Sowohl für Kultur Wels 3 als auch Kultur Wels 4 galt es am 3.2.2018 beim GH Hofwimmer ein Heimspiel auszugestalten. Der Gesamt-Saldo beider Mannschaften kann final positiv bilanziert werden.
Unsere Truppe von Kultur Wels 4 bekommt mit Steyr 4 einen ELO-mäßig ebenbürtigen Gegner. Leider ist das finale Ergebnis mit 1-3 etwas ernüchternd, zumal auch die erste 4-0 Klatsche der Saison zum Greifen nahe war.
Alfred kann gegen Walter Studener phasenweise gut mitspielen - in seiner zweiten Wertungspartie fehlt jedoch noch die notwendige Routine und Nebensächlichkeiten, wie die Zug-Notation, lenken da leider noch zu stark ab. Auch unser Ultra-Routinier Peter hat gegen Christian Forstner einen sehr schweren Stand und wird leider ganz trocken und spaßbefreit überspielt. Da kann selbst der "Tee-Zähler" nicht in gewohnter Weise erhöht werden.
Der härteste Gegner, der sehr talentierte junge Sebastian Egger, gesellt sich zu unserm in letzter Zeit hervorragend aufspielenden Paul Plöckinger. In einer Nimzowitsch-Verteidigung vergreift sich leider Paul mit 5.a3? völlig und stellt damit zumindest einen ganzen Bauern in der Eröffnungsphase ein. Im Mittelspiel kann dann mit viel Bedenkzeit und hoher Präzision das Pendel der Stellungsbewertung bei Verlustbauer durch hohe Dynamik sogar wieder gen weißer Fraktion gelenkt werden. Leider überzieht Paul dann einen Königsangriff völlig, statt solide weiter positionelles Schach zu spielen. Das Springerendspiel bei 2 Verlustbauern ist völlig verloren, würde dann nicht der Gegner - bereits ein Schnitzel mit Pommes zur Feier seines Sieges geordert - seine Kavallerie einstellen. Sehr glücklicher halber Zähler für Paul aber auch tapfer gekämpft.
Walter Haselböck ereilt am Spitzenbrett ebenfalls frühzeitig einen Bauernverlust. Zumindest den Augen und geringen Schachkenntnisse des Chronisten nach hätte Walter dann die vor gegnerischem König platzierte weiße Monarchin mit seinem Turm belästigen können, was wohl den vollen Zähler bedeutet hätte. Die Nebenvariante mit Springer hätte da am Damensverlust eigentlich nicht viel ändern sollen. Walter wählt jedoch die "zähe" Verteidigung, die nach Stunden mit Verlustbauer dann in einer dreifachen Zugwiederholung endet - tapfer gekämpft.
Für Kultur Wels 3 gilt es im Rennen um den Aufstieg, i.e. impliziter Klassenerhalt, in die Kreisliga die Konkurrenten Hörsching 4 sowie Großraming 1 auf Distanz zu halten. Vom Ergebnis her gelingt dies mit einem 3.5-0.5 Erfolg ganz gut. Es bleibt jedoch zu konstatieren, dass zum dritten Mal diese Saison der Chronist und MF Gerald durch suboptimale Entscheidungen und ängstliches Spiel ein 4-0 verhindert hat. Sollte es mit dem für den Verein so wichtigen Aufstieg nicht klappen, dann ist dies an betreffender Spielerressource und den mittlerweile über die Saison weg kumuliert 1.5 eingestellten Zählern festzumachen. Wenn es noch eine 2. Klasse gäbe dann wäre dies jene Liga, die eher zur aktuellen Spielstärke von Gerald passen würde.
Auf Brett #1 wird Gerald mit Dr. Fill Hauke überrascht, der nach 4 jährigem Schach-Sabbatical wieder für den Meisterschaftsbetrieb reaktiviert werden konnte. Die spanische Eröffnung - einziger schwarzer Eröffnungs-Trumpf von Gerald - wird von diesem wegen falscher Zugfolge völlig stupide behandelt. Im Falle von 6.Qc7! muss Gerald sämtliche Truppen wieder in die Ausgangsstellung zurückführen. Stattdessen erlaubt 6.d4 scharfes Abspiel mit Bauerngewinn für Schwarz. Diese Materialvorteile werden durch die Stellung nicht widergespiegelt, der Computer sieht stets den Ausgleich. Der schwarze Freibauer auf der a-Linie wird von Fill zu überhastet erobert was zu einem zweiten Verlustbauern am Damenflügel führt. Die Stellung scheint für Schwarz gewonnen, die beiden Isolani-Freibauern auf f und h sind jedoch auch nicht mittels "Autopilot" zu konvertieren. Gerald rechnet ca. 30min an einem Königs-Marsch um Zug 40, der sich gerade so ohne Matt ausgehen sollte. Es fehlt jedoch der Mut dazu und man willigt in die Punkteteilung ein. Leider zeigt der Computer auf, dass der gefährliche weiße Bauer, der bei schwarzen Siegambitionen ebenfalls gen Dame gezogen hätte, zweizügig zu entfernen gewesen wäre. Schade - riesige verpasste Chance.
Auf den hinteren Brettern wird jedoch wie über den gesamten Saisonverlauf hinweg solide gearbeitet. Christian Mörzinger kommt zu einem problemlosen Erfolg und empfiehlt sich damit auch für Einsätze in der KL Mitte. Auch Krisztian Ferenczi überspielt im Mittelspiel seinen Gegner mühelos bis dieser zu einem Matt-Angriff ansetzt. Der Schock ist groß - glücklicherweise bleibt Krisztian mit einem Turmopfer noch der einzig mögliche Ausweg und der Weg zum vollen Erfolg ist geebnet.
Nachdem Serghei, unser russischer Schach-Gigant, wegen eines grippalen Infekts ans Bett gefesselt dem Geschehen fern bleiben musste, sprang Markus kurzfristig ein. Großer Dank auch an Udo, der ebenfalls als "Einspringer" bereitgestanden wäre - DANKE!!! Markus bekommt es mit Spieler-Mutter Grecia Buschmüller zu tun - das Kremsmünsterer Pendent unserer Anna Puett die in der Frauenlandesliga im Einsatz ward. Bis ins Mittelspiel hinein kann Markus bei asymmetrisch erfolgter Rochade keine Vorteile lukrieren. Selbst nach eingestellter weißer Leichtfigur war es noch ein sehr zähes Ringen, das Markus jedoch mit chirurgischer Präzision bis zum bitteren Ende vorantrieb.
In 2 Wochen haben wir dann "Pause". Bei der direkten Begegnung Hörsching-Großraming in Runde 9 wird es interessant werden, wer sich dabei als unser verbliebener Aufstiegskonkurrent zu erkennen gibt - der Schleier der Ungewissheit wird jedenfalls fallen. Wir stehen bei 27 Zählern mit noch 2 zu absolvierenden Runden. Für den Aufstieg werden mindestens 31.5 Zähler notwendig sein - es gilt also weiterhin alle Kräfte zu mobilisieren.
