Unter Nutzung sämtlicher verbliebener Spieler und Ersatzkräfte galt
es heute im Duell Tabellen-Zweiter gegen Tabellen-Dritter dagegen zuhalten.
Nachdem der Meister mit Haag/Hausruck bereits festzustehen schein, wollten wir
ein paar Schritte in Richtung 28.0 Zähler machen, die zum Klassenerhalt
gereichen sollten.
Auf Brett #1 Ivo Bilanovic (1843) gegen Robert Navratil (2014).
Da unserem Ivo in jungen Jahren noch als unbekannter 1600-er bereits gegen
Robert Navratil eine Überraschungs-Remise geglückt ward, war er auch für die
heutige Begegnung – nun als erfahrener Ligaspieler – recht zuversichtlich. Ivo
konnte die weißen Steine gut positionieren und den Eröffnungsvorteil bis tief
ins Mittelspiel konservieren. Schwarz
stand immer relativ passiv, sodass Navratil um Zug 30 in eine neuerliche Remise
einwilligen musste.
Zu diesem Zeitpunkt war die erste Begegnung bereits zu Ende.
Auf Brett #2 zeigt sich Adnan Dizdarevic (2115) gegen Andreas Hessenberger (2004)
in dessem ersten Saisoneinsatz sehr motiviert. Er folgt in einem spanischen
Aufbau den von Steinitz postulierten Läuferpaar-Prinzipien und kann schnell positionelle
Vorteile erzielen. Dem Gegner fehlt scheinbar ein konkreter Plan und die weißen
Züge erfolgen nicht mit der notwendigen Präzision. Bei Zug 23 ist der weiße
Damenverlust unvermeidbar – erster Sieg für uns.
Auf Brett #3 gönnt sich Gerald Zwettler (1686) das eher unbekannte
weiße Spielgerät. Als Gegner wurde Christian Klinglmayr (1422) als
vermeintliches taktisches „Opferlamm“ von den Gegnern auserkoren. Gerald möchte
ohne Risiko den weißen Anzugsvorteil bewahren und durch präzises Spiel ausbauen.
In einer bekannten spanischen Neben-Linie entscheidet sich Gerald bei Zug 4 was „Neues“
auszuprobieren, um Motive der Berliner-Mauer zu etablieren. Wenigstens werden
die Züge nach so langer Bedenkzeit und so überzeugend vorgetragen, dass
Klinglmayr nicht allzu viel Zeit dazu verwendet, nach einer Widerlegung zu
suchen. Auch das weitere Abspiel kann als positionelles Gemurkse bezeichnet
werden – von einem weißen Vorteil keine Spur mehr. Wenigstens lässt die etwas
bessere Bauernstruktur von Gerald einige Durchbruchs-Ideen erwachsen. Nach dem
Damentausch werden die Pläne gen siegreichem Turmendspiel konkreter. Um Zug 43
gibt der Gegner dann nach mittlerweile 4 abgelehnten Remis-Geboten überraschend
die Stellung (noch) bei Materialgleiche auf (Computer nur +1.7). Zweiter Sieg für Wels und der erste Saison-Erfolg
für Gerald nach eher bescheidener Leistung.
Wesentlich friedlicher geht es auf den hinteren Brettern zu.
Werner Humenberger (1795) spielt das schwarze Spielgerät auf Brett #4 gegen Josef Tokalic (1711) mit Bedacht und
höchst konzentriert. Das Mittelspiel verspricht auf beiden Seiten kaum konkrete
Angriffspläne. Da Werner nicht unnötige Risiken eingehen möchte, einigt man
sich relativ rasch auf eine Punkteteilung. Als Fotograf war Werner heute leider nicht so erfolgreich, sodass es von Gerald mal leider wieder keine Aufnahme gibt...
Auf Brett #5 kommt der frischgebackene vierfache Großvater
Blaz Soljic (1458) zu seinem dritten Saisoneinsatz – diesmal mit Weiß gegen
Hasib Skembic (1709). Höchst konzentriert entwickelt Blaz einige Ideen. Bei Zug
37 konsumiert Blaz ca. 20 Minuten Bedenkzeit für die Entscheidung, ob er sich mit dem folgenden
Turmzug gen Sieg oder in remisliches Gewässer bewegen soll. Er entscheidet sich
für zweiteres. Die verbundene g und h Bauern von Blaz erlauben bei präzise
vorgetragenem Spiel die Invalidierung des schwarzen Freibauern auf der
e-Linie. Erneut eine starke Remise gegen einen wesentlich höher eingeschätzten
Opponenten.
Zum ersten Saisoneinsatz in der Kreisliga für Wels kommt
Christian Mörzinger jun. (1497) mit Schwarz gegen den stellvertretenden
Mannschaftsführer Christian Jitar (1608). Bei der 1. Offenen Attnanger
Stadtmeisterschaft hätte es dieses Duell in der abschließenden 5. Runde am
05.01.2016 bereits geben sollen – jedoch mit umgekehrter Farbzuteilung. Christian
musste sich damals jedoch arbeitsbedingt einem Antreten entschlagen. Heute
konnte somit die Partie quasi nachgeholt werden. Christian schafft es die weiße
Königsstellung zu schwächen, ohne konkrete Angriffspläne umsetzen zu können.
Die Stellung ist jedoch für Weiß nicht angenehm weiterzuspielen, sodass auch
auf dem Brett #6 die Punkte geteilt werden.
Gesamt ein überraschender 4-2
Erfolg durch sehr, sehr konzentrierte Leistungen unserer Spieler. Etwaige
Abstiegsängste sind damit vorübergehend auf Eis gelegt.
Attnang/Schwanen 1
|
2.0
- 4.0
|
Kultur Wels 2
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2041
|
½
: ½
|
1843
|
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2004
|
0
: 1
|
2115
|
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1422
|
0
: 1
|
1686
|
||
1711
|
½
: ½
|
1795
|
||
1709
|
½
: ½
|
1458
|
||
1608
|
½
: ½
|
1497
|
||
1749
|
1732
|
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