Sonntag, 24. Januar 2016

Kreisliga Mitte, Runde 8, Schach Kultur Wels II – Hofkirchen/Riedau II

Am SA, 23.01.2016 durften wir die Schachfreunde von Hofkirchen/Riedau  bei uns im GH Hofwimmer begrüßen – ein Duell Tabellenzweiter gegen Tabellenletzter. Erstmals mussten wir auf unseren Joker bzw. Garant auf Klassenerhalt Adnan Dizdarevic verzichten, sodass sich ELO-mäßig ein Duell auf Augenhöhe ankündigte.

Nachdem die Gegner um jeden Zähler kämpfen, um noch theoretische Chancen auf den Klassenerhalt zu konservieren, wurde von MF Wiesner sowas wie ein Remis-Verbot ausgerufen, was scharfe Begegnungen nach sich ziehen sollte.

Auf den Brettern 1-3 zeigte sich die volle Stärke unserer Mannschaft. Sowohl Ivo am Spitzenbrett, als auch Marin und Werner konnten ihre Begegnungen siegreich gestalten, wenn auch auf sehr unterschiedlichem Wege. Ivo etwa entwickelt das schwarze Spielmaterial konservativ, um leichten Druck auf die Königsstellung auszuüben. Er spekuliert jedoch einige Züge lange mit einem Fauxpas des Gegners und tatsächlich schnappt dann auch diese aufgestellte Falle zu. Werner dominiert die einzig offene Turmlinie und kann somit die rückständigen weißen Truppen nach Belieben infiltrieren Schritt für Schritt auseinandernehmen. Schnell kann Werner 2 Leichtfiguren erobern und schlussendlich fällt auch noch die gegnerische Dame.

Auf Brett #4 hat Blaz Soljic mit Weiß den ELO-mäßig stärksten Gegner der Begegnung visavis sitzen. Blaz spielt gewohnt höchst konzentriert und akkurat, wählt jedoch für Weiß einen etwas passiven Partieansatz. Durch ein zwischenzeitliches Damenopfer kann der Gegner nach langem Wühlen die Qualität bei 4 gegen 4 Bauern erobern. Im Endspiel dominiert natürlich der Turm den Springer von Blaz – dieser hält jedoch die Stellung mit großem Aufwand sehr lange zusammen. Da auch dem Gegner lange Zeit nicht wirklich ein sinnvoller Plan einfällt, trägt Blaz die Partie mit Verlustqualität noch mehr als 1½ Stunden weiter – die bei weitem längste Partie des Tages. Schlussendlich dringt jedoch der gegnerische König in die weiße Stellung ein und Blaz muss seine erste Saisonniederlage hinnehmen.

Gerald spielt auf Brett #5 gegen Markus Manaberger mit Schwarz die ersten 16 Züge sehr überlegt und mit einem konkreten Plan. In einer verbissenen italienischen Partie erarbeitet sich Gerald durch intensive Nutzung der Uhr und akkurates Positionsspiel Vorteile und droht am Damenflügel gen mittig positioniertem Monarchen durchzubrechen. Bei Zug 17 vergreift sich Gerald leider mit dem unnötig offensiven 17…g5?? völlig und erlaubt dem Gegner, mit geöffneter Turmlinie gegen den rochierten König von Gerald vorzugehen. Das scharf wirkende Gegenspiel von Gerald kommt um mindestens um 1 Tempo zu spät und entpuppt sich daher als völlig harmlos, sodass die Partie verlustig geht. 17…Kh7 oder irgend ein anderer Zug hätte den Vorteil von ca. +1.6 konserviert – sehr, sehr ärgerlich und wohl eine seiner ersten Niederlagen gegen einen vermeintlich ELO-schwächeren Gegner für Gerald (auch wenn Manaberger einstmals an den 1900 dran war).

Die dynamischste Partie des Tages wickelt Ernst Gugenberger auf Brett #6 mit Weiß ab. Beide Seiten besitzen isolierte Freibauern ein Feld vor der Konvertierung, bei Ernst droht ferner stets Grundlinienmatt. Auch als Ernst die Möglichkeit gehabt hätte, den gegnerischen Freibauern zu eliminieren, würdigt er diese Variante keiner Überlegung und trägt die Mission „neue Dame“ mit maximaler Vehemenz fort. Auch das Bedürfnis des eigenen Königs nach "Luft" würde den Partieerfolg nur unnötig verzögern. Der erzielte Einzug führt zum Gewinn einer Leichtfigur und zur Aufgabe des Gegners. Diese hätte zumindest noch ein vielversprechendes Gegenspiel unter Ausnützung des Freibauern und der Mattdrohung gehabt, das jedoch wohl zu widerlegen gewesen wäre. Fazit: eine exzellente Leistung von Ernst!!

Gesamt ergibt sich damit ein schöner 4-2 Heimsieg. Mit nun 28.5 Zählern ist das rettende Ufer des Klassenerhaltes von ca. 30.0 Zählern bei noch 3 ausstehenden Begegnungen nicht mehr fern. Allein ein Werner Humenberger versteht es im Regelfall, aus 3 Einsätzen gegen Opponenten ähnlicher Spielstärke zumindest 3 Remisen einzufahren – uns braucht nun nicht mehr allzu Bange sein.    

Kultur Wels 2
4.0 - 2.0
Hofkirchen-Riedau 2
1843
1 : 0
1749
1723
1 : 0
1660
1795
1 : 0
1537
1458
0 : 1
1773
1686
0 : 1
1566
1597
1 : 0
1562
1684
1641

Abschließende Runde 7 in der 2. Klasse Süd


Mit der Partie gegen den Tabellenführer und Meister 2015/2016 Nettingsdorf/Traun IV gab es für unsere Mannschaft Schach Kultur Wels III zum Saisonabschluss nochmal eine besonders harte Nuss zu knacken. Auf den ersten drei Brettern mussten leider alle Begegnungen verlustig gegeben werden. Mit Sebastian Ringer hatte unser Udo Dornauer am Spitzenbrett eine sehr schwere Aufgabe, selbst mit den weißen Steinen ausgestattet. Auch Peter Wimmer und Christian Mörzinger gegen seinen Vereinskollegen Wolfgang Rudelstorfer konnten leider nichts Zählbares lukrieren. Den einzigen Zähler für die Schach Kultur Wels konnte Walter Haselböck mit dem schwarzen Spielgerät erkämpfen. Ein versöhnlicher Saisonabschluss für Walter, der des Öfteren aus ausgeglichene bis gute Stellungen kein Kapital schlagen konnte.
Durch den 3-1 Sieg gegen unsere Mannen konnte Nettingsorf/Traun IV mit einem halben Zähler Vorsprung auf Gmunden den Meistertitel erringen – wir gratulieren !!!.
Mit dem abschließenden Tabellenplatz 5 im Mittelfeld kann eine durchwegs positive Saisonbilanz gezogen werden. Leider ist die Saison in der 2. Klasse Süd bereits nach 7 Runden beendet – in anderen 2. Klassen wird noch teilweise bis zu gesamt Runde 10 gekämpft.  
Nettingsdorf/Traun 4
3.0 - 1.0
Kultur Wels 3
1658
1 : 0
1413
1540
1 : 0
1497
1579
1 : 0
1241
1428
0 : 1
1241
1551
1348

Sonntag, 17. Januar 2016

2. Landesliga, 16.01.2016, Runde 7, Sauwald 3 – Schach Kultur Wels 1


Nachdem 2015 als überraschender Tabellenführer abgeschlossen wurde, sollten einige Zähler für die „Mission Aufstieg“ erarbeitet werden. Der Respekt vor den Schachfreunden vom Sauwald war groß, zumal deren Spieler-Fundus (FM Geller Arpad (2269)) nicht enden wollend zu sein scheint. Im schlechtest möglichen Falle sollte die Begegnung zumindest ausgeglichen gestaltet werden, um noch Chancen auf den Aufstieg wahren zu können.
Die Aufstellung der „Sauwälder“ war nicht mal so energisch, wie erwartet. Die spielerische Einstellung und Vorbereitung auf die Begegnung mit Wels scheint jedoch exzellent gewesen zu sein – ein Vorteil, wenn man auch auf die Routine und Fachkenntnis von renommierten Bundesligaspielern zurückgreifen kann. 

Leider kam es bei der Schach-Begegnung anders als erwartet – Sauwald wurde zum Scharfrichter für unsere Meister- und Aufstiegsträume und der Einschlag kam vehement. Obwohl wir auf 7 Brettern um 40-140 ELO im Vorteil waren, konnten schlussendlich nur 3 magere Remisen errungen werden – ein wahres Fiasko, mit Weiß konnten gar nur 0.5 Zähler durch die starke Plus-Remise von Erich Lichtl eingespielt werden. An diesem Tag schien Garnichts bei unserer Mannschaft zusammenzulaufen, da konnte auch die Unterstützung von unserem treuen Schlachtenbummler Petzi Wimmer nichts zum Besseren wenden.

Das paradoxe an der verheerenden Niederlage: die Tabellenführung wurde durch den Ausgang der paralellen Begegnungen begünstigt immer noch verteidigt. Es bleibt jedoch zu befürchten, dass in unten stehender Tabelle nach Runde 7 die Schach Kultur Wels zum letzten Mal für diese Saison an oberster Stelle ausweist.

Sauwald 3
6.5 - 1.5
Kultur Wels 1
1909
1 : 0
2089
2009
½ : ½
2080
0
½ : ½
1975
1981
1 : 0
2022
1873
1 : 0
1999
1805
1 : 0
1907
1740
1 : 0
1875
1774
½ : ½
1843
1870
1974

2. Klasse Jugend A am 16.01.2016

Auch in der 2. Klasse Jugend A galt es die „regular season“ (vgl. NFL Jargon aus gegebenem Anlass) mit Runde 7 abzuschließen. Die Begegnung gegen die Übermannschaft aus Hörsching endete erwartungsgemäß leider mit 0-4. Damit der Nachwuchs aus OÖ noch in den Genuss einiger weiterer Wertungspartien kommt, wird der Saison ein Auf- und Abstiegsplayoff als „post season“ angehängt. Als Tabellenletzter spielen wir folglich im Unteren Playoff, bei dem auch gleich die erste Runde absolviert wurde.

In der Besetzung Plöckinger Paul, Stroh Johannes und Kraus Simon musste man sich Vöcklabruck knapp geschlagen geben. Es wäre schön, wenn in Zukunft mal wieder alle 4 Bretter besetzt werden könnten – dafür wäre auch der Einsatz von Jonas Stritzinger und Raphael Puett höchst willkommen, die ja ihre 2. Klasse Süd schon zeitnahe absolviert haben werden.


Kultur Wels 4
1.5 - 2.5
Vöcklabruck 4
891
1 : 0
0
0
0 : 1
0
0
½ : ½
800
800
   0 : 1 K
0
846
800

Nachtrag Runde 6, 2. Klasse Süd, Schach Kultur Wels 3 – Pucking 1

Eine sehr solide Leistung zeigte unsere 3-er Mannschaft am vorangegangenen Samstag, den 09.01.2016, in der Vorschlussrunde der 2. Klasse Süd mit einem 2:2 gegen die favorisierten Schachfreunde aus Pucking.

Auf Brett #1 unser Petzi Wimmer gegen Karl Fleckensteiner. Wie immer gelangt Peter in Zeitnot, die der kooperative Gegner mit Remis-Geboten entschärfen möchte. Peter rettet sich über Zug 40 hinweg. Dies erlaubt unserem Routinier, die Stellung 30 Minuten in aller Ruhe zu inspizieren, um dann doch in die friedfertige Punkteteilung einzuwilligen.

Udo Dornauer mit seinem ersten Saisoneinsatz erhält das weiße Spielgerät gegen Josef Paschinger auf Brett #2. Udo, ein Kämpfer in allen Belangen, weiß seit jeher mit Weiß gute Erfolge einzufahren und hat auch in der Vergangenheit gegen die Schachfreunde aus Pucking stets zu reüssieren gewusste. Der volle Erfolg daher nur eine Frage der Technik.

Walter Haselböck als stellvertretender Mannschaftsführer hat es auf Brett #3 mit Günter Sommer zu tun. Walter kann den schwarzen Malus des Nachzuges ausgleichen und die Stellung bis tief ins Endspiel um Zug 40 ausgeglichen gestalten. Leider wendet sich schlussendlich doch das Blatt zum Schlechten und Walter kann nichts Zählbares aus der Begegnung mitnehmen.

Eine positive Überraschung des Tages war Raphael Puett auf Brett #4 gegen Ernst Medek. Nachdem der Schlusstag der Jugendlandesmeisterschaft nicht nach Wunsch verlaufen war, kann die Remise gegen einen wesentlich stärkeren Gegner als großer Erfolg gewertet werden. Raphael gewinnt schnell einen Bauer, der Gegner kann nur mittels Repetition eine Punkteteilung forcieren. Für den Chronisten – einen mittlerweile berüchtigten Remis-Schieber, ist es besonders erfreulich zu beobachten, dass Raphael einer der wenigen Nachwuchsspieler seiner Altersstufe ist, der Remisen als regelmäßigen Partieausgang mit im Repertoire hat – die anderen Youngsters spielen meist noch Hopp oder Tropp.

Kultur Wels 3
2.0 - 2.0
Pucking 1
1241
½ : ½
1581
1413
1 : 0
1424
1241
0 : 1
1460
1000
½ : ½
1315
1224
1445


In der Tabelle hat man sich im Mittelfeld etabliert, die abschließende Begegnung gegen Nettingsdorf wird nochmal eine Herkules-Aufgabe für unsere Mannschaft.

Samstag, 9. Januar 2016

Kreisliga Mitte, Runde 7, Attnang/Schwanenstadt I – Schach Kultur Wels II

Unter Nutzung sämtlicher verbliebener Spieler und Ersatzkräfte galt es heute im Duell Tabellen-Zweiter gegen Tabellen-Dritter dagegen zuhalten. Nachdem der Meister mit Haag/Hausruck bereits festzustehen schein, wollten wir ein paar Schritte in Richtung 28.0 Zähler machen, die zum Klassenerhalt gereichen sollten.

Auf Brett #1 Ivo Bilanovic (1843) gegen Robert Navratil (2014). Da unserem Ivo in jungen Jahren noch als unbekannter 1600-er bereits gegen Robert Navratil eine Überraschungs-Remise geglückt ward, war er auch für die heutige Begegnung – nun als erfahrener Ligaspieler – recht zuversichtlich. Ivo konnte die weißen Steine gut positionieren und den Eröffnungsvorteil bis tief ins Mittelspiel konservieren.  Schwarz stand immer relativ passiv, sodass Navratil um Zug 30 in eine neuerliche Remise einwilligen musste.

Zu diesem Zeitpunkt war die erste Begegnung bereits zu Ende. Auf Brett #2 zeigt sich Adnan Dizdarevic (2115) gegen Andreas Hessenberger (2004) in dessem ersten Saisoneinsatz sehr motiviert. Er folgt in einem spanischen Aufbau den von Steinitz postulierten Läuferpaar-Prinzipien und kann schnell positionelle Vorteile erzielen. Dem Gegner fehlt scheinbar ein konkreter Plan und die weißen Züge erfolgen nicht mit der notwendigen Präzision. Bei Zug 23 ist der weiße Damenverlust unvermeidbar – erster Sieg für uns.

Auf Brett #3 gönnt sich Gerald Zwettler (1686) das eher unbekannte weiße Spielgerät. Als Gegner wurde Christian Klinglmayr (1422) als vermeintliches taktisches „Opferlamm“ von den Gegnern auserkoren. Gerald möchte ohne Risiko den weißen Anzugsvorteil bewahren und durch präzises Spiel ausbauen. In einer bekannten spanischen Neben-Linie entscheidet sich Gerald bei Zug 4 was „Neues“ auszuprobieren, um Motive der Berliner-Mauer zu etablieren. Wenigstens werden die Züge nach so langer Bedenkzeit und so überzeugend vorgetragen, dass Klinglmayr nicht allzu viel Zeit dazu verwendet, nach einer Widerlegung zu suchen. Auch das weitere Abspiel kann als positionelles Gemurkse bezeichnet werden – von einem weißen Vorteil keine Spur mehr. Wenigstens lässt die etwas bessere Bauernstruktur von Gerald einige Durchbruchs-Ideen erwachsen. Nach dem Damentausch werden die Pläne gen siegreichem Turmendspiel konkreter. Um Zug 43 gibt der Gegner dann nach mittlerweile 4 abgelehnten Remis-Geboten überraschend die Stellung (noch) bei Materialgleiche auf (Computer nur +1.7).  Zweiter Sieg für Wels und der erste Saison-Erfolg für Gerald nach eher bescheidener Leistung.

Wesentlich friedlicher geht es auf den hinteren Brettern zu. Werner Humenberger (1795) spielt das schwarze Spielgerät auf Brett #4  gegen Josef Tokalic (1711) mit Bedacht und höchst konzentriert. Das Mittelspiel verspricht auf beiden Seiten kaum konkrete Angriffspläne. Da Werner nicht unnötige Risiken eingehen möchte, einigt man sich relativ rasch auf eine Punkteteilung. Als Fotograf war Werner heute leider nicht so erfolgreich, sodass es von Gerald mal leider wieder keine Aufnahme gibt...

Auf Brett #5 kommt der frischgebackene vierfache Großvater Blaz Soljic (1458) zu seinem dritten Saisoneinsatz – diesmal mit Weiß gegen Hasib Skembic (1709). Höchst konzentriert entwickelt Blaz einige Ideen. Bei Zug 37 konsumiert Blaz ca. 20 Minuten Bedenkzeit für die Entscheidung, ob er sich mit dem folgenden Turmzug gen Sieg oder in remisliches Gewässer bewegen soll. Er entscheidet sich für zweiteres. Die verbundene g und h Bauern von Blaz erlauben bei präzise vorgetragenem Spiel die Invalidierung des schwarzen Freibauern auf der e-Linie. Erneut eine starke Remise gegen einen wesentlich höher eingeschätzten Opponenten.

Zum ersten Saisoneinsatz in der Kreisliga für Wels kommt Christian Mörzinger jun. (1497) mit Schwarz gegen den stellvertretenden Mannschaftsführer Christian Jitar (1608). Bei der 1. Offenen Attnanger Stadtmeisterschaft hätte es dieses Duell in der abschließenden 5. Runde am 05.01.2016 bereits geben sollen – jedoch mit umgekehrter Farbzuteilung. Christian musste sich damals jedoch arbeitsbedingt einem Antreten entschlagen. Heute konnte somit die Partie quasi nachgeholt werden. Christian schafft es die weiße Königsstellung zu schwächen, ohne konkrete Angriffspläne umsetzen zu können. Die Stellung ist jedoch für Weiß nicht angenehm weiterzuspielen, sodass auch auf dem Brett #6 die Punkte geteilt werden. 

Gesamt ein überraschender 4-2 Erfolg durch sehr, sehr konzentrierte Leistungen unserer Spieler. Etwaige Abstiegsängste sind damit vorübergehend auf Eis gelegt.  


Attnang/Schwanen 1
2.0 - 4.0
Kultur Wels 2
2041
½ : ½
1843
2004
0 : 1
2115
1422
0 : 1
1686
1711
½ : ½
1795
1709
½ : ½
1458
1608
½ : ½
1497
1749
1732

Donnerstag, 7. Januar 2016

Mannschafts – Blitz – Landesmeisterschaft am 6.1

Mit nur einer (heterogenen) Mannschaft war die Schach Kultur Wels beim traditionellen Schach-Event am Dreikönigstag in Linz vertreten. Die Mannschaft konstituierte sich aus Gyula Dobo (2089) auf Brett #1, Gerald Zwettler (1686) auf Brett #2, Ernst Schmuckermair (1907) auf Brett #3 und unserem Neuzugang Wolfgang Wick (1740), der früher für den Welser SC Hertha am Turnierbrett tätig war. Gesamt ergab dies einen ELO-Schnitt von 1856. Ersatzspieler hatten wir leider keinen mit dabei – gesamt 25 Runden Blitz gehen auf die Substanz.

Auch wenn bei der vormittäglichen Qualifikation die Verlockung gen „C-Finale“ abzudriften groß war, packte uns dann doch der sportliche Ehrgeiz. Es galt um das „B-Finale“ zu kämpfen, damit Gyula auf Brett #1 auch am Nachmittag ein paar harte Nüsse zu knacken hat. Ein weiteres Ziel war es, möglichst „0-er“ Ergebnisse zu vermeiden. Kein leichtes Unterfangen, da teilweise Mannschaften aus der Bundesliga und der 1. Landesliga am Start waren.

In der vormittäglichen Qualifikation erzielten wir gesamt 13.5/32 Punkte (42.1875%), was relativ sicher zum Erreichen des B-Finales reichte. Überragend dabei Gyula mit 6.5/8 Zählern (81.25%) . Auch Mannschaftsführer Gerald mit 4.0/8.0 Punkten (50%) auf Brett 2 überraschte, zumal er die letzten 4 Runden im 2000-er Opponenten-Bereich leiden musste und dabei überraschend gut mitzuspielen wusste. Gegen Freistadt konnte Gerald mit einer Remise in besserer Stellung gegen Ly einen 0-er abwehren, einige Male rettete uns Gyula auf Brett #1 (Ansfelden, St. Valentin, Steyregg) vor dem drohenden 0-4.

Nach mittäglicher Debreziner-Stärkung wollten wir uns im B-Finale im Mittelfeld etablieren. Erstaunlich, welche starken Mannschaften sich dem A-Finale entzogen und sich zu uns gesellten. In Runde #1 gab es gleich die erste und einzige 0-4 Klatsche des Tages gegen St. Georgen – hoffentlich eine verpatzte Generalprobe für die noch ausstehende Begegnung aus der 2. Landesliga. Danach haben wir uns jedoch „gefangen“ und mit 31.0/68.0. Zählern (45.6%) das Ergebnis vom Vormittag sogar leicht übertroffen. Gyula kommt dabei wieder auf starke 76.5% bei nur 3 Niederlagen. Weniger gut ergeht es Gerald, der in seinen „Remis-Modus“ verfällt und dieses Blitz-untypische Ergebnis gleich 7 Mal bei 17 Runden einfährt. Da kein Sieg errungen werden kann, gibt’s eine magere Ausbeute von 20.6%. Die in Anbetracht der Uhr freundliche Remise gegen Priesner rettet uns zumindest vor einem weiteren 0-er gegen Haslach. Sehr erfolgreich  spielt Ernst am Nachmittag. Mit starken 8.0/17.0 (47%) hat er maßgeblichen Anteil an unserem soliden Abschneiden. Mit seinem Sieg gegen Endtmayr kann beispielsweise ein 0-4 gegen Sauwald abgewehrt werden. Kaum weniger Punkte erzielt Wolfgang mit 6.5 (38.24%), der nach 5-jähriger Schach-Abstinenz anfänglich noch etwas eingerostet war aber schlussendlich immer besser ins Turnier hineinfand - eine absolute Bereicherung für die Schach Kultur Wels.

Dienstag, 5. Januar 2016

OÖ Jugendlandesmeisterschaft im Turnierschach 2016 – Gruppe U12

Der heutige Schlusstag lief leider nicht ganz nach Wunsch von Raphael unf Jonas. In Runde 4 mussten beide ihre Partien verlustig geben, in der 5. Und letzten Runde konnte zumindest Jonas noch einen Sieg einfahren. Unangefochtener Landesmeister U-12 wurde Rudolf Hersel mit 4.5/5.0, der wie ein Profi, die letzte Runde gen LM-Titel abremisiert. Wir gratulieren!!!

Für Jonas reicht es mit 3.0/5.0 Punkten zum guten Endrang 5 bei einer ELO-Performance von 1114. Da Raphael heute leider ohne Zähler blieb, kommt mit 2.0/5.0 Zählern der 12. Endrang heraus. Seine ELO-Performance von 989 entspricht ca. dem bisherigen Rating (1000), d.h. alles im Erwartungsbereich.

Runde 4
Stritzinger Jonas (862) 0–1 Hager Florian (1093)
Puett Raphael (1000) 0–1 Studener Simon (1076)

Runde 5
Stafflinger Jonathan (1066) 0-1 Stritzinger Jonas (862)
Malzer Emanuel (1072) 1-0 Puett Raphael (1000) 

Montag, 4. Januar 2016

OÖ Jugendlandesmeisterschaft im Turnierschach 2016 – Gruppe U12

Kaum hat das Schach-Jahr 2016 begonnen, gilt es schon die ersten Landesmeister zu küren. Beim 5-rundigen Turnier nach Schweizer-System in Grieskirchen sind am 04.01 und morgen am 05.01.2016 mit Raphael Puett und Jonas Stritzinger zwei Vertreter der Schach Kultur Wels in der Gruppe U12 mit am Start. Klarer ELO-Favorit ist das Rudolf Hersel, der das Aschacher-C-Turnier als höchst erfolgreiche Turniervorbereitung genützt hatte. In Aschach hatte dieser junge Mann auch seine Opfer aus dem Jahre 2015 seinen Eltern mit ausgestrecktem Zeigefinger gezeigt. Leider fand sich auch der Chronist in dieser bedauerlichen Gesellschaft, da er von Hersel am Attersee im Schnellschach so verheerend gedemütigt worden ward….

Nun aber zu Raphael und Jonas. Beide liegen mit 2.0/3.0 Punkten im vorderen Bereich der Tabelle (gute ELO-Leistungen von 1178 bzw. 1141). Bei exzellenten Leistungen am morgigen Abschlusstag sind auch Stockerplätze noch im Bereich des Möglich. Rudolf Hersel scheint mit 3.0/3.0 nur schwerlich noch einzuholen, da auch die Zweitwertung derzeit gegen unsere Nachwuchshoffnungen sprechen würde.

Jonas beginnt mit einer Niederlage gegen Simon Studener um sich dann mit zwei Siegen gegen Brandstaetter Fabian und Eder Simon respektive zu rehabilitieren. Raphael Puett ist noch ungeschlagen, die beiden Remisen gegen Hager Florian bzw. Stafflinger Jonathan ließen jedoch den Sprung nach ganz vorne noch nicht zu.

Ein Endergebnis von 3.0/5.0 für die Beiden wäre ein respektables Resultat – vielleicht geht jedoch nach ganz vorne auch noch mehr… Ergebnisse zur Jugendlandesmeisterschaft finden sich unter folgendem Link.

Runde 1
Studener Simon (1076) 1-0 Stritzinger Jonas (862)
Brandstaetter Fabian (0) 0-1 Puett Raphael (1000)

Runde 2
Puett Raphael (1000) ½-½ Hager Florian (1093)
Stritzinger Jonas (862) 1-0 Brandstaetter Fabian (0)

Runde 3
Stafflinger Jonathan (1066) ½-½ Puett Raphael (1000)
Eder Simon (973) 0-1 Stritzinger Jonas (862)

Runde 4
Stritzinger Jonas (862) – Hager Florian (1093)
Puett Raphael (1000) – Studener Simon (1076)

Samstag, 2. Januar 2016

Kommentierung der Partie Runde 4, Spiesberger 0-1 Charaus, 24. Donau Open Aschach

Abgesehen von Runde 2 gegen Fuchs Michael (2205) waren die Leistungen von Florian Charaus in den verbliebenen Runden nahezu fehlerlos. Aber selbst in Runde 2 schaffte Florian ein paar Teilerfolge (nicht einschlafen, nicht auf das Brett reihern, etc.). Es gab zwar auch ein paar pazifistische Remisen im Mosti-Clan, die ausgefochtenen Partien spielte Florian sehr, sehr genau und die erspielten Ergebnisse können gar nicht hoch genug eingeschätzt werden - belohnt mit nun 2022 ELO, BRAVO!!! Eine wirkliche Partie des Monats ist nicht offensichtlich, dafür haben die Opponenten leider zu wenig beigetragen. Nichts desto trotz muss zumindest eine Partie von Florian vorgetragen werden – sein nervenaufreibender Schwarz-Sieg gegen Gerhard Spiesberger (2057) aus Runde 4 um zu demonstrieren, dass man selbst mit einem Mehrturm noch um den Partieausgang hart kämpfen muss.
Abgespielt wird [B18] Caro-Kann in der Hauptvariante mit 6.Nf3 Nd7. Diese Eröffnung findet sich 1,489 mal in den Datenbanken der internationalen Meisterpartien mit guter Bilanz für Schwarz (W=25.7, R=48.2,S=26.1). Florian Charaus, ein Kenner der Theorie, schafft es stets die für Schwarz vielversprechendsten Linien zu finden. 
Nach dem 10. Weißzug (c3) mit 17 abgespielten Partien ist die Bilanz schon klar auf schwarzer Seite (W=17.6, R=41.2, S=41.2), wenn auch der Computer den weißen Vorteil immer noch als konserviert ansieht. Florians Antwort 10..Qc7 wurde auch zweimalig erprobt – Alternativen wären 10…0-0, 10…a6 oder 10…Nb6. Schwarz steht zu diesem Zeitpunkt solide, Weiß kann am ehesten den Angriff mit Nh4 fortsetzen, um die Bauernstellung bei geöffneter h-Linie zu schwächen. Dieser Zug wird jedoch noch etwas verzögert und der bekannte Pfad der Theorie mit 11.a4 verlassen. Nach 13.Nxg6 hxg6 ist die h-Linie von Florian aufgebrochen – von einem massiven weißen Königsangriff ist jedoch noch nichts zu sehen. 
Das Spiel verlagert sich vielmehr in weiterer Folge auf den Damenflügel. Nach 18.Re2? findet Florian das starke 18…a5! (vgl. Diagramm rechts vor weißem Zug 19) Ein vermeintliches Bauernopfer, das jedoch den kompletten weißen Druck aus der anrollenden Bauern-Phalanx nimmt (zusammen mit nachfolgendem 19…c5). Die erwachsenden weißen Doppelbauern auf der a-Linie sind derzeit noch ohne Perspektive und sind im weiteren Partieverlauf immer einfache Ziele. Nach 18…a5 steht Schwarz erstmalig marginal besser. Im weiteren Partieverlauf ist die Stellung stets nahezu ausgeglichen. Eine ernste weiße Drohung erwächst mit 25.Rb1, womit der letzte Verteidigungsbauer am schwarzen Damenflügel (b7) unter Beschuss genommen wird und auch mit 16.Rb5 Druck auf das Zentrum ausgeübt werden könnte. Stattdessen entscheidet sich Spiesberger mit 16.Qa3 den ohnehin vergifteten weißen Bauern auf a4 zu besichern. Ein Abschlagen von Schwarz wäre ohnehin zu widerlegen gewesen (26. Rb5 Qxa4 27.c4! Bd4 28.Nd6 und schwarzer Figurenverlust ist unvermeidbar). 
Der Zug 28.Rb5 erfolgt viel zu spät – nun hat Florian mit dem notwendigen 28…b6 die Möglichkeit, sämtliche Probleme am Damenflügel aufzulösen. Nach 31…Nd5 ist der Turm von Spiesberger vom Springer bedroht (vgl. Diagramm links nach 32. Weiß-Zug 32.Qc4), es gibt jedoch viele Möglichkeiten, die Situation gut für Weiß aufzulösen, z.B. 32.Rb5, 32.Rb4 oder die Aufgabe der Turmlinie mit Abtausch 32.Rxb8. Stattdessen erfolgt 32.Qc4? was einen kompletten Turm plus Tempoverluste bedeutet. Beide Spieler kommen in massive Zeitnot, nach 35.Qh3 erwächst in Kombination mit dem Springer eine Angriffsdrohung auf die schwarze Königsstellung. Florian spielt zu diesem Zeitpunkt nur noch mit den 30sec Inkremente auf der Uhr. Nach 36.Qg4 hängt die schwarze Dame implizit – ein Damenzug wird erbeten. Florian findet dabei mit 36…Qa1+ eine der stärksten Alternativen. Mit 38…Rg1+ wäre die Stellung endgültig gewonnen.
Florian muss jedoch in Zeitnot zumindest seine Vorteile bis über Zug 40 hinaus konservieren. Die nach Zug 43.Qxg7 erwachsende Stellung ist nicht unkritisch. Der Bauer auf f7 droht gegen weiße Dame/Springer mit Schach zu fallen – ein weißer Springer-Zug würde ferner die Diagonale für den Läufereinsatz freigeben und der weiße Turm kann dann auch noch in den Angriff geworfen werden. Nur der Gegenangriff mit 43…Ne1+! (vgl. Diagramm rechts) Würde den klaren Sieg von Florian konservieren. Da Florian ca. 20min intensiv rechnet, überlegt auch der Chronist, wie er die Stellung voranspielen würde und kommt zur Conklusio, dass 43…e5 vorübergehend alle Probleme lösen sollte. Das intuitive und schlussendlich von Florian abgespielte 43…Qf5 lässt einen vielfältigen Angiff auf den schwarzen Monarchen zu und wird vom kiebitzenden Chronisten mit Sorge betrachtet. Der schwarze Vorteil sinkt in diesem Moment von zwischenzeitlich -11.0 auf ca. -2.0. Eine Remise ist für Spiesberger wieder in Reichweite. 
Bei Zug 44 hat nun Weiß unterschiedliche Angriffspläne, z.B. Erobern der Dame mit 43.Rxe6+  Qxe6 44.Nxf6 was wegen 44…Rxd2+! scheitert. Schwierig zu verteidigen ist nun 44.Nxe6! Kd7 45.Nxd8 Bxd8 46.Qf8 nahe am Ausgleich, wo von Schwarz 46...Kc8 gefunden werden müsste!!! (vgl. Diagramm rechts nach alternativem Zug 48). Ebenfalls möglich 44.Nxf7 mit Abzugsdrohung und möglichem Läuferschach. Dies wird auch abgespielt, es folgt 44…Qxf7, 45.Bg5+ Ke8.

Ein Damentausch von Weiß würde eventuell in Richtung Remise abwickeln (vgl. alternatives Diagramm links vor Zug 50), z.B. mit 46.Qxf7+ Kxf7 47.Bxd8 Ne1+ 48.Rxe1 Rb2+ 49.Kh3 Bxd8. Das möglich gewesene Endspiel mit K + R + 4P gegen K + R + B + 2P hätte Spiesberger möglicherweise bessere Remis-Chancen eingeräumt. Die jedoch ab 46.Qh8+ abgespielte Variante erlaubte Florians Monarchen die Flucht in ein gewonnenes schwarzes Endspiel mit K + 2P gegen K + R. Eine sehr dramatische Partie die wieder mal zeigte, dass selbst mit signifikantem Materialverlust bei vorliegendem Königsangriff noch einiges an Ideen am Brette möglich sein können.

Partie Runde 4, Spiesberger 0-1 Charaus, 24. Donau Open Aschach