Peter Wimmer hatte diesmal die Weißen Steine gegen Siegfried
Edtinger (1399) zu führen. Petzi wählte dabei die solide Schottische Eröffnung. Als der Chronist um 19:00 bzw. Zug 10
eintraf, waren jedoch die Probleme schon latent zu erahnen. Weiß besetzt mit d4
und e4 das Zentrum – diese beiden vorgerückten Bauern können jedoch nicht trivial
in den Verbund der Bauernphalanx eingegliedert werden. Zu diesem Zeitpunkt muss
Petzi’s Dame bereits Bauern und Leichtfiguren besichern – eine ermattende
Tätigkeit. Nur ein korrekter Springerzug löst alle 3 Problemstellungen (Attacke
auf gegnerischen Läufer, zusätzliche Absicherung eines Bauern und Freiräumung
des Feldes c3 zur nachfolgenden Besicherung des d-Bauern). Peter löst mit
seinem Springerzug leider nur 2 der geforderten 3 Aufgaben und nach dem Abschlagen
des Springers durch Schwarz kann die Dame die Deckung der Zentrumsbauern nicht
aufrechterhalten. Folglich bei Zug 14 erster Bauernverlust mit Tempo –
verbleibender weißer Zentrumsbauer ohne Perspektive. Peter entscheidet sich nun
die Besicherung der verbliebenen Bauern zu vernachlässigen um mit Dame und
beiden Türmen den gegnerischen Bauer auf f7 zu attackieren. Schwarz findet ein
glänzendes Gegenspiel und der Angriffsaufbau muss aufgelöst werden. Durch ein
paar kleine Ungenauigkeiten und übervorsichtige Züge von Edtinger gelingt es
Peter schlussendlich, Materialgleiche wiederherzustellen. Der mittlerweile
isolierte Freibauer auf der c-Linie ließe Weiß nun auf Sieg spielen. Bei Zug 35
vergreift sich Peter und schafft seinem König mit g4 Luft, statt den a-Bauern
zu besichern (von Siegstellung auf Verluststellung). Schwarz könnte nun den
a-Bauern nehmen um mit den verbundenen Freibauern (ab) in Richtung Sieg zu
pressen. Stattdessen ein überraschendes Remis-Gebot von Edtinger, das Petzi
dankend annimmt. Somit endet die Partie nach 3:40H und wechselnden Vorteilen.
Eine Analyse wird schwerlich möglich sein. Die weiße Armee
begann die Partie auf den höherwertigen Rängen, was zu einer babylonischen
Koordinatenverwirrung im Partieformular führte. Wurde die Eröffnung noch
korrekt vom falschen Brett losgelöst notiert, so wurden fortan die gespiegelten
Linien bei korrekten Rängen bzw. auch gelegentlich die Koordinaten gemäß
gespiegeltem Brett notiert.
Heute wartet auf Peter in Runde 4 eine ganz schwere Aufgabe.
Mit den schwarzen Steinen gilt es gegen den in Höchstform agierenden Richard
Paulovsky (1619) anzutreten. Der Chronist wird wieder am Ort des Geschehens
hiezugegen sein.
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