Samstag, 5. September 2015

3. Hörsching Open, Runde 6

Großteils einen kurzen aktiven "Schach-Arbeitstag" hatten die Vertreter der Schach Kultur Wels zu verzeichnen. Petzi Wimmer zieht gegen Gerhard König mit dem präferierten Lettischem Gambit in die Schacht. Da jedoch Gerhard König ein fleißiger Schachfreund ist, hat er Petzis Präferenz in der Heimarbeit entlarvt und ist zur heutigen Runde wohl präpariert angetreten. Bei Zug #3 vergreift sich Petzi in der Wahl des Springers und der weiße Angriff ist nach dem ungenauen 4...d5 nicht zu stoppen. Nach 20min endet die Partie mit einer Niederlage - eine unerwartet kurze Partie in Anbetracht der beiden Zeitnot-Experten. Es wird die Aufgabe von Gerald sein, Petzis "Lettisch" im Herbst zu renovieren.
Bei Gerald galt es die schwarzen Steine gegen das U-16 Talent Alexander Schobesberger zu halten. In einer Katalanischen Partie (mit 4.Nf3) kann Schwarz bei Zug 9 annähernd Ausgleich erzielen und das von Gerald vorgetragene Remis-Angebot wird nach längerer Bedenkzeit angenommen. Eine ausgekämpfte Neuauflage kann auch beim Kreisliga-Duell gegen die Mannschaft vom Attersee folgen. Unser Kiebitz Udo Dornauer konnte folglich nur kurz die Spielkunst von Petzi und Gerald bewundern. Für die schnelle Remise bzw. schnelle Niederlage gab es natürlich völlig zu Recht einen Rüffel.
Und nun noch zu Salim Zenuni: Um Zug 30 hatte Christian Mörzinger durch genaues Spiel eine komfortable Stellung aufgebaut und mit dem Springer die besseres Leichtfigur bei ebenfalls besserer Turmposition. Salim müsste um eine Remise betteln, stattdessen schmettert er 3 Angebote von Christian zur Punkteteilung ab und lanciert einen unkorrekten Angriff. Auf Kosten von 2 Bauern schließt Salim den gegnerischen Turm auf der B-Linie mit dem Läufer ein. Die Idee wäre nun den materiellen Verlust mit dem Turm gegen den Springer aufzuholen. Der Turm von Christian entkommt jedoch und die Partie wäre nach Turmabtausch für Christian mit den verbundenen Freibauern gewonnen. Stattdessen sucht er nach einem Matt und hält die Partie somit am Leben. Schlussendlich zieht Salim schneller zur Dame und wickelt das Endspiel technisch korrekt zu einem Sieg durch Matt bei Zug #72 ab. Als zukünftiger Mannschaftsführer in der Kreisliga führt diese bedingt-mannschaftsdienliche Harakiri Spielweise zu blankem Entsetzen.   

Runde 6:
Schobesberger Alexander (1840) 1/2-1/2 Gerald Zwettler (1759)
König Gerhard (1656) 1-0 Peter Wimmer (1273)
Mörzinger Christian Jr. (1512) 0-1 Salim Zenuni (0)

Runde 7:
Gerald Zwettler (1759)         -  Richard Paulovsky (1619)
Max Jungreithmayer (1248) -  Peter Wimmer (1273)
Salim Zenuni (0)                   -  Robert Heumel (1525)

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