Für die heutige Aufstellung waren gesamt nur 6 einsatzbereite
Spieler verfügbar – für deren Engagement ist MF Gerald sehr, sehr dankbar. Weiterhin
konnten stets alle Bretter besetzt werden. Es ist nun auch unser erklärtes
Ziel, auch in Runde 10 und 11 alle 6 Bretter besetzen zu können. Als Devise
wurden daher magere aber realistisch definierte 1.5 Punkte ausgegeben. Diese würden uns auf 30.0 Punkte in der
Tabelle bringen, die unter normalen Umständen für den Klassenerhalt ausreichen
sollten. Wir könnten uns folglich in den beiden Schlussrunden auch 0-er
leisten, werden jedoch verbissen um jede Remise – auch gegen ELO-mäßige
Übermächte – kämpfen.
Brett #1 Humenberger Werner ½ - ½ Wimmer Herbert
Werner investiert einiges an Bedenkzeit, um den weißen
Anzugsvorteil Schritt für Schritt in einen gefährlichen Angriff zu fokussieren.
In Panik / Verzweiflung gibt Wimmer die Qualität für einen Bauern um die von
Werner anrollende Bauern-Phalanx zu brechen. Positionell ist dieses Opfer viel
zu wenig Kompensation – in Zeitnot findet jedoch Werner nicht immer den besten
Zug und gibt ohne Not die Qualität zurück. Durch ein akkurates Turmendspiel
kann Werner zumindest den Verlustbauer aufholen. Da beiderseits kein Fortschritt mehr
möglich ist, willigt man in eine Remise ein. Leider ein verpasster voller
Zähler für Werner.
Brett#2 Breinstampf Peter ½ - ½ Zwettler Gerald
MF Gerald, der seine Rolle vor der Saison als Ersatz- und
Ergänzungsspieler auf max. Brett 5-6 interpretiert hätte, musste nun aufstellungsbedingt
sogar auf Brett #2 mit dem wohlbekannten schwarzen Spielgerät Platz nehmen. Tags
zuvor wurde noch eine passende Antwort auf Schmoller’s Indisch erarbeitet.
Leider sah die Aufstellung von Vöcklatal eine geänderte Reihung vor, weswegen
die Präparation gleich im geistigen Mülleimer entsorgt werden musste. Statt
1.d4 sah sich nun Gerald mit 1.c4 konfrontiert. Das schwarze Gegenspiel wurde
in der Capablanka-Variante des Englischen 4-Springer-Spiels durch Bauernvortöße im Zentrum initiiert. Das
königsseitige Fianchetto von Breinstampf verursachte einigen Druck auf die
Bauern am Damenflügel von Gerald – die korrekte Entwicklung musste akkurat
errechnet werden. Breinstampf lehnt ein Remis-Gebot bei Zug 14 ab. Nach dem
Figurenabtausch steht Schwarz schon etwas besser. Während die weiße
Bauernstruktur strukturelle Defizite aufweist, gibt es in der schwarzen
Stellung nun keine Ansatzpunkte für einen weißen Angriff mehr – Remis-Gebot von
Breinstampf und Einwilligung durch Gerald.
Brett#3 Colo Marin 0-1 Schmoller Josef
Die aggresiv wirkende weiße Eröffnungsvariante konnte von MF
Gerald nicht klassifiziert werden, es entwickelte sich jedoch bereits nach
wenigen Zügen ein unangenehmer schwarzer Druck auf den noch nicht rochierten
weißen Monarchen. Um Zug 8 opfert dann Schmoller scheinbar eine Figur. Der am
Nebenbrett sitzende Chronist erkennt ad hoc die Gültigkeit dieses Vorgehens.
Marin wirkt zu diesem Zeitpunkt leider immer noch verwundet und nimmt verdutzt die angebotene
Leichtfigur. Erst beim nächsten Einschlag muss auch unser Weiß-Spezialist
erkennen, dass der Figurengewinn über ein Damenschach den eigenen Turm kosten
würde. Also Verlustbauer und umherirrender König statt Figurengewinn. Marin
kämpft in weitere Folge verbissen, die Stellung noch irgendwie halten zu können. Schmoller spielt den
Vorteil technisch blitzsauber nach Hause. Spätestens beim zweiten Verlustbauer
ist Marins heutiges Schicksal determiniert.
Brett#4 Krammer Karl ½ - ½ Haselböck Walter
Für den leider verhinderten Udo Dornauer kurzfristig eingesprungen
zeigte sich Walter höchst konzentriert. Er gibt zwar in der Eröffnung einen
Bauern her (eine Unart, die ihm wohl Petzi Wimmer gelernt hat…), hat mit Wohlwollen jedoch
durchaus einen Hauch von stellungsmäßiger Kompensation. Vom MF Gerald
beobachtet spielt Walter teilweise technisch hervorragend und hält die Stellung
zusammen. Es muss zwar ein zweiter Verlustbauer hingenommen werden, dafür
erhält Walter Kontrolle über die Turmlinie. Krammer lehnt zwar die ersten
Remis-Gebote ab, will sich aber nicht länger mit einem mühseligen
stellungsmäßigen Durchbruch gegen den zäh verteidigenden Walter beschäftigen und erneuert schlussendlich
seinerseits das Angebot zur Punkteteilung.
Brett #5 Soljic Blaz 0-1 Baresch Günter
Begünstigt durch den Verzicht von Walter auf das weiße
Spielgerät, kann Blaz wiederholt mit der präferierten Farbe antreten. Weiß
steht wieder sehr passiv, der nähergerückte schwarze Springer wirkt sehr, sehr ungebeten. Leider gibt es für Blaz ein
deja vu. Statt am Damenflügel den Bauerndurchbruch zu erzwingen oder den gegnerischen Springer zu hinterfragen, stellt Blaz
eine Figur ein. Wie in Runde 8 übersieht er ein zwischenzeitliches Damenopfer
mit Rückgewinnung über Schach-Dame. In Runde 8 war der Preis die Qualität,
diesmal ein ganzer Läufer, den Blaz voll und ganz zu bezahlen hatte. Als dann noch die
geschlossene Stellung aufgebrochen wurde, war die Niederlage unvermeidbar.
Brett #6 Kain Friedrich 1-0 Zwettler Michael
Nachdem Markus Auinger sein Antreten absagte, musste
kurzfristig Ersatz für Brett #6 gefunden werden. Die letzte verfügbare
Spielerressource war dabei Michael Zwettler, Vater von MF Gerald, der zu seiner
ersten Turnierpartie - und das gleich im Haifischbecken der Kreisliga - genötigt wurde. Mit einer ELO-Stärke von ca. 750
ausgestattet und eröffnungstheoretisch mäßig präpariert, war an einen zählbaren Partieausgang von ohnehin nicht zu denken. MF Gerald
war über das Zeitmanagement, die annähernd korrekte Schrift (Danke an Friedrich
für die Mithilfe beim Eruieren der Koordinaten!!) und einigermaßen passables
Spiel durchaus erfreut. Das schwarze Spielgerät wird leider zu passiv geführt.
Die eingekesselten Figuren haben für den weiteren Partieverlauf keine signifikante Relevanz
mehr. Schlussendlich war es nur die Qualität bzw. 2 Verlustbauern. Etwaige
Einsätze in der 2. Klasse wären durchaus anzudenken, da heute auch die Bauern
nicht zu einer horizontalen Bewegung genötigt wurden und scheinbar nur korrekte
Züge erfolgt sind. Für weitere Einsätze wäre halt mal das Training beim
Vereinsabend anzuraten...
Gesamt mit 4.5-1.5 die erwartet hohe Schlappe, trotzdem auch
durchaus positive Leistungen. Der starke Auftritt von Walter ist dabei zu
Allererst hervorzuheben. Wäre schön, wenn unsere „Urgesteine“ Udo, Peter und
Walter nochmal diese Saison für Schandtaten in der Kreisliga bereitstünden.
Vöcklatal 1
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4.5 - 1.5
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Kultur Wels 2
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1836
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½ : ½
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1795
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1801
|
½ : ½
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1686
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1822
|
1 : 0
|
1723
|
||
1630
|
½ : ½
|
1241
|
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1659
|
1 : 0
|
1458
|
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1689
|
1 : 0
|
0
|
||
1740
|
1581
|
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