Im Vienna Chess Open A-Turnier haben die Österreicher
weiterhin Rückstand auf die Spitze. GM Shengelia und Valentin Dragnev können
den Abstand durch Siege jedoch auf 1 Punkt reduzieren. Denselben Rückstand
weisen GM Kindermann und IM Danner auf. Bei noch zwei verbleibenden Runden wird
wohl ein Sprung nach ganz vorne nicht mehr im Bereich des Möglichen liegen.Im B-Turnier kommt Florian Charaus zu einer Remise gegen WMK
Mayrhuber. Heute spielt Florian gegen Noordijk Ed (1864).
Bezüglich des Feffernitz-Opens fällt dem Chronisten
die Berichterstattung wieder mal sehr schwer. Robert Spitzl kann gegen einen favorisierten Gegner ein
beachtliches Remis erzielen - soviel zu den guten News. Gerald spielt gegen den Kroaten Kobas Mihael (1936) wohl eine seiner
stärksten Partien seit langem. Die weiße Zugumstellung in der Eröffnung (1.Nf3)
wird negiert und der Schwenk zur präparierten Hauptvariante von Schwarz
erzwungen (D37, QGD) und ist nach Zug 4 abgeschlossen. Im weiteren Partieverlauf
können alle taktischen Pläne von Weiß aufgedeckt und widerlegt werden. Um Zug
32 könnte Schwarz den Springer gegen Läufer für eine Bauernmehrheit am
Damenflügel tauschen, spielt jedoch konservativ. Bei Zug 37 stellt Schwarz
einen Abzug auf, was jedoch mit Fesselung der Dame entkräftet wird. Es droht
für Schwarz ein Bauernverlust, der durch eine Sequenz von Zwischenschachs
abgewendet werden kann. Nach Zeitkontrolle Abwicklung zu PPPK gegen PPPK (alle
Bauern auf f-h), wobei der weiße König einen Weg durch die schwarze Bauern-Phalanx
hat und die nachziehenden Bauern für freie Tempi sorgen. Das logische Remis mit
Umleitung des gegnerischen Königs auf die H-Linie mit zeitgleicher vertikaler
Opposition wird von Gerald nach 4.5 Stunden falsch berechnet (wie auch vom
Gegner in der post mortem Analyse) und leider nicht abgespielt. Stattdessen
setzte der Chronist seine letzte Chance auf ein Bauernopfer in der Hoffnung,
der König und nicht der Bauer würde schlagen – eine sehr, sehr, sehr schmerzhafte
Niederlage und ein unwürdiges Ende für eine bis dahin von beiden Seiten praktisch
fehlerfrei vorgetragene Partie. Heute mit den weißen Steinen gegen die
österreichische U16 Nachwuchshoffnung Schlager Florian (1856). Der Turniersieg
ist GM Malakhatko nach einem Sieg im
direkten Duell mit IM Eisenbeiser
praktisch sicher.