Sonntag, 21. Februar 2016

Meisterschaftsbetrieb vom SA, 20.02.2016

Mit der 2. Runde des  Abstiegs-Playoff der 2. Klasse Süd sowie der 10. Runde Kreisliga Mitte galt es am Samstag 10 Bretter aufzubieten. Dies war nicht nur obwegen der schwindenden Humanressourcen eine knifflige Aufgabe - auch unser Spielgerät war großteils wegen dem Betriebsurlaub im GH Hofwimmer unserem Zugriff entzogen. Damit nicht alle Bretter / Uhren aus heterogenen privaten Beständen zusammengekratzt werden mussten ergeht ein großer, großer Dank an unsere Schachfreunde von der SPG Steyr, die als Auswärts-Team dankenswerterweise die Garnituren mitbrachten. 

In der 2. Klasse gab es leider eine unnötige 1.5-2.5 Niederlage. Unser beiden Youngsters Raffi und Jonas behandeln die Eröffnung exzellent und scheinen in Richtung eines erfreulichen Partieausganges abbiegen zu können. Jonas weist ein paar Mehrbauern auf und der Läufer von Simon Studerer kann nur durch ein weiteres Bauernopfer gerettet werden. Leider wickelt Jonas suboptimal ab und gibt sogar den Läufer für eine vermeintliche Matt-Drohung. Simon fällt auf dieses gerissene taktische Motiv nicht herein und Jonas kann obwegen eines eingestellten Turms eine Remisstellung nicht bewirken (König gegen Randbauer mit Läufer falscher Colour). Auch Raffi entgleitet leider die Stellung. Nachdem sowohl große als auch kleine Rochade verbaut sind, bewegt sich der König in Panik auf ein für ihn ungünstiges Feld. Die Bindung kostet Bauer, Springer und in weiterer Folge die Partie. Hätten Raffi und sein Monarch die Ruhe bewahrt und die Position im Zentrum gehalten, wäre deutlich mehr drinnen gewesen. Der Chronist hofft, dass seine ausführlichen post mortem Analysen mit den beiden Nachwuchshoffnungen für zukünftige Partien Früchte tragen mögen.
Für den einzigen Tagessieg sorgt Christian Mörzinger in sehr überzeugender Manier und kann sich für seine tags zuvor gegen Klaus Manzenreiter in der Kreisliga erlittenen Niederlage etwas rehabilitieren. 
Gewohnt aggressiv geht Petzi Wimmer in eine Gambit-Schlacht. Dem jungen Marcel Kraigl ist das vehemente Vorehen der schwarzen Steine völlig schleierhaft, sodass nach wenigen Zügen eine Figur verloren geht. Peter beginnt in klarer Gewinnstellung Zeit zu verbrennen und kann trotzdem seine unterentwickelten Figuren nicht sinnvoll aktivieren. Obwohl der Tee auskühlt und das Süßgebäck unberührt bleibt, schafft es Peter sich mal wieder in Zeitnot zu manövrieren. Mit dem glatten Mehr-Springer!! bietet Peter bei nur noch 22min für 9 Züge ein Remis -der junge Gegner lehnt ab. Beim nächsten Zug wird dann nach Flehen von Peter doch in die Punkteteilung eingewilligt.   


Kultur Wels 31.5 - 2.5Spg. Steyr 5
Wimmer Peter1241½ : ½Karigl Marcel807
Moerzinger Christian Jun.14971 : 0Studener Walter0
Puett Raphael10000 : 1Forster Christian0
Stritzinger Jonas8620 : 1Studener Simon1076
1150942

In der Kreisliga Mitte konnte mit Udo Dornauer ein weitere Spieler für einen Einsatz gewonnen werden - das solide Besetzen aller Bretter war folglich auch diesmal möglich. Unsere Gegner Frankenburg II stellten in der bisherigen Saison stets das Jüngste und das ELO-mäßige Außenseiterteam. Zumindest Zweiteres konnten wir ihnen diesmal erfolgreich negieren. Für Frankenburg ging es um wichtige Zähler gegen den Abstieg - wir wollten jedoch mit aller Vehemenz dagegenhalten. 

Für MF Gerald waren die Leistungen unserer Oldies Udo, Walter und Blaz gegen die jugendliche Gegnerschaft ein wahrer Genuss. Blaz und Walter kommen zu ungefährdeten Remisen mit Schwarz, wobei sich vor Allem Walter einem um nahezu 400 ELO stärker eingestuften Gegner stellen musste und locker mitzuspielen vermochte. Udo Dornauer bekommt es mit Heinrich Elias zu tun, der diese Saison schon mit starken Leistungen aufzublitzen wusste. Udo, mit dem weißen Spielgerät immer noch eine Macht, erzwang ein komplexes Mittelspiel und setzte immer wieder kleine Fallen. Durch exzellente Abwicklung kann zuerst die Qualität und dann noch ein Mehrbauer lukriert werden. Udo manövriert den Turm präzise in einem dichten Geflecht gegnerischer Leichtfiguren und spielt gnadenlos akkurat. Ein vermeintlich ungedeckter Bauer wird Elias erneut zum Verhängnis - ein impliziter Doppelangriff auf die Leichtfiguren sichert die Partie.

Leider mussten wir an diesem Tag auch zwei bittere Weiß-Niederlagen hinnehmen. Marin spielt mit den weißen Steinen gewohnt unkonventionell und verzichtet auf die Rochade gänzlich. Die nach Damentausch aufziehende Bauernstruktur ist für Weiß schwer zu konservieren - verspricht aber auch ein paar Durchbruchsideen. Leider stellt Marin einen ganzen Turm ein, sodass das Mühen und die Ideen um das aufziehende Bauernendspiel unbelohnt bleiben. 
Völlig unerwartet auch die Niederlage von Werner, der wie Gerald oder Blaz auch stets nur nach der Remise strebt und diese i.d.R. auch solide uns sicher einzuspielen weiß. Vom starken Fabian Burrer vorgewarnt entscheidet sich Werner - wohl auch für ihn selbst - völlig überraschend zu einer 1.c4 Eröffnung - ein Relikt aus längst vergangenen Tagen in Werners Weiß-Präparation. Der Gegner antwortet mit 1...d5 als Englisch-Laser. Schnell ist Weiß in massiven Problemen. Um irgendwie am Leben zu bleiben gibt Werner einen der schwachen Bauern kampflos für etwas Entwicklung auf. Nachdem die dunkelsten Wolken sich wieder verzogen hatten wirkt die Stellung gen Zeitkontrolle wieder annähernd haltbar. Leider schafft es Werner bei 2-3 Bauernunterzahl nicht, die beiden verbundenen Vasallen am Königsflügel zu splitten. Als dann die beiden Bauern mit Tempo zu rollen beginnen, kann Werner nur noch eine Patt-Falle konstruieren. Diese wird nicht ausgelöst und die Partie geht leider trotz erbittertem stundenlangen Kampf verloren. 
Gesamt eine knappe 2.5-3.5 Niederlage bei der durch das grandiose Spiel unserer Oldies durchaus ein besseres Ergebnis möglich gewesen wäre. Die Saison ist nun mit dem gesicherten Klassenerhalt für die Schach Kultur Wels ergebnistechnisch abgeschlossen. Es wird wohl ein Endrang um Platz 8 herausschaun - ein wahrlich tolles Ergebnis für einen Aufsteiger. Für die Schlussrunde gegen Vöcklabruck werden wir selbstverständlich nochmal versuchen, alle 6 Bretter zu besetzen - dann kämen wir in der kompletten Saison ohne Kotumaz aus. Mit einem ELO-Schnitt von ca. 1500 können wir gegen Vöcklabruck in Runde 11 nicht viel Zählbares erwarten, müssen daher umso verbissener kämpfen.

Kultur Wels 22.5 - 3.5Frankenburg 2
Zwettler Gerald Adam1686½ : ½Wimmer Martin1803
Humenberger Werner17950 : 1Burrer Fabian1741
Soljic Blaz1458½ : ½Steinhuber Lukas1560
Colo Marin17230 : 1Preundler Stefan1739
Haselböck Walter1241½ : ½Pucher Florian1616
Dornauer Udo14131 : 0Heinrich Elias1388
15531641

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