Anlässlich von Gyula’s heutigem Geburtstag wird nachfolgend
seine Siegpartie aus der Runde 2 der 1. Landesliga vom 10.10.2015 präsentiert. Gegen
den Bundesliga-erprobten Robert Wiesinger galt es erstmalig die weißen Steine
in einer österreichischen Wertungspartie zu führen. Gyula, wir gratulieren zu
deinem Geburtstag und der hervorragend vorgetragenen Partie sehr herzlich!!!
Als Eröffnung wurde [A29]
Englisch, Vierspringer mit 6.0-0 e4 gewählt. In den Datenbanken der Meisterpartien
findet sich diese Stellung 365 mal mit mäßiger weißer Erfolgsbilanz (W=27.1,R=40.0,S=32.9).
Gyula folgt bis Zug 8 der Hauptvariante. Bei Zug 8 wählt er jedoch das seltener
gespielte 8.dxc3 (statt 8.bxc3) mit deutlich geringerer Erfolgsbilanz für
schwarzes Gegenspiel. Bei Zug 10. Nh3 (22 in Datenbank) spricht die
Erfolgsbilanz wieder leicht für Weiß (W=27.3, R=54.5, S=18.2) wobei der
Computer die Stellung als absolut ausgeglichen bewertet. Die üblichen Fortsetzungen
wären nun 10…h6 oder ..Ne5 für marginalen schwarzen Vorteil. Wiesinger
entscheidet sich für 10…Na5? als Neuerung. Der Angriff auf den c4 Bauern könnte
mit 11.b3 invalidiert werden. Stattdessen entscheidet sich Gyula für die nun
mögliche Fesselung 11.Bg5 auf Kosten des c4 Bauers. Die Öffnung der schwarzen Königsstellung
auf der g-Linie ist nun unabwendbar. Bei Zug 21 riskiert Gyula mit
21.Bxe3 den durch Abzug besicherten Bauern abzuschlagen und erlaubt damit 21…Bxg4.
Obwegen des hängenden schwarzen Läufers ist jedoch auch das für 22.Bc5 notwendige
Tempo zur Fesselung der Dame vorhanden. Schwarz muss den Läufer retten und
zieht 22.Be6 als Ungenauigkeit. Stattdessen hätte der Läufer bei 22…Bh5 zur
Verteidigung des schwarzen Monarchen beitragen können. Die weiße Dame
unterstützt in weiterer Folge die Fesselung der Dame und blockiert die
Mobilität der schwarzen Türme nachhaltig. Die geöffnete g-Linie ist in weiterer
Folge nicht mehr zu verteidigen, 1-0.
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