Samstag, 12. November 2016

Traxler Gegengambit (1. e2-e4 e7-e5 2. Sg1-f3 Sb8-c6 3. Lf1-c4 Sg8-f6 4. Sf3-g5 Lf8-c5)

Nachdem der Chronist i.d.R. durch passives bis ängstliches Spiel mit dem schwarzen Spielgerät kaum Angst und Schrecken zu verbreiten weiß, galt es heute in der 1. Klasse Nord als Gastarbeiter für Hartkirchen mal das Ultra-Scharfe Traxler-Gegengambit einem Praxistest zu unterziehen. Nach unzähligen Traxler-Trainingspartien gegen die Experten Daniel Stitz, Prof. Adolf Sommerbauer und Franz Mittermaier hat der Chronist heute die Gelegenheit beim Schopfe gepackt, um gegen den routinierten Horst Schramböck erstmals diese Schwarz-Variante in einer Wertungspartie zu erproben (im Online-Schach ist die Blianz des Chronisten verheerend schlecht...). 
Dankenswerterweise zeigte sich Horst Schramböck nicht sonderlich Theorie-fest und verbrannte bereits für die ersten 8 Züge mehr als 1 Stunde Bedenkzeit. Die Traxler-Theorie ist außerst komplex und so kommen 11.d5 und 12.Rh4 jeweils um einen Zug zu spät. Hätte der Chronist gleich 10.0-0 gespielt, so wäre die Partie wohl in den Range einer "Partie des Monats" zu heben gewesen - so war viel Glück dabei, dass auf das ungenaue 10.Rf8 nicht gleich 11.Rh4! folgte. Trotzdem ist der Chronist sehr zufrieden, mal couragiertes Schach mit dem Opfer von zwischenzeitlich 2 Leichtfiguren gezeigt zu haben und die schwache Schwarz-Bilanz wieder mal etwas aufpoliert zu haben.
Da diese Variante nun ad acta zu legen ist, kann auch die Partie gerne veröffentlicht werden. In Zukunft wird der Chronist zu solidem (remislichem) Spiel zurückkehren....


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Donnerstag, 10. November 2016

Simulation der Meisterschaft, 2. Landesliga, vor Runde 4

Der inhomogene Spielplan in den Landesligen und die elomäßig signifikant divergierenden Kaderstärken der einzelnen Mannschaften geben nur schwerlich einen klaren Blick auf die aktuelle Tabellensituation frei. Dies hat den Chronisten dazu motiviert, eine simple Monte Carlo Simulation für Schach-Ligen zu implementieren. Ausgehend von den in den ersten Runden erspielten Punkten, der ELO-Stärke des Kaders sowie der mittleren ELO-Verteilung pro Brett kann folglich der Ausgang der Saison simuliert werden. Dafür wird der Ausgang jedes einzelnen Bretts aller verbliebenen Mannschaftskämpfe mit einem zufälligen aber ELO-mäßig erwarteten Ergebnisses gewertet. Die einzelnen Bretter weisen dabei sowohl Pflichtsiege als auch Überraschungen aus. Lautet etwa die Begegnung Spieler A (2000) - Spieler B (1800), so liegt die Chance auf einen Sieg von A bei 63.96%, ein Sieg von B bei 12.01% und die Chance auf eine Remise bei 24.03% (Es gibt auch durchaus Remis-lastigere Vorhersagemodelle - da jedoch der Chronist diese Saison weder in der 1. noch der 2. LL tätig werden will, sollte diese übliche Berechnung gut passen).
Um nun eine profunde Simulation erzielen zu können, wird die komplette Saison hunderttausende Male durchgespielt und die Ergebnisse gemittelt. Von den Ergebnissen kann eine erwartete Tabelle abgeleitet werden, wobei die erzielbaren Punkte noch anhand eines Konfidenzintervalles als möglicher Ausgang innerhalb einer gewissen Bandbreite anzusehen sind. Zuverlässiger als eine explizite Endtabelle kann jedoch pro Team ausgewertet werden, wie die Chancen etwa auf Aufstieg oder Abstieg liegen. Mit jeder abgehandelten Runde kann das Simulationsmodell angepasst werden - die Konfidenz wird damit größer und die möglichen Punkt-Intervalle kleiner. 

Für die 2. Landesliga wird mittels 1,000,000 simulierten Saisonverläufen die mögliche Endtabelle approximiert. Ebenfalls die Aufstiegswahrscheinlichkeiten pro Team, d.h. einen (beliebigen) Platz in den Top-2 erreichen zu können. Da erst 3/11 Runden absolviert sind liegt das 95%-ige Konfidenzintervall derzeit bei [-5.6;5.6] Punkten. D.h. bei optimalem Lauf und starken Leistungen kann ein Team eventuell auch 5 bis 6 Punkte mehr einspielen. Bei negativem Verlauf ist auch eine Abweichung von 5-6 Verlustpunkten durchaus denkbar - jeweils vorausgesetzt, dass der eigene Kader und der Kader der gegnerischen Mannschaften bis zum Saisonende nicht grob verändert wird (Ausfallhäufigkeit, Neuverpflichtungen,...) . Eine Anpassung der ELO-Stärke pro Team wird nach jeder Runde erfolgen. 
Bei den Ergebnissen der 2. Landesliga ist überraschend, wie favorisiert Frankenburg 1 obwegen des sehr guten Meisterschaftsauftaktes sowie des stärksten Kaders im Feld angesehen wird. Ein finaler Punktestand von 56.5 Zählern bei 18 Mannschaftspunkten scheint möglich. Zu 95% (Konfidenz) wird der finale Punktestand von Frankenburg 1 im Intervall von [51;62] Zähler zu liegen kommen und. Dieses Unschärfe-Intervall wird dann von Runde zu Runde kleiner und die Prognose damit zuverlässiger werden. Bereits zu bemerkenswerten 95.2% scheint der Aufstieg mit Platz 1 oder Platz 2 möglich (also in etwa die anfänglich prognostizierten Siegchancen von Clinton über Trump... :-). 

Analyse 2. Landesliga vor Runde #4:

In der 1. Landesliga ist nach 4 Runden das Rennen um den Aufstieg in die Bundesliga Mitte noch bei Weitem ausgeglichener - hier kann auch zusätzlich die Approximation der Abstiegsplätze durchgeführt werden (realistischerweise 1-3). Eine erste Meisterschaftssimulation für die 1. Landesliga wird jedoch erst aufbereitet, wenn die Runde 4 mit der Nachtragspartie Steyregg-Hartkirchen am kommenden Sonntag abgeschlossen wird. 

Sonntag, 6. November 2016

4. Runde in 1. Landesliga, 5.11.21016

Etwas ersatzgeschwächt galt es gegen die starken Spieler vom ASV Linz 1 die Chance auf einen theoretischen Klassenerhalt am Leben zu halten. Da Mannschaftsführer Severin auf Urlaub in Italien weilte und Michael Eder noch rekonvaleszent ist, musste Ivo der Kreisliga entrissen werden, um sich in der 1. Landesliga für die KL Niederlage aus der Vorrunde zu rehabilitieren.

Mit einem ELO-Schnitt von 2067 hatte der ASV Linz alle verfügbaren Kräfte gebündelt, mitunter auch Mostbauer und IM Knoll, denen unser homogenes Kollektiv kaum etwas  entgegenzusetzen hatte. Eine knappe Niederlage wäre somit schon als Erfolg zu werden. Die 3.5-4.5 Niederlage kann als neutrales bis positives Endresultat gewertet werden. Die Linzer Schachfreunde zeigten sich großteils friedlich und waren schon damit zufrieden, dass der Mannschaftserfolg nie ernsthaft gefährdet war, da IM Knoll mit Weiß unseren bosnischen Nachwuchs-Kader-Spieler Adnan leider zu überspielen wusste.

Mit 20.0 Punkten aus den ersten 4 Runden kann man bisweilen sehr zufrieden sein. Es gilt nun wohl zumindest zusätzliche 21.5 Zähler in den verbliebenen 7 Runden zu lukrieren, um eine realistische Chance auf den Klassenerhalt zu haben. Da es wohl zumindest 1-2 Bundesliga Absteiger aus OÖ geben wird, sollte ein einstelliger Tabellenrang vehement angestrebt werden. Die nächsten Aufgaben in diesem Kalenderjahr werden jedoch mit Hörsching sowie Freistadt/Wartberg besonders heftig.

Da die Tabelle durch ersatzgeschwächte Rieder und diverse Übermannschaften sowie den inhomogenen Spielplan etwas verzerrt ist, wird der Chronist zeitnahe eine Software zur Monte-Carlo-Analyse der Meisterschaft implementieren. Die Simulationsmodelle sollen dabei helfen, den bereinigten Status Quo eruieren zu können und die Marschtabelle laufend von Runde zu Runde anzupassen. Wie bereits in einem früheren Post konstatiert, leben wir von großem Einsatzwillen und einem starken und ausgeglichenen Kollektiv - allzu viele Kohlen haben wir jedoch nicht mehr zum Nachlegen. Eine etwaige Gegensteuerung hätte daher frühzeitig zu erfolgen.   

Kultur Wels 13.5 - 4.5ASV Linz 1
Dobo Gyula2081½ : ½Mostbauer Florian2238
Dizdarevic Ermin2079½ : ½Mueller Max2066
Dizdarevic Adnan21120 : 1Knoll Hermann2299
Lichtl Erich2005½ : ½Schulz Peter2047
Poell Markus2084½ : ½Steinmueller Guenther2133
Bilanovic Ivo1863½ : ½Obran Harald1936
Brandstaetter Friedrich2066½ : ½Berger Stefan1936
Schmuckermair Ernst1902½ : ½Flatz Robert1877
20242067

4. Runde 2. Klasse Süd, 5/6.11.2016

Auch in der 2. Klasse setzte es an diesem Wochenende leider 2 schmerzliche Niederlagen. Kultur Wels 4 musste in dieser Runde leider das 4. Brett von Präsident Manfred Mayer wegen dessen Abwesenheit kampflos aufgeben. Das Endergebnis von 2.5-1.5 kann damit als passables Ergebnis aufgefasst werden. Mit dem derzeitigen Tabellenrang 8 scheint das obere Playoff in den verbleibenden 3 Runden kaum noch zu erreichen sein. 

Für den bisherigen Tabellenführer Kultur Wels 3 ging es zum sonntäglichen Auswärtsduell gegen das hoch einzustufende Pucking 1. Die Niederlage fällt mit 3.5-0.5 leider zu deutlich aus. Nur Udo Dornauer kann gegen den höher eingestuften Karl Fleckensteiner zumindest eine Remise einspielen. Wir rutschen damit auf Tabellenrang 3 ab und der fürs obere Playoff notwendige Platz #4 ist derzeit lediglich durch 1 Zähler abgesichert. 



Pucking 13.5 - 0.5Kultur Wels 3
Fleckenstein Karl1574½ : ½Dornauer Udo1443
Sommer Guenter14901 : 0Haselböck Walter1349
Medek Ernst12921 : 0Plöckinger Paul915
Grasser Rudolf13951 : 0Stöglehner Michael1071
14381195


Kremsmünster 32.5 - 1.5Kultur Wels 4
Postlmair Manfred13910 : 1Coreimariuc Serghei0
Bachl Alois13861 : 0Ferenczi Krisztian0
Mayrhofer Franz Xaver1395½ : ½Wimmer Peter1230
Sandner Manuel1115+ : - Mayer-Kazda Manfred1225
1322614

4. Runde Kreisliga Mitte, 5.11.2016

In der Runde 4 galt es sich mit den übermächtigen Gegnern von Riedau II zu messen, die von der Spielstärke her eine solide Mannschaft der 2. Landesliga formieren könnten. Wir hingegen waren wieder mal stark ersatzgeschwächt (Ivo zu Höherem berufen, Marin unpässlich), sodass wir wohl in dieser Zusammenstellung von diversen Mannschaften der 1. Klasse kräftig aufgemischt werden würden. Es galt also auf allen 6 Brettern mit maximalem Einsatz zu kämpfen und dies wurde mit Bravour erfüllt. Alle unsere 6 Bretter hatten sich der Herkules-Aufgabe mit vollem Kampfgeist gestellt. Es galt mit zumindest einer Remise eine schmachvolle 0-6 Niederlage abzuwenden. Auch dies gelang durch 2 Remisen. Die 1-5 Niederlage schmerzt, war jedoch selbst in dieser Form hart erkämpft. 

Auf Brett #1 kämpft Werner 4 Stunden tapfer gegen Stefan Salvenmoser. Der defensive Aufbau der weißen Steine von Werner kann vom übermächtigen Salvenmoser nur in mühseliger Kleinstarbeit desintegriert werden. Als der erste Bauer dann verlustig geht, gibt Werner, auch sichtlich von einer starken Verkühlung gezeichnet, die Partie auf. 

Mit dem üblichen schwarzen Spielgerät, das der Chronist so gar nicht sinnvoll zu führen weiß (63.8%! mit Weiß, nur 41.6% mit Schwarz) kann in einer spanischen Nebenlinie der starke Markus Schwabeneder auf völlig falschem Fuße erwischt werden. Der vehemente Weiß-Angriff am Damenflügel bleibt aus und so kann sich Gerald mit Mehrbauer in einer remisliche Stellung einigeln. Ziemlich problemlose Punkteteilung nach nur 19 Zügen. 
Auf Brett #3 hat wohl Salim die einzigen Sieg-Chancen an diesem Spieltag. Das starke Läuferpaar und ein gegnerischer Springer im Abseits lassen den Mannschaftsführer Gerald auf einen vollen Erfolg hoffen. Leider agiert Salim wieder mal zu ungeduldig und stellt bei scharfen und leider nicht akkurat berechneten taktischen Verwicklungen die Partie ein - Schade.

Auf den Brettern 4-6 kann ein Kernmotiv destiliert werden: Kampf gegen Niederlage bei einem Verlustbauer. Walter hat dabei einen besonders schweren Stand. Zwar kann bei komplizierten Verwicklungen im Mittelspiel ein Figurenverlust abgewehrt werden, der Mehrbauer in Form eines Freibauerns kann trotz guter Technik von Walter nicht mehr gestoppt werden. Eine sehr ambitionierte und ansprechende Partie von Walter - leider kannte der Gegner an diesem Tag überhaupt kein Mitleid und konvertiert sehr trocken. 
Blaz hätte mindestens 2 Mal die Möglichkeit, sich schlichtweg einen gegnerischen Bauern ohne erkennbare Kompensation einzuverleiben. Dies erscheint Blaz jedoch leider zu riskant. Die deplatzierten Springer und Dame von Blaz führen dazu, dass der Zentrumsbauer bei der Überführung ins Endspiel nicht mehr zu halten ist. Das Turmendspiel wäre jedoch eventuell zu halten, wenn nicht der Turm sondern der König auf den Damenabtausch zurücknimmt. Dann droht zwar ein zweiter Bauer verlustig zu gehen, die weiße Königsaktivität hätte jedoch zur Punkteteilung oder gar mehr gereicht. 
Einen besonders harten Nachmittag erlebt Markus. Der Gegner nagelt die schwarzen Truppen nahe der Grundlinie fest, der schwarze König sieht sich mit diversen Abzugsdrohungen und grässlichen taktischen Motiven konfrontiert. Das Partieende und die Erlösung von Markus und seinen bewegungsunfähigen Truppen scheint nur eine Frage der Zeit. Doch unverhofft kommt oft - in Zeitnot verrechnet sich Windhager mit einem vorzeitigen Einschlag und muss als Strafe in eine Remise einwilligen. 

Der Mannschaftsführer Gerald ist mit den gezeigten Leistungen sehr zufrieden. Es wurde einem übermächtigen Gegner kampfstark Widerstand geleistet. Das waren wir uns schuldig - mehr war nicht wirklich drinnen. 

Riedau 25.0 - 1.0Kultur Wels 2
Salvenmoser Stefan21391 : 0Humenberger Werner1792
Schwabeneder Markus1926½ : ½Zwettler Gerald Adam1696
Gumpinger Georg17731 : 0Zenuni Salim1716
Langbauer Johann17871 : 0Haselböck Walter1349
Schwabeneder Peter17111 : 0Soljic Blaz1463
Windhager Manuel1678½ : ½Auinger Markus1599
18361603