Samstag, 24. Oktober 2015

2. Klasse Süd, Runde 3, Schach Kultur Wels III – Kremsmünster III

Heute ging unser Perspektiv-Team leicht favorisiert in die Begegnung mit den Nachwuchstalenten aus Kremsmünster.
Auf Brett #1 spielte unser Gast Christian Mörzinger mit den schwarzen Steinen einen Königsinder (Smyslov System). Schwarz erarbeitete sich schnell Vorteile, eine Grundlinienfesselung mit Mattdrohung durch die weiße Dame war jedoch sehr kritisch. Bei korrektem Spiel könnte Weiß bei Mehrfigur für 2 Verlustbauern einen Damentausch erzwingen und so gen vollem Erfolg ziehen. Stattdessen stellt Weiß eine Leichtfigur und in weiterer Folge die Partie ein.
Mit den weißen Steinen gewappnet spielt Peter Wimmer normalerweise stets 1.e4 2.f4, egal was der Gegner als ersten Zug zu antworten vermag. Diesesmal bedingt 1…Nf6 die Aljechin-Verteidigung. Da der junge Gegner keine Figuren abschlägt, muss Peter in der Eröffnung nicht die gewohnten 1-2 Verlustbauern hinnehmen. Von den 40 Zügen bewegt Peter ca. 20 mal die Dame, um den ungeschützten schwarzen König mit Schachgeboten zu penetrieren oder gegnerische Figuren einzusammeln. Einem einzügigen Matt zieht Peter den Gewinn eines weiteren Turmes vor – trotzdem sicherer Sieg in Rekordzeit: 2 Stunden bzw. nur ein gebrühtes Heißgetränk zur Verpflegung.

Unser Jonas durfte auf Brett #3 die schwarzen Steine auch gegen einen Nachwuchsspieler (2. Wertungspartie) führen. Jonas entscheidet sich dabei für die französische Verteidigung, wobei sich der unerfahrene Gegner bei einem zugelassenen Damentausch den Anspruch auf die Rochade verbaut. Die leichten schwarzen Vorteile von Jonas gehen um Zug 15 verloren, als ein Figurenverlust droht. Jonas spielt „scharf“ weiter und beantwortet angegriffene Figuren durch Gegenangriffe. Nach einer Massenabwicklung ist jedoch ein Turmverlust zu verzeichnen und die Niederlage trotz großem Kampfgeist nur eine Frage der Zeit.

Raphael führt auf Brett #4 die weißen Steine in einer spanischen Partie gegen den Nachwuchsspieler Simon Zweimüller. In der altertümlichen Steinitz-Verteidigung scheint Raffi nicht ganz sattelfest und verliert etws die Initiative. Präventive Sicherheitszüge wie h3, die Trainer Markus Pierecker immer zu monieren wusste, erlauben Schwarz Tempogewinne und das Besetzen des Zentrums. Raffi gibt 2 Figuren für den Gewinn der Qualität. Bei zusätzlich zu beklagenden Verlustbauer kann die Stellung bereits schwerlich gehalten werden.  Ein weit vorgerückter schwarzer Springer sperrt den a-Turm ein (es droht latent stets ein Qualitätsverlust) und hemmt jeden weißen Gegenangriff. Schritt für Schritt bringt Simon seine Truppen in Stellung, während Raffi zu passiven Königszügen gezwungen ist. Das einzügige Matt übersieht der Gegner zwar, bei Verlust-Dame und Verlust-Turm ist dies jedoch nur für ein paar Züge aufgeschoben.

Gesamt ein 2:2, wobei sich vor allem unser Nachwuchs mehr Zählbares verdient gehabt hätte.

Kultur Wels 3
2.0 - 2.0
Kremsmünster 3
1484
1 : 0
1143
1279
1 : 0
967
876
0 : 1
0
1036
0 : 1
1025
1169
1045

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen