Samstag, 31. Oktober 2015

Runde 3 in Landesliga II, Schach Kultur Wels I –Voest Linz I

Nach dem erfolgreichen Meisterschaftsauftakt galt es diesmal gegen den direkten Konkurrenten Voest Linz im Duell um die Tabellenführung anzutreten. Die erste harte Prüfung wurde als Begegnung auf Augenhöhe erwartet.

Auf Brett 1 Gyula mit Schwarz gegen Ing. Stadler, der in gewohnter Weise nach 1.d4 schnell die Dame aktiviert. Gyula zeigt sich bestens präpariert und kann die weiße Dame immer wieder auf schlechtere Plätze treiben. Als Stadler nach einem Verlustbauern bei Zug 10 auch eine Figur einstellt, ist die Partie nach 41min schon für uns gewonnen.


Brett 2 erstmalig mit Erich Lichtl besetzt, der in der ganzen letzten Saison keinen einzigen Gastauftritt für uns absolvieren konnte. Die Partie gegen Maringer ist von akkuratem positionellem Spiel und langsamen Partiefortschritt geprägt. Beidseitige Zeitnot droht, doch der volle Erfolg für Weiß wird durch das Abschlagen eines Springers bei gleichzeitiger Matt-Drohung wie ein Blitz aus heiterem Himmel erzwungen.

Mit den schwarzen Steinen quält sich Fritz anfänglich gegen Anton Pleimer. Schwarz steht sehr passiv und kann sich erst durch einen Bauernansturm im Zentrum etwas Luft verschaffen. Der Mehrbauer im Endspiel gereicht dem äußerst genau spielenden Fritz schlussendlich zum vollen Erfolg.

Michael Eder bespielt auf Brett 4 den Routinier Franz Bartl. Die weiße Fraktion schafft es dabei zumindest ein Bauernungleichgewicht zu erzwingen. Als sich die schwarze Dame auf der a-Linie selbst ins Abseits stellt werden die Pläne von Michael konkreter. Die 7. Linie kann mit der Artillerie besetzt werden – das aufziehende Bauernendspiel mit 3 Mehrbauern ist klar gewonnen.

Florian Charaus muss auf Brett 5 sehr genau arbeiten, um gegen Grafenhofer nicht Verlustbauern erleiden zu müssen. Ein als zwischenzeitliches Qualitätsopfer gedachtes Turmabspiel kann nicht zurückgewonnen werden und so spielt Florian mit dem Läuferpaar gegen die Verlustqualität. Bei Bauerngleichheit kann der isolierte Freibauer von Weiß als latente Bedrohung angesehen werden. Harald Grafenhofer würdigt die Stärke des Läuferpaares und räumt seinem Freibauern nicht allzu viel Perspektive ein – Remis.


Auf Brett #6 kämpft Ernst gegen den talentierten Andreas Tauber und kann in der Eröffnung einen besicherten Mehrbauern gewinnen. Die aufziehenden Komplikationen auf der a-Linie werden von Ernst akkurat und korrekt behandelt, sodass die Bauern auf a und b gehalten bzw. vorangetrieben werden können. Ein zusätzlicher Qualitätsverlust von Schwarz besiegelt die Niederlage.

Ivo Bilanovic, der Held von Munderfing (vgl. Kreisliga R1), kehrt in den Kader zurück, um auf Brett #7 die schwarzen Steine gegen Müller-Wabro zu führen. Schnell geht Ivo in sein gewohnt vehementes Angriffsspiel über und verzichtet dabei auf jegliche Rochade. Leider übersieht er, dass sein Bauer nur einmalig gegen die Springer-Damengabel zu verteidigen vermag, jedoch nicht gegen das Springerpaar. Nach Verlust der Dame für die beiden Springer kämpft Ivo weiter – der ungeschützte König verfängt sich jedoch schnell in einem Matt-Netz.

Auf Brett #8 kommt es zum Duell der Mannschaftsführer, Severin gegen Hans Grabenweger. Weiß kann dabei aus seinem Eröffnungsvorteil nichts Konkretes erzielen und steht eher passiv. Beidseitig drohen die Springer in die Stellung einzufallen und könnten nur mit Konsequenz eines gegnerischen Freibauerns abgeschlagen werden. Nachdem hüben wie drüben akkurat verteidigt wird, einigt man sich angesichts des Gesamtstandes auch diese Partie um die Zeitkontrolle mit einer Punkteteilung abzuwickeln.

Mit dem phänomenalen 6:2 Erfolg konnte die Niederlage gegen Urfahr in selbiger Höhe aus der vergangenen Saison invalidiert werden. Da Steyr gegen die taktisch aufgestellten und tapfer kämpfenden Urfahraner „nur“ mit 5:3 gewinnt, kann Wels zumindest bis zum nächsten Spieltag die Tabellenführung halten.
  
Kultur Wels 1
6.0 - 2.0
Voest Linz 1
2086
1 : 0
2100
1961
1 : 0
1990
2044
1 : 0
1888
2001
1 : 0
1844
1962
½ : ½
1851
1864
1 : 0
1779
1850
0 : 1
1753
1877
½ : ½
1802
1956
1876


Sonntag, 25. Oktober 2015

Kreisliga Mitte, Runde 3, Ried/Innkreis II –Schach Kultur Wels II

Ersatzgeschwächt galt es zu den starken Riedern anzureisen, um irgendwie ein 3:3 zu erkämpfen – der Verlust der Tabellenführung an Haag war ohnehin absehbar. Bereits bei der Mannschaftsaufstellung war ersichtlich, dass Ried heute die schweren Geschütze aufbietet.

Auf Brett #1 unser Werner gegen den talentierten Simon Leonhartsberger. Beide Parteien spielen genau und wagen kaum Angriffe – eine Punkteteilung als logische Konsequenz.
Unser ELO-stärkster Spieler Adnan bekommt es mit den schwarzen Steinen auf Brett#2 mit Georg Falkinger zu tun. Er schafft es dabei ein hochkomplexes Mittelspiel zu erzwingen, bei dem sich seine Klasse klar durchsetzt – erster Sieg für unsere Mannschaft.

Durch die Abwesenheit von Ivo muss Marin eines der vorderen Bretter bespielen – es kommt jedoch mit Gegner Ferdinand Herzog (2039) eine noch größere Herausforderung als erwartet. Bereits bei der Brettzuteilung frägt Marin seinen Mannschaftsführer, ob eh heute eine Niederlage zu tolerieren ist. Marin kämpft trotzdem verbissen und spielt die weißen Steine voll auf Angriff. Die beiden Mehrbauern aus der Eröffnung werden jedoch von Herzog schrittweise positionell invalidiert. Zur Zeitkontrolle muss leider Marin die Partie aufgeben.

Mittlerweile ist leider auch auf Brett #5 eine Niederlage zu verzeichnen. Sabri mit den weißen Steinen spielt eine fehlerhafte Partie gegen den soliden Josef Fischer. Sabri stellt eine Figur ein, die er zwar mühselig zurückerobern kann. Heute fällt jedoch sein vehementes Angriffsspiel jäh auf den eigenen ungeschützten König zurück.

Auf Brett #6 spielen Salim und sein Gegner Stefan Anlauf höchst konzentriert und fehlerfrei. Die geschlossene Stellung beim Turmendspiel lässt jedoch keine Seite auf einen vollen Erfolg hoffen – Punkteteilung. Wir liegen also mit 3.0-2.0 zurück – nur der Mannschaftsführer plagt sich noch.

Gerald spielt auf Brett #4 gegen Herber Hinterleitner die gewohnten schwarzen Steine. In einem Neo-Indischen Aufbau (Seirawan-Angriff mit 3.Bg5) will Gerald zu früh zu viele der Problemstellungen lösen. Noch vor erfolgter Rochade lanciert er mit 8…c5 den Durchbruch im unbesicherten Zentrum – ein grober Fehler. Ein Figurenverlust droht (ev. Verzicht auf Rochade) und kann nur durch latente Gegendrohungen abgewehrt werden. 17.e4 kommt für Weiß um einen Zug zu spät und Gerald wurschtelt sich aus einer sicheren Niederlage in remisliches Gewässer. Nach ca. 2 Stunden Spielzeit weist Gerald einen Mehrbauern bei schlechterer Bauernstruktur auf und bietet zweimalig Remis (die anderen Partien waren da noch am Laufen) was jedoch ausgeschlagen wurde. Durch etwas ungenaues Spiel von Weiß konnte der schwarze Zentrums-Freibauer Schritt für Schritt vorangetrieben werden (auf beiden Seiten haben die Monarchen keine Luft – es droht stets Grundlinienmatt).
Schwarz steht deutlich besser und die Stellung erfordert akkurate Verteidigungsarbeit von Weiß. In nebenstehendem Diagramm wäre der finale KO-Zug möglich gewesen – eine Taktik die Gerald schon mehrfach abgespielt hat…. Stattdessen verfließen die Vorteile, da auch der schwarze König vor Dauerschach geschützt werden muss. Schlussendlich ist der Freibauer auf d7 zwar gut besichert, jedoch ohne Chance zur Konvertierung – das Remis besiegelt leider den Mannschaftsverlust.

Fazit: wir haben zwar in den ersten 3 Runden einige Zähler gesammelt, der Klassenerhalt (30 Zähler) ist jedoch noch in weiter Ferne. Die Thematik Meisterschaft hat sich mit dieser Runde auch erledigt – zumal scheinbar nur gegen uns besonders stark aufgestellt wird (vgl. Munderfing, Ried,…). Für einen Aufsteiger bisweilen jedoch eine passable Bilanz - wir quälen uns weiter.

Ried/Innkreis 2
3.5 - 2.5
Kultur Wels 2
1755
½ : ½
1787
1850
0 : 1
2121
2039
1 : 0
1722
1712
½ : ½
1705
1726
1 : 0
1605
1536
½ : ½
1574
1770
1752

Samstag, 24. Oktober 2015

2. Klasse Süd, Runde 3, Schach Kultur Wels III – Kremsmünster III

Heute ging unser Perspektiv-Team leicht favorisiert in die Begegnung mit den Nachwuchstalenten aus Kremsmünster.
Auf Brett #1 spielte unser Gast Christian Mörzinger mit den schwarzen Steinen einen Königsinder (Smyslov System). Schwarz erarbeitete sich schnell Vorteile, eine Grundlinienfesselung mit Mattdrohung durch die weiße Dame war jedoch sehr kritisch. Bei korrektem Spiel könnte Weiß bei Mehrfigur für 2 Verlustbauern einen Damentausch erzwingen und so gen vollem Erfolg ziehen. Stattdessen stellt Weiß eine Leichtfigur und in weiterer Folge die Partie ein.
Mit den weißen Steinen gewappnet spielt Peter Wimmer normalerweise stets 1.e4 2.f4, egal was der Gegner als ersten Zug zu antworten vermag. Diesesmal bedingt 1…Nf6 die Aljechin-Verteidigung. Da der junge Gegner keine Figuren abschlägt, muss Peter in der Eröffnung nicht die gewohnten 1-2 Verlustbauern hinnehmen. Von den 40 Zügen bewegt Peter ca. 20 mal die Dame, um den ungeschützten schwarzen König mit Schachgeboten zu penetrieren oder gegnerische Figuren einzusammeln. Einem einzügigen Matt zieht Peter den Gewinn eines weiteren Turmes vor – trotzdem sicherer Sieg in Rekordzeit: 2 Stunden bzw. nur ein gebrühtes Heißgetränk zur Verpflegung.

Unser Jonas durfte auf Brett #3 die schwarzen Steine auch gegen einen Nachwuchsspieler (2. Wertungspartie) führen. Jonas entscheidet sich dabei für die französische Verteidigung, wobei sich der unerfahrene Gegner bei einem zugelassenen Damentausch den Anspruch auf die Rochade verbaut. Die leichten schwarzen Vorteile von Jonas gehen um Zug 15 verloren, als ein Figurenverlust droht. Jonas spielt „scharf“ weiter und beantwortet angegriffene Figuren durch Gegenangriffe. Nach einer Massenabwicklung ist jedoch ein Turmverlust zu verzeichnen und die Niederlage trotz großem Kampfgeist nur eine Frage der Zeit.

Raphael führt auf Brett #4 die weißen Steine in einer spanischen Partie gegen den Nachwuchsspieler Simon Zweimüller. In der altertümlichen Steinitz-Verteidigung scheint Raffi nicht ganz sattelfest und verliert etws die Initiative. Präventive Sicherheitszüge wie h3, die Trainer Markus Pierecker immer zu monieren wusste, erlauben Schwarz Tempogewinne und das Besetzen des Zentrums. Raffi gibt 2 Figuren für den Gewinn der Qualität. Bei zusätzlich zu beklagenden Verlustbauer kann die Stellung bereits schwerlich gehalten werden.  Ein weit vorgerückter schwarzer Springer sperrt den a-Turm ein (es droht latent stets ein Qualitätsverlust) und hemmt jeden weißen Gegenangriff. Schritt für Schritt bringt Simon seine Truppen in Stellung, während Raffi zu passiven Königszügen gezwungen ist. Das einzügige Matt übersieht der Gegner zwar, bei Verlust-Dame und Verlust-Turm ist dies jedoch nur für ein paar Züge aufgeschoben.

Gesamt ein 2:2, wobei sich vor allem unser Nachwuchs mehr Zählbares verdient gehabt hätte.

Kultur Wels 3
2.0 - 2.0
Kremsmünster 3
1484
1 : 0
1143
1279
1 : 0
967
876
0 : 1
0
1036
0 : 1
1025
1169
1045

Sonntag, 18. Oktober 2015

Landesliga II, Runde 2, Urfahr I – Schach Kultur Wels I

In Runde #2 galt es gegen Urfahr die Tabellenführung zu prolongieren. Mit 7 Kader-Spielern und einem Ersatz-Ersatz-Spieler aus der Kreisliga (Sabri) sowie einem Betreuer, Fahrer, Kellner, Auswechselspieler, Fotograf, Chronist und Kiebitz in Personalunion (Gerald) machten wir uns am SA auf den Weg, um die avancierten 6 Punkte mit nach Wels zu entführen. Nachfolgend die Partieberichte in Brettfolge.

Auf Brett #1 hatte es unser Gyula Dobo mit dem starken Roland Posch zu tun. Gyula konnte die weißen Steine gut positionieren und nach der Zeitkontrolle einen Angriff auf den schwarzen Monarchen lancieren. Posch behandelte jedoch die schwierige Stellung exzellent, sodass für Gyula nur Läufer und Springer für einen Turm bei Verlustbauer zu verbuchen war – remisliches Gewässer. Als dann der Läufer von Gyula für nichts Erkennbares geopfert wurde, blieben die Kiebitze ratlos zurück – entweder ein verheerender Fehler oder forciertes Matt mit Turm, Springer und Bauer auf der 6-er Linie (Lösung: schlichtweg übersehen…). Ein Matt konnte nicht bewirkt werden, durch genaues Spiel wurde jedoch der Qualitätsnachteil in ein Remis überführt.

Unser super solider Fritz durfte auf Brett #2 gegen Jordan Boksinski die schwarzen Steine führen. Auf die unübliche Eröffnungsvariante (1.a3!) reagierte Fritz gelassen. Da auf unterschiedlichen Seiten die Rochade vollzogen wurde, waren hüben wie drüben auf lange Sicht Angriffspläne vorhanden. In der bei Weitem längsten Partie des Tages konnte schlussendlich Fritz den Mehrbauern im Endspiel siegreich konvertieren. Sieg gegen Boksinski wie auch in der Vorsaison beim hart erkämpften 4:4 in Wels.

Um seinen „inaktiv“ Status bei der FIDE nach jahrelanger Partieabstinenz aufheben zu können, durfte Adnan Dizdarevic sich aus der Kreisliga erheben, um auf Brett #3 gegen Reinhard Brandstetter mit einem Ruy Lopez in die Schlacht zu ziehen. Aus ruhiger Stellung erwuchs ein komplexes Mittelspiel das schon sehr zwingend für Weiß aussah, wäre da nicht ein unverhofftes Opfer auf f2 möglich gewesen. Der Angriff war etwas unterbrochen und die Qualität bei zwei Verlustbauern ließ für Adnan kaum Sieg-Ambitionen erwachsen. Der gefährliche und weit vorgerückte Freibauer konnte erobert werden und der weiße König sich ständigen Schachgeboten entziehen. Durch ein Qualitätsopfer von Adnan konnte das „Rennen zur Dame“ und damit der volle Punkt für sich entschieden werden.

Michael Eders Partie auf #4 war lange Zeit von vehementen Angriffen von Stanko Dumancic geprägt. Durch sehr genauer Verteidigungsarbeit von Michael konnte die Stellung gehalten werden. Als der Angriff von Weiß ins Stocken geriet, rächten sich die beiden Opfer-Bauern im nahenden Endspiel – Sieg für Schwarz. Kurz nach der Zeitkontrolle bot der besorgte Mannschaftsführer Severin Michael an, diesen mit einem Getränk zu versorgen. Michael bestellte ein Bier, um den Elektrolythaushalt wieder in Balance zu bringen. Severin zum Chronisten: „so hob I des net gmant ghabt“. Der Chronist schlägt vor, ein alkoholfreies Bier heranzuschaffen, um nicht den nahenden vollen Punkt noch in Gefährdung zu bringen.

Brett #5: Gastarbeiter Florian Charaus in Überform gegen Johne Koller. Ohne irgend welche Risiken eingehen zu müssen kreiert Florian genügend Ideen die zu einem Sieg gereichen können. Die Konvertierung in einen vollen Zähler ist nur eine Frage der Zeit / Technik.

Brett #6: Der Mannschaftsführer Severin hat gegen den hartnäckigen Kämpfer Alois Pühringer die ungeliebten schwarzen Steine zu führen. Schwarz steht sehr passiv und unterentwickelt – was kein Problem ist, da sich Weiß mit ungenauen Angriffen selbst in die Bredouille bring und eine Figur verliert. Nach Abwicklung kann die Position als gewonnenes Endspiel erachtet werden – unser nächster Sieg.

Auf Brett #7 muss Ernst Schmuckermair gegen Johannes Ploss viel Arbeit verrichten. Zwar steht Ernst nach einem inkorrekten Opfer von Ploss (gibt Figur für 2 Bauern und nachfolgend heraufziehende Gabel) klar auf Sieg – die beiden verbundenen Freibauern im Zentrum lassen jedoch Schwarz noch einige Ideen für ein Gegenspiel offen. Selbst als Ernst einen kompletten Turm bei 3 Verlustbauern vorne ist, sind die Gebietsgewinne nur in stundenlanger Kleinstarbeit zu erringen. Schlussendlich kann jedoch der Sieg eingefahren werden.

Mit den schwarzen Steinen durfte auf Brett #8 Sabri Zenuni erstmalig die Luft der Landesliga schnuppern. Durch Absagen von Ivo, Werner und Entschlagung von Gerald lag es nun an Sabri, auch was Zählbares für den Mannschaftserfolg beizutragen. Statt in der Eröffnung einen möglichen Bauerngewinn zu lukrieren, findet sich Sabri nach inkorrektem Damentausch die meiste Zeit in verheerender Stellung mit 1-2 Verlustbauern wieder. Mit einfachen einzügigen Taktiken schafft es Andreas Gangl immer wieder, Sabri an den Rande einer Niederlage zu bringen. Eine aus heiterem Himmel durch Doppelturm erwachsene Matt-Drohung rettet Sabri zumindest in den Remis-Hafen. Der Mannschaftsführer aus der Kreisliga ist über das Ergebnis, nicht jedoch die auf Brett #8 gezeigte Leistung erfreut. Kritik ist jedoch fehl am Platz - er hätte sich ja auch selbst der Herausforderung stellen können...

Gesamterfolg 7-1. Die Tabellenführung wurde gefestigt. Auch wenn wir in Runden 1 und 2 deutlich stärker als unsere Opponenten aufgestellt waren, haben wir trotztem auch klar über der ELO-Erwartung gespielt. Weiter so, die Gegner werden nicht leichter. 

Urfahr 11.0 - 7.0Kultur Wels 1
Posch Roland2002½ : ½Dobo Gyula2086
Boksinski Jordan20690 : 1Brandstaetter Friedrich2044
Brandstetter Reinhard19470 : 1Dizdarevic Adnan2121
Dumancic Stanko17950 : 1Eder Michael2001
Koller Johne17430 : 1Charaus Florian1962
Pühringer Alois16570 : 1Humenberger Severin1877
Ploss Johannes17150 : 1Schmuckermair Ernst1864
Gangl Andreas1642½ : ½Zenuni Sabri1605
18211945

Samstag, 17. Oktober 2015

Schach Kultur Wels bei der Messe Gesund Leben 2015, 6.-8.11.2015 im Welser Messegelände

Nach 2013 wird dieses Jahr vom 06.11-08.11.2015 unser Schachverein in der Rubrik "Sport & Fitness" einen Stand auf der Messe Gesund Leben 2015 am Welser Messegelände stellen.

Kernthematik der Messe ist die persönliche Gesundheitsvorsorge mit mehr als 150 Fachvorträgen über die Thematik „Gesundheit“, spezifischer medizinischer Beratung, die Bereiche Wellness & Beauty sowie Ernährung, Sport und Fitness.
Gemäß dem Leitspruch mens sana in corpore sano (frei übersetzt: ein gesunder Körper ist die unabdingbare Grundlage zum Erhalt geistiger Fitness) ist der menschliche Körper unser wichtigstes Gut zum Wohlbefinden. Neben der körperlichen Intaktheit durch regelmäßiges physisches Training ist jedoch auch der Geist durch regelmäßige Übungen bis hin ins hohe Alter auf Trab zu halten – hierfür eignet sich auch der Sport Schach bestens. Diese Plattform eignet sich zur Repräsentierung unseres Vereines, des Schachsports an sich, unserer Sponsoren sowie durchaus auch zur Kontaktaufnahme mit interessierten Besuchern.

Wir veranstalten bis Montag, 02.11.2015 ein Gewinnspiel und verlosen unter allen korrekten Einsendungen 2 Eintrittskarten zur Messe Gesund Leben in Wels. Um zahlreiche Teilnahme wird gebeten.

Frage: Welcher norwegische Schachspieler und #1 der aktuellen FIDE Weltrangliste ist auch amtierender Weltmeister (ebenso in der Kategorie Schnellschach). Die auf unserer Homepage linksstehend verlinkte tagesaktuelle Weltrangliste kann dabei in Bezug auf die Beantwortung von Hilfe sein. Die Lösung bitte per Email mit dem Betreff GESUND LEBEN 2015 an gzwettler9@gmail.com. Einsendeschluss 02.11.2015, der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Alle Vereinsmitglieder und interessierte Leser unsere Blogs seien bereits jetzt herzlich dazu eingeladen, uns am Stand der Schach Kultur Wels zu besuchen!!!



Mitgliederversammlung und Wahl des Vorstandes

Der Dienstag, 13.10.2015, sah die alle zwei Jahre stattfindende Mitgliederversammlung samt Bestätigung des alten / Wahl des neuen Vorstandes. Die Funktionsverteilung für die kommenden zwei Jahre manifestiert sich wie folgt:
  • Obmann:                               Severin Humenberger
  • Obmann Stellvertretung:  Ernst Gugenberger
  • Kassier:                                  Manfred Mayer: Einhebung Mitgliedsbeiträge, Anwerbung   von Sponsoren, Kassaprüfung, Mitarbeit bei Förderansuchen, Anträge zur Akquise von Spielmaterialien
  • Schriftführer:                        Gerald Zwettler: Protokollierung und Berichtwesen, Homepage und Presseberichte, Mitarbeit bei Förderansuchen, Fortführung der Vereinschroniken
Nebst dem konstituierten Vorstand ist noch die Rolle eines „Zeugwarts“ mit anstehender Inventarisierung der vorhandenen Spielmaterialien als vakant zu erachten.
Die Jugendbetreuung wird auf mehrere Schultern geteilt, ein harmonisierter Trainingsplan und Aufzeichnung der durchgeführten Lektionen soll zu einem konsistenten Gesamtergebnis beitragen.
Eine Regelung bezüglich Gäste-Mitgliedsbeiträge und Jugend-Mitgliedsbeiträgen wurde erarbeitet und wird in die Vereins-Statuten eingegossen.   

Mittwoch, 14. Oktober 2015

Anmerkungen zur Partie Haas, Michael (2016) – Dizdarevic, Adnan (2121) aus der Kreisliga Mitte, Runde 2 vom 10.10.2015

Auf dem Spitzenbrett durfte Adnan sich erstmalig mit den schwarzen Steinen im OÖ Liga Betrieb beweisen. Als Eröffnung wurde [D05] Damenbauernspiel gewählt in der Variation Colle-System. Die erreichte Stellung inklusive Zug 7 (1. d4 Nf6 2. Nf3 e6 3. e3 d5 4. Bd3 Be7 5. Nbd2 O-O 6. O-O c5 7. c3 Nc6) findet sich 114 mal in den Datenbanken der Meisterpartien, wobei die Bilanz mit (W=29.8,R=35.1,S=35.1) schon leicht für Schwarz spricht,  der Computer die Stellung jedoch ausgeglichen sieht.
Um für etwas Raum zu sorgen, schlägt Weiß mit 8.dxc5 Bxc5 als akkurateste Fortsetzung. Bei Zug 9 weicht Michael Haas von der Hauptvariante (9.e4 Qc7 10. Qe2 mit leichtem Vorteil für Schwarz) ab und zieht 9.b4 um dem schwarzfeldigen Läufer etwas Raum und Entwicklungsmöglichkeit zu schaffen. Es folgt 9…Bd6 10.Bb2 Qe7 und der Pfad bekannter Stellungen ist verlassen. Bei Zug 11 hätte Haas die Möglichkeit mit 11.b5 den Springer auf c6 zu hinterfragen und für gefestigte weiße Stellungsvorteile zu sorgen, etwa mit (11.b5 Na5 12. c4 Nxc4 13.Nxc4 dxc4 14.Bxc5 und Weiß hat Vorteile für das nahende Endspiel). Stattdessen erlaubt 11.e4 nun Schwarz, mit 11....dxe5 12.Nxe4 Nxe4 13.Bxe4 das Zentrum zu bereinigen. Da auf schwarzer Seite der Läufer Bc8 und der Turm Ra8 noch Entwicklung benötigen, ist die Stellung mit +0.41 für Weiß vielversprechend. Mit 13…f5 wird nun die Stellung vorangetrieben. Schwarz nimmt dabei 14.Bxc6 gerne in Kauf, da so der rückständige Läufer auf Kosten einer verschlechterten Bauernstruktur implizit nach Ba6 aktiviert werden kann. Es folgt 14..bxc6 15.Ne5 Ba6 15.Re1 Rad8! mit stellungsmäßigem Ausgleich für Schwarz. Weiß muss nun akkurat spielen, es bietet sich an, die Dame auf 16.Qc2 oder 16.Qc1? in Sicherheit zu bringen.
Die Gabel auf Turm und Dame mit 16.Nxc6 wird jedoch vehement widerlegt. Es folgte ein Angriff auf die weiße Königsstellung aus heiterem Himmel mit 16. ..Bxf2+! 17. Kh1 Qh4 (auf 17.Kxf2 folgt Qh4+ mit selbigem taktischen Ablauf). Die schwarze Dame ist nun gerettet und der Qualitätsverlust könnte durch Drohung des Läufers auf Turm Re1 mit Ausgleich jederzeit negiert werden (18.Nxd8 Bxe8), die Stellung verspricht jedoch schon mehr für Schwarz. Weiß ist zu diesem Zeitpunkt bereits unwiderruflich auf der Verliererstraße und könnte mit (19.Qa4 Bb7 20.Rxe6 Bg3 21.h3 Re8 22.Qb3 Kh8 23.Qd5 Bf4 24.Kg1 Qg3 25.c4 Rxe6 26.Qxc6 Qe3+ mit Materialverlust für Weiß) die Partie noch länger offenhalten. Stattdessen erlaubt 19.Nxd8 die akzelerierte Vernichtung der weißen Stellung mit 19…Bg3! 20. h3 Rxd8. Nun droht Turmverlust auf Re1. Die akkurate Fortsetzung für Weiß mit direkter Aufgabe des Turmes durch (21.Qf3 Bxe1 22.Qe3 Bb7 23.Rxe1 Be4 ist wegen dem nicht zu verhindernden 24… Rd3! auch nicht auf Dauer zu halten) ist äußerst schwer zu finden. Es folgte jedoch 21.Qb3 und 21…Bc4 erzwingt die Aufgabe, 0-1. Bravo!!!

Haas, Michael (2016) – Dizdarevic, Adnan (2121) aus der Kreisliga Mitte, Runde 2 vom 10.10.2015


Montag, 12. Oktober 2015

Anmerkungen zur Geburtstagspartie von Gyula Dobo aus der 1. Landesliga

Anlässlich von Gyula’s heutigem Geburtstag wird nachfolgend seine Siegpartie aus der Runde 2 der 1. Landesliga vom 10.10.2015 präsentiert. Gegen den Bundesliga-erprobten Robert Wiesinger galt es erstmalig die weißen Steine in einer österreichischen Wertungspartie zu führen. Gyula, wir gratulieren zu deinem Geburtstag und der hervorragend vorgetragenen Partie sehr herzlich!!!
Als Eröffnung wurde [A29] Englisch, Vierspringer mit 6.0-0 e4 gewählt. In den Datenbanken der Meisterpartien findet sich diese Stellung 365 mal mit mäßiger weißer Erfolgsbilanz (W=27.1,R=40.0,S=32.9). Gyula folgt bis Zug 8 der Hauptvariante. Bei Zug 8 wählt er jedoch das seltener gespielte 8.dxc3 (statt 8.bxc3) mit deutlich geringerer Erfolgsbilanz für schwarzes Gegenspiel. Bei Zug 10. Nh3 (22 in Datenbank) spricht die Erfolgsbilanz wieder leicht für Weiß (W=27.3, R=54.5, S=18.2) wobei der Computer die Stellung als absolut ausgeglichen bewertet. Die üblichen Fortsetzungen wären nun 10…h6 oder ..Ne5 für marginalen schwarzen Vorteil. Wiesinger entscheidet sich für 10…Na5? als Neuerung. Der Angriff auf den c4 Bauern könnte mit 11.b3 invalidiert werden. Stattdessen entscheidet sich Gyula für die nun mögliche Fesselung 11.Bg5 auf Kosten des c4 Bauers. Die Öffnung der schwarzen Königsstellung auf der g-Linie ist nun unabwendbar. Bei Zug 21 riskiert Gyula mit 21.Bxe3 den durch Abzug besicherten Bauern abzuschlagen und erlaubt damit 21…Bxg4. Obwegen des hängenden schwarzen Läufers ist jedoch auch das für 22.Bc5 notwendige Tempo zur Fesselung der Dame vorhanden. Schwarz muss den Läufer retten und zieht 22.Be6 als Ungenauigkeit. Stattdessen hätte der Läufer bei 22…Bh5 zur Verteidigung des schwarzen Monarchen beitragen können. Die weiße Dame unterstützt in weiterer Folge die Fesselung der Dame und blockiert die Mobilität der schwarzen Türme nachhaltig. Die geöffnete g-Linie ist in weiterer Folge nicht mehr zu verteidigen, 1-0.   

Geburtstagspartie von Gyula Dobo aus der 1. Landesliga

Samstag, 10. Oktober 2015

2. Runde der 2. Klasse Süd gegen Kremsmünster II


Leider eine schmerzliche Niederlage gab es heute für unsere Perspektiv-Mannschaft Schach Kultur Wels III. In der Besetzung Christian Mörzinger, Manfred Mayer, Peter Wimmer und Nachwuchshoffnung Raphael Puett konnte nur ein Zähler eingefahren werden. Unser Gastspieler Christian konnte mit Weiß das Spitzenbrett für sich entscheiden. Leider ging auch das direkte Duell der Youngsters Rudolf Hersel und Raphael Puett für uns verloren. Nach 75% der 2. Runde rangiert unser Perspektivteam nun an Stelle 5 der Tabelle.

Kremsmünster 2
3.0 - 1.0
Kultur Wels 3
1437
0 : 1
1484
1387
1 : 0
1251
1216
1 : 0
1279
1212
1 : 0
1036
1313
1263