Mittwoch, 16. September 2015

Runde 2 bei der 21. Linzer Stadtmeisterschaft



Auch in Runde 2 musste unser Petzi Wimmer leider eine Niederlage einstecken. Gegen das Offensivspiel von Franz Zauner (1546) konnten die schwarzen Steine nicht gehalten werden. 
Wie auch schon in Runde 1 gab es die eine oder andere kleine bis mittlere Überraschung. Walter Heuschober etwa schlägt Roland Posch und Stanko Dumancic bzw. Andreas Tauber können die höher eingeschätzten CM Wolfgang Wadsack und Hans-Dieter Wiesner respektive jeweils eine Remise abtrotzen. 
Heute geht’s in Runde 3 für Peter Wimmer mit Weiß gegen den kampfstarken Siegfried Edtinger (1399) – ein schwieriges Unterfangen.

Dienstag, 15. September 2015

Runde 1 bei der 21. Linzer Stadtmeisterschaft

Traditionell stellt die Linzer Stadtmeisterschaft im Veranstaltungszentrum Harbach den Abschluss der Sommerturnier-Serie dar und bietet die letzte Möglichkeit, vor der nahenden Meisterschaftssaison noch Spielpraxis und Matchhärte zu sammeln. Dieses Jahr nützen mit 64 Teilnehmern sehr viele Schachfreunde diese Möglichkeit.
Von der Schach Kultur Wels ist Peter Wimmer (1273) mit von der Partie. In Runde 1 galt es die weißen Steine gegen Markus Kagerer (1785) zu bewegen. Peter erreichte die 4. Stunde im Partieverlauf, musste dann jedoch nach langem Kampf seine Niederlage eingestehen. Generell gab es in der Eröffnungsrunde schon die eine oder andere Überraschung. So konnte etwa Richard Paulovsky (1619), der erst vor einer Woche in der Hörschinger Abschlussrunde den Chronisten so trefflich zu quälen und an den äußersten Rande einer Niederlage zu treiben vermochte, die weißen Steine gegen Startnummer 1 FM Florian Sandhöfner (2299) Remis zu halten. Bravo!!!
Heute geht’s für Peter im Duell der Schach-Veteranen gegen Franz Zauner (1546) um ein erstes zählbares Ergebnis. Zur verbesserten Berichterstattung bzw. zur Anfeuerung von Petzi Wimmer wird Gerald dem Turnier im Wochenverlauf gelegentlich beiwohnen.

Donnerstag, 10. September 2015

Auslosung 2. Klassen und Beginn Jugendtraining

Mit der erfolgten Auslosung der 2. Klassen ist nun der komplette Plan für die kommende Meisterschaftssaison fixiert und auf der HP des Landesverbandes nachzulesen.

Die 2. Klasse Jugend (A), bei der wir mit der Mannschaft Schach Kultur Wels 4 vertreten sein werden, geht an 3 Spielterminen zu Werke:
  • SA, 10.10.2015 in Taufkirchen (Innviertel) - 3 Runden (Spg. Steyr 6, Sauwald 5, Gmunden 4). 
  • SA, 21.11.2015 in WELS - 3 Runden (Urfahr 5, JSV Mühlviertel 4, Sternstein 5)
  • SA, 16.01.2015 in Kremsmünster gegen Hörsching 6
Für die Jugend-Mannschaft werden immer noch junge und begeisterte Schachtalente gesucht. Die Zusammenstellung des Kaders erfolgt in den Jugend-Trainings (BEGINN mit DI, 15.09.2015, 17:00 beim Hofwimmer).

Die reguläre 2. Klasse Schach Kultur Wels 3 als Perspektivmannschaft mit Raffi und Jonas wird ebenfalls 7 Runden bestreiten. Da uns ausschließlich Samstags-Termine treffen, kann auch Perspektivspieler Petzi Wimmer stets mit dabei sein. Die untenstehenden Spieltermine sind bitte im Kalender vorzumerken und frei zuhalten. Bei den Begegnungen in Wels ist für eigenständiges Erscheinen zu sorgen, für die Auswärtspartien ist ein Fahrdienst bereitet. 
  • R1, SA, 26.09.2015, in Wels gegen Schach am Attersee 3
  • R2, SA, 10.10.2015 in Kremsmünster gegen Kremsmünster 2
  • R3, SA, 24.10.2015, in Wels gegen Kremsmünster 3
  • R4, SA, 07.11.2015 in Wels gegen Spg. Steyr 5
  • R5, SA, 21.11.2015 in Gmunden gegen Gmunden 3
  • R6, SA, 09.01.2016 in Wels gegen Pucking 1
  • R7, SA, 23.01.2016 in Nettingsdorf gegen Nettingsdorf / Traun 4



Montag, 7. September 2015

Thementurnier, Auslosung Runde 6, 08.09.2015

Runde 6 sieht die nachfolgenden Begegnungen vor. Ferner gilt es auch aus Runde 4 und 5 einen Schachturnier-bedingten Rückstau aufzuarbeiten. Sollten diesbezüglich bereits Begegnungen nachgeholt worden sein, so wird um Meldung der Ergebnisse gebeten.

Runde 6:
Severin Humenberger - Gyula Dobo
Salim Zenuni - Florian Charaus
Fugger Christian - Sabri Zenuni
Blaz Soljic - Gerald Zwettler
Peter Wimmer - Walter Haselböck

Sonntag, 6. September 2015

Materialien zur 6. Runde des Thementurniers, [D70], Neo-Grünfeld Verteidigung, Goglidse Angriff 1.d4 Nf6 2.c4 g6 3.f3 d5

Die Eröffnungsvariante findet sich auf Meisterebene 406 mal in der Datenbank. Der Erfolg spricht dabei klar für Weiß (S=44.3,R=29.8, N=25.9). Der Computer bewertet die Stellung mit +0.2 (Tiefe 20, Stockfish 6,64bit). Die Hauptfortsetzung ist dabei 4.cxd4. Alternativ könnte auch 4.Nc3 erfolgen mit 4….Bg7 5.e4 dxe4 6.f3xe4 0-0. Andere Alternativen wurden auf Zug 4 noch nicht erprobt – dies geschieht wieder mal beim Welser Thementurnier 2015 in Folge von fehlender Vorbereitung der Spieler.
Auf 4.cxd4 folgt fast ausschließlich 4…Nxd4 (auf 4…Qxd4 folgt Tempo mit 5.Nc3, auf jeden weiteren Zug wird der vorgestoßene d-Bauer mit 5.e4 besichert). Es folgt nun 5.e4 Nb6. Weiß hat nun 2 Alternativen für Zug Nummer 6, nämlich 6.Nc3 oder 6.Be3. Auf 6.Be3 folgt königsseitiges Fianchetto mit nachfolgender Rochade von Schwarz, z.B. 6...Bg7 7.Nc3 0-0 und Weiß konserviert etwas Vorteil. Bei Zugumstellung mit vorgezogenem 6.Nc3 folgt ebenfalls 6…Bg7 Be3 7.Be3 0-0, sodass dieselbe Stellung nach Zug 7 erreicht werden kann. Weiß zieht nun z.B. 8.Qd2 zur Vorbereitung der großen Rochade oder setzt den Königsangriff mit 8.f4 fort (nun 9.Nf3 möglich).

Referenzpartie zur 6. Runde des Thementurniers, [D70], Neo-Grünfeld Verteidigung, Goglidse Angriff 1.d4 Nf6 2.c4 g6 3.f3 d5


3. Hörsching Open, Runde 7 und Retrospektive

Wenig Zählbares gab es für die Schach Kultur Wels in der abschließenden 7. Runde. Peter Wimmer spielt gegen Max Jungreithmayer eine gemütliche Partie, bei der jedoch der Gegner schlussendlich nach dem vollen Zähler greift. Es beiben 3 Remisen bei 4 Niederlagen. Durch das harte Turnier motiviert wird bereits morgen die Vorbereitung für das kommende Linzer Turnier beginnen müssen.
Bei Salim gabs wie immer einen vehementen Angriff. Ein akzeptables Läuferopfer führt jedoch nicht - wie zuerst gedacht, zu einem forcierten Matt. Auf das Springerschach bliebe dem Gegner leider ein Fluchtfeld. Salim erkennt diesen Umstand und baut neu auf. Die Stellung ist obwegen der Bauernmehrheit bei Verlustfigur immer noch unklar. Eine Lehre sollte Salim aus dieser Partie ziehen: Wenn der Gegner die Dame tauscht, sollte man auch mittauschen... Eine Dame und Leichtfigur vorne reklamiert der Gegner einen Sieg, betätigt die Uhr ohne Zug und geht. Salim möchte die Partie fortsetzen und wendet sich an das Schiedsgericht. Nach 10min ist die Stellung rekonstruiert und die Partie wird nochmal aufgenommen. Nach wenigen Zügen reklamiert der Gegner erneut einen Gewinn - diesmal beugt sich Salim.
Und Gerald hätte mit seinem vollen Erfolg die Chance auf den Viertelsieg gehabt, da Wadsack und Kupa remisieren. Die Remise von Spitzl gegen Rubenzucker bedeutet jedoch, dass ein Remis wegen der zu erwartenden schlechteren Buchholzwertung nicht ausreichen wird. In der Partie gegen Richard Paulovsky wird der skandinavische Eröffnungsvorteil vehement ausgedehnt, bis bei Zug 8 mit 8.a3 die erste Ungenauigkeit - ein Leerzug - eingestreut wird. Der Vorteil verflacht und Gerald geht signifikante Risiken ein (unverteidigter erster Rang, Türme in der Mitte,...), um Aktivität aufrecht zu erhalten. In solch fragiler Stellung führt die Ungenauigkeit 27.Rc6 zu massiven Problemen. Ein Remis-Angebot von Gerald wird mit den Worten "I glaub I hab da was" abgeschmettert. Auf 27....Qe4 hängen beide Türme (einer direkt, der andere indirekt durch Schach) und es droht Grundlinienmatt. Als einzig spielbar wäre nur ein Qualitäts- und Bauernopfer das einer Aufgabe gleichkäme. Gerald entscheidet sich, mit einem angebotenen Turmtausch zu "bluffen". Der Gegner sieht den Turmgewinn über Grundlinienschach nicht und Gerald schöpft neue Hoffnung. Die geöffnete Königsstellung muss gegen Dame und Springer gehalten werden. Gerald wählt dabei wieder einen Ansatz, der ohne Materialverlust und Qualitätsopfer auskommt. Nach 38. Kh3 erkennt Gerald ein Matt-Muster mit Springeropfer, das er gegen Sabri schon zu erleiden hatte - trotzdem einzige Möglichkeit. Um Zug 40 ist die Stellung wieder neutralisiert. Der besicherte Freibauer und die bessere Position von Dame und Turm ließen am ehesten Weiß auf Sieg weiterspielen. Nachdem Gerald eine über 15 Züge haus-hoch verlorene Stellung überlebt hatte (mitunter M-3), war der Angriffswille für heute erloschen - Punkteteilung. 
Turniersieger wurde FM Florian Sandhöfner mit 5.5 Zählern vor weiteren 4 Spielern mit derselben Punktezahl. Gerald erreicht im 3. Viertel schlussendlich den 3. Endrang. Erwähnenswert und nicht hoch genug einzuschätzen die Leistung vom Hörsching U-12 Nachwuchstalent Sebastian Bauer (1222) mit 4.0 Zählern!! bei nur einer Niederlage (FM Sandhöfner), was einer ELO-Performance von 1891!!! entspricht.
Großer Dank an Gerald Huemer für den reibungslosen Ablauf und die Organisation eines hervorragenden Schach-Turniers mit sehr, sehr spielstarken Teilnehmern. Wir freuen uns auf das nächste Jahr.

Zwettler-Paulovsky - Stellung droht durch Hinzunahme des schwarzen Springers zu bersten. Bildmaterial von Peter Kranzl (https://www.facebook.com/peter.kranzl)

Runde 7:
Gerald Zwettler (1759)          1/2- 1/2  Richard Paulovsky (1619)
Max Jungreithmayer (1248)     1- 0     Peter Wimmer (1273)
Salim Zenuni (0)                       0-1      Robert Heumel (1525)

Samstag, 5. September 2015

3. Hörsching Open, Runde 6

Großteils einen kurzen aktiven "Schach-Arbeitstag" hatten die Vertreter der Schach Kultur Wels zu verzeichnen. Petzi Wimmer zieht gegen Gerhard König mit dem präferierten Lettischem Gambit in die Schacht. Da jedoch Gerhard König ein fleißiger Schachfreund ist, hat er Petzis Präferenz in der Heimarbeit entlarvt und ist zur heutigen Runde wohl präpariert angetreten. Bei Zug #3 vergreift sich Petzi in der Wahl des Springers und der weiße Angriff ist nach dem ungenauen 4...d5 nicht zu stoppen. Nach 20min endet die Partie mit einer Niederlage - eine unerwartet kurze Partie in Anbetracht der beiden Zeitnot-Experten. Es wird die Aufgabe von Gerald sein, Petzis "Lettisch" im Herbst zu renovieren.
Bei Gerald galt es die schwarzen Steine gegen das U-16 Talent Alexander Schobesberger zu halten. In einer Katalanischen Partie (mit 4.Nf3) kann Schwarz bei Zug 9 annähernd Ausgleich erzielen und das von Gerald vorgetragene Remis-Angebot wird nach längerer Bedenkzeit angenommen. Eine ausgekämpfte Neuauflage kann auch beim Kreisliga-Duell gegen die Mannschaft vom Attersee folgen. Unser Kiebitz Udo Dornauer konnte folglich nur kurz die Spielkunst von Petzi und Gerald bewundern. Für die schnelle Remise bzw. schnelle Niederlage gab es natürlich völlig zu Recht einen Rüffel.
Und nun noch zu Salim Zenuni: Um Zug 30 hatte Christian Mörzinger durch genaues Spiel eine komfortable Stellung aufgebaut und mit dem Springer die besseres Leichtfigur bei ebenfalls besserer Turmposition. Salim müsste um eine Remise betteln, stattdessen schmettert er 3 Angebote von Christian zur Punkteteilung ab und lanciert einen unkorrekten Angriff. Auf Kosten von 2 Bauern schließt Salim den gegnerischen Turm auf der B-Linie mit dem Läufer ein. Die Idee wäre nun den materiellen Verlust mit dem Turm gegen den Springer aufzuholen. Der Turm von Christian entkommt jedoch und die Partie wäre nach Turmabtausch für Christian mit den verbundenen Freibauern gewonnen. Stattdessen sucht er nach einem Matt und hält die Partie somit am Leben. Schlussendlich zieht Salim schneller zur Dame und wickelt das Endspiel technisch korrekt zu einem Sieg durch Matt bei Zug #72 ab. Als zukünftiger Mannschaftsführer in der Kreisliga führt diese bedingt-mannschaftsdienliche Harakiri Spielweise zu blankem Entsetzen.   

Runde 6:
Schobesberger Alexander (1840) 1/2-1/2 Gerald Zwettler (1759)
König Gerhard (1656) 1-0 Peter Wimmer (1273)
Mörzinger Christian Jr. (1512) 0-1 Salim Zenuni (0)

Runde 7:
Gerald Zwettler (1759)         -  Richard Paulovsky (1619)
Max Jungreithmayer (1248) -  Peter Wimmer (1273)
Salim Zenuni (0)                   -  Robert Heumel (1525)

Freitag, 4. September 2015

3. Hörsching Open, Runde 5

Mit 2.5/3.0 Punkten gabs heute für die Schach Kultur Wels einen sehr erfolgreichen 5. Turniertag. Salim Zenuni kann in seiner erst 6. Wertungspartie gegen Rauscher Brigitte die Leichtfiguren erfolgreich abtauschen, um mit der verbleibenden schweren Artillerie verheerenden Schaden anzurichten.
Der bestens präparierte Peter Wimmer kann erfolgreich die Eröffnungsgeplänkel für sich reklamieren. Er lockt Christian Mörzinger in einen Spanischen Aufbau, um dann von der erwarteten Schottischen Partie abzuweichen. Peter behält im weiteren Partieverlauf stets die Oberhand und könnte zwischenzeitlich auch einen ganzen Turm erobern. Peter erinnert sich an den Spruch "timeo danaos et dona ferentes" und wagt es nicht, ein etwaig vergiftetes Geschenk anzunehmen. Schlussendlich besichert Petzi einen entfernten Mehrbauern und könnte die schwarze Struktur mit den eigene Türmen endgültig zum Einsturz bringen. Peter, eine Seele von Mensch, willigt jedoch in ein inbrünstig vorgetragenes Remiangebot ein und entlässt den Gegner in eine Punkteteilung.
Auch bei Gerald gabs eine denkwürdige Partie. Gegen Gerhard König war wieder einiges an Geduld gefragt. König versuchte in der Eröffnung die Partie Zwettler-Haida, die für die weißen Steine kritisch zu werden drohte, nachzuspielen. Gerald roch jedoch den Braten frühzeitig und hatte auch aus seinen Ungenauigkeiten gelernt. Das königsseitige Finacetto wurde erschwert. Mit dem unerwarteten 7.e5 bricht Gerald frühzeitig die Bauern am Damenflügel in einen Isolaner auf a und einen Doppelbauer auf c. Ein mögliches Endspiel würde dadurch begünstigt werden. In weiterer Folge verbrennt König viel Bedenkzeit in der immer kritischer werdenden Stellung. Eigentlich droht erstmal nur der Verlust eines der beiden Doppelbauern, also noch kein absolutes Desaster. Mit nur noch 3:24min für 20 Züge!!! wähnt sich Gerald im sicheren Hafen. Obwegen der drohenden Klappe wirft König einen Läufer gegen die Königsstellung von Gerald, um mit Springer und Dame nachzurücken. Die Damen-Königs-Springergabel kann mit gefühlt 1:50 Stunden auf der Uhr von Gerald erfolgreich identifiziert werden und die Partie endet bei Zug 24 durch Zeitablauf.

Runde 5:
Gerald Zwettler (1759)   1-0     König Gerhard (1656)
Peter Wimmer (1273)  1/2-1/2  Mörzinger Christian Jr. (1512)
Salim Zenuni (0)            1-0      Rauscher Brigitte (947)

Runde 6:
Schobesberger Alexander (1840) - Gerald Zwettler (1759)
König Gerhard (1656) - Peter Wimmer (1273)
Mörzinger Christian Jr. (1512) - Salim Zenuni (0)



Donnerstag, 3. September 2015

3. Hörsching Open, Runde 4

Leider eine 0-er Runde erwischten die Vertreter der Schach Kultur Wels heute. Peter Wimmer spielt seine wohl bisher stärkste Partie im 3. Hörsching Open gegen Edlinger Wilhelm. Die Stellung ist überwiegend ausgeglichen und nach mehr als 4h könnte Petzi in einem Springer-Endspiel obwegen der besseren Bauernstruktur auf den Sieg drücken. Stattdessen handelt er sich mit dem Springertausch Probleme ein. Nur ein Bauernvortoß zur Schaffung eines verbundenen weißen Freibauern hält Remis - Petzi ergreift den richtigen Bauern aber schlägt zum Entsetzen des Chronisten den benachbarten Bauern. Sofortige Aufgabe. Schade - die einwandfreie Partie hätte sich etwas Zählbares verdient.
Bei Gerald wars eine schwache Partie. In ausgeglichener Stellung stellt Gerald bei Zug 20 eine Figur ein (Novum zum Jubiläum der 100-sten Turnierpartie - Juhu). Was nun? - Aufgabe oder Weiterkämpfen. Gerald entscheidet zur Strafe für seinen "Bock" auf letzteres und würgt sich bis zu Zug 48. Ein paar Drohungen können aufgebaut werden (zwischenzeitlich sieht Robert Spitzl vom Nachbarbrett aus schon ein Matt in 2 das das Leiden beendet hätte), es verbleibt jedoch ein generischer Bauer und die Abwicklung zum angestrebten KBN - K Endspiel ist nun aussichtslos ==> Aufgabe.  

Morgen sind dann wieder Punkte für die Schach Kultur Wels obligatorisch - zumal uns Salim Zenuni die letzen 3 Runden verstärkt - eine sichere Punktebank.

Rund 4:
Berger Stefan (1976)  1-0 Gerald Zwettler (1759)
Peter Wimmer (1273) 1-0 Edlinger Wilhelm (1620)

Runde 5:
Gerald Zwettler (1759) -  König Gerhard (1656)
Peter Wimmer (1273)  -   Mörzinger Christian Jr. (1512)
Salim Zenuni (0)          -   Rauscher Brigitte (947)

Mittwoch, 2. September 2015

3. Hörsching Open, Runde 3

Sehr respektable Erfolge sind von den Vertretern der Schach Kultur Wels zu vermelden. Peter Wimmer kämpft unerbittlich mit den schwarzen Steinen gegen Rudolf Kopa (Remis gegen FM Sandhöfner in Runde 1) gegen eine drohende Niederlage. Wann auch immer der Chronist einen Blick auf diese Partie warf, waren Materialverluste lukriert bzw. latent vorhersehbar. Durch großen Kampfgeist konnte jedoch Materialgleichheit erzwungen werden (wenn eigentlich auch durch Turmverlust zu widerlegen). Mit 1:50min für 8 Züge war die Zeitnot lt. Aussage von Peter nicht allzu kritisch. Ein Damen / Springer Angriff von Petzi veranlasst den ermatteten Gegner erstaunlicherweise zur Einwilligung in ein Remis.
Gerald spielt erneut im 2100-er Bereich. Gegen Jordan Boksinsi gilt es mit den weißen Steinen Zählbares zu erspielen. Die gewählte französische Abtauschvariante mit 4.Nf3 wurde zu Hause präpariert (bis Zug 9 im Plan). Durch eine kombinatorischen Figurenabtausch kann Weiß 2 Bauern gewinnen, hat jedoch unter Entwicklungsrückstand zu leiden. Schwarz hat zu diesem Zeitpunkt ausreichend Kompensation für die Verlustbauern. In weiterer Folge will Boksinski zu sehr auf Sieg pressen und die Kompensation für die Bauern schwindet. Bei Zug 26 glaubt schließlich Gerald, mit 26.Rd1 die Partie endgültig entscheiden zu können. Kurz vor der Zugausführung wird jedoch folgendes Abspiel erkannt: 26...Rg3+!! 27.Kf1 Qc4+ 28.Re2 und auf 28...Rxh3 droht sogar Partieverlust, wenn Weiß nicht zuvor mit 29. Nf6+ Kh8 30.Qe8# den Gewinn forcieren könnte. Bei Geralds Berechnungen fand sich jedoch leider nur die Idee 30.Re8#, das obwegen der Fesselung als nicht abspielbar erkannt wurde und auf 30.Qe8+ gab Gerald leider Schwarz fälschlicherweise das ärgerliche Fluchtfeld 30...Kh7 - das jedoch zwischenzeitlich der Springer zu verhindern gewusst hätte.
Es ist anzumerken, dass Schwarz statt 28...Rxh3 mit 28...Rg1+ im Spiel bleiben kann und in ein Damenendspiel mit 2 Verlustbauern einlenkt. Das von Boksinski auf 26.Rd1 in der post mortem Analyse angedachte 26...Bh2+ verliert jedoch bei korrektem Abspiel sofort. Schlussendlich erzwang Gerald mit 26.Qe8+ eine Remise durch forcierte Zugwiederholung, da 26.Rd1 auch bei 20-minütiger Kalkulation nicht klarer wurde.
Ein Dank an unseren heutigen Schlachtenbummler Walter Haselböck, dessen gestrenger Blick gröbere Fehlgriffe bei Peter und Gerald zu vermeiden wusste.

Sämtliche Partien sind am Folgetag unter chess-results abrufbar.

Runde 3:
Gerald Zwettler (1759) 1/2 - 1/2 Jordan Boksinski (2113)
Rudolf Kopa (1792)      1/2- 1/2 Peter Wimmer (1273)

Runde 4:
Stefan Berger (1976) - Gerald Zwettler (1759)
Peter Wimmer (1273) - Wilhelm Edlinger (1620)

Dienstag, 1. September 2015

3. Hörsching Open, Runden 1 & 2

Mit Peter Wimmer und Gerald Zwettler ist die Schach Kultur Wels beim 3. Hörsching Open vertreten. In Runde 1 gab es beim international gewerteten Turnier einige Überraschungen, so remisierte etwa Rudolf Kopa gegen FM Florian Sandhöfner, Thomas Wadsack remisiert gegen Hans-Dieter Wiesner und Walter Schaller konnte gegen Jordan Boksinski einen vollen Erfolg einfahren. Gerald konnte in seiner Schwarz-Partie gegen Peter Stadler leider keinen Überraschungserfolg erzielen. In einer wilden Partie wäre ein Opfer von Weiß zu widerlegen gewesen (Computer weist kurzzeitig +3.5 aus), bei permanenten Matt-Drohungen in einer höchst-komplexen Stellung spielt Gerald unbedacht eine Gabel auf Turm und Dame (1 Zug zu spät) und handelt sich endgültig eine Matt-Kombination ein. Auch Peter Wimmer kann gegen Dumancic Stanko die weißen Steine nicht halten. Er wählt das Budapester Gambit in der  Fajarowitz-Richter Variante, kann jedoch das Gegenspiel nicht aufrechterhalten und verliert schlussendlich eine Leichtfigur.

In Runde 2 können die weißen Steine von Peter und Gerald in "Zählbares" konvertiert werden. Gerald folgt in der neuerlichen Partie gegen Haida Johannes der erst kürzlich zurückliegenden Begegnung aus der OÖ Landesmeisterschaft. Haida hat jedoch die Linie verbessert und erzielt um Zug 10 signifikante Stellungsvorteile. Motiviert durch unseren Schlachtenbummler Udo Dornauer entscheidet sich Gerald, um die scheinbar zu entgleitende Partie vehement zu kämpfen. Ein zu vorzeitig gesetzter Durchbruch im Zentrum erlaubt Gerald das Abspiel einer Massenabwicklung mit schlussendlicher Mehrfigur bei nur einem Verlustbauern. Der volle Erfolg ist nur eine Frage der Zeit. Apropos Zeit: Peter Wimmer spielt gegen den haushoch favorisierten Fritz Haugsberger eine engagierte Partie, wobei jedoch ein Turm verlustig geht. Die weit vorgerückte und noch komplett vorhandene Kavallerie von Peter wird vom Gegner unterschätzt. In Kombination mit Turm und Dame ergibt sich ein massiver Angriff von Weiß. Bei genauem Abspiel droht ein Damenverlust (oder Matt). Da jedoch Peter nur noch 3min Restbedenkzeit bei noch 12 abzuhandelnden Zügen aufweist, bietet er ein Remis, in das der Gegner dann auch nach ca. 10min Bedenkzeit einwilligt.

Runde 1:
Peter Stadler (2154)         1 - 0 Gerald Zwettler (1759)
Stanko Dumancic (1880) 1 - 0 Peter Wimmer (1273)

Runde 2:
Gerald Zwettler (1759)    1-0        Haida Johannes (1514)
Peter Wimmer (1273)     1/2-1/2   Fritz Haugsberger (1727)

Runde 3:
Gerald Zwettler (1759) -  Jordan Boksinski (2113)
Rudolf Kopa (1792)      -  Peter Wimmer (1273)

Sonntag, 30. August 2015

Runden 4 und 5 im Innviertel

Eine gemischte Bilanz ist für die Schach Kultur Wels zu ziehen. Sowohl Werner als auch Severin spielen in Runde 5 auf den vorderen Brettern (3 bzw. 4) um einen Platz im Spitzenfeld, können jedoch beide die Schwarzen Steine nicht halten. Severin verliert gegen Wilfried Kuran und verpasst sein Ziel 1900 ELO. Auch Werner bringt sich um den Lohn eines bis dato starken Turniers. Noch am Vormittag kann gegen den favorisierten Michael Haas bei 2 Mehrfiguren für Unmengen an Verlustbauern ein beachtliches Remis erzielt werden. Am Nachmittag verhindert jedoch die Niederlage gegen Bernhard Endtmayer eine Top-Endplatzierung. Auch das Erreichen der 1800 ELO scheint nun mehr als fraglich.
Bei Sabri gab es am Vormittag eine Niederlage gegen Severin (selten gespielt und wohl von beiden nicht beabsichtigt: A10 Englisch: Anglo-Holländisch) und am Nachmittag einen feinen forcierten Gewinn der Türme gegen die Dame (Ellerböck Helmut). Salim entgeht am Vormittag gegen Reitinger Simon einem dicht geflochtenen Matt-Netz, kann am Nachmittag aber trotz guter Partieführung gegen Andreas Hölzl keine weiteren Zähler lukrieren.
Gerald sieht sich am Vormittag gegen Friedrich Rockenbauer mit einem unbekannten Mittelgambit, konfrontiert, bei dem er zufällig den Paulsen-Angriff einleitet. Die strukturellen Probleme am Damenflügel verleiten zu einer schnellen Remis-Einwilligung. Am Nachmittag konnte gegen den bis dato noch ELO-losen "Spieler-Vater" Pichelmeier Tassilo eine trotz zweier Mehrfiguren nicht ungefährliche Stellung erfolgreich abgewickelt werden.
Als positives Resümee ist anzumerken, dass alle Vertreter die 50% Marke erreicht haben. Bei Salim und Sabri ist in Bezug auf Partieführung und Zeitmanagement noch einiges ausbaufähig, aber wichtige Erfahrungen konnten bereits jetzt gesammelt werden.

Ergebnisse zum Nachlesen auf chess-results.


Team Schach-Kultur Wels
Episches Duell Severin - Sabri
Sabri, Gerald und Salim (rechts nebst Kasten, Kopfoberseite sichtbar) in Runde 5 
Werner und Severin Humenberger leiden mit den schwarzen Steinen in Runde 5

Samstag, 29. August 2015

Runden 2 und 3 im Innviertel

Durchwegs gute Leistungen wurden von den Spielern der Schach Kultur Wels gezeigt. Einen hervorragenden Tag erwischte Werner. Am Vormittag wurde Christoph Zauner in einer exzellent vorgetragenen Partie zur Aufgabe gezuwungen, am Nachmittag konnte ein ungefährdetes Remis gegen Beutel Hubert erzielt werden. Ein Tages-ELO Plus von > 30 Zählern ist damit gesichert. 
Severin konnte am Vormittag gegen Riedler Sebastian die Oberhand gewinnen, die schwierige Nachmittagspartie gegen Stadler Alexander konnte auch nach aufopferndem Kampf nicht gehalten werden. Trotz latenter Matt-Drohungen (bzw. Damenverlust durch Turmschach auf Grundlinie) sammelte Severin emsig Bauern ein, sodass kurzzeitig sogar ein Plusbauer zu verbuchen ward. Das schlussendliche Damenendspiel 1-2 Bauern war jedoch wohl - auch bei mehr verbleibender Bedenkzeit - nicht zu halten. 
Für Sabri gabs heute zwei Siege: gegen einen Nachwuchs-Schachspieler Malzer Emanuel und am Nachmittag in einem technisch einwandfreien Vortrag gegen Friedrich Rockenbauer. Salim konnte am Vormittag gegen Sternbauer-Leeb Josef die Mehrfigur gegen die Freibauern zu einem Sieg nutzen, am Nachmittag sah er jedoch gegen Christoph Zauner bei Verlust-Qualität kein Land. Gerald hatte es am Vormittag mit dem zuvor erwähnten Beutel Hubert zu tun, der eine schottische Partie mit den weißen Steinen vehement vortrugt und Gerald nicht den Hauch einer Chance ließ. Am Nachmittag konnte jedoch das Blatt gewendet werden und der ebenfalls bereits zuvor erwähnte Sternbauer-Leeb Josef wurde in einem Skandinavier niedergewälzt. 
Ausblick auf Runde 4: Leider kommt es mal wieder zu einem vereinsinternen Duell. Obwegen der Ansetzung Severin - Sabri kann zwangsweise nur einer der beiden die Ambitionen auf einen Spitzenplatz bis in Runde 5 prolongieren. Sollte Sabri es wagen, sich gegen seinen Obmann aufzulehnen, so hat er auch bei Gerald eine gesicherte Rückfahrt nach Wels...

Ergebnisse Runde 2
Zauner Christoph 197010 - 11
Humenberger Werner 1762

Humenberger Severin 188411 - 01
Riedler Sebastian 1732
Beutel Hubert 2011½1 - 0½
Zwettler Gerald Adam Dr.1695
Zenuni Salim 0½1 - 0½
Sternbauer-Leeb Josef 1446
Malzer Emanuel 110200 - 10
Zenuni Sabri 0

Ergebnisse Runde 3
Stadler Alexander 207821 - 02
Humenberger Severin 1884
Humenberger Werner 17622½ - ½
Beutel Hubert 2011

Zauner Christoph 197011 - 0
Zenuni Salim 0
Zenuni Sabri 011 - 01
Rockenbauer Friedrich Martin 1630

Zwettler Gerald Adam Dr.1695½1 - 0½
Sternbauer-Leeb Josef 1446

Runde 4


Humenberger Werner 1762
3
Haas Michael 1981

Humenberger Severin 18842
2
Zenuni Sabri 0

Rockenbauer Friedrich Martin 16301

Zwettler Gerald Adam Dr.1695
Zenuni Salim 0
1
Reitinger Simon 1578

Freitag, 28. August 2015

Schach Kultur Wels bei der 17. Innviertler Meisterschaft

Gleich mit 5 Vertretern ist die Schach Kultur Wels bei diesem wohl-sortierten kleinen Turnier in Taufkirchen/Pram vertreten. Die Bilanz von Tag 1 fällt zwiespältig aus. Sowohl Werner als auch Severin Humenberger gelingen Favoritensiege. Sabri opfert gegen seinen Gegner insgesamt 3 Leichtfiguren, kann jedoch das Matt nicht forcieren und muss folglich obwegen Ermangelung von Spielmaterials aufgeben. Für Gerald gab es leider ein Duell mit einem Vereinskollegen, Salim Zenuni. Die Partie ward für Gerald mehrfach haushoch gewonnen, schlussendlich wurde ohne Not einer der beiden Mehrbauern aufgegeben und die Partie endete in einem Remis. 

Runde 1:
Weidinger Simon 1146
0 - 1

Humenberger Severin 1884
Humenberger Werner 1762
1 - 0

Metzger Yetim 925
Zenuni Sabri 0
0 - 1

Frisch Wilhelm 1718
Zwettler Gerald Adam Dr.1695
½ - ½

Zenuni Salim 0

 Runde2:
Zauner Christoph 1970-


Humenberger Werner 1762
Humenberger Severin 1884-


Riedler Sebastian 1732
Beutel Hubert 2011-


Zwettler Gerald Adam Dr.1695
Zenuni Salim 0-


Sternbauer-Leeb Josef 1446









Malzer Emanuel 1102-
Zenuni Sabri 0

Donnerstag, 27. August 2015

Zwischenstand Thementurnier und Auslosung Runde 5

Mit unserem Colo Marin ist ein weiterer Spieler (#11) in das Thementurnier eingestiegen und konnte bisher alle seine Nachtragspartien erfolgreich gestalten.

Runde 5:
Brett 1: Gyula Dobo   - Colo Marin
Brett 2: Zenuni Sabri - Charaus Florian
Brett 3: Zenuni Salim - Fugger Christian
Brett 4: Zwettler Gerald - Humenberger Severin
Brett 5: Soljic Blaz     - Wimmer Peter
Brett 6: Colo Marin   - Haselböck Walter

Wegen dem Schach Turnier in Hörsching nächste Woche ist wieder individuell Vor- bzw. Nachzuspielen. Die untenstehende Tabelle weist Sabri Zenuni als temporären Führenden aus - es fehlen jedoch noch zwei Nachtragspartien auf den Spitzenbrettern. Danach wandert die Führung wieder zu Gyula oder Florian zurück.


Mittwoch, 26. August 2015

Materialien zur 5. Runde des Thementurniers, [C78], Ruy Lopez: Morphy Defence, 1.e4 e5 2.Nf3 Nc6 3.Bb5 a6 4.Ba4 Nf6 5.O-O Bc5

In der 5. Runde des Thementurniers steht Ruy Lopez; Morphy Defence, Neo-Arkhangelsk Variation  als spanische Eröffnung in der Taxonomie der geschlossenen Systeme am Programm. Die Ruy Lopez Nebenvariante findet sich 644 mal auf internationaler Meisterebene in den Datenbanken. Die Bilanz spricht dabei wegen der vielzähligen taktischen Möglichkeiten für Weiß (W=37, R=36.8, S=26.2), obwohl der Computer (Stockfish v.6.0, 64-bit, Tiefe 22) den weißen Stellungsvorteil nach Zug 5 mit +0.23 eher marginal beziffert. Durch den 5. Zug von Schwarz wird der schwarzfeldrige Läufer ad hoc entickelt. Im häufiger anzutreffenden geschlossenen Ruy Lopez (27,502 Partien) wird stattdessen 5.Be7 abgespielt und die Rochade präpariert.
Die Pläne von Weiß sind vielfältig. Nach bereits erfolgter Rochade kann entweder der schwarzfeldrige Läufer mit 6.d3 geöffnet werden oder mit 6.c3 – einem Motiv der italienischen Partie – wird gegen den auf c5 vorgerückten Läufer die Stellung mit Tempo ausgedehnt und ein schnelles d4 eingeleitet. Die Abtauschvariante 6.Bxc6 führt in sehr remisliches Gewässer. Es kann jedoch auch direkt der Bauer auf e5 abgeschlagen werden: nach 6.Nxe5 Nxe5 7.d4 sichert die Gabel die Rückgewinnung der Figur. Bei akkuratem Spiel von Schwarz kann dabei ein stellungsmäßiger Ausgleich bewirkt werden. Möglich sind etwa 7…b5 oder 7…Nxe4, nicht jedoch direkt 7…Bxd4, das die weiße Entwicklung akzeleriert. Auf 6.d3 kann die Rochade wegen drohendem Bauernverlust nicht direkt erfolgen. Stattdessen kann etwa 6…b5 (7.Bb3 d6) oder direkt 6...d6 abgespielt werden und die Stellung weiter befestigt werden. Auf 6.c3 kann Schwarz mit dem zuvor erwähnten 6...b5 antworten. Nach 7.Bb3 muss 7…d6 erfolgen, bevor die Eröffnung von Schwarz mit der Rochade abgeschlossen werden kann.

Referenzpartie zur 5. Runde des Thementurniers, [C78], Ruy Lopez: Morphy Defence, 1.e4 e5 2.Nf3 Nc6 3.Bb5 a6 4.Ba4 Nf6 5.O-O Bc5

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Dienstag, 25. August 2015

Derzeit laufende Turniere mit Schach auf höchst möglichem Level

Derzeit laufen zwei bemerkenswerte Schach-Turniere. In Saint Louis, USA hat sich die Spitze der aktuellen Weltrangliste zusammengefunden, um den zweiten Sieger der neuen Elite-Serie (nach Norwegen) zu ermitteln. Nach zwei Runden führt Veselin Topalov mit Siegen über Magnus Carlsen und Hikaru Nakamura und ist damit am besten Wege, seinen Triumph aus Norwegen zu prolongieren. Der so genannte Sinquefield Cup in Saint Louis wird vom Schach Mäzen Rex Sinquefield organisiert und tatkräftig gesponsert. Noch bis 1. September können die spannenden Partien ab 20:00 unserer Zeit im Livestream oder Chess-Browser "gekiebitzt" werden.

Schach auf noch höherem, sogar "übermenschlichen" 3200ELO+  Niveau wird bei der 8. Auflage der Computer-Schach WM TCEC, veranstaltet von Martin Thoresen, geboten. Die massiv reduzierte Bedenkzeit erleichtert dabei das "Kiebitzen", da Partien nun in wenigen Stunden abgehandelt werden können. Trotz Vermeidung eines Eröffnungsbuches bzw. einer zufälligen Themen-Eröffnung zeigt sich die unendliche Vielfältigkeit von Schach und auch die Eröffnungen fallen nicht nur monoton aus (dzt. viel Französisch). Die favorisierten "Engines", d.h. Computer-Programme, sind dabei wie in den letzten Jahren Komodo, Stockfish bzw. Houdini. Computer-Schach zeigt einen viel radikaleren Ansatz im Spiel der Könige, der jedoch aktuelle GMs in ihrer Vorbereitung immer wieder zu inspirieren vermag. Durch sehr tiefgreifende Berechnungen werden für den menschlichen Betrachter unlogische Opfer abgespielt, deren Wirkung erst im weiteren Partieverlauf nachvollzogen werden können.

Sonntag, 23. August 2015

9. Runde und Retrospektive zu den Turnieren in Wien und Kärnten


Beim Duell Ragger-Mamedyarov endet auch die dritte Weiß-Partie für Ragger mit einer Remise. Das Match-Play endet folglich mit 2.5-3.5, wobei der Schwarz-Sieg in Runde 5 die ELO Verluste massiv eindämmt. Mission 2700ELO ist damit weiterhin zeitnahe erfüllbar.
Im A-Turnier finden sich leider kaum Österreicher auf den vorderen Rängen. Es gewinnt IM Rambaldi aus Italien (Geburtsjahr 1999, ELO: 2517) mit 7.5/9.0. Die Verleihung des GM-Titels ist für den jungen Italiener nur noch in Bezug auf die zu erfüllenden Normen eine Formsache. Bei den österreichischen Schachspielern erzielt FM Valentin Dragnev (Geburtsjahr 1999, ELO: 2339)  mit 7.0/9.0, gleichbedeutend mit einem ELO Plus von 45.8 Zählern, das bemerkenswerteste Ergebnis. Erst im Jänner 2015 wurde bei der Jugend-WM der FM-Titel errungen, nun ist auch schon der IM in Reichweite. Ebenfalls 7.0 Punkte erzielen GM Kindermann und FM Schwabeneder. Dass eine 100% Ausbeute nicht zwangsweise für den Turniersieg reichen muss demonstrierte der Turnierfavorit GM Safarli, der in Runde 1 und 2 durch Abwesenheit glänzte und folglich auch „nur“ 7.0 Punkte zu erzielen vermochte.
Im B-Turnier siegt der Österreicher Ritopecki mit 8.0/9.0! Florian Charaus erringt ungeschlagen!!! mit 6.5/9.0 den gesamt 13. Platz – die ersten 10 Preisgeldränge wurden folglich nur aufgrund einer schlechten Zweitwertung verpasst.
Auch in Feffernitz wurde das Turnier 2015 abgeschlossen. Der Sieg von GM Malakhatko stand schon vor der Abschlussrunde fest. Das heutige Turmendspiel gegen IM Zozulia gereichte nur zu einem Remis und gesamt 8.0/9.0. Bei den Oberösterreichern konnte Robert Spitzl seine Stellung gegen Florian Schlager nicht halten und errang mit 3.5 Punkten den 53. Gesamtrang. Für Gerald war der Arbeitstag auch nach 40min beendet. Gegen die Deutsche Kate Laustsen (1822) galt es die „Pleimer‘sche“ d4-Variante zu beantworten. Nach 1.d4 Nf6 2.Bf4 c5 3.c3? cxd4 4.Qxd4?? Nc6 ist Schwarz merklich am Drücker. Es kann Entwicklungsvorteil mit ..e5 und/oder …d5 erzwungen werden, jedoch einhergehend mit nachhaltiger Schwächung der Bauernstruktur. Der weiße Eröffnungs-Patzer wurde vom Chronisten in Furcht vor einem langen Ringen nicht bestraft (wer 60 Längen im Hallenbad-Becken schwimmt, kann auch problemlos 5H Schach spielen) und das Remis nach 9 hart erkämpften Zügen gereichte zu 4.0/9.0 Gesamtzählern bzw. dem 46 Endrang (Startnummer 54). Wenn auch erwähnenswerte Erfolge ausbleiben, so bliebt zumindest die Erkenntnis, dass positionell und taktisch bis 1900/2000 ELO einigermaßen mitgehalten werden kann, wenn gewisse Aussetzer in Zukunft unterlassen werden. Der Einsatz in der Kreisliga ist folglich nicht gänzlich undenkbar.

Runde 8 in Wien und Kärnten



Beim Vienna Chess Open kann Markus Ragger eine Schwarz-Partie gegen Mamedyarov gewinnen und auf -1 verkürzen. Mit den heutig zu bespielenden weißen Steinen wäre sogar noch der Ausgleich in der Begegnung möglich. Beim A-Turnier ist vor allem Valentin Dragnev mit seinem Sieg gegen IM Fröwis aus österreichischer Sicht hervorzuheben. Heute spielt er bei 0.5 Zähler Rückstand auf die Spitze gegen GM Brunello. Im B-Turnier kann Florian Charaus in Runde 8 Noodijk besiegen und spielt in der heutigen finalen Runde mit Schwarz gegen Degraeve (1825). 

In Feffernitz gabs für die oberösterreichischen Vertreter Remisen. Robert Spitzl scheint gegen Kate Laustsen (1822) bei Verlustbauer, Verlust-Qualität und von gegnerischer Dame infiltrierter Stellung ziemlich verloren aus, rettet sich jedoch irgendwie in ein Remis. Bei Gerald galt es in der Präparation die Caro-Kann Verteidigung, die der junge Gegner Florian Schlager (1856) stets auf 1.e4 zu spielen pflegt, zu erarbeiten -  ine bis dato für Gerald völlig unbekannte und dubios wirkende Eröffnungsvariante. Die ersten 5-6 Züge wirkten vom Chronisten recht gekonnt vorgetragen, Springer Nh3 statt des logischen h4 brachte den Gegner zum Nachdenken. Dann allerdings entschied sich der Gegner für die „kleine“ Rochade, was so nicht mit der Präparation konform ward. Der aufgebaute Angriff von Weiß genügte jedoch, um Schwarz zur Einwilligung in ein Remis zu veranlassen. Heute in der Schlussrunde für die Oberösterreicher ein „Gegnertausch“.