Sonntag, 23. August 2015

Runde 8 in Wien und Kärnten



Beim Vienna Chess Open kann Markus Ragger eine Schwarz-Partie gegen Mamedyarov gewinnen und auf -1 verkürzen. Mit den heutig zu bespielenden weißen Steinen wäre sogar noch der Ausgleich in der Begegnung möglich. Beim A-Turnier ist vor allem Valentin Dragnev mit seinem Sieg gegen IM Fröwis aus österreichischer Sicht hervorzuheben. Heute spielt er bei 0.5 Zähler Rückstand auf die Spitze gegen GM Brunello. Im B-Turnier kann Florian Charaus in Runde 8 Noodijk besiegen und spielt in der heutigen finalen Runde mit Schwarz gegen Degraeve (1825). 

In Feffernitz gabs für die oberösterreichischen Vertreter Remisen. Robert Spitzl scheint gegen Kate Laustsen (1822) bei Verlustbauer, Verlust-Qualität und von gegnerischer Dame infiltrierter Stellung ziemlich verloren aus, rettet sich jedoch irgendwie in ein Remis. Bei Gerald galt es in der Präparation die Caro-Kann Verteidigung, die der junge Gegner Florian Schlager (1856) stets auf 1.e4 zu spielen pflegt, zu erarbeiten -  ine bis dato für Gerald völlig unbekannte und dubios wirkende Eröffnungsvariante. Die ersten 5-6 Züge wirkten vom Chronisten recht gekonnt vorgetragen, Springer Nh3 statt des logischen h4 brachte den Gegner zum Nachdenken. Dann allerdings entschied sich der Gegner für die „kleine“ Rochade, was so nicht mit der Präparation konform ward. Der aufgebaute Angriff von Weiß genügte jedoch, um Schwarz zur Einwilligung in ein Remis zu veranlassen. Heute in der Schlussrunde für die Oberösterreicher ein „Gegnertausch“.

Samstag, 22. August 2015

Runde 7 in Wien und Kärnten



Im Vienna Chess Open A-Turnier haben die Österreicher weiterhin Rückstand auf die Spitze. GM Shengelia und Valentin Dragnev können den Abstand durch Siege jedoch auf 1 Punkt reduzieren. Denselben Rückstand weisen GM Kindermann und IM Danner auf. Bei noch zwei verbleibenden Runden wird wohl ein Sprung nach ganz vorne nicht mehr im Bereich des Möglichen liegen.Im B-Turnier kommt Florian Charaus zu einer Remise gegen WMK Mayrhuber. Heute spielt Florian gegen Noordijk Ed (1864). 
 

Bezüglich des Feffernitz-Opens fällt dem Chronisten die Berichterstattung wieder mal sehr schwer. Robert Spitzl kann gegen einen favorisierten Gegner ein beachtliches Remis erzielen - soviel zu den guten News. Gerald spielt gegen den Kroaten Kobas Mihael (1936) wohl eine seiner stärksten Partien seit langem. Die weiße Zugumstellung in der Eröffnung (1.Nf3) wird negiert und der Schwenk zur präparierten Hauptvariante von Schwarz erzwungen (D37, QGD) und ist nach Zug 4 abgeschlossen. Im weiteren Partieverlauf können alle taktischen Pläne von Weiß aufgedeckt und widerlegt werden. Um Zug 32 könnte Schwarz den Springer gegen Läufer für eine Bauernmehrheit am Damenflügel tauschen, spielt jedoch konservativ. Bei Zug 37 stellt Schwarz einen Abzug auf, was jedoch mit Fesselung der Dame entkräftet wird. Es droht für Schwarz ein Bauernverlust, der durch eine Sequenz von Zwischenschachs abgewendet werden kann. Nach Zeitkontrolle Abwicklung zu PPPK gegen PPPK (alle Bauern auf f-h), wobei der weiße König einen Weg durch die schwarze Bauern-Phalanx hat und die nachziehenden Bauern für freie Tempi sorgen. Das logische Remis mit Umleitung des gegnerischen Königs auf die H-Linie mit zeitgleicher vertikaler Opposition wird von Gerald nach 4.5 Stunden falsch berechnet (wie auch vom Gegner in der post mortem Analyse) und leider nicht abgespielt. Stattdessen setzte der Chronist seine letzte Chance auf ein Bauernopfer in der Hoffnung, der König und nicht der Bauer würde schlagen – eine sehr, sehr, sehr schmerzhafte Niederlage und ein unwürdiges Ende für eine bis dahin von beiden Seiten praktisch fehlerfrei vorgetragene Partie. Heute mit den weißen Steinen gegen die österreichische U16 Nachwuchshoffnung Schlager Florian (1856). Der Turniersieg ist GM Malakhatko nach einem Sieg im direkten Duell mit IM Eisenbeiser praktisch sicher.

Freitag, 21. August 2015

Elite der Schach Kultur Wels beim 5. Donnerstags-Blitz in Haid



Mit Gyula Dobo auf Platz 2 hinter dem diesmaligen Sieger Ernst Schüller und Sabri Zenuni als gewohnter Drittelsieger (Rang 13) kamen wieder zwei Vertreter der Schach Kultur Wels auf das obligatorische Siegerfoto. Angesichts der fehlenden Spitzenspieler (Hiermann, Schwabeneder,...) eine gute, jedoch nicht überragende Ausbeute. Salim Zenuni kam mit 6.5/13 nicht in den Bereich, der ihn auf einen Drittelsieg in der Gesamtwertung hoffen lassen könnte. Werner Humenberger kam mit 6.5 Punkten ebenfalls auf die 50% Marke. Für Severin ward die Hauptaufgabe der Fahrdienst, Spielerbetreuung und das Tragen der Gesamt-Verantwortung, was die 6.0/13.0 Punkte zu erklären vermag.

Runde 6 in Wien und Feffernitz



In Wien gab es im A Turnier für die österreichische Elite leider herbe Dämpfer im Kampf um den Turniersieg. Sowohl Schreiner, Danner als auch Dragnev verloren ihre Partien und auch GM Shengelia kam im Verfolgerfeld nur zu einer Remise. Der „Zug nach vorne“ scheint abgefahren zu sein.
Im B Turnier kann Florian Charaus erneut einen vollen Zähler einfahren. Er liegt nun mit 4/6 im erweiterten Verfolgerfeld. Obwegen der wenigen noch verbleibenden Runden kann jedoch ein Sprung nach ganz vorne nicht mehr gelingen. Heute mit Weiß gegen WMK Nicola Mayrhuber (1858).

In Feffernitz gabs mal wieder Erfolgserlebnisse für die Oberösterreicher. Robert Spitzel behielt gegen Erwin Lang (1445) die Oberhand und Gerald konnte – begünstigt durch intensive Partievorbereitung gegen das deutsche Talent Lorenz Hofmann (1663) einen ganzen Zähler lukrieren. Da der junge Hofmann in einer italienischen Partie vorheriger Runde gegen einen favorisierten Gegner beinahe einen Sieg durchbrachte, hat sich der Chronist die Partie etwas genauer angesehen und einen kleinen Fehler entdeckt – nicht zu signifikant, als dass ein energischer Trainer in der post mortem Analyse einschreiten müsste. Jedoch war dies die Basis für eine italienische Gambit- bzw. Figuren-Opfervariante, bei der sich Schwarz bei präzisem Spiel nur in ein Dauerschach retten kann. Dem jungen Gegner war diese Linie jedoch völlig unbekannt und so hatte Gerald nach den präparierten 10 Zügen zwei Mehrbauern bei fehlender Kompensation für Schwarz. Die Konvertierung war jedoch Knochenarbeit. Der deutsche Nachwuchsspieler dominierte die geschlossenen Turmlinien und in weitere Folge den 2. Rang und stellte Gerald immer wieder vor taktische Probleme, sodass ein Bauer dem Partiefortschritt geopfert werden musste. Die Fesselung von König und Springer auf der Grundlinie gereichte schlussendlich zum harterkämpften Sieg. Heute gegen den kroatischen Legionär Kobas Mihael (1936) aus Spittal a.d. Drau, der sich bisher durchs Turnier remisierte.

Donnerstag, 20. August 2015

Runde 5 in Wien und Feffernitz



Nach Runde 5 beim A-Turnier in Wien liegen 15 Spieler mit 4.5/5 in Front, darunter auch die beiden Österreicher IM Peter Schreiner und Valentin Dragnev. GM David Shengelia liegt einen halben Punkt zurück. Beim Match Ragger-Mamedyarov gab es leider die zweite Schwarz-Niederlage für den Österreicher. In den verbleibenden 3 Partien geht es wohl nun primär um Schadensbegrenzung.
Im B-Turnier kommt Florian Charaus zu seinem zweiten vollen Erfolg und steht bei 3.5/5. In Runde 6 bekommt es Florian mit Alberto Brunetti (1834) zu tun. Bei noch insgesamt 4 ausstehenden Runden ist somit noch ein Sprung nach weit vorne möglich.

In Feffernitz gab es für die beiden oberösterreichischen Vertreter erneut eine 0-er Runde. Robert Spitzl lässt seine gesamten Truppen hinter der Bauern-Phalanx auf Reihe 6 und 7 gegen Eisenbeiser sen. einmauern. Der drohende Bauernvorstoß mit „Gabel“ und gleichzeitiger Matt-Drohung ist nicht mehr zu verhindern. Und bei Gerald läuft im Mittelspiel gar nichts zusammen. Auch bei der dritten Schwarzpartie kann eine leicht bessere Stellung nach 14 Zügen erarbeitet werden, nur um einen alternativen drohenden Matt-Angriff völlig außer Acht zu lassen. Die Gegner müssen sich derzeit nicht wirklich viel einfallen lassen, um einen Sieg zu erringen. Die Desintegration der eigenen Stellung wird schon von Gerald selbst erledigt. Heute auch eine undankbare Auslosung. Gerald spielt mit Weiß gegen den deutschen U-14 Spieler Hofmann Lorenz (1663), der starke Leistungen in Kärnten zeigt und in Runde 1 gegen einen 2000-er remisierte.