Samstag, 21. Mai 2016

Retrospektive zur denkwürdigen Partie Adnan Dizdarevic 0-1 Gyula Dobo

Wenn auch Gyula ca. 30min Bedenkzeit durch zu spätes Erscheinen verlor, war sein nachfolgender Sieg in der O'Kelly Variante umso souveräner. Wie auch der Chronist pflegt Gyula sich auf seine Opponenten intensiv vorzubereiten. Nachstehend findet sich die Vorbereitung von Gyula zum Studium für interessierte Schachfreunde. Der Originaltext von Gyula wurde vom Chronisten hinsichtlich Grammatik einer Korrektur zugeführt.
 
Die folgende Variante wurde nach Albéric O'Kelly de Galway benannt. Der belgische Fernschachweltmeister mit seinen innovativen Schachkenntnissen hat ein wichtiges Kapitel im Sizilanischen Bereich der Schachtheorie beigetragen:

1.e4 c5 2.Sf3 a6!?

Diese Idee kam in der '70 in Mode und fand sich im Repertoire nicht weniger Großmeisters wie: Euwe, Kortschnoj, Spassky, Szabo, Portisch,  Tajmanow oder eben Nakamura. Der trickreiche Zug 2...a5 unterminiert 3.d4. Der Grund, warum dieser Zug etwas aus der Mode gekommen ist, dürfte wohl in 3.c3, der Alapin Variante bzw. 3.c4, dem Hedgehog-System liegen. Wenn nun trotzdem Weiß 3.d4 zieht, kann O'Kellys geniale Idee aufs Brett gezaubert werden. 

3.d4 cxd4 4.Sxd4 Sf6 5.Sc3 e5!

Die entscheidende Pointe - das wichtige Feld b5 wird kontrolliert und der Springer wird auf ein schlechteres Feld zurückgeworfen. Dieser Aufbau stellt wohl eine Traumposition für alle etablierten Swschnikow Spieler dar. Egal wohin der Springer gelangt, kommt Schwarz meist zu d5 und einer besseren Stellung.

(6Sf5    d5 =/+ )
6Sb3 Lb4 7Ld3 d5 8 exd5 Dxd5=(7Ld2 Sc6 8Ld3 0-0 9 0-0 h6 10 a3 Lxc3 11 Lxc3 d5 =) 7Lg5 h6 8Lxg5 Lxc3+! 9Bxc3 Dxf6 und Schwarz besitzt ausreichendes Spiel gegen c3.
6 Sf3 Lb4 7 Lc4(7Sxe5 0-0 8 Ld3 d5!= droht Te8 und der Bauer auf e4 wird vernichtet z.B 9 Lxc3 10.bxc3 dxe4=/+)0.0 Dc7 8 Lb3 0-0 9 0-0 Lxc3 10 bxc3 Sxe4 11 Te1 d5=
6 Sde2 auch möglich. Guter Versuch die Felder d5 und f5 zu überlasten mit 7Sg3 aber hier spielt weiß um den Ausgleich, wie folgt) Lc5 7Sg3 Db6 8 Df3 d6 9 Sf5 Lxf5 10 Dxf5 Sc6 obwohl hier Schwarz nicht zu d5 kommt, gibt es ausreichende Kompenmsation. Schwarz ist besser entwickelt und in der weißen stellung gibt es zu viele Angriffsziele (f2,c2).
Positioneller Hintergrund der Stellung

Wenn man eine Stellung richtig beurteilen möchte, muss man unbedingt einen Blick auf die Bauerstruktur werfen.


In diesem Fall steht zweifelsfrei fest, dass Schwarz so schnell wie möglich d5 durchsetzen muss wegen den Schwäche auf d6 und d5. Dann kommt es zum typischen Sizilanisch-Motiv: 3-3 von Weiss gegen 4-2 von Schwarz.


Oder falls Lxc3 bxc3 sollte Schwarz seine Schwerfiguren in doppelter Ausführung am Brett konserviert wissen um nachhaltigen Druck auf c3 ausüben zu können.
Gambitspiel
1)
4c3  dxc3 5Sxc3 e6
Der Unterschied zum Morra-Gambit ist dabei, dass der Bauer bereits auf a6 steht, was die taktischen Möglichkeiten von Weiß a priori zu limitieren weis. 
6 Lc4 Sc6 7 0-0 d6 8 De2 Le7 9 Td1 Ld7 10 Lf4 e5 11 Le3 Sf6 normale Morra Stellung, bei der Schwarz über einen Extra-Bauer verfügt.
2.)
3 b4?!.  cxb4 4 a3 bxa3 5 Lxa3 d6 wieder eine Stellung wo der Nachziehene sehr komfortabel steht und der Zug a6 wird gezogen, der sonst gerne eingespart werden würde.
3.)
Interessant noch 3 g3 g6 4 Lg2 Lg7 5 0-0 Sc6 6 c3 e5 7 d3 d6 8 Sa3 Sge7 9 Sc2 0-0 10 Se3 b5 wo der a6 Zug sich erneut als sehr nützlich erweist.
Ich kann diese Variante gerne jedem empfehlern, der seinen Gegner überraschen möchten oder nur Nebenvarianten für ein etwaiges Blitz-Turnier in sein Repertoire aufzunehmen sucht. Gyula Dobo

OÖ-Schülerliga-Masters U12 2016

Beim heutigen OÖ-Schülerliga-Masters in der Gruppe U12 war die Schach Kultur Wels mit Raphael Puett (Sieger in der Süd-Vorrunde) als Nummer 6 der Setzliste sowie Jonas Stritzinger (ins Feld "reingerutscht") als Nummer 10 der Setzliste vertreten.

Raphael beginnt mit einer schmerzlichen Auftaktniederlage, die sämtliche Ambitionen auf den Meistertitel frühzeitig begraben. Danach spielt Raffi makellos. Die erzielten 4.0/5.0 bedeuten den tollen Treppchen-Endrang 3 (ELO Performance 1153!). Bravo!!!

Auch für Jonas läuft es passabel. Die erzielten 3.0 Punkte bedeuten Endrang 8 (ELO-Leistung 1062) - weiter so!!

Raphael Puett (1017)
Rd.Br.SnrNameEloLandVerein/OrtPkt.Erg.
1617Holzer Philipp803AUTSv Gmunden2,5s 0
2719Stumptner Luca800AUTSu Bad Leonfelden1,5w 1
3621Loy Felix0AUTTsv Frankenburg3,0s 1
4511Tsolmonbat Batbold927AUTSv Gmunden2,5w 1
534Ganglberger Tobias1037AUTJsv U. Mühlviertel3,0w 1


Jonas Stritzinger (938)
Rd.Br.SnrNameEloLandVerein/OrtPkt.Erg.
11021Loy Felix0AUTTsv Frankenburg3,0s 1
245Seebacher Sarah1021AUTSv Hörsching3,0w 0
3822Mamuti Elijesa0AUTGambit Hofkirchen-Riedau1,0s 1
433Hager Florian1111AUTJsv U. Mühlviertel4,0w 0
5714Tischler Michel820AUTSpg. Sauwald2,0s 1

Mittwoch, 18. Mai 2016

Übersicht der bereits eingelangten Forderungen für die nächsten Wochen

Auch am kommenden Dienstag geht's schon wieder weiter mit den Ranglisten-Begegnungen. Die Partie Gugenberger-Soljic musste jedoch wegen regulativer Beeinspruchung eines Schachfreundes negiert und zurückgewiesen werden. Zum Dato der Forderung war Ernst nicht in der tabellarischen "Reichweite" von Blaz.
  • Udo fordert Manfred am kommenden DI oder die Woche darauf
  • Sabri fordert am 24.5. ab 18:30 Ernst "Schmucki" Schmuckermaier
  • Walter fordert wohl übernächsten Dienstag Mag. Ernst Gugenberger
  • Markus Auinger hat einen Spieler mit noch desaströserer Ranglisten-Bilanz ausgemacht, nämlich Gerald. Dieser wird am 24.5. ab 18:00 gefordert. Ein Duell der bisherigen Prügelknaben was wohl keine hochklassige Partie versprechen sollte.

Forderungen vom 17.05.2016

Mit vier sehr spannenden Partien sind auch signifikante Verwerfungen in der Rangliste verbunden. Gyula stürzt Adnan vom Throne und Salim kann einen mächtigen Satz gen oberer Ränge vollbringen.

Adnan Dizdarevic 0-1 Gyula Dobo
In einem Sizilianer mit frühem a3 spielt Adnan unnötig aggressiv und gierig in Bezug auf das Spielmaterial. Statt gen sicherer Rochade zu entwickeln, findet Adnans Dame kaum passable Felder. Adnan verteidigt zwar präzise und kann materielle Gleiche wahren, bis mit 19...Qxe1+! ein Damenopfer von Schwarz für den überragend aufspielenden Gyula zum finalen Durchbruch gereicht. Das Endspiel bei weißer Verlustfigur ist schlichtweg verloren.

1. e4 c5 2. Nf3 a6 3. a4 d5 4. exd5 Nf6 5. c4 e6 6. dxe6 Bxe6 7. d4 cxd4 8.Qxd4 Bb4+ 9. Bd2 Qe7 10. Ne5 Nc6 11. Nxc6 bxc6 12. Be2 Bc5 13. Qh4 Bg4 14.Nc3 Bxe2 15. Nxe2 O-O 16. Kf1 Rfe8 17. Re1 Ne4 18. Qf4 Nxf2 19. Nd4 Qxe1+ 20. Bxe1 Nd3 21. Qd2 Rxe1+ 22. Qxe1 Nxe1 23. Kxe1 Bxd4 24. Kd2 Bxb2 25. Rb1 Bd4 0-1

Florian Charaus 1-0 Severin Humenberger
Auch hier wird ein sizilianischer Aufbau gewählt. Gewohnt sattelfest in der Eröffnungstheorie kann Geburtstagskind Florian solide Weiß-Vorteile erarbeiten. Im Mittelspiel wird Severin regelgerecht überspielt, was zu Bauern- und Qualitätsverlust führt. In absolut gewonnener Weiß-Stellung lehnt Severin weiterhin gnädigste Remis-Gebote von Florian ab. Dieser gibt in weiterer Folge absichtlich Material zurück, um ein Katz-und-Maus-Spiel zu lancieren, das gen gewonnenem Turmendspiel prolongiert wurde. Die Partie wurde über den 40.ten Zug hinaus fortgesetzt, was vom Chronisten obwegen sportlicher Wertlosigkeit in untenstehender Notation negiert wird.

1. e4 c5 2. Bc4 e6 3. Nf3 Nc6 4. O-O Nf6 5. Re1 d6 6. c3 a6 7. d4 b5 8. Bb3 c4 9. Bc2 e5 10. h3 Be7 11. Be3 Qc7 12. Nbd2 Bb7 13. Nf1 h6 14. Ng3 g5 15.Nh2 Rg8 16. Rc1 Bc8 17. b3 g4 18. h4 h5 19. bxc4 bxc4 20. Ba4 Bd7 21. Bg5 Nd8 22. dxe5 dxe5 23. Nf5 Bxa4 24. Qxa4+ Qc6 25. Qa5 g3 26. Nxe7 gxh2+ 27.Kh1 Kxe7 28. Qxe5+ Qe6 29. Bxf6+ Kf8 30. Rcd1 Qxe5 31. Bxe5 Rg4 32. Bf6 Ne6
33. g3 Nc5 34. Rd5 Nd3 35. Re2 Re8 36. Kxh2 Rb8 37. Bg5 Rb1 38. f3 Rxg5 39.Rxg5 Re1 40. Rxh5 Rc1 ((weiters Gequäle usw.) 1-0

Werner Humenberger 0-1 Salim Zenuni
Unser Zeitnot-Junkie Werner begeht schon vor der Partie einen Kardinalsfehler und willigt auf die mit 1 Stunde kürzest erlaubte Bedenkzeit ein. Ein Salim Zenuni spielt in seiner Zugqualität relativ invariant zur Zeitkontrolle und ist als deutlich stärkerer Blitzer bekannt. Trotzdem hätte Werner die Möglichkeit, Salims holprige Philidor-Verteidigung zu widerlegen. Schon in Zeitnot verheddert sich Werner mit seinem Angriff am Damenflügel was Salim ermöglicht, die weiße Stellung mit seinem Läufer zu infiltrieren und mittelfristig zu desintegrieren. Ein Turmendspiel mit deutlichen materiellen Vorteilen ist nicht mehr zu halten. Salim kommt zu einem überraschenden Sieg - die Partie Notation ist trotz wunderschöner kaligraphischer Schrift von Salim als definitiv partiell inkorrekt zu werten.

 1. e4 e5 2. Nf3 d6 3. d4 exd4 4. Nxd4 Nf6 5. Nc3 Bd7 6. Bc4 Be7 7. O-O O-O 8. h3 a6 9. a4 Qc8 10. f4 c5 11. Nf3 Nc6 12. Nd5 Nxd5 13. Bxd5 Nb4 14. c4 Rb8 15. Bd2 Nxd5 16. exd5 Bf6 17. Bc3 Bxc3 18. bxc3 Bf5 19. Re1 Qd7 20. a5 h6 21. Ra2 b5 22. axb6 Rxb6 23. Qa1 Ra8 24. Ra5 Bd3 25. Qa4 Qf5 26. Re8+ Rxe8 27. Qxe8+ Kh7 28. Ra1 Qxf4 29. Re1 Bxc4 30. Qe4+ Qxe4 31. Rxe4 Bxd5 32. Re7 a5 33. Ra7 Bxf3 34. gxf3 Kg6 35. Rxa5 f6 36. Kf2 Kf5 37. Ke3 Rb3 38. Kd3 Ke5 39. Ra7 Kd5 40. Rxg7 c4+ 41. Kd2 Ke6 42. Rh7 Rb2+ 43. Ke3 d5 44. Rxh6 Rc2 45. Kd4 Rd2+ 46. Kc5 Rd3 47. h4 (Notation weist hier definitiv vorgelagerte Schrieb-Fehler aus!!!) 0-1

Wolfgang Wick 1-0 Gerald Zwettler
Auch der Chronist müht sich mal wieder mit dem schwarzen Spielgerät ab. Wie schon einmal bekommt Gerald von Wolfgang ein Königsgambit kredenzt, diesmal jedoch mit besserem Ausgang für Wolfgang. Gerald wählt die Kieseritsky-Salvio Verteidigung im KGA, spielt positionell jedoch nicht präzise genug. Der Material-Abtausch mit 8...Bxg4 stellt einen Tempo-Verlust für Schwarz dar, der logisch wirkende Läufertausch mit 11...Bd6 bringt massive schwarze Stellungsnachteile mit sich : der anrückende weiße Springer verhindert die Rochade und der schwarze [Mehr/Frei]bauer sowie ein weiterer Vasallen müssen zur gröbsten Bereinigung von Gerald's Stellungsproblemen geopfert werden. Nach 15...Ke7 wäre die Stellung sogar wieder ausgeglichen, würde Schwarz die Türme ohne nachfolgende Perspektive auf Sieg abtauschen. Stattdessen wird jegliche Hoffnung auf den noch vorhandenen vorgerückten schwarzen Freibauern gesetzt. Absolut präzises Spiel von Wolfgang schneidet jedoch den schwarzen König vom Kampfgeschehen ab. Bei drohendem 3-1 Bauern-Turmendspiel gibt Gerald die Stellung auf - diesmal etwas vorzeitig - eine nette Fesselung statt direkter Rückeroberung des Läufers hätte den schwarzen Freibauern durchaus zu besichern gewusst - für einen Sieg  bei 3-2 Bauern wäre es trotz weit vorgerücktem Freibauern wohl trotzdem zu wenig gewesen.

1. e4 e5 2. f4 exf4 3. Nf3 g5 4. h4 g4 5. Ne5 Qe7 6. Nxg4 Qxe4+ 7. Qe2 d5 8. d3 Bxg4 9. dxe4 Bxe2 10. Bxe2 dxe4 11. Bxf4 Bd6 12. Bxd6 cxd6 13. Nc3 Nf6 14. O-O-O Nc6 15. Rxd6 Ke7 16. Rhd1 Rhg8 17. g4 Nxg4 18. Nxe4 f5 19.Rd7+ Kf8 20. Ng5 Rg6 21. Rxh7 Nce5 22. Rxb7 Ne3 23. Rg1 Kg8 24. h5 Rg7 25.Rxg7+ Kxg7 26. Nf3+ N5g4 27. Ne5 Kh6 28. Nxg4+ 1-0


Sonntag, 15. Mai 2016

Ankündigung Schach Open Wels-Pernau, 04.06.2016

Am 04.06.2016 findet in Wels-Pernau im Kinderfreundeheim, Linzerstraße 126, 4600 Wels von 10:00-15:00 ein Schachturnier für Anfänger und interessierte Jugendliche statt.  

Dabei wird Ligaspieler!! Florian Charaus sich den Anfängern in einem Simultan-Bewerb stellen. Wäre schön, wenn der eine oder andere Vereinskollege die Schwierigkeit im Simultan durch sein Mitwirken anheben könnte (Fritz, Gyula habts ihr Zeit? :-)).
Die Schach Kultur Wels wird Spielmaterial stellen. Obmann Severin und Schriftführer Gerald werden versuchen, den Schach-Neueinsteigern in den Rubriken Regelkunde bzw. Matt-Muster ein erstes einführendes Tutorium zu geben. Wer dann in den Regularien schon geschult ist, kann sich im "Freien Spiel" messen und bewähren.

Donnerstag, 12. Mai 2016

Bilddokumentarischer Nachtrag zum 6. Hermann Moser Gedenkturnier

Dank unsers Schachfreundes Günter Baresch können nun auch Fotos vom Spiel der Gebrüder Humenberger gegen die allzu übermächtige Gegnerschaft nachgeliefert werden. Von den Zenunis gibt es keine bildgebende Dokumentation - scheinbar wurden diese von Günter nicht als zur Schach Kultur Wels zugehöriges Spielermaterial identifiziert.

Werner in Runde #7 in hoffnungsloser Stellung gegen IM Knoll bei Verlustbauer und leider nicht mal am Zuge

Severin in Runde #7 in hoffnungsloser Stellung gegen FM Mag. Moser bei Verlustqualität, jedoch am Zuge

Mittwoch, 11. Mai 2016

Übersicht der bereits fixierten Forderungen

Nachstehend eine Übersicht der in nächster Zeit anstehenden Forderungen. Besonders der kommende Dienstag, 17.5.2016, verspricht viele und hochklassige Begegnungen.

17.5 Adnan Dizdarevic - Gyula Dobo, Kampf um #1 Position
17.5 Florian Charaus - Severin Humenberger, Frustabbau für Florian mit dem weißen Spielgerät
17.5 Wolfgang Wick - Gerald Zwettler, ein weiteres hoffnungsloses Ansinnen des Chronisten, seine Schwarz-Schwäche endlich ablegen zu können
24.5 Ernst Gugenberger - Blaz Soljic, Für Blaz die erste Begegnung mit der Rangliste und dann gleich ein Gegner, der laut Reglement zu weit vorne placiert ist...

Udo Dornauer fordert Manfred Mayer als Revanche-Partie
Sabri Zenuni fordert Ernst "Schmucki" Schmuckermaier
17.5 Salim Zenuni fordert Werner Humenberger
Sabri Zenuni fordert - unabhängig vom Ausgang der vorgelagerten Schmucki-Begegnungen - nachfolgend Severin Humenberger

Forderungen vom DI, 10.05.2016

Auch an diesem Vereinsabend gab es 3 spannende Ranglisten-Forderungspartien - ein äußerst wertvolles Training.

Sabri Zenuni 1-0 Gerald Zwettler
Gerald hofft auf eine Dänisch-Schlacht, für die er sich gut gerüstet hätte, diese Hoffnung wird leider nicht erfüllt. Sabri wählt die Wiener Partie in der die Theorie-Kenntnisse von Gerald schon bei Zug #3 endeten. Trotzdem gelingt es Schwarz um Zug #7 auszugleichen. Ein Zenuni zieht die Figuren nie zurück und so erscheint 12.Nf5? ein vermeintliches Bauernopfer. Statt diesen zu lukrieren hätte Schwarz - wie auch in Betracht gezogen, den Durchbruch im Zentrum lancieren sollen. Bei -0.8 zu Gunsten von Schwarz beginnt Sabri sein bestes Schach vorzutragen und spielt Gerald im weiteren Partievortrag an die Wand. Mit 20.Bxf4! gewinnt Weiß einen entscheidenden Mehrbauern. Auch eine Computer-Analyse kann keine signifikanten schwarzen Fehlzüge aufzeigen - Sabri spielte einfach nahezu perfekt. Wenn auch der Chronist in der Rangliste mittlerweile bei 0-3 steht so ist er mit seinem Spiel und den Erkenntnissen daraus alles andere als unzufrieden.
20.Bxf4 - zu diesem Zeitpunkt war Gerald durchaus schon mit Entsetzen bewusst, dass ein Turmopfer auf Ne7 in Bälde folgen sollte

1. e4 e5 2. Nc3 Bc5 3. Nf3 d6 4. h3 Ne7 5. Bc4 O-O 6. O-O Nbc6 7. Ne2 Na5 8. Bb5 a6 9. Bd3 f5 10. c3 Nac6 11. Ng3 f4 12. Nf5 Nxf5 13. exf5 Bxf5 14.Qb3+ Kh8 15. Bxf5 Rxf5 16. Qxb7 Ne7 17. d4 exd4 18. cxd4 Bb6 19. Re1 Rf8 20. Bxf4 Rxf4 21. Rxe7 Ra7 22. Rd7 Qa8 23. Qxa8+ Rxa8 24. Re1 h6 25. Ree7 Rg8 26. Kf1 Rf5 27. a4 Rd5 28. Re4 Ba5 29. Ne5 Rb8 30. Nc6 Rxb2 31. Re8+ Kh7 32. Rdd8 Rf5 33. f3 Rg5 34. Ne7 g6 35. Rd7 Rb1+ 36. Kf2 Rb2+ 37. Ke3 Kg7 38. Nd5# 1-0

Udo Dornauer 1-0 Anna Puett
In Ermangelung eines Petzi Wimmer musste Udo zum Sparring mit unserer Schach-Newcomerin Anna Puett herhalten. Udo beginnt mit 1.d4 und Anna erwidert zeitgleich - wenn nicht sogar zeitiger - mit 1.e4. Zwar wurden Anna von Petzi schon diverse Gambit-Varianten demonstriert, das Englund (Charlik) Gambit gehört jedoch nicht dazu. Als Gentleman alter Schule sieht Udo über den marginalen Figurenkontakt hinweg und man setzt mit 1...d5 fort. Anna spielt dabei positionell durchaus passabel mit, verzögert jedoch die forcierte Rückgewinnung eines Bauern zu lange. Ein zeitnah durchgeführter Durchbruch im Zentrum sichert Udo Figurengewinn. Nach Damenopfer von Schwarz ist das Partieende nicht mehr fern.

1. d4 d5 2. c4 Bf5 3. Nc3 Nc6 4. Nxd5 e6 5. Ne3 Bb4+ 6. Bd2 Nf6 7. Bxb4 Nxb4 8. Qa4+ Nc6 9. Nxf5 exf5 10. d5 Qd7 11. dxc6 bxc6 12. Rd1 Qxd1+ 13.Qxd1 O-O 14. e3 Rad8 15. Bd3 g6 16. Nf3 Rfe8 17. O-O h6 18. Qc2 Ne4 19.Bxe4 fxe4 20. Nd2 f5 21. c5 Re5 22. b4 Red5 23. Qc4 Kg7 24. Nb3 Rd3 25. Nd4 Kf6 26. Qe6+ Kg5 27. Qe7+ Kh5 28. Qxd8 g5 29. Qe8+ Kh4 30. g3+ Kh3 31. Qh5# 1-0

Walter Haselböck 1/2-1/2 Markus Auinger
Die fällige Revanche sieht eine Giuoco Piano, bei der sich Markus sattelfester in der Theorie zeigt. Schnell kann Schwarz durch Dominanz der Turmlinie Druck auf die weiße Stellung ausüben. Schlussendlich ist es nach erfolgtem Damentausch "nur" ein Mehrbauer in der Form Isolani-Freibauer auf der A-Linie. Dieser kann um Zug 65 auch nur mit einem Springeropfer entschärft werden. Ein Endspiel Springer + Bauer gegen den isolierten König sollte einen forcierten Gewinn darstellen, wenn auch Walter verbissen und in allerhöchster Zeitnot weiterkämpft - siehe nebenstehendes Diagramm nach Zug 80. Nach 5 Stunden Spielzeit fehlt leider Markus final die Konzentration und nach ca. 88 Zügen endet die Partie in einer Patt-Stellung. @Markus: Kopf hoch, du hast Walter über lange Strecken klar dominiert und erst beim Salzkammergut Open am kommenden Wochenende zählt es so richtig.

1. e4 e5 2. Nf3 Nc6 3. Bc4 Bc5 4. a3 a6 5. d3 d6 6. Nbd2 Bg4 7. c3 Nf6 8.Nf1 h6 9. Be3 Ba7 10. Bxa7 Rxa7 11. N1d2 O-O 12. Qc2 Ra8 13. b4 Qd7 14. h3 Be6 15. Bxe6 Qxe6 16. O-O Nh5 17. Qb3 Qf6 18. Qd1 Nf4 19. Nc4 Ne7 20. h4 Qg6 21. Ne3 f5 22. g3 fxe4 23. dxe4 Rf6 24. Kh2 Ne6 25. Nd2 Raf8 26. Ng4 R6f7 27. Qe2 Kh8 28. Ne3 Ng8 29. Ng4 Nf6 30. Ne3 Nxe4 31. Nxe4 Qxe4 32.Rae1 Qc6 33. Qc2 Rf3 34. Re2 Qd7 35. Nd5 Qf7 36. Ne3 g5 37. Ng2 Qf6 38. Qe4 Rxc3 39. Qxb7 Rxa3 40. Kg1 Qf3 41. Qxf3 Raxf3 42. Ne3 c5 43. bxc5 Nxc5 44.hxg5 hxg5 45. g4 Rd8 46. Kg2 Rff8 47. Nf5 a5 48. Rd2 d5 49. Ne7 Kg7 50.Rxd5 Rxd5 51. Nxd5 Kf7 52. Rb1 Ke6 53. Ne3 Ra8 54. Rb6+ Kf7 55. Nc4 Nd7 56. Rh6 a4 57. Na3 Nc5 58. f3 Ra6 59. Rh2 Ke6 60. Rh5 Kf6 61. Rh6+ Kg7 62. Rxa6 Nxa6 63. Kf2 Kf6 64. Ke3 Ke6 65. Ke4 Nc5+ 66. Ke3 Kd5 67. Nb5 Kc4 68. Na3+ Kb3 69. Nb1 a3 70. Nxa3 Kxa3 71. Kd2 Kb4 72. Ke3 Kc3 73. Ke2 Kd4 74. Kd2 Ne6 75. Ke2 e4 76. fxe4 Kxe4 77. Kf2 Kf4 78. Kg2 Kxg4 79. Kh2 Kf3 80. Kg1 Kg3 ((welche Züge auch immer )) PATT 1/2-1/2.




Bericht über Schach Kultur Wels in der Tips, Sonderausgabe "total Wels", Kalenderwoche 15

Erneut wurde in der Tips anlässlich der Sonderausgabe "total Wels" halbseitig über Schach Kultur Wels berichtet. Auf Seite #4 unter dem Titel "Schach Kultur Wels" freut sich auf viele neue Mitglieder, nachzulesen unter Tips ePaper, werden Historische Entwicklung, Diversität, Jugendarbeit sowie Ambitionen in der 1. Landesliga erörtert. Sowohl für Jugend als auch für die 1.LL werden neue Kräfte immer gerne willkommen geheißen.


Raphael Puett äußerst souverän für das Schülerliga-Masters qualifiziert

Großer Erfolg für unser Schach-Nachwuchstalent Raphael Puett in der diesjährigen Schülerliga-Saison des Kreises Süd in der Klasse U-12. Bei insgesamt gespielten Teilturnieren kam Raffi mit 3.5/5.0, 5.0/5.0!!!, 4.0/5.0!, 3.5/5.0 sowie dem Streichergebnis 2.5/5.0 zu gesamt starken 16.0/20.0 was einem Ergebniswert von 80%! und damit den ersten Platz entspricht. Beim Schülerliga-Masters in Taufkirchen an der Pram gilt es nun am 21.5.2016 sich auch mit den Schachtalenten der anderen beiden Kreise zu messen. Bei einem außerordentliches Ivo Bilanovic Offensiv-Taktik Training am vorangegangenen Vereinsabend sollten dafür die nötigen Grundlagen erarbeitet worden sein.

Für Jonas Stritzinger schaute am Ende bei nur drei absolvierten Turnieren mit 10.0/15.0 (66.67%) immerhin der Endrang 8 heraus, wobei die ersten 6 Ränge laut Reglement für das Masters zur Qualifikation gereichen. Sollten jedoch ein paar SchachspielerInnen sich dem Antreten in Taufkirchen entschlagen, könne Jonas eventuell wohl noch nachrücken.


Sonntag, 8. Mai 2016

Passable Ergebnisse beim 6. Hermann Moser Gedenkturnier

Beim Hermann Moser Gedenkturnier, das am 07.05.2016 bereits zum 6-ten Mal in Hörsching veranstaltet wurde, war diesmal die Schach Kultur Wels mit den Humenbergers und den Zenunis vertreten. Bei gesamt 41 Teilnehmern manifestierten sich unsere Teilnehmer in der Startrangliste wie folgt:

[15] Severin Humenberger (1851)
[17] Werner Humenberger (1797)
[28] Sabri Zenuni (1621)
[29] Salim Zenuni (1610)

Am Vormittag galt es in 7 Blitz-Runden zu reüssieren. Leider sind da die Ergebnisse klar unter den Erwartungen gelegen. Mit 4.0/7.0 kommt Salim immerhin auf den 18. Endrang (ELO-Leistung 1836), knapp vor Sabri mit 3.5/7.0 (Rang 22, 2032) der in der letzten Runde mit einer bitteren Niederlage gegen Strauss Herbert (geglückte Revanche für die Ranglisten-Partie) sich um den Lohn seiner bis dahin überragenden Leistungen bringt. Noch weniger gut ergeht es den Humenbergers, die sich beide Seb Bauer geschlagen geben mussten. Severin kommt mit 3.0/7.0 auf Endrang 27 (1623), Werner mit 2.5 Zählern auf Endrang 32 (1584).

Im anschließenden Schnellschach-Bewerb konnten dann die vormittägliche Performance signifikant gesteigert werden. Sabri erringt mit 5.0/7.0 den starken Endrang 8 (2029), Salim liegt mit ebenfalls 5.0/7.0 und Endrang 9 (1946) nur knapp dahinter. Vor allem von Salim obwegen seiner zuletzt indiskutabel desaströsen Trainingsleistungen ein sehr positives Ergebnis. Die Versetzung von der Kreisliga in die 2. Klasse kann somit nochmal überdacht werden. Auch Severin kommt mit 4.0/7.0 zum respektablen Endrang 11 (2022!!) und Werner mit ebenfalls 4.0/7.0 zu Endrang 17 (1867). In der kumulierten Gesamtwertung gewinnt dann Salim sogar das 3.Drittel - Herzliche Gratulation dazu!!!


Samstag, 7. Mai 2016

FM Druckenthaner Leseprobe: Nr. 1876 „DER STANDARD“, 14.07.2012 Hermann Rübesamen, „Süddeutsche Schachblätter“, 1907

Mit der 4. und letzten Leseprobe aus dem Werk "ganz leicht", "ganz schön" "ganz schön schwer" endet unsere Serie an Exzerpt-Aufgaben. Wer von den spannenden Aufgaben sowie der methodischen Lösungsfindung und Aufbereitung von FM Andreas Druckenthaner überzeugt werden konnte, dem sei der Kauf des Druckwerkes ans Herz gelegt. Darin finden sich noch viele weitere Aufgaben, die sich auch hervorragend dazu eignen, Schachfreunden in analytischer Runde harte Nüsse zum Knacken darzubieten.

Vertrieb:
Mag. Michael Ehn
Gumpendorfer Straße 60, A-1060 Wien,
http://www.schachundspiele.at/, schach.und.spiele@utanet.at, Öffnungszeiten Mo-Fr 10-13 und 15-18 Uhr

Weiß zieht und setzt in 4 Zügen matt
Zunächst ist leicht erkennbar, dass
  •  dem schwarzen a2-Bauer lediglich die Aufgabe zukommt, dem eigenen König die Fluchtmöglichkeit über h2 zu nehmen;
  • der weiße Kc2 dem schwarzen König Ausweichmöglichkeiten über b1 nimmt.
Evident erscheint auch, dass der weiße Lc3 nichts gegen das schwarze Bollwerk in Gestalt des schwarzen Lb2 und a3 auszurichten vermag, da sich ein weißes Lxb2 wegen … axb2 verbietet, was sogar Schwarz noch auf die Siegerstraße bringen würde, und ein Wegzug des Lc3 einmal – oberflächlich gesehen – einfach nur ein schwarzes … LxL zur Folge hätte; letztlich offenbart sich uns seine Rolle aus der Ausgangsstellung nicht.
Unklar erscheint auch
·         die Anfangsaufgabe des d2-Bauern;
sowie
·         jene des scheinbar hilflos auf f1 stehenden Springers.
Aber trotz all dieser verbliebenen Unklarheiten im Rahmen einer ersten Bestandsaufnahme können wir bei der Suche nach möglichen Endstellungen, also Mattbildern (nach vier Zügen), soviel mitnehmen, dass weder der Lc3 noch der d2-Bauer für den finalen Mattzug in Frage zu kommen scheinen.
Logischerweise muss diese Rolle daher dem – noch verloren wirkenden – Sf1 zufallen. Auf zwei Feldern kann der Springer matt setzen: auf c2 und b3. Das Feld c2 aber scheidet schon insofern aus, als bereits in der Ausgangsstellung nicht ersichtlich ist, wie der weiße König das Feld c2 für den Springer frei machen könnte, ohne dass der schwarze König ins Freie gelänge: Da der weiße König wegen des Lb2 nicht nach c1 kann, müsste er anderweitig ausweichen, sodass der schwarze König hinreichend über das Feld b1 Atemluft erhielte.
Bleibt sohin nur das Feld b3 – siehe nachfolgendes Mattszenario.

Wie aber kann der weiße Springer dorthin gelangen? Nach der Ausgangsstellung ginge sich zwar die Wanderung nach b3 in vier Zügen über 1. Se3 ∆ 2. Sc4 ∆ 3. Sa5 ∆ 4. Sb3# aus, realistisch erscheint dies jedoch nicht, da ja auch Schwarz Züge machen darf, ja muss, und dem weißen Vorhaben nach 1. Se3 mittels 1. … Lxc3 ein Schnippchen schlagen kann. Denn wenn Weiß nun mit 2. dxc3 antworten würde, wäre der schwarze König patt, und nach 2. Kxc3 wären ihm mit 1. … Kb1 hinreichend Bewegungsmöglichkeiten  eingeräumt. Ignoriert der Anziehende aber 1. … Lxc3 und versucht unbeirrt seinen Weg weiter zu gehen, also 2. Sc4 (∆ 3. Sa5 ∆ 4. Sb3#), dann macht der Nachziehende dem weißen Plan mit 2. … Lb4 einen Strich durch die Rechnung, und nichts wird es mit der Weiterreise nach a5.
1. Se3 scheidet daher aus; das einzig verbliebene Feld aber, über das der Springer in der vorgegebenen Zeit nach b3 gelangen könnte, ist jenes auf d2. Dazu müssten wir aber einmal den d2-Bauern bewegen, also dieses Feld zum Beispiel mit 1. d3 oder 1. d4 räumen, was uns jedoch aktuell auch nicht weiterbringt, da Schwarz sehr stark 1. … Lxc3 spielt und dem Sf1 nicht erlaubt, nach d2 zu ziehen, weil dann einfach  2. … Lxd2 folgen würde; nach zwischenzeitlichem 3. Kxc3 sind wir aber wieder mit demselben Problem konfrontiert wie zuvor: Der schwarze König kann nach b1.

Trotzdem können wir aus dem letzten gedanklichen Fehlversuch entscheidend für unsere Lösung Kapital schlagen – dazu sollten wir uns noch einmal die Stellung nach 1. d4 Lxc3 vergegenwärtigen:


Stünde der schwarze Läufer nicht auf c3, hätte er sohin sein weißes Pendant nicht auf diesem Feld aus dem Spiel genommen, würde er das Feld d2 nicht decken und der weiße Springer könnte sorgenfrei über d2 nach b3 – und matt – reisen.
Dies aber liefert uns die entscheidende Idee, den schwarzen Läufer so abzulenken und den weißen Läufer auf einem Feld schlagen zu lassen, von wo der schwarze Läufer nicht mehr sogleich d2 im Auge hat. Insofern gelangen wir geradezu zwangsläufig zu weißen Anfangszügen mit dem Läufer auf der a1-h8-Diagonale. Versuchen wir es gedanklich einmal mit 1. Lg7 Lxg7 und 2. d4, dann gelangen wir zu folgender ähnlicher – wie zuvor gesehen – Stellung:



Nun könnte aber Schwarz mit seiner letzten Verteidigungsressource 2. … Lh6 auf die c1-h6-Diagonale schwenken, von wo er wiederum das so wichtige Feld d2 unter Kontrolle nimmt, was leider unser Vorhaben der Springerüberführung nach b3 vereiteln würde.
Aber daraus können wir die entscheidende gedankliche Schlussfolgerung ziehen, die uns zum Lösungsanfang führt; stünde im obigen Stellungsbild der schwarze Läufer auf h8 und nicht auf g7 – siehe nachfolgendes Stellungsbild so wäre ein Ausweichen auf die c1-h6-Diagonale nicht mehr möglich.



Dies führt uns sohin zwingend zum Lösungsanfang:
1. Lh8!!

Schwarz muss nun den Läufer schlagen, da jeder andere Läuferzug sofortiges Matt – LxL# – bedeuten würde.
1. … Lxh8
1. … Lsonstig 2. LxL#
2. d4
Macht eben Platz für den Sf1; natürlich nicht 2. d3, und Schwarz könnte mittels  2. … Lc3 eine Parallelstellung zu jener nach 1. d4 Lxc3 abgebildeten erreichen, was auch jetzt 3. Sd2 nebst 4. Sb3# verunmöglichen würde, sodass Weiß förmlich zu 3. Kxc3 mit den bereits bekannten Folgen der schwarzen Königsfluchtmöglichkeit über b1 gezwungen wäre.
Nun aber kann Schwarz nichts mehr gegen die Springerüberführung nach b3 unternehmen.

2. … Lbeliebig 3. Sd2 Lbeliebig 4. Sb3#

Aus der Gewinnführung lassen sich abschließend auch die uns anfänglich unklar erscheinenden Aufgaben des Sf1, des Lc3 und des Bauern auf d2 formulieren:
·         Der Sf1 steht in Wahrheit nicht verloren da, sondern ist für die Mattsetzung verantwortlich;

·        der Lc3 fungiert in der Zugzwangposition als sogenannter „Lockvogel“, er lenkt den Lb2 entscheidend ab:

·       dem d2-Bauer kommt eine zweifache Funktion zu: Einerseits ist er für die Räumung des Feldes d2 zuständig, andererseits hält er den schwarzen Läufer entscheidend – nach 2. d4 – vom Feld c3 fern, was dem Sf1 ungehinderten Zutritt zu d2 ermöglicht.
Die Lösung auf einen Blick:
1. Lh8!! Lxh8 (1. … Lsonstig 2. LxL#)  2. d4 Lbeliebig 3. Sd2 Lbeliebig 4. Sb3#.



Mittwoch, 4. Mai 2016

Aktualisierung der Forderungen

Nachtrag: der vorangegangene Post zeigte eine obsolete Rangliste - dies wurde nun korrigiert. Ferner werden die Ranglisten monatlich in der Rubrik "Ranglisten Forderungspyramide" (rechter Reiter)ergänzt.

  • 10.5: Gerald fordert Sabri
  • 10.5: Markus Auinger fordert Walter Haselböck zu einer Revance heraus
  • 10.5: Blaz fordert Christian Mörzinger jun. (Termin nun von Christian bestätigt)
  • 17.5: Severin fordert Florian
  • 17.5: Gyula fordert (als Nummer #3?!?) Adnan. Der Chronist und Regelhüter hatte Gyula als #2 gewähnt und diese Begegnung leider nicht schon vor Wochen vehement abgelehnt... Nun haben sich die Beiden schon präpariert und im Sinne des Trainings sehen wir mal eine Begegnung mit einem ELO-Schnitt nahe an der 2100 Barriere. In Zukunft wird jedoch wieder strikt auf die Einhaltung der Ranglisten-Regularien gepocht.
Weitere Forderungsgesuche - auch von unseren Nachwuchsspielern - werden gerne jederzeit entgegengenommen!!!


Ranglistenpartien vom 03.05.2016

Auch an diesem Vereinsabend wurden wieder zwei spannende Wertungspartien ausgetragen. Blaz scheint die Forderungsrangliste noch nicht gänzlich verinnerlicht zu haben. Seine Forderungen an Gerald, Marin und Ernst mussten allesamt aus tabellarischer Sicht zurückgewiesen werden. Auch seiner Bitte, die Blitz-Siege gegen Salim zu einer erfolgreichen Forderung aggregieren zu lassen konnte natürlich nicht entsprochen werden.

Fritz Brandstätter 1/2-1/2 Florian Charaus
Florian Charaus versuchte sein Glück erneut gegen Fritz Brandstätter, diesmal mit einem präparierten Sizilianer. Leider hatte Florian nicht mit der [B60] Sizilianisch: Richter-Rauser-Variante gerechnet, wodurch seine Vorbereitung nach wenigen Zügen als obsolet zu erachten war. Schwarz hat in weiterer Folge Probleme, noch zeitnahe zur Rochade zu kommen. Dies gelingt zwar Florian, die Partie kann jedoch nie aus remislichem Gewässer weggeführt werden. Schlussendlich Remise bei marginalst besserer Struktur von Florian. Dem Reglement zufolge kann Fritz-Florian III erst nach längerer Zwangspause erfolgen. Florian muss sich folglich zwischenzeitlich einem anderen Gegner zuwenden bzw. wird er ja am 17.05. von Obmann Severin gefordert.

1. e4 c5 2. Nf3 d6 3. d4 cxd4 4. Nxd4 Nf6 5. Nc3 Nc6 6. Bg5 e6 7. Qd2 Be7 8. O-O-O Nxd4 9. Qxd4 a6 10. f4 h6 11. Bxf6 gxf6 12. Bc4 Bd7 13. f5 Qc7 14.fxe6 fxe6 15. Bb3 O-O-O 16. Na4 Kb8 17. Nb6 Rhg8 18. g3 Rg5 19. Nxd7+ Qxd7 20. Rd3 Rc8 21. Kb1 Re5 22. Rf1 Qc6 23. Rf4 d5 24. exd5 Rxd5 25. Qg1 Rxd3 26. cxd3 e5 27. Rc4 Bc5 28. Qc1 Qd6 29. Rc3 f5 30. Bd1 Rc7 31. Bf3 Bb6 1/2-1/2

Herbert Strauss 0-1 Sabri Zenuni
Herbert Strauss zeigt sich eröffnungstheoretisch bestens präperiert. Er weicht dem Sizilianer von Sabri durch Transposition in einen englischen Aufbau aus und kann seinen Konkurrenten in den ersten 10 Zügen durch präzises Spiel an die Wand. Bei Zug 12 dominiert das Läuferpaar von Herbert klar die deplatzierten Rösser von Sabri. Der Computer wertet mit 1.8 die Stellung als "Weiß steht klar besser".  Durch eine weiße Rochade kann sich die schwarze Stellung wieder etwas reorganisieren. Bei Zug 17 dann die dramatische Wendung - Herbert stellt eine ganze Figur ein. Der Rest sollte eigentlich Formsache für Sabri sein, der jedoch auch seinerseits eine Figur bei Zug 41 einstellt. Der verbliebene schwarze Mehrbauer kann jedoch zu einem vollen Erfolg für Sabri konvertiert werden. Bemerkenswert, dass die Beiden die 62 Züge! in nur ca. 1 Stunde Bedenkzeit herunterzublitzen wussten.

1. e4 c5 2. c4 Nc6 3. Nc3 d6 4. Be2 a6 5. Nf3 g6 6. d4 cxd4 7. Nxd4 Bg7 8.Be3 f5 9. exf5 Bxf5 10. Nxf5 Bxc3+ 11. bxc3 gxf5 12. Bh5+ Kd7 13. Rb1 Kc8 14. Bf7 Qd7 15. O-O Nf6 16. Qb3 Rb8 17. c5 d5 18. Bf4 e5 19. Bxd5 Qxd5 20.c4 Qe4 21. Bg3 f4 22. Bh4 Rg8 23. Qh3+ Nd7 24. Rbd1 Nd4 25. Kh1 f3 26. g3 Qg4 27. Qxg4 Rxg4 28. Be7 Re4 29. Bd6 Ra8 30. h4 h5 31. Rb1 Nf5 32. Rfd1 Rxc4 33. Rb3 e4 34. Rdb1 Ra7 35. c6 Rxc6 36. Bf4 Rc4 37. Kg1 b5 38. Rd1 Nc5 39. Rb2 Nd3 40. Rbd2 Rd7 41. Bg5 Rc1 42. Rxc1+ Nxc1 43. Rc2+ Rc7 44. Rxc1 Rxc1+ 45. Bxc1 Kd7 46. Kf1 Ke6 47. Ke1 a5 48. Bb2 b4 49. Kd2 a4 50. Bc1 Kd5 51. Kc2 Nxg3 52. Bf4 Ne2 53. Be3 Nd4+ 54. Kb2 a3+ 55. Kb1 Kc4 56. Kc1 Ne2+ 57. Kc2 Nc3 58. Bc1 Nxa2 59. Kb1 Nc3+ 60. Ka1 b3 61. Bxa3 e3 62. Bc1 exf2 0-1

Die aktuelle Tabelle manifestiert sich wie untenstehend einzusehen und bildet nun die regulative Grundlage für zukünftig einzureichende Forderungs-Gesuche.


Sonntag, 1. Mai 2016

FM Druckenthaner Leseprobe: Nr. 2173 „DER STANDARD“, 07.06.2014 Josef Oganes Bjusandjan „Schachmaty v SSSR“, 1959

Wir steigern uns in der Schwierigkeit. Bei der heutigen dritten und damit vorletzten Leseprobe aus dem Werk "Ganz leicht", "Ganz schön" "Ganz schön schwer" von FM A. Druckenthaner gilt es nun bereits ein Matt in 4 Zügen zweifelsfrei nachzuweisen. Wieder einmal ist es die standardisierte Vorgehensweise bei der Lösungsfindung, die bei der Eruierung der Zugfolge sowohl in der Partiepartie als auch bei Studien und Schachrätseln gleichermaßen angebracht und unseren Schachfreunden ans Herz gelegt sei.

Weiß zieht und setzt in 4 Zügen matt
Da sowohl der weiße König als auch der e-Bauer viel zu weit vom Mattschauplatz entfernt sind, kann die Lösung nur durch Turm und Läufer, und zwar im Zusammenwirken miteinander, bewerkstelligt werden.
Die in die Augen fallenden Aufgabenbereiche der einzelnen Akteure sind schnell umrissen:
·         Der weiße Bauer auf b5 soll offensichtlich die Flucht des schwarzen Königs aus seinem
·         durch die schwarzen b-Bauern determinierten Gefängnis verhindern;
·        dem schwarzen f-Bauern kommt aufgrund der ohne ihn bestehenden Pattsituation des schwarzen Königs offensichtlich die Aufgabe zu, Weiß so viel an Zeit – insgesamt 4 Züge – einzuräumen, die für das Matt verantwortlichen Figuren (Turm und Läufer) im erforderlichen Ausmaß umzugruppieren;
·       noch unklar die genaue Funktion des e-Bauern; es drängt sich aber vor dem Hintergrund unserer bisherigen Erfahrungen durchaus der Verdacht auf, dass er lediglich, die Schönheit trübende, Doppellösigkeit verhindern soll.
Zwei grundsätzliche Mattbilderumrisse – ohne Zugfolge – lassen sich aus der Ausgangsstellung herausschälen:
Ein mögliches Mattbild entsteht unter Berücksichtigung des Königszuges nach a8 mit der Läuferaufstellung auf b6 (= 1. Mattbild) – siehe Stellungsbild –,

das andere nach der Aufstellung mit dem Lf4 und dem dadurch möglichen Turmschwenk zum Damenflügel nach a1 (= 2. Mattbild) – siehe Stellungsbild.


Zur Verwirklichung eines dieser Mattbilder bedarf es jedenfalls der Aktivierung des Läufers – auf seinem angestammten Platz kann er also nicht bleiben. Hinsichtlich beider Mattbilder fällt in diesem Zusammenhang auf, dass der weiße König dem Läufer nur im Wege steht, er muss dem Läufer den Weg frei machen.
Für den Lösungsbeginn stellt sich daher die Frage, auf welches Feld sich der weiße König begeben soll.
Die Felder e4 und g4 kommen offensichtlich für den König nicht in Frage, da er nach 1. Ke4 bzw. 1. Kg4 durch 1. … f5+ einfach nur wertvolle Zeit verliert; dasselbe gilt letztlich auch für die Felder e5 und g5, da hier das schwarze Schachgebot mit 1. … f6+ für den Nachziehenden Zeit gewinnt. Der Wert von 1. Ke5 relativiert sich unabhängig davon dadurch, dass der König damit dem eigenen Läufer die für das zweite Mattbild notwendige Sicht nach b8 verstellt. Letzteres gilt auch für 1. Ke3, was aber noch weniger Sinn als 1. Ke5 macht, da er den Läufer nicht einmal nach f4 lässt, vom verstellten Blick kann hier nicht einmal mehr die Rede sein. Überdies würde der König gleichfalls geradewegs nach    1. … f5 ∆ 2. … f4+ in ein Schachgebot des f-Bauern laufen, was gleichfalls nach 1. Kg3 der Fall wäre.
Die Zahl vernünftiger Königszüge hat sich sohin auf zwei verringert, nämlich auf 1. Kf5 und 1. Kf3.
Man kann aber schnell erkennen, dass eigentlich auch 1. Kf5 nicht viel Sinn macht, da der Anziehende dann sofort mit der unmittelbaren Pattproblematik des schwarzen Königs konfrontiert ist, deren Aufhebung – dafür muss der f-Bauer beweglich bleiben – wiederum wertvolle Zeit in Anspruch nimmt.

Nach dem Ausschlussprinzip kann daher vor dem Hintergrund unserer Mattbilder nur
1. Kf3!
den Lösungsbeginn darstellen. Damit wird also dem Läufer der Weg nach f4 bzw. nach g5 – in letzterem Falle ∆ Ld8, um b6 mit dem Läufer aufs Korn zu nehmen – frei gemacht.
Der Nachziehende  verfügt lediglich über zwei Möglichkeiten:
a) 1. … f5                                                    b) 1. … f6

a) 1. … f5
Schwarz verfolgt auf direktestem Weg seine einzige Chance – Patt des eigenen Königs; es droht        2. … f4 patt.
2. Lg5
Durch 1. … f5 verbietet sich 2. Lf4 wegen Patts. Jetzt aber kristallisiert sich mehr oder weniger langsam das bereits einleitend erkannte (erste) Mattbild heraus.
2. … f4 3. Ld8
Wegen der sonst gegebenen Pattsituation des schwarzen Königs wird der Anziehende förmlich zu seinem Glück gezwungen und macht den einzig möglichen, das Patt vermeidenden Zug, womit wiederum dem Nachziehenden nur eine Zugmöglichkeit – das Betreten der Grundreihe –  offensteht.
3. … Ka8/Kb8
Nun kann der Anziehende das erste Mattbild verwirklichen.
4. Lxb6#.
b) 1. … f6
Man hat fast den Eindruck, dass diese Fortsetzung gegenüber der ersten – 1…f5 – nachrangig ist, da ihm kein unmittelbarer strategischer Gehalt entnommen werden kann; der Nachziehende beugt aber mit dieser Fortsetzung dem für das erste Mattbild notwendigen Läufermanöver 1. Lg5 ∆ 2. Ld8          ∆ 3. Lxb6# vor.
Jetzt aber kann Weiß das zweite Mattbild umsetzen.
2. Lf4 f5
Damit befindet sich der schwarze König in einer Pattlage und zwingt eigentlich den Anziehenden zu seinem nächsten Zug.
3. Tg1 Ka8 4. Ta1#
Die Lösung auf einen Blick:
1. Kf3!
a) 1. … f5 2. Lg5 f4 3. Ld8 Ka8/Kb8 4. Lxb6#;
b) 1. … f6 2. Lf4 f5 3. Tg1 Ka8 4. Ta1#.

Mittwoch, 27. April 2016

Ergebnisse der Forderungen vom 26.04.2016

In vier umkämpften Partien konnte wieder wertvolle Trainingsarbeit geleistet werden. Mit Sergej, einem Vertreter der russischen Schachschule konnte ein neues Vereinsmitglied in unserer Mitte begrüßt werden - HERZLICH WILLKOMMEN!!!. Er wird sich jedoch vom Tabellenende nach Oben durchwühlen müssen. Auch ins Forderungs-System eingreifen will Blaz Soljic, der das schwarze Spielgerät nur sehr ungern auf Sieg zu führen pflegt.  

Michael Eder 1-0 Severin Humenberger
Severin wählt Sizialinisch und kann schnell eine solide, ausgeglichene Stellung erreichen. Um Zug 14 hätte Severin sogar die Möglichkeit, eine marginal bessere Stellung konsequent zu verbessern. Es ist jedoch Michaels präzises Positionsspiel, das das Blatt wieder zu Gunsten von Weiß wendet. In einer leicht schlechteren Stellung ohne jegliche Sieg-Perspektive gibt dann Severin bei Zug 27 verlustig.

1. e4 c5 2. Nc3 Nc6 3. g3 g6 4. Bg2 Bg7 5. d3 d6 6. Nge2 Nf6 7. O-O Qb6 8.Nd5 Nxd5 9. exd5 Ne5 10. c3 Bf5 11. d4 Nd7 12. dxc5 Nxc5 13. Nd4 Bd7 14. b4 Na4 15. Ne2 Nxc3 16. Nxc3 Bxc3 17. Be3 Qa6 18. Rc1 Bg7 19. Rc7 Bb5 20. Re1 O-O 21. Rxe7 b6 22. Bf4 Rad8 23. Qd2 Bc4 24. Rc7 Qxa2 25. Qxa2 Bxa2 26.Rxa7 Bc4 27. Rc1 b5 1-0

Marin Colo 1-0 Gerald Zwettler
In Marins Spezial-Weiß Eröffnung, einer seltenen Variation des Damen-Gambits, kann Gerald schnell leichte positionelle Vorteile und Ideen den Kampf ums Zentrum entwickeln. Marin hat durch sein aktives Spiel Entwicklungsrückstand. Um die Rochade nachzuholen, gibt er einen Bauern auf. Marin spielt, obwohl nur eine Remise benötigt wird, überraschend aggressiv. Mit 15.Re3 zieht er wissentlich in eine Gabel. Die aufkommende Stellung nach Zug 18.Qg4 (siehe Diagramm) sieht beängstigend aus - im schlimmsten Falle müsste Schwarz nach 18...g5 eventuell die Mehrfigur wieder hergeben. Der Computer wertet diese Stellung mit -3.5 klar als weißen Bluff. Da Gerald jedoch keine sinnvollen Züge findet, scheint der Königsangriff nur noch schwerlich abzuwehren. Mit 21...Be4! (siehe Diagramm), das Gerald länger ins Auge fasst, könnte Schwarz nochmal Siegesambitionen entwickeln.  Gerald rechnet jedoch ungenau und lässt diesen Zug im Zweifelsfall bleiben. Mit 23...Qe7 besiegelt Schwarz in ausgeglichener Stellung seinen schnellen Untergang. Tolles Angriffspiel von Marin - der Mannschaftsführer in Gerald sieht die Partie jedoch auch mit Besorgnis, da Marins aggressive Pläne von einem präziser spielenden Gegner durchaus zu widerlegen gewesen wären.

Stellung nach 18. Qg4
Stellung nach 21.f4













1. d4 Nf6 2. c4 e6 3. Nc3 d5 4. c5 Be7 5. Bf4 O-O 6. e3 a6 7. Nf3 b6 8. b4 Bb7 9. Bd3 h6 10. Rb1 Nh5 11. Ne5 Nxf4 12. exf4 Nc6 13. O-O Nxd4 14. Re1 Nc6 15. Re3 Nxe5 16. fxe5 d4 17. Rg3 dxc3 18. Qg4 g5 19. h4 Bd5 20. hxg5 Bxg5 21. f4 f5 22. Qh5 Qe8 23. Qxh6 Qe7 24. Rxg5+ Kf7 25. Qg6# 1-0

Markus Auinger 0-1 Manfred Mayer
Manfred prolongiert seinen Erfolgslauf und klimmt vom Ranglisten-Keller gen Mittelfeld. Wie auch gegen Udo kommt er unerwartet zu einem Schwarz-Erfolg, ohne viel selbst beitragen zu müssen. Markus ist leider weiterhin ein nahezu wehrloses Opfer im Ranglistengeflecht. Es bleibt zu hoffen, dass die von Markus in letzter Zeit gezeigten Leistungen nur als Auswirkung des harten Trainings für das anstehende Salzkammergut Open zu werten sind.

Anna Puett 1-0 Peter Wimmer
Petzi zieht mit seinem "Lettisch" in die Schlacht. Diese scharfe Eröffnung kann jedoch von Anna gekonnt wiederlegt werden. Schnell hat Weiß mehr als den klassischen Gambit-Mehrbauern besichert und wirkt gegen den schwarzen Monarchen. Im Mittelspiel scheint sich dann die Routine von Peter durchzusetzen. Bei einer Bedenkzeit von nur 1 Stunde kommt Petzi jedoch in massive Zeitnot und verliert in ausgeglichener Stellung durch Fallen der Klappe. Anna zeigte bei dieser Partie verbesserte Technik und rangiert in der Tabelle nun bereits vor Sohnemann Raphael. Ein gewisser Hörschinger Gast (Markus A.) wäre nun bereits in Forder-Reichweite :-). Da Petzi nächste Woche nicht für eine Revanche zur freien Verfügung steht, muss sich Ann nun mal alternative Gegner suchen.

1. e4 e5 2. Nf3 f5 3. Bc4 Nf6 4. Nxe5 d5 5. exd5 Nxd5 6. c3 Bc5 7. d4 Be7 8. O-O O-O 9. Qb3 c6 10. Nd2 f4 11. Ndf3 Kh8 12. Bd2 a6 13. Rae1 b5 14.Bxd5 cxd5 15. a4 Ra7 16. h4 Bxh4 17. Bxf4 Rxf4 18. Nxh4 Rxh4 19. Nf7+ Rxf7 20. g3 Re4 21. Rxe4 h6 22. Re5 1-0

weitere Ansetzungen der nächsten Wochen:
  • Gerald - Ernst, irgendwann
  • Fritz-Florian, irgendwann
  • Christian Mörzinger - Blaz, irgendwann
  • Sabri fordert Herbert Strauss / Werner Humenberger nach Verfügbarkeit
  • Florian - Severin am 17.05 (von Flo so festgesetzt)
  • Adnan-Gyula am 17.5
aktuell manifestiert sich die Rangliste wie untenstehend illustriert. Der gewünschte Begegnung Walter - Anna kann regeltechnisch keine Feigabe erteilt werden - da muss zuerst ein Markus A. überwunden werden.



Montag, 25. April 2016

Neue Forderungen eingelangt

Auch in den nächsten Wochen herrscht in unserer Rangliste reger Betrieb.
  • Prof. Mag. Ernst Gugenberger, Obmann Stellvertreter seines Zeichens, fordert im Duell des Vorstandes Schriftführer Gerald. Dieser hat erst morgen seine Begegnung mit Colo Marin abzuhandeln. Die Forderung von Prof. Gugenberger kann jedoch akzeptiert werden, da sie auch bei einem etwaigen Sieg von Gerald gegen Marin regulative Gültigkeit hätte.
  • Obmann Severin Humenberger will weiter nach Oben klettern und fordert zeitnahe Michael Eder, um diesen aus seinem Winterschlafe zu erwecken. Mal sehen, ob Severin die Partie solange vorantragen kann, bis Michaels Elektrolythaushalt traditionell aus der Balance gerät.
  • Und nun ein wahrer Leckerbissen. Es kommt zu einem Duell um die Nummer 1 Position. Gyula wird am 17.05.2016 um 18:30 unseren Adnan Dizdarevic herausfordern. Wegen der großen Bedeutung dieser Begegnung müssen wir für echte Turnierruhe sorgen und die latenten Unruheherde (Petzi Wimmer und Konsorten) der letzten Wochen stimmungstechnisch drastisch einbremsen.

Samstag, 23. April 2016

Meisterschaftsurkunde 1. Klasse Nord, Saison 2014/2015

Werte Schachfreunde!

Heute wurde uns  beim Schach-Landtag in Linz-Kleinmünchen die Meisterschaftsurkunde der 1. Klasse Nord der Saison 2014/2015 verliehen. Beim damals errungenen Meistertitel handelte es sich um eine bemerkenswerte Leistung, da die 1. Klasse Nord die stärkstbesetzte Klasse manifestiert, wie auch heute statistisch dargelegt wurde. Als Retrospektive sei nochmal an den tollen gemeinsamen Erfolg unter Mannschaftsführer Blaz Soljic erinnert und allen Schachfreunden gedankt, die am Brett zu so erfolgreich zu reüssieren wussten. Durch den großen materiellen, organisatorischen, und motivationstechnischen Einsatz von Blaz sowie dessen strategisches Geschick aber auch durch dessen Mitwirken als solider Weiß-Spieler war es damals möglich, den signifikanten Rückstand auf das übermächtige Ottensheim wettzumachen. Als Lohn für unsere damaligen Mühen, dürfen bzw. durften wir nun in der noch viel stärker besetzten Kreisliga Mitte das Spielgerät führen...