Mittwoch, 30. Dezember 2015

24. Aschach Open, Runde 6

Runde 6
Auch heute gab es bei unseren Spielern Höhen und auch ein paar Tiefen. Generell ist zu konstatieren, dass auf den Brettern nicht mehr so verbissen um Siege gekämpft wird wie in den Runden 1-5 und man oftmals frühzeitig in eine Remise einwilligt.  

Im A-Turnier spielt Florian Charaus gegen Florian Mostbauer, der mit 1.c4 eröffnet. Um Zug 8 bietet Mostbauer überraschend eine Remise. Dies kann entweder an der perfekten Vorbereitung von Charaus liegen (1…g6!!), an der Angst vor einem mehr oder weniger erzwungenen Turmverlust oder turniertechnisch motiviert sein (kein FM, IM Monster in der letzten Runde?). Von der Rauchpause zurückkehrend willigt Florian Charaus in die Remise ein.
Ebenfalls auf die Siegerstraße zurück kehr Markus Pöll gegen Günther Probsdorfer. Nach dem Durchschreiten des Tales der Schmerzen wird heute mal wieder ein souveräner Sieg eingefahren (dies schließt der Chronist daraus, das dessen Partie ab und zu von Markus beobachtet wurde).  

Im B-Turnier sieht sich Gerald mit Weiß spielend Fritzer Friedrich zugelost. Dieser pflegt gegen 1.e4 Sizilianer oder Pirk abzuspielen. Ersteres ist ein wunder Punkt von Gerald, zweiteres diesem nur vom Namen bekannt. Also intensive Präparation in doppeltem Umfang. Da Fritzer in der Vergangenheit auch schon einen Sieg gegen einen 2100+ Opponenten erzielen konnte, wird die Hausaufgabe von Gerald sehr ernst genommen und tagsüber 3 Stunden investiert. Am Brett findet sich ein Sizilianer, der von Gerald erfolgreich bis zur Unkenntlichkeit verfälscht wird, ohne jemals den weißen Anzugsvorteil komplett aufzugeben. Erstmalig findet sich stets ein Plan hinter Geralds Zügen, beide Seiten spielen im Partieverlauf sehr akkurat. Als Fritzer unter Druck gen Remise Material abzutauschen sucht, kann von Gerald ein Bauer erobert werden. Der Rest ist eine Frage der Technik – souveräner Sieg. Wäre sich Gerald des Umstandes bewusst, welche Rechenmaschine, welche Macht mit dem weißen Spielgerät bzw. Endspiel-Monster er eigentlich sein könnte, wären die schnellen Remisen ein düsteres Relikt der Vergangenheit und jede Partie würde über die volle Distanz ausgefochten werden. Aschach wird wohl ELO-mäßig ein massives Minus bedeuten, die hart erarbeiteten Eröffnungen werden sich jedoch hoffentlich in Zukunft rentieren. 
Weniger gut ergeht es leider Christian Mörzinger jun. Dieser hat es heute mit Gaspar Zdravko zu tun, der vor wenigen Jahren noch tief in den 1800-er ELO Bereichen stand und auch Gerald vor 2 Jahren eine Niederlage in seiner ersten B-Turnier Partie beibrachte. Eine denkbar ungünstige Aufgabe auf den hinteren Turnierbrettern, die leider auch ein schnelles und jähes Ende findet.

Im C-Turnier ist Markus Auinger seinem Hörschinger Vereinskollegen Werner Pfeffer zugelost. Um den Schein zu wahren werden 10 mehr oder weniger korrekte/sinnvolle Züge aufs Brett gezaubert, um dann in die Punkteteilung einzuwilligen. Die Dumancic’es (Pero, Stanko) haben für diesen Zwecke eine präparierte 40+-Züge Partie, die auswendig gelernt wohl in weniger als 5min zur Remise abzuspielen ist (vgl. Runde 4).  

Runde 6
A) Florian Mostbauer (2188) ½-½ Charaus Florian (1964)
A) Pöll Markus (2064) 1-0 Günther Probsdorfer (1904)
B) Zwettler Gerald (1705) 1-0 Fritzer Friedrich (1607)
B) Mörzinger Christian jun. (1484) 0-1 Gaspar Zdravko (1644)
C) Auinger Markus (1392) ½-½ Pfeffer Werner (1455) 

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