Mittwoch, 2. September 2015

3. Hörsching Open, Runde 3

Sehr respektable Erfolge sind von den Vertretern der Schach Kultur Wels zu vermelden. Peter Wimmer kämpft unerbittlich mit den schwarzen Steinen gegen Rudolf Kopa (Remis gegen FM Sandhöfner in Runde 1) gegen eine drohende Niederlage. Wann auch immer der Chronist einen Blick auf diese Partie warf, waren Materialverluste lukriert bzw. latent vorhersehbar. Durch großen Kampfgeist konnte jedoch Materialgleichheit erzwungen werden (wenn eigentlich auch durch Turmverlust zu widerlegen). Mit 1:50min für 8 Züge war die Zeitnot lt. Aussage von Peter nicht allzu kritisch. Ein Damen / Springer Angriff von Petzi veranlasst den ermatteten Gegner erstaunlicherweise zur Einwilligung in ein Remis.
Gerald spielt erneut im 2100-er Bereich. Gegen Jordan Boksinsi gilt es mit den weißen Steinen Zählbares zu erspielen. Die gewählte französische Abtauschvariante mit 4.Nf3 wurde zu Hause präpariert (bis Zug 9 im Plan). Durch eine kombinatorischen Figurenabtausch kann Weiß 2 Bauern gewinnen, hat jedoch unter Entwicklungsrückstand zu leiden. Schwarz hat zu diesem Zeitpunkt ausreichend Kompensation für die Verlustbauern. In weiterer Folge will Boksinski zu sehr auf Sieg pressen und die Kompensation für die Bauern schwindet. Bei Zug 26 glaubt schließlich Gerald, mit 26.Rd1 die Partie endgültig entscheiden zu können. Kurz vor der Zugausführung wird jedoch folgendes Abspiel erkannt: 26...Rg3+!! 27.Kf1 Qc4+ 28.Re2 und auf 28...Rxh3 droht sogar Partieverlust, wenn Weiß nicht zuvor mit 29. Nf6+ Kh8 30.Qe8# den Gewinn forcieren könnte. Bei Geralds Berechnungen fand sich jedoch leider nur die Idee 30.Re8#, das obwegen der Fesselung als nicht abspielbar erkannt wurde und auf 30.Qe8+ gab Gerald leider Schwarz fälschlicherweise das ärgerliche Fluchtfeld 30...Kh7 - das jedoch zwischenzeitlich der Springer zu verhindern gewusst hätte.
Es ist anzumerken, dass Schwarz statt 28...Rxh3 mit 28...Rg1+ im Spiel bleiben kann und in ein Damenendspiel mit 2 Verlustbauern einlenkt. Das von Boksinski auf 26.Rd1 in der post mortem Analyse angedachte 26...Bh2+ verliert jedoch bei korrektem Abspiel sofort. Schlussendlich erzwang Gerald mit 26.Qe8+ eine Remise durch forcierte Zugwiederholung, da 26.Rd1 auch bei 20-minütiger Kalkulation nicht klarer wurde.
Ein Dank an unseren heutigen Schlachtenbummler Walter Haselböck, dessen gestrenger Blick gröbere Fehlgriffe bei Peter und Gerald zu vermeiden wusste.

Sämtliche Partien sind am Folgetag unter chess-results abrufbar.

Runde 3:
Gerald Zwettler (1759) 1/2 - 1/2 Jordan Boksinski (2113)
Rudolf Kopa (1792)      1/2- 1/2 Peter Wimmer (1273)

Runde 4:
Stefan Berger (1976) - Gerald Zwettler (1759)
Peter Wimmer (1273) - Wilhelm Edlinger (1620)

Dienstag, 1. September 2015

3. Hörsching Open, Runden 1 & 2

Mit Peter Wimmer und Gerald Zwettler ist die Schach Kultur Wels beim 3. Hörsching Open vertreten. In Runde 1 gab es beim international gewerteten Turnier einige Überraschungen, so remisierte etwa Rudolf Kopa gegen FM Florian Sandhöfner, Thomas Wadsack remisiert gegen Hans-Dieter Wiesner und Walter Schaller konnte gegen Jordan Boksinski einen vollen Erfolg einfahren. Gerald konnte in seiner Schwarz-Partie gegen Peter Stadler leider keinen Überraschungserfolg erzielen. In einer wilden Partie wäre ein Opfer von Weiß zu widerlegen gewesen (Computer weist kurzzeitig +3.5 aus), bei permanenten Matt-Drohungen in einer höchst-komplexen Stellung spielt Gerald unbedacht eine Gabel auf Turm und Dame (1 Zug zu spät) und handelt sich endgültig eine Matt-Kombination ein. Auch Peter Wimmer kann gegen Dumancic Stanko die weißen Steine nicht halten. Er wählt das Budapester Gambit in der  Fajarowitz-Richter Variante, kann jedoch das Gegenspiel nicht aufrechterhalten und verliert schlussendlich eine Leichtfigur.

In Runde 2 können die weißen Steine von Peter und Gerald in "Zählbares" konvertiert werden. Gerald folgt in der neuerlichen Partie gegen Haida Johannes der erst kürzlich zurückliegenden Begegnung aus der OÖ Landesmeisterschaft. Haida hat jedoch die Linie verbessert und erzielt um Zug 10 signifikante Stellungsvorteile. Motiviert durch unseren Schlachtenbummler Udo Dornauer entscheidet sich Gerald, um die scheinbar zu entgleitende Partie vehement zu kämpfen. Ein zu vorzeitig gesetzter Durchbruch im Zentrum erlaubt Gerald das Abspiel einer Massenabwicklung mit schlussendlicher Mehrfigur bei nur einem Verlustbauern. Der volle Erfolg ist nur eine Frage der Zeit. Apropos Zeit: Peter Wimmer spielt gegen den haushoch favorisierten Fritz Haugsberger eine engagierte Partie, wobei jedoch ein Turm verlustig geht. Die weit vorgerückte und noch komplett vorhandene Kavallerie von Peter wird vom Gegner unterschätzt. In Kombination mit Turm und Dame ergibt sich ein massiver Angriff von Weiß. Bei genauem Abspiel droht ein Damenverlust (oder Matt). Da jedoch Peter nur noch 3min Restbedenkzeit bei noch 12 abzuhandelnden Zügen aufweist, bietet er ein Remis, in das der Gegner dann auch nach ca. 10min Bedenkzeit einwilligt.

Runde 1:
Peter Stadler (2154)         1 - 0 Gerald Zwettler (1759)
Stanko Dumancic (1880) 1 - 0 Peter Wimmer (1273)

Runde 2:
Gerald Zwettler (1759)    1-0        Haida Johannes (1514)
Peter Wimmer (1273)     1/2-1/2   Fritz Haugsberger (1727)

Runde 3:
Gerald Zwettler (1759) -  Jordan Boksinski (2113)
Rudolf Kopa (1792)      -  Peter Wimmer (1273)

Sonntag, 30. August 2015

Runden 4 und 5 im Innviertel

Eine gemischte Bilanz ist für die Schach Kultur Wels zu ziehen. Sowohl Werner als auch Severin spielen in Runde 5 auf den vorderen Brettern (3 bzw. 4) um einen Platz im Spitzenfeld, können jedoch beide die Schwarzen Steine nicht halten. Severin verliert gegen Wilfried Kuran und verpasst sein Ziel 1900 ELO. Auch Werner bringt sich um den Lohn eines bis dato starken Turniers. Noch am Vormittag kann gegen den favorisierten Michael Haas bei 2 Mehrfiguren für Unmengen an Verlustbauern ein beachtliches Remis erzielt werden. Am Nachmittag verhindert jedoch die Niederlage gegen Bernhard Endtmayer eine Top-Endplatzierung. Auch das Erreichen der 1800 ELO scheint nun mehr als fraglich.
Bei Sabri gab es am Vormittag eine Niederlage gegen Severin (selten gespielt und wohl von beiden nicht beabsichtigt: A10 Englisch: Anglo-Holländisch) und am Nachmittag einen feinen forcierten Gewinn der Türme gegen die Dame (Ellerböck Helmut). Salim entgeht am Vormittag gegen Reitinger Simon einem dicht geflochtenen Matt-Netz, kann am Nachmittag aber trotz guter Partieführung gegen Andreas Hölzl keine weiteren Zähler lukrieren.
Gerald sieht sich am Vormittag gegen Friedrich Rockenbauer mit einem unbekannten Mittelgambit, konfrontiert, bei dem er zufällig den Paulsen-Angriff einleitet. Die strukturellen Probleme am Damenflügel verleiten zu einer schnellen Remis-Einwilligung. Am Nachmittag konnte gegen den bis dato noch ELO-losen "Spieler-Vater" Pichelmeier Tassilo eine trotz zweier Mehrfiguren nicht ungefährliche Stellung erfolgreich abgewickelt werden.
Als positives Resümee ist anzumerken, dass alle Vertreter die 50% Marke erreicht haben. Bei Salim und Sabri ist in Bezug auf Partieführung und Zeitmanagement noch einiges ausbaufähig, aber wichtige Erfahrungen konnten bereits jetzt gesammelt werden.

Ergebnisse zum Nachlesen auf chess-results.


Team Schach-Kultur Wels
Episches Duell Severin - Sabri
Sabri, Gerald und Salim (rechts nebst Kasten, Kopfoberseite sichtbar) in Runde 5 
Werner und Severin Humenberger leiden mit den schwarzen Steinen in Runde 5

Samstag, 29. August 2015

Runden 2 und 3 im Innviertel

Durchwegs gute Leistungen wurden von den Spielern der Schach Kultur Wels gezeigt. Einen hervorragenden Tag erwischte Werner. Am Vormittag wurde Christoph Zauner in einer exzellent vorgetragenen Partie zur Aufgabe gezuwungen, am Nachmittag konnte ein ungefährdetes Remis gegen Beutel Hubert erzielt werden. Ein Tages-ELO Plus von > 30 Zählern ist damit gesichert. 
Severin konnte am Vormittag gegen Riedler Sebastian die Oberhand gewinnen, die schwierige Nachmittagspartie gegen Stadler Alexander konnte auch nach aufopferndem Kampf nicht gehalten werden. Trotz latenter Matt-Drohungen (bzw. Damenverlust durch Turmschach auf Grundlinie) sammelte Severin emsig Bauern ein, sodass kurzzeitig sogar ein Plusbauer zu verbuchen ward. Das schlussendliche Damenendspiel 1-2 Bauern war jedoch wohl - auch bei mehr verbleibender Bedenkzeit - nicht zu halten. 
Für Sabri gabs heute zwei Siege: gegen einen Nachwuchs-Schachspieler Malzer Emanuel und am Nachmittag in einem technisch einwandfreien Vortrag gegen Friedrich Rockenbauer. Salim konnte am Vormittag gegen Sternbauer-Leeb Josef die Mehrfigur gegen die Freibauern zu einem Sieg nutzen, am Nachmittag sah er jedoch gegen Christoph Zauner bei Verlust-Qualität kein Land. Gerald hatte es am Vormittag mit dem zuvor erwähnten Beutel Hubert zu tun, der eine schottische Partie mit den weißen Steinen vehement vortrugt und Gerald nicht den Hauch einer Chance ließ. Am Nachmittag konnte jedoch das Blatt gewendet werden und der ebenfalls bereits zuvor erwähnte Sternbauer-Leeb Josef wurde in einem Skandinavier niedergewälzt. 
Ausblick auf Runde 4: Leider kommt es mal wieder zu einem vereinsinternen Duell. Obwegen der Ansetzung Severin - Sabri kann zwangsweise nur einer der beiden die Ambitionen auf einen Spitzenplatz bis in Runde 5 prolongieren. Sollte Sabri es wagen, sich gegen seinen Obmann aufzulehnen, so hat er auch bei Gerald eine gesicherte Rückfahrt nach Wels...

Ergebnisse Runde 2
Zauner Christoph 197010 - 11
Humenberger Werner 1762

Humenberger Severin 188411 - 01
Riedler Sebastian 1732
Beutel Hubert 2011½1 - 0½
Zwettler Gerald Adam Dr.1695
Zenuni Salim 0½1 - 0½
Sternbauer-Leeb Josef 1446
Malzer Emanuel 110200 - 10
Zenuni Sabri 0

Ergebnisse Runde 3
Stadler Alexander 207821 - 02
Humenberger Severin 1884
Humenberger Werner 17622½ - ½
Beutel Hubert 2011

Zauner Christoph 197011 - 0
Zenuni Salim 0
Zenuni Sabri 011 - 01
Rockenbauer Friedrich Martin 1630

Zwettler Gerald Adam Dr.1695½1 - 0½
Sternbauer-Leeb Josef 1446

Runde 4


Humenberger Werner 1762
3
Haas Michael 1981

Humenberger Severin 18842
2
Zenuni Sabri 0

Rockenbauer Friedrich Martin 16301

Zwettler Gerald Adam Dr.1695
Zenuni Salim 0
1
Reitinger Simon 1578

Freitag, 28. August 2015

Schach Kultur Wels bei der 17. Innviertler Meisterschaft

Gleich mit 5 Vertretern ist die Schach Kultur Wels bei diesem wohl-sortierten kleinen Turnier in Taufkirchen/Pram vertreten. Die Bilanz von Tag 1 fällt zwiespältig aus. Sowohl Werner als auch Severin Humenberger gelingen Favoritensiege. Sabri opfert gegen seinen Gegner insgesamt 3 Leichtfiguren, kann jedoch das Matt nicht forcieren und muss folglich obwegen Ermangelung von Spielmaterials aufgeben. Für Gerald gab es leider ein Duell mit einem Vereinskollegen, Salim Zenuni. Die Partie ward für Gerald mehrfach haushoch gewonnen, schlussendlich wurde ohne Not einer der beiden Mehrbauern aufgegeben und die Partie endete in einem Remis. 

Runde 1:
Weidinger Simon 1146
0 - 1

Humenberger Severin 1884
Humenberger Werner 1762
1 - 0

Metzger Yetim 925
Zenuni Sabri 0
0 - 1

Frisch Wilhelm 1718
Zwettler Gerald Adam Dr.1695
½ - ½

Zenuni Salim 0

 Runde2:
Zauner Christoph 1970-


Humenberger Werner 1762
Humenberger Severin 1884-


Riedler Sebastian 1732
Beutel Hubert 2011-


Zwettler Gerald Adam Dr.1695
Zenuni Salim 0-


Sternbauer-Leeb Josef 1446









Malzer Emanuel 1102-
Zenuni Sabri 0