Donnerstag, 17. September 2015

Runde 3 bei der 21. Linzer Stadtmeisterschaft

Peter Wimmer hatte diesmal die Weißen Steine gegen Siegfried Edtinger (1399) zu führen. Petzi wählte dabei die solide Schottische Eröffnung. Als der Chronist um 19:00 bzw. Zug 10 eintraf, waren jedoch die Probleme schon latent zu erahnen. Weiß besetzt mit d4 und e4 das Zentrum – diese beiden vorgerückten Bauern können jedoch nicht trivial in den Verbund der Bauernphalanx eingegliedert werden. Zu diesem Zeitpunkt muss Petzi’s Dame bereits Bauern und Leichtfiguren besichern – eine ermattende Tätigkeit. Nur ein korrekter Springerzug löst alle 3 Problemstellungen (Attacke auf gegnerischen Läufer, zusätzliche Absicherung eines Bauern und Freiräumung des Feldes c3 zur nachfolgenden Besicherung des d-Bauern). Peter löst mit seinem Springerzug leider nur 2 der geforderten 3 Aufgaben und nach dem Abschlagen des Springers durch Schwarz kann die Dame die Deckung der Zentrumsbauern nicht aufrechterhalten. Folglich bei Zug 14 erster Bauernverlust mit Tempo – verbleibender weißer Zentrumsbauer ohne Perspektive. Peter entscheidet sich nun die Besicherung der verbliebenen Bauern zu vernachlässigen um mit Dame und beiden Türmen den gegnerischen Bauer auf f7 zu attackieren. Schwarz findet ein glänzendes Gegenspiel und der Angriffsaufbau muss aufgelöst werden. Durch ein paar kleine Ungenauigkeiten und übervorsichtige Züge von Edtinger gelingt es Peter schlussendlich, Materialgleiche wiederherzustellen. Der mittlerweile isolierte Freibauer auf der c-Linie ließe Weiß nun auf Sieg spielen. Bei Zug 35 vergreift sich Peter und schafft seinem König mit g4 Luft, statt den a-Bauern zu besichern (von Siegstellung auf Verluststellung). Schwarz könnte nun den a-Bauern nehmen um mit den verbundenen Freibauern (ab) in Richtung Sieg zu pressen. Stattdessen ein überraschendes Remis-Gebot von Edtinger, das Petzi dankend annimmt. Somit endet die Partie nach 3:40H und wechselnden Vorteilen. 

Eine Analyse wird schwerlich möglich sein. Die weiße Armee begann die Partie auf den höherwertigen Rängen, was zu einer babylonischen Koordinatenverwirrung im Partieformular führte. Wurde die Eröffnung noch korrekt vom falschen Brett losgelöst notiert, so wurden fortan die gespiegelten Linien bei korrekten Rängen bzw. auch gelegentlich die Koordinaten gemäß gespiegeltem Brett notiert. 

Heute wartet auf Peter in Runde 4 eine ganz schwere Aufgabe. Mit den schwarzen Steinen gilt es gegen den in Höchstform agierenden Richard Paulovsky (1619) anzutreten. Der Chronist wird wieder am Ort des Geschehens hiezugegen sein.

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