Runde 5
Das 24. Aschacher Open neigt sich bereits dem Ende zu. Heute
wurde die 5. Runde absolviert – wieder mal mit gemischter Bilanz.
Im A-Turnier leidet Markus Pöll sichtlich mit den schwarzen
Steinen. In der Eröffnung geht ein Bauer verloren – der schwarze Freibauer im
Zentrum scheint ohne Perspektive. In massiver Zeitnot will Markus mit einem
Turmopfer die gegnerische Dame erobern. Leider kann die Drohung mit einem
vorgestellten Turm abgewehrt werden. Selbst wenn der Plan aufgegangen wäre,
hätte sich nuir ein Tausch Türme für Dame ergeben – Aufgabe.
Für Florian gab es heute ein deja-vu. Der Chronist bekam in
seinen 120 Wertungspartien leider noch keinen Turm geschenkt. Florian bekommt dieses
Geschenk nach Runde 4 auch heute wieder von
einem 2000er zuerkannt. Mit Weiß spielend kann Florian schnell die
Königsstellung von Koller torpedieren. Dass eine geöffnete g-Linie nicht immer
von Nachteil sein muss, wollte Schwarz im weiteren Partieverlauf demonstrieren. Der König geht zur Seite
und macht Platz für die Türme die in Kombination mit Läufer und Dame gen intakter Königsstellung von Florian
wirken sollen. Statt die Türme zu verdoppeln, wirft der Gegner jedoch schon den ersten
Turm gen g2? Bei korrekter Abwicklung leider nur 2 Bauern für das Opfer. Da
sich Florian weiter in der Offensive befindet, schnelles Partieende durch
Aufgabe. Morgen wartet wohl noch ein stärkeres Kaliber. Es bleibt zu hoffen,
dass die Partie-Präparation nicht die heutige Bierverkostung beinhaltet.
Im B-Turnier bereitet heute Gerald die ihm eher unbekannte
Reti-Eröffnung vor, die Robert Spitzl häufig abzuspielen sucht. Als „Aha“
Moment sollte das selten gespielte 2..b5 gereichen. Es wird erwartet, dass in
etwa 1.Nf3 Nf6 2.g3 b5 3.Bg2 Bb7 4.0-0 e6 usw. folgt. Leider wurde 2..b5 von
Robert nur mit kurzer Bedenkzeit gewürdigt und eine „normale“ Entwicklung
vorangetrieben. Es wird die Spassky-Variante mit 1.Nf3 Nf6 2.g3 b5 3.Bg2 Bb7
4.d3 e6 5.0-0 Be7, usw. abgespielt. Gerald genießt schnell signifikanten Raumvorteil
am Damenflügel. Leider sind die Türme disloziert, der Läufer auf der Grundlinie
stört und die Springer sind auch ohne Perspektive. Das die Stellung etwas
überdehnt ist, muss von Schwarz der Durchbruch zeitnahe erfolgen. Es ist zu
bezweifeln, dass die Reorganisation der schwarzen Stellung in kurzer Zeit
erfolgen kann. Zu diesem Zeitpunkt hat Gerald auch schon 1 Stunde Bedenkzeit
konsumiert, obwohl noch keine scharfen taktischen Verwicklungen aufgekommen
sind. Als von Weiß d4 mit unklarem
Ausgang als Durchbruch droht, bietet Gerald eine Remise – Spitzl willigt ein. Gemäß
Computer-Analyse war nie eine Seite um mehr als +/-0.3 vorne, korrektes Spiel
von beiden Seiten und Punkteteilung als Konsequenz.
Ebenfalls eine Remise gibt es für Christian Mörzinger jun.
Die Eröffnung mißling leider etwas und ein Bauer geht verlustig. Statt eine
gegnerische Figur mit akkuratem Spiel zu erobern, löst Christian die
Problemstellung mit Damenopfer für Turm und Läufer. Als dann noch eine weitere
Leichtfigur für 2 Bauern geopfert wird, scheint die Niederlage besiegelt. Der
Opponent sieht die Überlegenheit der Dame gegen den Turm nicht als gegeben an
und willigt in eine Remise ein. Die Stellung wäre da wohl mit ca. +6.0 zu
bewerten gewesen…
Im C-Turnier spielt Markus Auinger einen symmetrischen
Engländer mit. Am Damenflügel kann jedoch im weiteren Partieverlauf der Gegner einen Mehrbauern konstruieren, der schlussendlich zum vollen Erfolg genügen sollte.
Englisch spielt man auch asymmetrisch! Ohne Kenntnisnahme des Chronisten konnte
die hoffnungslose Stellung jedoch gedreht werden. Die Siegesserie von Markus hält somit an, das
Zwischenergebnis mit 4.0/5.0 ist als toller Erfolg zu werten.
Runde 5
A) Charaus Florian (1964) 1–0 Koller
Hans-Jürgen (2082)
A) Gschwendtner Stanislav (2001) 1-0 Pöll
Markus (2064)
B) Spitzl Robert (1597) 1/2-1/2 Zwettler
Gerald (1705)
B) Maier Gerald (1651) 1/2-1/2 Mörzinger
Christian jun. (1484)
C)
Wilhelm Walter (1558) 0-1 Auinger Markus (1392)
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