Runde 6
Auch heute gab es bei unseren Spielern Höhen und auch ein paar
Tiefen. Generell ist zu konstatieren, dass auf den Brettern nicht mehr so
verbissen um Siege gekämpft wird wie in den Runden 1-5 und man oftmals frühzeitig in eine Remise
einwilligt.
Im A-Turnier spielt Florian Charaus gegen Florian Mostbauer, der mit 1.c4 eröffnet. Um Zug 8 bietet Mostbauer überraschend eine Remise. Dies
kann entweder an der perfekten Vorbereitung von Charaus liegen (1…g6!!), an der
Angst vor einem mehr oder weniger erzwungenen Turmverlust oder turniertechnisch motiviert sein (kein FM, IM
Monster in der letzten Runde?). Von der Rauchpause zurückkehrend willigt Florian
Charaus in die Remise ein.
Ebenfalls auf die Siegerstraße zurück kehr Markus Pöll gegen
Günther Probsdorfer. Nach dem Durchschreiten des Tales der Schmerzen wird heute
mal wieder ein souveräner Sieg eingefahren (dies schließt der Chronist daraus,
das dessen Partie ab und zu von Markus beobachtet wurde).
Im B-Turnier sieht sich Gerald mit Weiß spielend Fritzer Friedrich
zugelost. Dieser pflegt gegen 1.e4 Sizilianer oder Pirk abzuspielen. Ersteres
ist ein wunder Punkt von Gerald, zweiteres diesem nur vom Namen bekannt. Also
intensive Präparation in doppeltem Umfang. Da Fritzer in der Vergangenheit auch
schon einen Sieg gegen einen 2100+ Opponenten erzielen konnte, wird die
Hausaufgabe von Gerald sehr ernst genommen und tagsüber 3 Stunden investiert.
Am Brett findet sich ein Sizilianer, der von Gerald erfolgreich bis zur
Unkenntlichkeit verfälscht wird, ohne jemals den weißen Anzugsvorteil komplett
aufzugeben. Erstmalig findet sich stets ein Plan hinter Geralds Zügen, beide
Seiten spielen im Partieverlauf sehr akkurat. Als Fritzer unter Druck gen
Remise Material abzutauschen sucht, kann von Gerald ein Bauer erobert werden.
Der Rest ist eine Frage der Technik – souveräner Sieg. Wäre sich Gerald des
Umstandes bewusst, welche Rechenmaschine, welche Macht mit dem weißen
Spielgerät bzw. Endspiel-Monster er eigentlich sein könnte, wären die schnellen Remisen
ein düsteres Relikt der Vergangenheit und jede Partie würde über die volle
Distanz ausgefochten werden. Aschach wird wohl ELO-mäßig ein massives Minus bedeuten, die hart erarbeiteten Eröffnungen werden sich jedoch hoffentlich in Zukunft rentieren.
Weniger gut ergeht es leider Christian Mörzinger jun. Dieser
hat es heute mit Gaspar Zdravko zu tun, der vor wenigen Jahren noch tief in den
1800-er ELO Bereichen stand und auch Gerald vor 2 Jahren eine Niederlage in seiner ersten B-Turnier Partie beibrachte. Eine denkbar ungünstige Aufgabe auf den hinteren
Turnierbrettern, die leider auch ein schnelles und jähes Ende findet.
Im C-Turnier ist Markus Auinger seinem Hörschinger
Vereinskollegen Werner Pfeffer zugelost. Um den Schein zu wahren werden 10 mehr
oder weniger korrekte/sinnvolle Züge aufs Brett gezaubert, um dann in die Punkteteilung
einzuwilligen. Die Dumancic’es (Pero, Stanko) haben für diesen Zwecke eine
präparierte 40+-Züge Partie, die auswendig gelernt wohl in weniger als 5min zur
Remise abzuspielen ist (vgl. Runde 4).
Runde 6
A) Florian
Mostbauer (2188) ½-½ Charaus Florian (1964)
A) Pöll Markus (2064) 1-0 Günther
Probsdorfer (1904)
B) Zwettler Gerald (1705) 1-0 Fritzer
Friedrich (1607)
B) Mörzinger Christian jun. (1484) 0-1
Gaspar Zdravko (1644)
C) Auinger Markus (1392) ½-½ Pfeffer Werner (1455)
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