Nach dem Auswärts-Fiasko gegen Sauwald III galt es schleunigst wieder zu
einer soliden Mannschaftsleistung zurückzufinden. Mit Leonding kam jedoch eine
sehr starke Truppe zu uns nach Wels, ein angestrebtes 4:4 würde wohl nicht
leicht zu erreichen sein.
Auf Brett #1 Gyula Dobo mit Schwarz gegen IM Weiss
Christian. Gyula zeigte sich wohl präpariert und spielte die erwartete
Eröffnung für seine Verhältnisse sehr flott ab. Im Mittelspiel kommt dann IM
Weiss zu einer simplen Kombination, die einen Bauern gewinnt und Gyula's Bauernstruktur
nachhaltig schwächt. Gegen einen internationalen Meister ist dies schon Grund
genug, sich der Niederlage nicht mehr entziehen zu können.
Florian Charaus darf obwegen der Abwesenheit von Michael
Eder aufs Brett #2 aufrücken. Mit dem weißen Spielgerät ausgerüstet kann jedoch
gegen Alfred Wawricka nicht gen vollem Erfolg gezogen werden – immerhin mit einer Remise was Zählbares für die Schach Kultur Wels. Mit Weiß muss man bei Florian auch selten größere Angst vor einer Niederlage haben.
Fritz Brandstätter führt die schwarzen Steine auf Brett #3
gegen MK Wadsack Wolfgang. Fritz schafft es zwar stets Materialgleiche zu
bewahren, im späten Mittelspiel ist die Stellung jedoch positionell
hoffnungslos verloren. Der schwarze Läufer ist in die Bauern-Phalanx eingewoben
und kann weder in der Offensive noch der Defensive sinnvolle Beiträge leisten.
Der Springer von Wadsack steht perfekt und der heranrückende weiße König
unterstützt unaufhaltsam die weiße Dame gegen den schwarzen Monarchen – leider eine
der seltenen Schwarz-Niederlagen von Fritz.
Unser Gast Lichtl Erich will auf Brett #4 als ELO-Favorit gegen
Buss Christof mit Weiß um den vollen Erfolg kämpfen. Der Leondinger Opponent
zeigt sich an diesem Tag bärenstark und unerbittlich. Ein zuerst ungenau
wirkendes Leichtfiguren-Opfer von Schwarz für einen Bauern ist nur schwerlich
zu widerlegen. Erich kann die Stellung in massiver Zeitnot nicht halten
und muss die Leichtfigur sowie einen weiteren Bauern zurückgeben – verlorene Stellung. Auch wenn diese Partie für uns schmerzlich war, wird das perfekt vorgetragene Opfer des Gegners zeitnahe im Detail analysiert und auf der HP präsentiert werden.
Auf Brett #5 opfert sich Peter Wimmer für die Mannschaft, gibt seine Kiebitz-Rolle auf und erweist sich gegen Klinkan Alexander als einigermaßen hartnäckiger Gegner. Beim
Eintreffen des Chronisten ist Petzi nur die üblichen 2 Gambit-Verlustbauern
hinten und bedroht den gegnerischen Turm mit seinem Läufer. Da Klinkan schon unaufhaltsam
gen Dame ziehen kann, ist die Aufgabe des Turms gut zu verschmerzen –
Niederlage nach immerhin dreistündigem Spiel.
Auch auf Brett #6 müssen wir eine Niederlage einstecken.
Reith Lorenz kann die Eröffnung von Ivo gut behandeln und durch solide vorgetragene Technik den vollen Erfolg einfahren. Ivo’s Leiden rührt an diesem
Tage nicht nur von der greuslichen Partie sondern auch von seinen Rückenschmerzen her – das
Sitzen am Schachbrett ist dabei für die baldige Gesundung sicherlich auch nicht förderlich.
Zurück auf die Siegerspur findet Severin auf Brett #7 mit
dem ungeliebten schwarzen Spielgerät gegen Surtmann Leopold durch eine tadellosen Leistung. Severin vermeidet es diesmal, das schwarze Spielgerät
gewohnt passiv zu entwickeln. Durch einen Mehrbauer und die Dominanz am
Damenflügel steht Severin klar auf Sieg. Schlussendlich beendet jedoch nicht
die noch zusätzlich ausgebauten Materialvorteile die Partie sondern ein eleganter und unabwehrbarer Matt-Angriff mit Türmen und Läufer. Bei solch einer starken
Leistung mit Schwarz gibt es keinen erkennbaren Grund, zukünftig wieder mal
Weiß zu wählen, um mit 1. b3? zu eröffnen.
Nachdem unserem Ernst Schmuckermair gegen Sauwald das weiße
Spielgerät vorenthalten wurde, kehrt er mit Weiß selbstverständlich auf die
Siegerstraße zurück. Er kann den Eröffnungsvorteil gegen den stark
einzuschätzenden Andelko Oreskovic in einen vollen Zähler konvertieren. Andelko
Oreskovic hatte erst vor kurzem – sehr zum Missfallen des Chronisten – in der
1. Klasse Nord gegen Hartkirchen einen starken Schwarz-Sieg gegen Franz Mayr (1988)
gefeiert.
Gesamt muss man mit den gezeigten Leistungen nicht unzufrieden sein – die Vehemenz und Spielstärke der Leondinger haben ein besseres Mannschaftsergebnis als das 2.5-5.5 verhindert. Wieder mal Paradox: die Tabellenführung ging nun an die SPG Steyr [für immer] verloren, der Abstand zu den anderen Mitkonkurrenten um den Aufstieg (Schärding, Vöst, Freistadt) konnte jedoch großteils konserviert werden. Abstrahiert man von den beiden letzten schmerzhaften Mannschaftsniederlagen, so ist die Ausgangssituation um den Aufstieg immer noch exzellent, zumal man Freistadt und Schärding noch direkt bespielt. Werden diese Begegnungen nicht erfolgreich gestaltet, so haben wir auch in der 1. Landesliga zurecht nichts verloren. Schach Kultur Wels hat jedoch somit immer noch den Saisonausgang großteils in den eigenen Händen. Nun liegt es an uns, nochmal zur Höchstform aufzulaufen und auch aufstellungstechnisch alle Kräfte zu mobilisieren.
Kultur Wels 1
|
2.5 - 5.5
|
Leonding 1
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2089
|
0 : 1
|
2342
|
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2022
|
½ : ½
|
1891
|
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2080
|
0 : 1
|
2131
|
||
1975
|
0 : 1
|
1810
|
||
1241
|
0 : 1
|
1996
|
||
1843
|
0 : 1
|
1767
|
||
1875
|
1 : 0
|
1788
|
||
1907
|
1 : 0
|
1765
|
||
1879
|
1936
|
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