Sehr respektable Erfolge sind von den Vertretern der Schach Kultur Wels zu vermelden. Peter Wimmer kämpft unerbittlich mit den schwarzen Steinen gegen Rudolf Kopa (Remis gegen FM Sandhöfner in Runde 1) gegen eine drohende Niederlage. Wann auch immer der Chronist einen Blick auf diese Partie warf, waren Materialverluste lukriert bzw. latent vorhersehbar. Durch großen Kampfgeist konnte jedoch Materialgleichheit erzwungen werden (wenn eigentlich auch durch Turmverlust zu widerlegen). Mit 1:50min für 8 Züge war die Zeitnot lt. Aussage von Peter nicht allzu kritisch. Ein Damen / Springer Angriff von Petzi veranlasst den ermatteten Gegner erstaunlicherweise zur Einwilligung in ein Remis.
Gerald spielt erneut im 2100-er Bereich. Gegen Jordan Boksinsi gilt es mit den weißen Steinen Zählbares zu erspielen. Die gewählte französische Abtauschvariante mit 4.Nf3 wurde zu Hause präpariert (bis Zug 9 im Plan). Durch eine kombinatorischen Figurenabtausch kann Weiß 2 Bauern gewinnen, hat jedoch unter Entwicklungsrückstand zu leiden. Schwarz hat zu diesem Zeitpunkt ausreichend Kompensation für die Verlustbauern. In weiterer Folge will Boksinski zu sehr auf Sieg pressen und die Kompensation für die Bauern schwindet. Bei Zug 26 glaubt schließlich Gerald, mit 26.Rd1 die Partie endgültig entscheiden zu können. Kurz vor der Zugausführung wird jedoch folgendes Abspiel erkannt: 26...Rg3+!! 27.Kf1 Qc4+ 28.Re2 und auf 28...Rxh3 droht sogar Partieverlust, wenn Weiß nicht zuvor mit 29. Nf6+ Kh8 30.Qe8# den Gewinn forcieren könnte. Bei Geralds Berechnungen fand sich jedoch leider nur die Idee 30.Re8#, das obwegen der Fesselung als nicht abspielbar erkannt wurde und auf 30.Qe8+ gab Gerald leider Schwarz fälschlicherweise das ärgerliche Fluchtfeld 30...Kh7 - das jedoch zwischenzeitlich der Springer zu verhindern gewusst hätte.
Es ist anzumerken, dass Schwarz statt 28...Rxh3 mit 28...Rg1+ im Spiel bleiben kann und in ein Damenendspiel mit 2 Verlustbauern einlenkt. Das von Boksinski auf 26.Rd1 in der post mortem Analyse angedachte 26...Bh2+ verliert jedoch bei korrektem Abspiel sofort. Schlussendlich erzwang Gerald mit 26.Qe8+ eine Remise durch forcierte Zugwiederholung, da 26.Rd1 auch bei 20-minütiger Kalkulation nicht klarer wurde.
Ein Dank an unseren heutigen Schlachtenbummler Walter Haselböck, dessen gestrenger Blick gröbere Fehlgriffe bei Peter und Gerald zu vermeiden wusste.
Sämtliche Partien sind am Folgetag unter chess-results abrufbar.
Runde 3:
Gerald Zwettler (1759) 1/2 - 1/2 Jordan Boksinski (2113)
Rudolf Kopa (1792) 1/2- 1/2 Peter Wimmer (1273)
Runde 4:
Stefan Berger (1976) - Gerald Zwettler (1759)
Peter Wimmer (1273) - Wilhelm Edlinger (1620)
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