Wenig Zählbares gab es für die Schach Kultur Wels in der abschließenden 7. Runde. Peter Wimmer spielt gegen Max Jungreithmayer eine gemütliche Partie, bei der jedoch der Gegner schlussendlich nach dem vollen Zähler greift. Es beiben 3 Remisen bei 4 Niederlagen. Durch das harte Turnier motiviert wird bereits morgen die Vorbereitung für das kommende Linzer Turnier beginnen müssen.
Bei Salim gabs wie immer einen vehementen Angriff. Ein akzeptables Läuferopfer führt jedoch nicht - wie zuerst gedacht, zu einem forcierten Matt. Auf das Springerschach bliebe dem Gegner leider ein Fluchtfeld. Salim erkennt diesen Umstand und baut neu auf. Die Stellung ist obwegen der Bauernmehrheit bei Verlustfigur immer noch unklar. Eine Lehre sollte Salim aus dieser Partie ziehen: Wenn der Gegner die Dame tauscht, sollte man auch mittauschen... Eine Dame und Leichtfigur vorne reklamiert der Gegner einen Sieg, betätigt die Uhr ohne Zug und geht. Salim möchte die Partie fortsetzen und wendet sich an das Schiedsgericht. Nach 10min ist die Stellung rekonstruiert und die Partie wird nochmal aufgenommen. Nach wenigen Zügen reklamiert der Gegner erneut einen Gewinn - diesmal beugt sich Salim.
Und Gerald hätte mit seinem vollen Erfolg die Chance auf den Viertelsieg gehabt, da Wadsack und Kupa remisieren. Die Remise von Spitzl gegen Rubenzucker bedeutet jedoch, dass ein Remis wegen der zu erwartenden schlechteren Buchholzwertung nicht ausreichen wird. In der Partie gegen Richard Paulovsky wird der skandinavische Eröffnungsvorteil vehement ausgedehnt, bis bei Zug 8 mit 8.a3 die erste Ungenauigkeit - ein Leerzug - eingestreut wird. Der Vorteil verflacht und Gerald geht signifikante Risiken ein (unverteidigter erster Rang, Türme in der Mitte,...), um Aktivität aufrecht zu erhalten. In solch fragiler Stellung führt die Ungenauigkeit 27.Rc6 zu massiven Problemen. Ein Remis-Angebot von Gerald wird mit den Worten "I glaub I hab da was" abgeschmettert. Auf 27....Qe4 hängen beide Türme (einer direkt, der andere indirekt durch Schach) und es droht Grundlinienmatt. Als einzig spielbar wäre nur ein Qualitäts- und Bauernopfer das einer Aufgabe gleichkäme. Gerald entscheidet sich, mit einem angebotenen Turmtausch zu "bluffen". Der Gegner sieht den Turmgewinn über Grundlinienschach nicht und Gerald schöpft neue Hoffnung. Die geöffnete Königsstellung muss gegen Dame und Springer gehalten werden. Gerald wählt dabei wieder einen Ansatz, der ohne Materialverlust und Qualitätsopfer auskommt. Nach 38. Kh3 erkennt Gerald ein Matt-Muster mit Springeropfer, das er gegen Sabri schon zu erleiden hatte - trotzdem einzige Möglichkeit. Um Zug 40 ist die Stellung wieder neutralisiert. Der besicherte Freibauer und die bessere Position von Dame und Turm ließen am ehesten Weiß auf Sieg weiterspielen. Nachdem Gerald eine über 15 Züge haus-hoch verlorene Stellung überlebt hatte (mitunter M-3), war der Angriffswille für heute erloschen - Punkteteilung.
Turniersieger wurde FM Florian Sandhöfner mit 5.5 Zählern vor weiteren 4 Spielern mit derselben Punktezahl. Gerald erreicht im 3. Viertel schlussendlich den 3. Endrang. Erwähnenswert und nicht hoch genug einzuschätzen die Leistung vom Hörsching U-12 Nachwuchstalent Sebastian Bauer (1222) mit 4.0 Zählern!! bei nur einer Niederlage (FM Sandhöfner), was einer ELO-Performance von 1891!!! entspricht.
Großer Dank an Gerald Huemer für den reibungslosen Ablauf und die Organisation eines hervorragenden Schach-Turniers mit sehr, sehr spielstarken Teilnehmern. Wir freuen uns auf das nächste Jahr.
Zwettler-Paulovsky - Stellung droht durch Hinzunahme des schwarzen Springers zu bersten. Bildmaterial von Peter Kranzl (https://www.facebook.com/peter.kranzl)
Runde 7:
Gerald Zwettler (1759)
1/2- 1/2 Richard Paulovsky (1619)
Max Jungreithmayer (1248)
1- 0 Peter Wimmer (1273)
Salim Zenuni (0)
0-1 Robert Heumel (1525)