Donnerstag, 18. Februar 2016

International Chess Open Graz 2016- A-Tournament, Runde 8

An der Turnierspitze kann sich Li Chao mit einem souveränen Schwarz-Sieg gegen Turov weiter mit 7.0/8.0 vor dem Feld (3 Spieler mit 6.5 Zählern) behaupten. Bei der morgigen Schlussrunde ist dem Schachgroßmeister aus China der Turniersieg im Falle einer Remise faktisch nicht mehr zu nehmen. Markus Ragger kann gegen Monika Socko erst im späten Mittelspiel durch einen erzwungenen Freibauern die Oberhand erringen. Die Mehrfigur nach Abwicklung gereicht zu einem vollen Erfolg. Tagesaktuell hält damit Ragger damit bei 2688.7 ELO, muss aber morgige Revanche-Gelüste der Familie Socko abwehren. Das Durchbrechen der 2700-er Barriere wäre ein Meilenstein im österreichischen Schachsport - der Weg dahin ist nicht mehr allzu weit.

Die Partie von Florian Charaus gegen Constantin Müller konnte heute auf Brett #36 glücklicherweise live verfolgt werden. Aus der 1.d4 Eröffnung entwickelt sich ein Damengambit [D35], bei dem sich Florian für die Abtauschvariante entscheidet. Bis zu Zug 10 scheinen obwegen des hohen Abspieltempos beide Spieler noch ihrer Präparation zu folgen. Zu diesem Zeitpunkt hat Weiß den Anzugsvorteil noch gut konserviert und könnte mit 11.0-0 oder 11.Rb1 fortsetzen. Florian entscheidet sich überraschend für 11.Rc1, das sich in der Partiedatenbank nur bei einem Schwarz-Sieg auf 2200-er Level aus dem Jahre 2010 findet, ev. mit der nachfolgenden Idee Nxd5 um die Dame für die Türme zu geben, wozu es jedoch nicht kommt. Durch präzise Entwicklungszüge kann Weiß bis Zug 16 einen kleinen positionellen Vorteil nachweisen. Der Angriff am Damenflügel von Florian mit 17.b4 kommt beinahe als Boomerang zurück. Müller entwickelt einigen Druck am Damenflügel, was Florian zur permanenten Aufgabe der Turmlinie a zwingt und auch eine latente Gefahr für die Grundlinie mit sich bringt. Nachdem Florian durch exzellentes Positionsspiel sich die Zeit für 28. Ne5 erspielt, wirkt die Stellung wieder etwas besser für die Weiß-Fraktion. Wollte Florian auf Sieg spielen, könnte er etwa den Druck auf den rückständigen schwarzen Bauer auf c6 entwickeln. Mit dem energischen 36.g4 bringt Florian noch etwas Würze in die stets remisliche Stellung. Auf lange Sicht wäre dies eher als Schwächung der weißen Königsstellung anzusehen. Schwarz hätte nun die Möglichkeit, den Springer über b6 nach Nc4 zu bringen. Nach 38.Qg2 einigt man sich auf eine Remise - sicher zugunsten von Florian, da die Stellung doch einige schwarze Nadelstiche über die dominierte Turmlinie, den einfallenden Springer sowie die fragwürdige Königssicherheit erlauben könnte.
Wieder mal eine geniale Leistung von Florian, der scheinbar positionell phasenweise locker auf 2200-er Niveau mitspielen kann und mittlerweile auch zum exzellenten Kenner der Eröffnungstheorie gereift ist. Gut, dass die engagierten und proaktiven Ansätze mit 17.b4 und 36.g4 heute nicht konsequent widerlegt wurden - gegen IM's oder GM's wären dies jedoch die unnötigen ersten Schritte zur Selbstvernichtung gewesen.
Morgen gibt's dann für Florian, der bei genialen 4.0/8.0 hält (ELO Performance 2193!) hält, noch einen Internationalen Meister zur Krönung. Gegen IM Ilic Zoran (2288) wird ein Punktegewinn mit dem schwarzen Spielgerät wieder sehr gutes Spiel und harten Kampf von Florian bedingen. Partie ist ab 10:00 live zu verfolgen!!! 

Runde 8
#36108
Charaus Florian (2027)1/2-1/2Müller Constantin (2278)
59

Runde 9
#3457
IMIlic Zoran (2288)4 -----4Charaus Florian (2027)
108

Mittwoch, 17. Februar 2016

International Chess Open Graz 2016- A-Tournament, Runde 7

An der Turnierspitze muss Markus Ragger gegen Banusz Tamas einen herben Rückschlag erleiden. Aus remislichem Mittelspiel erwächst durch einen dem schwarzen Läufer klar überlegenen weißen Springer Schritt für Schritt eine weiße Gewinnstellung. Weiß kann den Durchbruch ohne Druck vorbereiten und Schwarz fehlen Verteidigungsoptionen, geschweige denn ein auch nur im Ansatz aufkeimendes Gegenspiel. Dies verdeutlicht in Anbetracht der gestrigen Ragger-Partie mit 2 Mehrbauern zur Remise, wie nichtig manchmal Materialgleiche und Materialunterschiede für die Determinierung des Partieausgangs im Schach sein kann. 
Die alleinige Führung nimmt nun nach Runde #7 Li Chao aus China mit 6.0/7.0 durch seinen heutigen Weiß-Sieg gegen Istratescu Andrei ein.  

Florian Charaus kommt erneut mit dem schwarzen Spielgerät gewappnet zu einem grandiosen Erfolg gegen das polnische Talent Chylewski Patryk. Der Ruf eines Weiß-Spezialisten wird wohl von Florian mit diesem Turnier nur schwerlich aufrechterhalten zu sein. Dass er auch mit dem weißen Spielgerät eine Macht ist, kann morgen ab 17:00 in der Vorschlussrunde #8 gegen den jungen deutschen Schachfreund Müller Constantin (2278) auf chess-result live verfolgt werden. Nachdem im A-Turnier die ELO-Performance als Zweitwertung fungiert, begünstigt dies durchaus Spieler mit niedrigerem Startrang - ein tolles Endergebnis zahlreiche Plätze unter dem Startrang liegt für Florian damit im Bereich des Möglichen. Zumindest wird die mühselig errungene 2000 ELO-Marke nach dem Turnier über das Meisterschafts-Finish hinaus gut abgesichert sein. 

Runde 7
#4881
Chylewski Patryk (2156)0 - 1Charaus Florian (2027)
108

Runde 8
#36108
Charaus Florian (2027)-----Müller Constantin (2278)
59

International Chess Open Graz 2016- A-Tournament, Runde 6

Auf Brett #2 sieht es lange so aus, als könnte Markus Ragger gegen den starken Russen Evgeny Postny einen ungefährdeten Weiß-Sieg erringen. Die beiden verbundenen Bauern auf g und h blieben jedoch leider im Endspiel ohne Wirkung, bei dem beide Seiten jeweils noch über einen Turm und Läufer [leider] unterschiedlicher Färbung verfügten. Ein Turmtausch führt zu einer bekannten Remis-Stellung und der Tausch der Läufer ist wegen der unterschiedlichen Farben erst gar nicht möglich. Ragger könnte wohl höchstens ein Endspiel R + B gegen R durch Aufgabe der Bauern erzwingen, welches jedoch ebenfalls nicht zu gewinnen wäre. Punkteteilung nach 120 Zügen. Da auch die anderen Spitzenbretter remisieren, bleibt der Kampf um den Turniersieg eng. Heute bekommt es Ragger mit dem Ungar Banusz (2615) zu tun.

Leider eine Niederlage musste Florian Charaus in Runde 6 gegen den Ungar Peczely hinnehmen. Heute wird die Aufgabe mit dem Polnischen Jung-Talent Patryk Chylewski (2156, Jahrgang 2001) auch nicht leichter. Wir wünschen viel Erfolg und gut Holz!!!

Runde 6
#39108
Charaus Florian (2027)0 - 1Peczely Sebastian Zsombor (2249)
65

Runde 7
#4881
Chylewski Patryk (2156)2½ -----Charaus Florian (2027)
108

Dienstag, 16. Februar 2016

Erfolg für die Schach Kultur Wels bei den aktuellen Schülerliga-Turnieren

Von bemerkenswerten Erfolgen bei den aktuellen Schülerliga-Turnieren gilt es erfreulicherweise aus Sicht der Schach Kultur Wels zu berichten.
 
Beim U-12 Turnier im Kreis Süd am 13.02.2016 in Gmunden kann Raphael Puett mit 5.0/5.0 Zählern unangefochten den Turniersieg erringen. Die Tadellose Leistung entspricht einer ELO-Performance von 1681!!! Auf dem Weg zu seinem Triumph hatte Raphael nicht nur einen 3/2 Schwarz-Überhang in der Zuteilung des Spielgerätes zu akzeptieren, sondern musste sich auch insgesamt 3 Nachwuchstalenten des SV Hörsching stellen - alles sehr souverän gelöst - BRAVO!!!. Detaillierte Ergebnisse finden sich auf chess-results.com.
 
Auch vom Schülerliga-Turnier in Haag am Hausruck vom 13.2.2016 gilt es von schönen Erfolgen zu berichten. Jonas Floss kann in der Gruppe U-14 bei großem und qualitativ hochwertig besetztem Teilnehmerfeld mit 3.5/5.0 Zählern den tollen Rang #3 erspielen - BRAVO!!!. Der Bericht dazu findet sich auf der Homepage des OÖ Landesverbandes.

Montag, 15. Februar 2016

International Chess Open Graz 2016- A-Tournament, Runde 5

Auf dem Spitzenbrett kommt Markus Ragger gegen Li Chao zu einer starken Schwarz-Remise. Eine Reti-Eröffnung wird in eine Sizilianische Najdorf-Variante mit 6.Be2 transponiert. Schwarz findet dabei schnell den stellungsmäßigen Ausgleich. Li Chao presst in einem remislichen Mittelspiel weiter auf Sieg und fängt sich dabei durch einen Läufereinschlag von Ragger einen Verlustbauer ein. Das Turmendspiel mit Mehrbauer bietet zwar einige Ideen, ist jedoch für Ragger wohl nur schwerlich zu gewinnen. Nachdem Li Chao sehr akkurat verteidigt, kann der Mehrbauer ab Zug 62 nur noch durch Dauerschach besichert werden - Punkteteilung und prolongierte geteilte Führung im Turnier zusammen mit Li Chao und Banusz Tamas bei 4.5/5.0 Zählern.

Florian Charaus kommt gegen Ivo Mihevc durch einen Sieg zu einen seiner größten Erfolge mit dem schwarzen Spielgerät - Bravo!!! Die stark erspielten 2.5/5.0 Zähler bedeuten eine grandiose zwischenzeitliche ELO-Performance von 2172!!! In  der morgigen 6. Runde wird es für Florian noch um eine spur schwieriger. Zwar stehen dann die weißen Steine bereitet, mit dem Ungar Peczely (2249) wird jedoch wieder mal ein vermeintlich übermächtiger Opponent visavis Platz nehmen. Ein etwaiger Punktegewinn von Florian würde wohl auch mit einem der 36 "Live-Bretter" für Runde 7 belohnt werden - man wird ja noch träumen/hoffen dürfen.

Runde 5
#4679
NMMihevc Ivo (2174)0-1Charaus Florian (2027)
108

Runde 6
#39108
Charaus Florian (2027)2½ ------Peczely Sebastian Zsombor (2249)
65

International Chess Open Graz 2016- A-Tournament, Runde 4

Da der Sonntag eine Doppelrunde vorsah, wurde um 17:00 auch noch Runde 4 abgespielt. An der Spitze konnten sowohl Li Chao als auch Markus Ragger ihre weiße Weste durch Siege gegen Pap Gyula (2542) und Dobrov Vladimir (2518) respektive wahren und führen das Feld nun mit 4.0/4.0 Zählern an. Das Schweizer System sieht folglich die Turnier-vorentscheidende Begegnung zwischen Li Chao und Ragger in Runde 5 vor. Leider hat Ragger gerade in dieser entscheidenden Begegnung den Nachteil der Schwarzen Steine.
 
Florian Charaus bekam es in Runde 4 mit dem Veteranen FM Dr. Titz (Baujahr 1936) zu tun. Florian kann das Weiße Spielgerät zumindest zur Remise führen und hält bei 1.5/4.0. Heute wartet mit NM Mihevc eine ganz harte Nuss zu knacken. Eine neuerliche Remise wäre da ein großer Erfolg. Wir wünschen für dieses Unterfangen alles Gute!!!
 
Runde 4
#45108
Charaus Florian (2027)1½ - ½1FMTitz Heimo Dr.(2194)
75
 
Runde 5
#4679
NMMihevc Ivo (2174)-----Charaus Florian (2027)
108

Sonntag, 14. Februar 2016

International Chess Open Graz 2016- A-Tournament, Runden 1-3

Die nationale und internationale Schach-Elite spielt zwischen 12.02.2016 und 19.02.2016 in 9 Runden den Sieger beim International Chess Open 2016 in Graz aus. Die ELO-Favoriten sind dabei Chao Li (2752) aus China, aktuelle #15 der Weltrangliste sowie Österreichs #1 Markus Ragger (2686.8), aktuelle #52 der Welt. Für Ragger geht es neben dem Turniersieg auch darum, Fortschritte in Richtung 2700 ELO zu machen - kein Leichtes, wenn man bei einem "Open" an Position #2 gesetzt ist und Remisen i.d.R. zu ELO-Einbußen führen. In Runde #2 drohte für Ragger mit Weiß eine Remise gegen IM Manfred Freitag (2367) - nach 104 Zügen konnte jedoch ein Endspiel R + N gegen R von Ragger gewonnen werden. 

Aus Sicht der Schach Kultur Wels ist das Abschneiden von unserem Gast Florian Charaus (2027), #108 der Startrangliste, mit besonderem Augenmerk zu verfolgen. In den ersten beiden Runden gab es für Florian gegen übermächtige Opponenten noch keine Erfolge zu feiern und höchstens Erfahrung zu sammeln. In der heutigen Runde 3 konnte Florian mit einem relativ schnellen Schwarz-Sieg gegen Landl Margot "anschreiben". Die ersten 36 Bretter werden jeweils täglich ab 17:00 auf chess-results.com live übertragen. Solle Florian nun eine Siegesserie starten können, wäre auch eine "Live-Partie" im Rahmen des Möglichen. Dies wäre dann ein obligatorischer Fixtermin für alle Schachfreunde, dem Spiel unseres Jung-2000er zu folgen. 

Runde 1
#4141
IMFreitag Manfred (2367)01 - 00Charaus Florian (2027)
108

Runde 2
#42108
Charaus Florian (2027)00 - 10Flick Antoine (2230)
70

Runde 3
#60127
WMKLandl Margot (1897)00 - 10Charaus Florian (2027)
108


Samstag, 13. Februar 2016

2. Landesliga, Runde 9, Schärding I - Schach Kultur Wels I

Heute galt es in einer wichtigen Auswärtspartie gegen einen direkten Konkurrenten um den Aufstieg die Serie von zwei klaren Mannschaftsniederlagen zu durchbrechen und auf die Siegerstraße zurückzukehren. Gegen die etwas ersatzgeschwächten Schärdinger konnte ein toller 5-3 Erfolg eingefahren werden, was ungefähr der ELO-Erwartung entspricht. Ein kleiner Wermutstropfen: die Schwarz-Niederlage von unserem ELO-Stärksten, Adnan, der trotz großem Prüfungsstress für diese wichtige Begegnung bereitstand. 

Da der Chronist zeitgleich für Hartkirchen in der 1. Klasse Nord zu spielen hatte, wird der detaillierte Bericht wieder vom siegreichen MF Severin in Bälde erfolgen.

Schärding 13.0 - 5.0Kultur Wels 1
Walch Ingo20900 : 1Dobo Gyula2089
Muhr Johann19381 : 0Dizdarevic Adnan2115
Praschl Manfred1955½ : ½Poell Markus2048
Nigl Harald14960 : 1Brandstaetter Friedrich2080
Ebner Josef1891½ : ½Humenberger Severin1875
Wellhoefer Roman18510 : 1Eder Michael1999
Kallab Kurt Josef1852½ : ½Schmuckermair Ernst1907
Neulinger-Jagode Rupert1796½ : ½Humenberger Werner1795
18591989

In der Tabelle kann nach Runde 9 (Hofkirchen-Haslach steht zu diesem Zeitpunkt noch aus) der 2. Platz knapp um 2.5 Zähler verteidigt werden. Die schärfsten Konkurrenten um den angestrebten Platz 2 scheinen nun Voest I, Schärding I, Freistadt/Wartberg II und St.Georgen/Gusen I zu sein. Da viele direkte Duelle noch ausstehen, bahnt sich ein äußerst spannendes und enges Meisterschafts-Finish an und wir sind hoffentlich bis zum Ende mittendrin statt nur dabei.  




Mittwoch, 10. Februar 2016

Runden 10 in 2. Klasse Süd und Kreisliga Mitte + Vereinsabend am 16.2

Liebe Vereinsmitglieder,
 
sowohl der nächste Vereinsabends am 16.2.2016 als auch die zusammengelegte Runde 10 aus 2. Klasse Süd und KL Mitte am 20.02.2016 werden in unserem Ausweichlokal "ASKÖ Tenniszentrum Rosenau", Pulverturmstraße 7, 4600 Wels, Österreich stattfinden. Dort finden wir ideale Voraussetzungen für das Schachspiel und freundliche Bewirtung.
 
Um rege Teilnahme am nächsten Vereinsabend bzw. nochmal Bündelung ALLER Kräfte für den Meisterschafts-Endspurt wird gebeten. Derzeit sind für die 6+4 zu besetzenden Bretter erst 4 fixe und 3 voraussichtliche Zusagen eingegangen. Da MF Gerald besetzungstechnisch wieder tief im 2. Klasse Kader wildern muss, ist dies kein leichtes Unterfangen. Selbst ein Petzi Wimmer kann/darf nicht simultan in Kreisliga und 2. Klasse auftrumpfen. Wir wollen unbedingt alle 10 Bretter besetzt wissen!!!

Montag, 8. Februar 2016

Ausweichlokal für Vereinsabend am DI, 9.2.2016

WICHTIG!!!!
 
Für den morgig anstehenden Vereinsabend wurde ein Ersatzlokal gefunden: Tenniszentrum Rosenau (Halle vor Pyramide), Pulverturmstraße 7, 4600 Wels - Österreich.
 
Um zahlreiches Erscheinen ab 18:00 wird gebeten - die Partien aus 2. Klasse und Kreisliga vom vergangenen Wochenende benötigen einer intensiven analytischen Nachbereitung. Ferner gilt es die Aufstellungen / Kader-Verfügbarkeiten für die noch ausstehenden Schlussrunden zu skizzieren / verfeinern.
 
Ein Kindertraining und Nachwuchstraining findet um 17:00 NICHT statt!!

WICHTIG!!!!

Sonntag, 7. Februar 2016

2. Klasse Süd unteres Play-Off, Runde 1, Schach Kultur Wels III - Schach am Attersee III

Es ist zwar immer noch nicht gänzlich geklärt, für welchen Zwecke das Abstiegs-Playoff in der 2. Klasse Süd dienen soll - eventuell einfach um dem Schachspiele unter Freunden zu frönen - die erste Runde wurde am Samstag bereits abgehandelt. Wieder kam Schach am Attersee III zu einem Heimspiel zu uns nach Wels - wie auch schon in Runde 1 der regulären Saison beim 2:2. Auch diesmal wurden von unseren Gästen leider nur 3 Bretter besetzt, was wir diesmal zu einem schönen 3-1 Heimsieg nutzen konnten. Walter Haselböck scheint wahrlich in Form zu sein und gelangt zum einzigen Tagessieg - kein Wunder, dass er auch Tags darauf in der Kreisliga Mitte zu reüssieren wusste - Bravo!!! Toll auch die Remise von Jonas im Duell der Nachwuchshoffnungen. Mit den zuletzt eingefahrenen Ergebnissen findet sich Jonas schon wieder am Wege in Richtung 4-stelliger ELO-Zahl. Wie es sich für einen Mannschaftsführer gehört gibt Manfred auch das sich selbst zugewiesene Spitzen-Brett wenigstens nicht verlustig - gut so. Leider keine Schachpartie durfte Peter Wimmer dieses Wochenende abspielen. Das Fehlen von Ludwig Paschinger führte zu einer Kotumaz und des Einsatzes in der Kreisliga entschlug sich Peter obwegen des regulären sonntäglichen Kirchganges. Nachdem Petzi die Woche zuvor in der 2. Landesliga "geopfert" worden ward, ist ein spielfreies Wochenende sicherlich der physischen und psychischen Rehabilitation ganz zuträglich.

Auch wenn es im Abstiegs-Playoff wohl nicht wirklich um was geht (es sei denn, der Letzte wird doch wegen fehlender Meisterschaftsreife als Isolani-Mannschaft in eine 3. Klasse verwiesen), so wäre der Anreiz, die Mini-Liga mit 4 Teams zu gewinnen, doch ein großer. Möge dieses Unterfangen gelingen.

Kultur Wels 33.0 - 1.0Schach am Attersee 3
Mayer-Kazda Manfred1236½ : ½Wechselauer Peter1352
Haselböck Walter12411 : 0Lindlbauer Peter1335
Stritzinger Jonas862½ : ½Faje Darius1174
Wimmer Peter1241   1 : 0 KPachinger Ludwig1068
11451232

Kreisliga Mitte, Runde 9, Vöcklatal I – Schach Kultur Wels II

Für die heutige Aufstellung waren gesamt nur 6 einsatzbereite Spieler verfügbar – für deren Engagement ist MF Gerald sehr, sehr dankbar. Weiterhin konnten stets alle Bretter besetzt werden. Es ist nun auch unser erklärtes Ziel, auch in Runde 10 und 11 alle 6 Bretter besetzen zu können. Als Devise wurden daher magere aber realistisch definierte 1.5 Punkte ausgegeben. Diese würden uns auf 30.0 Punkte in der Tabelle bringen, die unter normalen Umständen für den Klassenerhalt ausreichen sollten. Wir könnten uns folglich in den beiden Schlussrunden auch 0-er leisten, werden jedoch verbissen um jede Remise – auch gegen ELO-mäßige Übermächte – kämpfen.

Brett #1 Humenberger Werner ½ - ½ Wimmer Herbert
Werner investiert einiges an Bedenkzeit, um den weißen Anzugsvorteil Schritt für Schritt in einen gefährlichen Angriff zu fokussieren. In Panik / Verzweiflung gibt Wimmer die Qualität für einen Bauern um die von Werner anrollende Bauern-Phalanx zu brechen. Positionell ist dieses Opfer viel zu wenig Kompensation – in Zeitnot findet jedoch Werner nicht immer den besten Zug und gibt ohne Not die Qualität zurück. Durch ein akkurates Turmendspiel kann Werner zumindest den Verlustbauer aufholen. Da beiderseits kein Fortschritt mehr möglich ist, willigt man in eine Remise ein. Leider ein verpasster voller Zähler für Werner.

Brett#2 Breinstampf Peter ½ - ½ Zwettler Gerald
MF Gerald, der seine Rolle vor der Saison als Ersatz- und Ergänzungsspieler auf max. Brett 5-6 interpretiert hätte, musste nun aufstellungsbedingt sogar auf Brett #2 mit dem wohlbekannten schwarzen Spielgerät Platz nehmen. Tags zuvor wurde noch eine passende Antwort auf Schmoller’s Indisch erarbeitet. Leider sah die Aufstellung von Vöcklatal eine geänderte Reihung vor, weswegen die Präparation gleich im geistigen Mülleimer entsorgt werden musste. Statt 1.d4 sah sich nun Gerald mit 1.c4 konfrontiert. Das schwarze Gegenspiel wurde in der Capablanka-Variante des Englischen 4-Springer-Spiels  durch Bauernvortöße im Zentrum initiiert. Das königsseitige Fianchetto von Breinstampf verursachte einigen Druck auf die Bauern am Damenflügel von Gerald – die korrekte Entwicklung musste akkurat errechnet werden. Breinstampf lehnt ein Remis-Gebot bei Zug 14 ab. Nach dem Figurenabtausch steht Schwarz schon etwas besser. Während die weiße Bauernstruktur strukturelle Defizite aufweist, gibt es in der schwarzen Stellung nun keine Ansatzpunkte für einen weißen Angriff mehr – Remis-Gebot von Breinstampf und Einwilligung durch Gerald.

Brett#3 Colo Marin 0-1 Schmoller Josef
Die aggresiv wirkende weiße Eröffnungsvariante konnte von MF Gerald nicht klassifiziert werden, es entwickelte sich jedoch bereits nach wenigen Zügen ein unangenehmer schwarzer Druck auf den noch nicht rochierten weißen Monarchen. Um Zug 8 opfert dann Schmoller scheinbar eine Figur. Der am Nebenbrett sitzende Chronist erkennt ad hoc die Gültigkeit dieses Vorgehens. Marin wirkt zu diesem Zeitpunkt leider immer noch verwundet und nimmt verdutzt die angebotene Leichtfigur. Erst beim nächsten Einschlag muss auch unser Weiß-Spezialist erkennen, dass der Figurengewinn über ein Damenschach den eigenen Turm kosten würde. Also Verlustbauer und umherirrender König statt Figurengewinn. Marin kämpft in weitere Folge verbissen, die Stellung noch irgendwie halten zu können. Schmoller spielt den Vorteil technisch blitzsauber nach Hause. Spätestens beim zweiten Verlustbauer ist Marins heutiges Schicksal determiniert.

Brett#4 Krammer Karl ½ - ½ Haselböck Walter
Für den leider verhinderten Udo Dornauer kurzfristig eingesprungen zeigte sich Walter höchst konzentriert. Er gibt zwar in der Eröffnung einen Bauern her (eine Unart, die ihm wohl Petzi Wimmer gelernt hat…), hat mit Wohlwollen jedoch durchaus einen Hauch von stellungsmäßiger Kompensation. Vom MF Gerald beobachtet spielt Walter teilweise technisch hervorragend und hält die Stellung zusammen. Es muss zwar ein zweiter Verlustbauer hingenommen werden, dafür erhält Walter Kontrolle über die Turmlinie. Krammer lehnt zwar die ersten Remis-Gebote ab, will sich aber nicht länger mit einem mühseligen stellungsmäßigen Durchbruch gegen den zäh verteidigenden Walter beschäftigen und erneuert schlussendlich seinerseits das Angebot zur Punkteteilung.

Brett #5 Soljic Blaz 0-1 Baresch Günter
Begünstigt durch den Verzicht von Walter auf das weiße Spielgerät, kann Blaz wiederholt mit der präferierten Farbe antreten. Weiß steht wieder sehr passiv, der nähergerückte schwarze Springer wirkt sehr, sehr ungebeten. Leider gibt es für Blaz ein deja vu. Statt am Damenflügel den Bauerndurchbruch zu erzwingen oder den gegnerischen Springer zu hinterfragen, stellt Blaz eine Figur ein. Wie in Runde 8 übersieht er ein zwischenzeitliches Damenopfer mit Rückgewinnung über Schach-Dame. In Runde 8 war der Preis die Qualität, diesmal ein ganzer Läufer, den Blaz voll und ganz zu bezahlen hatte. Als dann noch die geschlossene Stellung aufgebrochen wurde, war die Niederlage unvermeidbar.

Brett #6 Kain Friedrich 1-0 Zwettler Michael
Nachdem Markus Auinger sein Antreten absagte, musste kurzfristig Ersatz für Brett #6 gefunden werden. Die letzte verfügbare Spielerressource war dabei Michael Zwettler, Vater von MF Gerald, der zu seiner ersten Turnierpartie - und das gleich im Haifischbecken der Kreisliga - genötigt wurde. Mit einer ELO-Stärke von ca. 750 ausgestattet und eröffnungstheoretisch mäßig präpariert, war an einen zählbaren Partieausgang von ohnehin nicht zu denken. MF Gerald war über das Zeitmanagement, die annähernd korrekte Schrift (Danke an Friedrich für die Mithilfe beim Eruieren der Koordinaten!!) und einigermaßen passables Spiel durchaus erfreut. Das schwarze Spielgerät wird leider zu passiv geführt. Die eingekesselten Figuren haben für den weiteren Partieverlauf keine signifikante Relevanz mehr. Schlussendlich war es nur die Qualität bzw. 2 Verlustbauern. Etwaige Einsätze in der 2. Klasse wären durchaus anzudenken, da heute auch die Bauern nicht zu einer horizontalen Bewegung genötigt wurden und scheinbar nur korrekte Züge erfolgt sind. Für weitere Einsätze wäre halt mal das Training beim Vereinsabend anzuraten...   

Gesamt mit 4.5-1.5 die erwartet hohe Schlappe, trotzdem auch durchaus positive Leistungen. Der starke Auftritt von Walter ist dabei zu Allererst hervorzuheben. Wäre schön, wenn unsere „UrgesteineUdo, Peter und Walter nochmal diese Saison für Schandtaten in der Kreisliga bereitstünden.


Vöcklatal 1
4.5 - 1.5
Kultur Wels 2
1836
½ : ½
1795
1801
½ : ½
1686
1822
1 : 0
1723
1630
½ : ½
1241
1659
1 : 0
1458
1689
1 : 0
0
1740
1581

Donnerstag, 4. Februar 2016

Kommentierung Parte Erich Lichtl (1975) 0-1 Christof Buss (1810), 2. Landesliga, Runde 8

Mit dieser leider für die Schach Kultur Wels schmerzlichen Verlustpartie möchten wir die Tradition der kommentierten Meisterschafts- und Turnierpartien wiederaufleben lassen. Schwarz spielt dabei sehr mutiges Angriffsspiel inklusive Opfer, das nur bei sehr präzisem Spiel zu widerlegen gewesen wäre, wie die nachfolgende Analyse (großteils basierend auf den Partie-Annotationen von Erich) zeigt.
Erich Lichtl pflegt seine Weiß-Partien oftmals mit 1.b3 zu eröffnen. Es entwickelt sich eine Art Nimzowitsch-Larsen-Angriff in Moderner Variante [A0] mit 1…e5 2.Bb2 Nc6 3.e3 d6 4.Nf3 f5 5.d4 e4 wobei Buss sich scheinbar ebenfalls gut vorbereitet präsentiert. Diese Stellung wurde auf internationaler Meisterebene 10 Mal erreicht, wobei die Bilanz mit +5-3=2 für Weiß spricht. Der Computer (Stockfish 6, 64bit, Tiefe 40) sieht mit +0.85 klare positionelle Vorteile für Weiß, jedoch nur wenn trotz angegriffenem Springer mit 6.d5 !? Druck gegen die schwarze Stellung entwickelt wird (wurde lt. Datenbank bisher auch stets in dieser Stellung immer so gespielt). Es könnte etwa folgen 6.d5 exf3 7.dxc6 bxc6 8.Qxf3 und die schwarze Bauernstruktur ist geschwächt oder alternativ 6.d5 Ne7 7.Nd4 und Schwarz ist unterentwickelt mit Rochade in weiter Ferne. Ebenfalls möglich wäre 6.d5 Nb4 7.Nd4 mit vielfältigen weißen Angriffsplänen. Es erfolgte jedoch das eher passive 6.Nfd2, ein Novum bei dem Schwarz mit logischen Zügen den Entwicklungsrückstand aufholen kann und der weiße Anzugsvorteil wieder zusammenschmilzt. Es folgten die Computer-Favoriten 6….Nf6 7.c4 und die Stellung erinnert an Französich mit vertauschten Farben. Schwarz schließt in der abgespielten Sequenz mit 7…g6 8.Nc3 Bh6 9.a3 0-0 die Entwicklung ab und erreicht eine nahezu ausgeglichene Stellung.
Weiß kann nun den Läufer direkt nach 10.Be7 entwickeln oder mit 10.g3 einem möglichen vehementen Bauernvorstoß mit …f4 vorbeugen. Erich entscheidet sich für Zweiteres. Nach 10.g3 Ng4 verbleibt der weiße Bauer auf f2 bei noch nicht rochiertem König ein mögliches schwarzes Angriffsziel. Dies wurde auch von Erich so seit einigen Zügen antizipiert. Es folgte 11.Qe2 f4?!  als vehementer schwarzer Angriff. Ein Schlagen mit günstigem 12.exf4 ist wegen des dann möglichen Springereinschlag auf d4 leider nicht möglich – Weiß ist zu 12.gxf4 mit Schwächung der Königsstellung gezwungen. Die schwarzen Angriffspläne sind nun vielfältig. Der Computer empfiehlt 12…Nxd4! Und die weißen Verteidigungsbauern brechen auseinander mit 13.exd4 e3!!  14. fxe3 Qh4+ 15.Kd1 Nf2+ und Schwarz hat eventuell Qualität und Angriffsfortsetzung für die Figur. Es könnte aber auch ein alternativer Angriff mit Läuferopfer erfolgen mit 12…Bxf4! Und der Läufer kann wegen Nd4 nicht erobert werden. Es müsste bei korrekter weißer Verteidigung folgen 13.Ncxe4 Bxe3 14.fxe3 Qh4+ ebenfalls mit Aussicht auf Qualität als schwarze Figurenkompensation. Buss entscheidet sich jedoch zuerst den Druck auf f2 ohne Opfer zu erhöhen. 
Es folgte 12….Qh4 auf das Weiß 13.Ndxe4 antworten müsste, z.B. mit 13…Nxd4! 14.exd4 Rxf4 und die Stellung hält bei akkuratestem Spiel von Weiß mit soliden Vorteilen. Alternativ könnte auch 13.h3 oder 13.0-0-0 zur Rettung des weißen Monarchen erfolgen. Bei 13.0-0-0 Nxf2 14.Qe1 g5 15.Rg1 Qxh2 kann Schwarz Qualität und stellungsmäßigen Ausgleich erringen. Diese Linie wurde auch von Erich Lichtl in Betracht gezogen, jedoch als zu remislich klassifiziert. 
Leider meint Erich, mit dem korrekt wirkenden 13.Ncxe4 weiter auf Sieg spielen zu können. Es erfolgt mit 13…Nxe3!! 14. Qxe3 ebenfalls ein scharfes schwarzes Figurenopfer das nun leider völlig korrekt ist. Der Angriff wird mit 14…Bxf4 gegen die Dame fortgesetzt. In dieser Stellung müsste unbedingt 15.Nf3 mit Damen-Gegenangriff folgen. Erich zieht die Dame mit 15.Qe2 ab sodass sich mit 15…Bg4 die nächste Schwarzfigur in den Angriff einschaltet. Es folgt 16.Qd3 (wäre auch bei Zug 15 direkt gegangen) Rae8 17.Bg2 Bf5. Der schwarze Angriff zu diesem Zeitpunkt wirkt unaufhaltsam – der gefesselte weiße Springer auf e4 droht nach …Bxd4 erobert zu werden. 
Erich entscheidet sich für einen letzten Gegenangriff. Es folgte 18.d5 Bxd2+ 19.Kxd2. Die Stellung ist nun mit 19…Rxe4! 20.Bxe4 Bxe4 21.Qg3 Rxf2+ bei Mehrfigur für Schwarz schlicht gewonnen. Buss zieht das pragmatische aber annähernd gleich vehemente 19…Bxe4 20. Bxe4 Rxf2+. Nach 21.Kc1 könnte Schwarz mit 21…Rxe4 und aufziehender Matt-Drohung das Abschlagen des Springers einfach ignorieren. Durch das vorsichtigere 21…Qf4+ 22.Kb1 Ne5 verflacht der schwarze Vorteil etwas.
Weiß müsste nun durch Abschlagen des Springers erste Schritte in Richtung eines ev. noch irgendwie bei Mithilfe des Gegners haltbaren Turmendspieles mit Verlustbauer zu vereinfachen – der Läufer hatte ohnehin keine Perspektive mehr, wie sich im weiteren Partieverlauf zeigt. Es folgte in mittlerweile massiver Zeitnot 23.Qd4 Rd2! (von Erich schlichtweg übersehen) 24. Bc1 Rxd4 25. Bxf4 Rxe4 26.Bd2 Nf3 27.Ra2 Re2 28.Bf4 Rxa2 29.Kxa2 Re2+ 30.Kb1 und der weiße König ist im Endspiel an die Grundlinie gefesselt und die Stellung schon lange technisch für Schwarz gewonnen. Ein weiterer Bauer geht verloren, die Aufgabe erfolgt nach Zug #39, 0-1.



Parte Erich Lichtl (1975) 0-1 Christof Buss (1810), 2. Landesliga, Runde 8

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GH Hofwimmer auf Urlaub

Unser Vereinslokal GH Hofwimmer findet sich zwischen 09.02.2016 und 24.02.2016 auf Urlaub. Der nächste reguläre Vereinsabend mit vorangestelltem Jugendtraining findet am 1.03.2016 statt. Wir wünschen unseren Wirten gute Erholung!!!

Sollte für diesen Zeitraum eine Ersatzlokalität gefunden werden, so würde dies umgehend auf der Homepage konstatiert werden. 

Montag, 1. Februar 2016

2. Landesliga, Runde 8, Schach Kultur Wels I – Leonding I

Nach dem Auswärts-Fiasko gegen Sauwald III galt es schleunigst wieder zu einer soliden Mannschaftsleistung zurückzufinden. Mit Leonding kam jedoch eine sehr starke Truppe zu uns nach Wels, ein angestrebtes 4:4 würde wohl nicht leicht zu erreichen sein.

Auf Brett #1 Gyula Dobo mit Schwarz gegen IM Weiss Christian. Gyula zeigte sich wohl präpariert und spielte die erwartete Eröffnung für seine Verhältnisse sehr flott ab. Im Mittelspiel kommt dann IM Weiss zu einer simplen Kombination, die einen Bauern gewinnt und Gyula's Bauernstruktur nachhaltig schwächt. Gegen einen internationalen Meister ist dies schon Grund genug, sich der Niederlage nicht mehr entziehen zu können.

Florian Charaus darf obwegen der Abwesenheit von Michael Eder aufs Brett #2 aufrücken. Mit dem weißen Spielgerät ausgerüstet kann jedoch gegen Alfred Wawricka nicht gen vollem Erfolg gezogen werden – immerhin mit einer Remise was Zählbares für die Schach Kultur Wels. Mit Weiß muss man bei Florian auch selten größere Angst vor einer Niederlage haben.

Fritz Brandstätter führt die schwarzen Steine auf Brett #3 gegen MK Wadsack Wolfgang. Fritz schafft es zwar stets Materialgleiche zu bewahren, im späten Mittelspiel ist die Stellung jedoch positionell hoffnungslos verloren. Der schwarze Läufer ist in die Bauern-Phalanx eingewoben und kann weder in der Offensive noch der Defensive sinnvolle Beiträge leisten. Der Springer von Wadsack steht perfekt und der heranrückende weiße König unterstützt unaufhaltsam die weiße Dame gegen den schwarzen Monarchen – leider eine der seltenen Schwarz-Niederlagen von Fritz.

Unser Gast Lichtl Erich will auf Brett #4 als ELO-Favorit gegen Buss Christof mit Weiß um den vollen Erfolg kämpfen. Der Leondinger Opponent zeigt sich an diesem Tag bärenstark und unerbittlich. Ein zuerst ungenau wirkendes Leichtfiguren-Opfer von Schwarz für einen Bauern ist nur schwerlich zu widerlegen. Erich kann die Stellung in massiver Zeitnot nicht halten und muss die Leichtfigur sowie einen weiteren Bauern zurückgeben – verlorene Stellung. Auch wenn diese Partie für uns schmerzlich war, wird das perfekt vorgetragene Opfer des Gegners zeitnahe im Detail analysiert und auf der HP präsentiert werden.

Auf Brett #5 opfert sich Peter Wimmer für die Mannschaft, gibt seine Kiebitz-Rolle auf und erweist sich gegen Klinkan Alexander als einigermaßen hartnäckiger Gegner. Beim Eintreffen des Chronisten ist Petzi nur die üblichen 2 Gambit-Verlustbauern hinten und bedroht den gegnerischen Turm mit seinem Läufer. Da Klinkan schon unaufhaltsam gen Dame ziehen kann, ist die Aufgabe des Turms gut zu verschmerzen – Niederlage nach immerhin dreistündigem Spiel.

Auch auf Brett #6 müssen wir eine Niederlage einstecken. Reith Lorenz kann die Eröffnung von Ivo gut behandeln und durch solide vorgetragene Technik den vollen Erfolg einfahren. Ivo’s Leiden rührt an diesem Tage nicht nur von der greuslichen Partie sondern auch von seinen Rückenschmerzen her – das Sitzen am Schachbrett ist dabei für die baldige Gesundung sicherlich auch nicht förderlich.

Zurück auf die Siegerspur findet Severin auf Brett #7 mit dem ungeliebten schwarzen Spielgerät gegen Surtmann Leopold durch eine tadellosen Leistung. Severin vermeidet es diesmal, das schwarze Spielgerät gewohnt passiv zu entwickeln. Durch einen Mehrbauer und die Dominanz am Damenflügel steht Severin klar auf Sieg. Schlussendlich beendet jedoch nicht die noch zusätzlich ausgebauten Materialvorteile die Partie sondern ein eleganter und unabwehrbarer Matt-Angriff mit Türmen und Läufer. Bei solch einer starken Leistung mit Schwarz gibt es keinen erkennbaren Grund, zukünftig wieder mal Weiß zu wählen, um mit 1. b3? zu eröffnen.

Nachdem unserem Ernst Schmuckermair gegen Sauwald das weiße Spielgerät vorenthalten wurde, kehrt er mit Weiß selbstverständlich auf die Siegerstraße zurück. Er kann den Eröffnungsvorteil gegen den stark einzuschätzenden Andelko Oreskovic in einen vollen Zähler konvertieren. Andelko Oreskovic hatte erst vor kurzem – sehr zum Missfallen des Chronisten – in der 1. Klasse Nord gegen Hartkirchen einen starken Schwarz-Sieg gegen Franz Mayr (1988) gefeiert.


Gesamt muss man mit den gezeigten Leistungen nicht unzufrieden sein – die Vehemenz und Spielstärke der Leondinger haben ein besseres Mannschaftsergebnis als das 2.5-5.5 verhindert. Wieder mal Paradox: die Tabellenführung ging nun an die SPG Steyr [für immer] verloren, der Abstand zu den anderen Mitkonkurrenten um den Aufstieg (Schärding, Vöst, Freistadt) konnte jedoch großteils konserviert werden. Abstrahiert man von den beiden letzten schmerzhaften Mannschaftsniederlagen, so ist die Ausgangssituation um den Aufstieg immer noch exzellent, zumal man Freistadt und Schärding noch direkt bespielt. Werden diese Begegnungen nicht erfolgreich gestaltet, so haben wir auch in der 1. Landesliga zurecht nichts verloren. Schach Kultur Wels hat jedoch somit immer noch den Saisonausgang großteils in den eigenen Händen. Nun liegt es an uns, nochmal zur Höchstform aufzulaufen und auch aufstellungstechnisch alle Kräfte zu mobilisieren.


Kultur Wels 1
2.5 - 5.5
Leonding 1
2089
0 : 1
2342
2022
½ : ½
1891
2080
0 : 1
2131
1975
0 : 1
1810
1241
0 : 1
1996
1843
0 : 1
1767
1875
1 : 0
1788
1907
1 : 0
1765
1879
1936

Samstag, 30. Januar 2016

2. Klasse Süd in der Saison-Verlängerung

Dank unserem Walter Haselböck der das Gerücht schon zuvor vernommen hatte, konnte nun eruiert werden, dass für die 2. Klasse Süd eine nach 7 Runden vermeintlich abgeschlossene Saison in die Verlängerung gezwungen wird. Die Informationslage war da etwas spärlich bis nichtexistent. Somit gilt es zu den nachfolgend aufgelisteten Terminen nochmal 4 Mannen zusammenzuscharen um die Saison endgültig ad acta legen zu können. Tragisch für unsere Mannschaft die großteils dem älteren Semester zuzordnen ist – die Kräfte sind nach der langen Saison ermattet, das im Sommer hart erarbeitete Eröffnungs-Repertoire erschöpft, der erholsame Urlaub vielleicht bereits gebucht. Ärgerlich auch für MF Gerald aus der KL, dass nun das Besetzen sämtlicher Bretter weiterhin kein Leichtes sein wird. Eventuell können auch unsere Youngsters (Raffi und Jonas) nochmal ans Turnierbrett zurückkehren. Auch Jonas Floss (toller Platz 4 mit 3 1/2 Zählern bei der Schülerliga U-14 in Hofkirchen/Riedau, BRAVO!!!) wäre ein Kandidat, mal „echte“ Meisterschaftsluft zu schnappen.
Die eigenwilligen Auslosungen in mancher 1. Klasse bzw. den 2. Klassen rühren von sehr heterogenen Mannschaftszahlen im Spielbetrieb her. In den 1. Klassen fehlen diverse Mannschaften was „spielfrei“ – Runden nach sich zieht und somit das Tabellenbild  die ganze Saison hindurch verzerrt - schwierig im indirekten Kampf um die Meisterschaft. In den 2. Klassen gibt es gut gefüllte Raions und solche wie in der 2. Klasse Süd mit nur 8 Mannschaften. Was das Ziel bzw. Motiv des Auf- und Abstiegs-Playoffs ist, konnte bis dato noch nicht eruiert werden. Steigt der Sieger des Abstiegsplayoffs in die 1. Klasse oder gar 1. Landesliga auf oder gibt’s nur einen Blumentopf zu gewinnen. Muss der Verlierer des Abstiegs-Playoffs gar in eine neu zu konstituierende 3. Klasse mit dann nur einer Mannschaft? – man weiß es nicht. Dies wird sich alles erst Schritt für Schritt weisen – das einzige was wir tun können wenn alle nochmal motiviert ihre Kräfte vereinen, bestmöglich immer alle Bretter besetzt zu wissen.

2. Klasse Süd Play Off 2015/16

1.Runde Samstag, 06.02.2016
 

Kultur Wels 3 - Schach am Attersee 3

2. Runde Samstag, 20.02.2016
Kultur Wels 3 - Spg. Steyr 5

3.Runde Samstag, 05.03.2016
Kremsmünster 3 - Kultur Wels 3