turnier in Aschach vertreten, weswegen auch über die Leistungen unserer Gastspieler berichtet werden kann. Ergebnisse stets unter Link zum Donau Open abrufbar. 

A) Florian Charaus (mit Weiß) bekommt es mit FM Sandhöfner (2247) zu tun. Im komplexen Mittelspiel verzichtet Sandhöfner darauf, die Qualität zu retten. Die Gegendrohung mit Läufer-Abzug auf  Dame vor König von Florian Charaus kann entschärft werden sodass Sandhöfner eine Remise bietet – Punkteteilung. Der Computer hätte zu diesem Zeitpunkt die Stellung von FM Sandhöfner klar bevorzugt….

Im A-Turnier kämpft ferner Markus Pöll als ELO-Favorit gegen Wiener Alexander (1818) mit dem schwarzen Spielgerät. Die erwachsende Stellung ist als dynamisch und höchst komplex zu werten. Die Vorteile wohl unklarer als der ELO-Unterschied vermuten ließe. Schlussendlich dominiert der Läufer von Markus gegen den weißen Springer. Der Freibauer von Wiener auf dem 7. Rang kann vom König von Markus aufgehalten werden und die ungeschützte schwarze Grundlinie von tödlichen Schachgeboten freigehalten werden – Sieg für Markus Pöll.

B) In Runde 1 bekommt es Gerald mit Monika Rozman (#5, 1898 nat, 1989 inter), die im Sommer gegen Florian Charaus auch einen Schwarz-Sieg landen konnte, zu tun. Gerald ist hoch motiviert mit den schwarzen Steinen was zu bewirken. Die nicht unbekannte Eröffnung wird korrekt behandelt und um Zug 10 scheinen alle Eröffnungs-Probleme gelöst – Zeit zum Gegenangriff 13..f5!?? Statt die weiße Königsstellung zu schwächen läuft Gerald damit ohne Not direkt in eine Gabel die zum Qualitätsverlust führt. In einem unklaren Mittelspiel entscheidet Monika völlig korrekt, die Qualität zurückzugeben. Die hoffnungslos verlorene Stellung von Gerald wird noch bis Zug 27 bzw. 1 Stunde Spielzeit vorangetragen.

Runde 1
A) Charaus Florian (1962) ½-½ FM Sandhöfner Florian (2247)
A) Wiener Alexander (1818) 0-1 Pöll Markus (2064)
B) Rozman Monika (1898) 1–0 Zwettler Gerald (1705)
B) Mörzinger Christian jun. (1484) 0-1 Atteneder Martin (1733)
C) Buder Peter (1612) 1-0 Auinger Markus (1392)

Runde 2
Die Partie-Nachbereitung fiel dann gestern durchaus unterschiedlich aus. Gerald bereitete sich bis tief in die Nacht hinein intensiv auf die anstehende Begegnung mit Christian Mörzinger vor. Auf Basis der Hörschinger Weiss-Mörzinger Partie wurden sämtliche Varianten detailliert erarbeitet (die Linie wird nicht explizit genannt, die Präparation sollte hoffentlich zur Schonung der Umwelt auch nochmal einem Recycling zugeführt werden).
Florian Charaus hingegen bereitete sich des Nächtens auf die Partie gegen Fuchs Michael (2205) zusammen mit den Sportskameraden Ly/Ehs vor. Leider wurde dabei dem Alkohol gegenüber dem Analysebrett  ein zu hoher Stellenwert eingeräumt. Verkatert fängt sich Florian heute in Runde 2 schnell eine Gabel ein. Er wirft dann noch seine verbliebenen Materialien gegen den verdutzten Schachfreund aus Deutschland, um nach 1 Stunde sich in einen Nachmittagsschlaf retten zu können. Am Abend wird dann Florian in Runde 3 physisch wiederhergestellt um Punkte kämpfen können – sofern der Wecker seinen Dienst nicht versagt.
Gerald hingegen war auf eine langwierige und zähe Partie gegen Christian Mörzinger eingestellt. Dieser folgt – wie erwartet – der präparierten Linie. Bei Zug 5 weicht Christian vom Lehrbuch ab – Figurenverlust und Partieende nach 20min. Das erste Mal, dass Gerald einen Sieg mit nur 4min eigener Bedenkzeit zu erzielen vermochte bzw. der erste volle Erfolg nach ca. 15 sieglosen Partien.

A) Fuchs Michael (2205) 1-0 Charaus Florian (1962)
B) Zwettler Gerald (1705) 1-0 Mörzinger Christian jun. (1484)  

Die „normalen“ Partien laufen zu Zeit der Berichterstellung noch…

Donnerstag, 17. Dezember 2015

Weihnachtsfeier Schach Kultur Wels und Weihnachts-Blitzkaiser

Insgesamt 15 Schachfreunde fanden sich am DI, 15.12.2015 im GH Hofwimmer zur Abhandlung der Weihnachtsfeier ein. Obmann Severin – noch nicht gänzlich auskuriert – war per SMS-Technologie via Äther bzw. im Geiste in unserer Runde hiezugegen. Den Vorsitz vor Ort hielt Obmann-Stellvertreter Ernst Gugenberger inne, der auch den Turnierdirektor und Oberschiedsrichter beim Blitzturnier gab. Nach einer sehr sehr kurzen Retrospektive zum erfolgreichen Jahr 2015 galt es die von Christian Hofwimmer zubereiteten Köstlichkeiten zur Stärkung zu verzehren. Großes Lob an die wie immer hervorragende Küche.

Als zweiten zentralen Tagesordnungspunkt galt es das Weihnachts-Blitzturnier mit 14 Schachfreunden (E. Gugenberger als Turnierleiter + Schiedsrichter) abzuhandeln. Zum Protokoll: ein gewissen Markus A. vom SV Hörsching musste zur Teilnahme und Wahrung einer geraden Spieleranzahl genötigt werden. Da er sich in der Intensiv-Vorbereitung für das Turnier in Aschach (Gruppe C) befindet, wollte er wohl verständlicherweise keine seiner hart erarbeiteten Eröffnungsfallen bereits vorab der Schachwelt präsentieren. Es wurde mit Gerald vereinbart, dass Markus A. nur unter einem Synonym antritt und auch in der PR-Aufbereitung in der Anonymität verbleibt. Diesem Wunsch kommen wir hiermit gerne nach.

Ungeschlagener Gewinner des Turniers wurde ELO-Favorit Gyula Dobo mit 12/13 Punkten. Obwohl er vom Chronisten zu einer beinahe einstündigen Wartezeit am Bahnhof Wels gezwungen wurde, konnte er nach anfänglichen Schwierigkeiten gegen Florian Charaus sicher durch das Feld pflügen und sein überlegenes Spiel demonstrieren. Da Gyula auch die Fotografen-Tätigkeit inne hatte, gibt es von unserem stärksten ungarischen Spieler leider keine Bildmaterialien zu präsentieren.

Zweiter wurde Florian Charaus mit 10.5 Zählern, der die getreue Kiebitz-Tätigkeit von Petzi Wimmer mit einem freundschaftlichen Remis-Gebot etwas abzugelten versuchte (Gyula ward zu diesem Zeitpunkt tabellarisch bereits weit enteilt – also keine Wettbewerbsverzerrung).

Ungeschlagener Dritter wurde Fritz Brandstätter mit 10.0 Zählern. Die vielen Remisen verhinderten einen Endplatz näher der Spitze. Trotzdem konnte unser Fritz seine große Eröffnungstheorie präsentieren und etwa die von Gerald präferierte alte Steinitz-Verteidigung gekonnt und vehement widerlegen.

Der 4. Endrang ging an Gerald Zwettler mit 8.5 Zählern (ELO-Performance 1741), der kaum eine enge Partie auszuspielen hatte. Gegen die Top-Elite (Fritz, Gyula) konnte Gerald mit seinem lächerlichen Können nur zu deren Belustigung beitragen, gegen Walter und Manfred mussten Verlust-Türme aufgeholt werden. Tragisch der Verlauf gegen Florian. Bei der Revanche aus dem Casino dominiert Gerald die Partie und Uhr und kann die Qualität erobern, um eine Gnaden-Remise anzubieten. Florian verweigert und setzt – wenn auch durch tatkräftige Mithilfe von Gerald – in der Restzeit noch Matt.

An den OÖ Vize-Landesmeister der Nestoren Paul Gerber vom SV Hörsching geht der 5. Endrang mit 8.0 Zählern (ELO-Performance 1712). Als gewohnt starker Blitz- und Schnellschach Spieler wirkt er teilweise von der Konkurrenz gelangweilt, gegen die Top-Spieler findet er jedoch dann schon ab und zu seinen Meister. Tragisch die Niederlage gegen seinen alten „Kaffee Platzl“ Angstgegner Blaz Soljic, die die Endwertung etwas zu verhageln wusste.

Die weiteren Ergebnisse sind der untenstehenden Tabelle zu entnehmen. Markus A. kam dabei mit 2.5 Zählern (ELO-Performance 1401) zu Endrang 11. Auch wenn unsere „älteren“ Kämpfer Walter und Petzi wenige Zähler zu lukrieren wussen, erwiesen sich die beiden Veteranen wieder mal als sehr, sehr harte Opponenten. Gerald wurde etwa von Beiden eröffnungstechnisch klar abgekocht. Die Vehemenz der Gegnerschaft im Verbund mit der gemeinen Uhr ließen leider kein besseres Ergebnis zu. Lobend zu erwähnen sei auch noch die Leistung von Christian Mörzinger Jr. (7.5 Zähler, Endrang 7, ELO-Leistung 1698), der im Frühjahr hoffentlich auch den einen oder anderen Einsatz in der Kreisliga Mitte für uns bestreiten kann.


Fazit: eine gelungene Weihnachtsfeier und ein schönes und diszipliniert durchgeführtes Turnier als Einstimmung für die Weihnachtsfeiertage und als sportlich ansprechender Abschluss des für die Schach Kultur exzellenten Jahres 2015. Allen Schach-Freunden und deren Familien seien besinnliche Weihnachten, Zeit zur Erholung und ein erfolgreiches gemeinsames 2016 gewünscht!!!

Montag, 14. Dezember 2015

Tolles Ergebnis von Raphael Puett bei der ersten 1. JKU Meisterschaft im Schnellschach


Insgesamt 53 Schachfreunde, von gestandenen Landesliga-Veteranen bis hin zu Schach-Neulingen fanden, sich an der Johannes Kepler Universität Linz/Urfahr zur 1. Schnellschach Meisterschaft am 11.12.2015 ein. Der Chronist – auch seit 15 Jahren eng mit dem Hochschul-Sektor verwoben - konnte leider seine geplante Teilnahme zur Ehre seiner Alma Mater Rudolphina Vindobonensis (Universität Wien), nicht in die Tat umsetzen. Die Referenzmessungen für eine betreute Masterarbeit in Hagenberg bedingten physische Präsenz bis 19:00…

Nichts desto trotz war auch die Schach Kultur mit 1.5 Vertretern hiezugegen. Unser Jung-Star Raphael Puett – derzeit noch nicht ganz dem tertiären Bildungssektor zugehörig - folgte dem Ruf der offenen Universitätsmeisterschaft um mit 4.0/7.0 Zählern und Rang 15/53 ein exorbitant gutes Ergebnis einzuspielen – zweifelsfrei eine hervorragende Leistung!!! Er konnte damit auch die Familienwertung „Puett“ vor Spielermutter Anna (2.0/7.0) für sich entscheiden - eine Verpflichtung der Schach Kultur Wels für die 2. Klasse ist auch bei Anna anzudenken. Wenn auch einige „blutige Anfänger“ mit von der Partie waren, so finden sich in der Ergebnisliste viele etablierte Spieler HINTER Raphael (Michael Mörwald, Simon Leonhartsberger, Werner Pfeffer, Wolfgang Miesenberger, Lotte Stockhammer, uvm.). Leider gab es bei der Universitätsmeisterschaft keine „Juniorenwertung“, die Raffi klar für sich entschieden hätte. Die klassischen Damen-, Kinder- und Senioren-Kategorien waren diesesmal noch nicht etabliert worden.

Gesamtsieger wurde mit 6.0/7.0 A.Univ.-Prof. Dr. Heinrich Rolletschek dank besserer Feinwertung vor Joachim Dornauer mit selbiger Punktzahl. Mit Prof. Rolletschek, einem Universitäts-Urgestein vom RISC Hagenberg, der in seinen Vorlesungen auch Computer-Schach zu unterrichten pflegt bzw. seine StudentInnen mit dem Spiel der Könige nötigt/knechtet, konnte ein sehr würdiger Gewinner der 1. JKU Schnellschachmeisterschaft ermittelt werden. Die „Schachprogrammierung“ Vorlesung von Prof. Rolletschek wäre auch dem einen oder anderen Schachfreund als Gasthörer anzuraten. Schach als mathematische Problemstellung zu verstehen kann auch den spieltechnischen Horizont erweitern.

Detaillierte Ergebnisse finden sich auf der HP desLandesverbandes unter diesem Link.

Samstag, 12. Dezember 2015

Landesliga II, Runde 6, Schach Kultur Wels I – Nettingsdorf/Traun II

Bei der letzten Runde galt beim Heimspiel gegen Nettingsdorf/Traun II die Tabellenführung ins Frühjahr 2016 hinüber zu retten. Unter den Augen einige Kiebitze (Petzi, Walter, Blaz, Gerald aus Wels; Kreischer, Mörzinger und ein weiterer Schachfeund aus Nettingsdorf) musste bei der Aufstellung erkannt werden, dass aus taktischen Gründen wieder Kotumazen (Brett 2,3) in Kauf genommen werden, was Markus Pöll bzw. Fritz Brandstätter heute zur Untätigkeit zwingt. Aus sportlicher Sicht wäre es nett gewesen, wenn alle 8 Bretter vom Gegner besetzt worden wären (Mörzinger hochmotiviert, der andere Nettingsdorfer eher schläfrig). Das taktische Leitmotiv war jedoch klar erkennbar, durch die Kotumazen auf den Brettern 2/3 kann mit Mostbauer / Hubner gegen die mit schwarz spielenden Humenbergers scharf vorgegangen werden.

Brett 1:  Johann Schuetz - Gyula Dobo
Gyula komt mit Schwarz nicht wirklich gut aus der Eröffnung heraus. Zwischenzeitlich sieht es so aus als akzeptiere er einen Verlustbauern für ein eventuell haltbares Endspiel. Da Gyula die abgetauschte Leichtfigur nicht sofort zurücknimmt, kann er die Integrität seiner Bauernstellung aufrecht erhalten. In komplett ausgeglichener Stellung unterläuft dann Schuetz ein Fauxpas – er stellt die Dame und damit die Partie ein. Sehr glücklicher Auftaktsieg für Gyula.

Brett 4: Florian Charaus – Christian Fugger
Für Florian heute eine doppelt schwere Aufgabe – erstens spielt er gegen seinen Stammverein der im Kampf gegen den Abstieg auf jeden Zähler angewiesen ist – zweitens ist Fuggi ein altbekannter Kämpfer, der nur sehr schwerlich in eine Niederlage zu treiben ist. Florian dominiert die Eröffnungsphase und die Uhr – signifikante Vorteile mögen nicht erwachsen. Hüben wie drüben gibt es mittlerweile besicherte Freibauern. Die Zentrumsbauern von Florian erfahren königliche Unterstützung und drohen zur Dame zu ziehen. Das Gegenspiel von Christian kommt zu spät. Kurz nach der Zeitkontrolle stellt dann Fuggi auch noch seinen Turm ein – Sieg für Florian und Kompliment für eine Professionalität.

Brett 5: Maximilian Mostbauer - Severin Humenberger
Gewohnt passiv verwaltet Severin das schwarze Spielgerät – gegen einen um 1-2 Klassen stärkeren Opponenten ist dies selten von Erfolg gekrönt. Severin verliert den ersten Bauern und kann den zweiten nicht wie scheinbar geplant mit dem Turm zurückerobern, da ansonsten ein Qualitätsverlust droht. Die schwarze Stellung scheint kaum noch zu halten, als Severin die gegnerische Dame für beide Türme bzw. einen Läufer eintauscht – ein suboptimales Gegengeschäft. Maximilians König kann sich in weiterer Folge den Schachgeboten von Severin entziehen und die Partie muss aufgegeben werden.

Brett 6: Ivo Bilanovic – Gerald Huemer
Eine von beiden Seiten sehr angriffig geführte Begegnung, bei der beidseitig meist mehrere Figuren „hängen“. Gerald Huemer tauscht unter Druck zweimalig eine Leichtfigur für jeweils 2 Bauern ein und hofft wohl auf sowas wie ein K + B + N gegen K Enspiel, bei dem Ivo seine Sattelfestigkeit in der Endspieltheorie erst beweisen müsste. Bei 5 gegen 1 Bauern schafft es jedoch Ivo mit seinem Läufer den letzten verbliebenen weißen Bauern permanent zu besichern. König und Springer können die Phalanx der verbundenen schwarzen Bauern abwehren und schrittweise dezimieren – voller Erfolg für Ivo.

Brett 7: Harald Hubner – Werner Humenberger
Die bei Weitem längste und dramatischste Begegnung des heutigen Tages. Schnell gerät Werner durch das von Weiß präzise vorgetragene Spiel unter Druck. Die Rochade muss verzögert werden, ein erster Zentrumsbauer geht verloren und die Zukunft von einem weiteren Bauern ist mehr als ungewiss. Werner kann zumindest im Spiel bleiben und vereinfacht in ein Turmendspiel mit einem Verlustbauern bei zusätzlichen stellungsmäßigen Schwächen. Selbst als der Randbauer von Hubner schon gen Ziellinie vorangetrieben wird, kämpft Werner präzise weiter. Der gefährliche weiße Randbauer droht verlustig zu gehen. Hubner forciert jedoch nicht die Repetition, sondern gibt den Bauern gleich auf – ein fataler Fehler. Der mittlerweile aktive König von Werner sowie der abgeschnittene weiße Monarch deuten auf ein gewonnenes Endspiel hin. Um Zug 45 erkennt Hubner seinen vermeintlich letzten „Bock“ – durch ein Abzugsschach kann der komplette Turm gewonnen werden. Hubner füllt das Partieformular mit 0-1 aus und setzt auch seine Unterschrift darunter. Bevor er jedoch Werner die Hand zur Aufgabe reichen kann, treibt dieser den Bauern voran?!?. Der weiße Turm ist somit zwischenzeitlich gerettet und die Partie wird fortgesetzt. Es ist in weiterer Folge auch noch einiges an Aufwand von Werner zu betreiben, um gen neuer Dame und endgültigem Sieg zu ziehen. Nach vielen Mühen von Werner in Kreisliga und Landesliga, die meist unbelohnt blieben, nun endlich ein schöner Erfolg und versöhnlicher Jahresausklang.

Brett 8: Ernst Schmuckermair – Johann Daxinger.
Mit 5/5 in die Saison gestartet darf unser Ernst auch weiterhin das weiße Spielgerät bedienen. Heute kann jedoch Johann Daxinger die Eröffnung gut behandeln, sodass beide Seiten solide stehen und kaum Perspektiven auf einen vollen Erfolg besitzen. Schnelle Punkteteilung.

Gesamt mit 6.5 – 1.5 ein unerwartet deutlicher Erfolg. In Anbetracht der Gyula und Werner Partien kann man von durchaus glücklichen Fügungen sprechen, die uns an der Tabellenspitze der Landesliga II überwintern lassen.
    

Kultur Wels 1
6.5 - 1.5
Nettingsdorf/Traun 2
2086
1 : 0
1982
2064
   1 : 0 K
1913
2044
   1 : 0 K
1902
1962
1 : 0
1808
1877
0 : 1
2116
1850
1 : 0
1732
1787
1 : 0
1896
1864
½ : ½
1867
1942
1902