Runde 4
Die 4. Runde beim diesjährigen Donau Open bereitete wieder
mal den Boden für einige Schach-Dramen sodass der Chronist die vollen 6 Stunden
als Kiebitz vor Ort verbrachte. Die Partie Kuran-Schobesberger verwirrte selbst erfahrenste Schachspieler, wer da eigentlich 100% auf Sieg stünde...
Im A-Turnier behandel Wilhelm Kirchmayr die von Markus Pöll
vorgetragene Eröffnung sehr gut. Markus investiert einiges an Bedenkzeit, kann
jedoch keinen schlüssigen Angriffsplan entwickeln – rasche Punkteteilung.
Florian Charaus will gegen Gerhard Spiesberger die Mission
2000ELO weiter vorantreiben. In der Eröffnung scheint Florian mit den schwarzen
Steinen gehörig unter Druck. Ein Bauer geht verlustig, die Türme wirken für den
Moment deplatziert und im Zentrum sehen sich die Leichtfiguren mit Abzugsdrohungen konfrontiert. Florian kämpft
verbissen um den materiellen Ausgleich ohne signifikante Fortschritte zu
erzielen. Um Zug 30 stellt dann plötzlich Spiesberger einzügig einen Turm ein.
Doch anstatt die Hand zur Aufgabe zu reichen, entwickeln nun die weißen Steine
vehemente Angriffspläne. Springer, Läufer, verbliebener Turm sowie weiße Dame
wirken auf den schwarzen Monarchen bei geöffneter h-Linie ein. Da beide Spieler
massiv in Zeitnot sind ist der Partieausgang mehr als unklar. Immer wieder muss
Florian mit wenigen Sekunden auf der Uhr mögliche Drohungen bis hin zum Damenverlust entschärfen. Nach der
Zeitkontrolle ist zwar der materielle Vorteil für Florian besichert, ein weißer
Einschlag wird jedoch definitiv erfolgen – entweder durch einen Turm oder durch einen Springer mit drohendem Damenverlust. Für den
Beobachter scheint zumindest die Qualität bis hin zu einer kompletten Figur
verlustig zu gehen – oder noch schlimmer. Spiesberger verzichtet auf das
zusätzliche Turmschach und erobert direkt die Qualität. Dies erlaubt Florian im
Gegenzug in den Angriff überzugehen. Der Springer wird aktiviert und muss von
Spiesberger zur Abwehr eines Matt-Angriffes ebenfalls abgeschlagen werden. Nach
Damentausch findet sich ein Endspiel K+4P gegen K+R+2P am Brett. Florian bringt
den König zur Bauernabwehr in Stellung und splittet die letzten verbliebenen weißen Bauern
auf h6 und f6. Akkurate Endspieltechnik und Zugzwang erlauben das Erobern
beider Bauern – Sieg für Florian nach 5 1/2 stündiger Spielzeit. Heute gilt es
für Florian, die weißen Steine für Zählares gegen Hans-Jürgen Koller zu nützen.
Im B) Turnier leidet Christian Mörzinger jun. gegen Gerhard
Pleininger. Bei kaputter Stellung und Verlustbauer drohen weitere
Materialeinbußen – Aufgabe.
Gerald muss leider gegen seinen Mannschaftskameraden Knogler
Renald aus Hartkirchen antreten. Um die Moral vor der
meisterschaftsvorentscheidenden Begegnung mit Ottensheim in der 1. Klasse Nord
nicht zu senken, entscheiden sich beide Seiten für einen pazifistischen
Partievortrag. Nachdem a3, h3, a6, h6 als eher passiv zu wertende Züge in einer
abgelehnten Russischen Partie erfolgten, einigt man sich auf eine Remise, um in
Runde 5 wieder voll anzugreifen. Die Auslosung sieht dabei die Partie
Spitzl-Zwettler vor – ein Testlauf für die Begegnung mit Ottensheim in der 1.
Klasse Nord.
Im C) Turnier eilen Markus Auinger und sein Sohn
Marcel weiter von Sieg zu Sieg. Diesmal kann mit Anton Hauzenberger auch ein
stärkerer Gegner zur Aufgabe gezwungen werden. Wäre im C-Turnier nicht der
Hörschinger Jungstar Sebastian Bauer mit noch weißer Weste am Start, könnte
Markus eventuell auch noch nach den vordersten Plätzen streben. Mit 3/4 hat Markus nach Runde 4 jedoch zumindest doppelt so viele Punkte lukriert wie der Chronist selbst.
Runde 4
A) Spiesberger Gerhard (2057) 0–1 Charaus
Florian (1964)
A) Pöll Markus (2064) 1/2–1/2 Kirchmayr
Wilhelm (1887)
B) Zwettler Gerald (1705) 1/2 –1/2 Knogler
Renald (1627)
B) Pleininger Gerhard (1696) 1–0 Mörzinger
Christian jun. (1484)
C) Auinger Markus (1392) 1–0 Hauzenberger
Anton (1471)
Runde 5
A) Charaus Florian (1964) –
Koller Hans-Jürgen (2082)
A) Gschwendtner Stanislav (2001) - Pöll
Markus (2064)
B) Spitzl Robert (1597) - Zwettler Gerald
(1705)
B) Maier Gerald (1651) - Mörzinger
Christian jun. (1484)
C) Wilhelm Walter (1558) - Auinger Markus
(1392)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen