Sonntag, 5. November 2017

1.KL Süd-Ost, 4.11.2017, Runde 4

Nachdem unsere direkten Konkurrenten um den Meistertitel, Großraming 1 sowie Hörsching 4 jeweils 4:0 Erfolge vorgelegt hatten, galt es auch den Kontakt zu diesen Spitzenteams zu halten. In unserer ersten der 3 terminierten Hörsching-Begegnungen konnten wir mit 3.5-0.5 durchaus passabel abschneiden, vom Ergebnis her deutlich besser als es die zwischenzeitliche Situation an den Brettern vermuten ließ.

Unsere Gegner hatten, um Hörsching 4 Schützenhilfe leisten zu können, überraschend Andreas Schöner (taktisch auf Brett #3 mit Weiß) sowie Jakob Kowatsch aktiviert, um unsere Punkteausbeute etwas einzudämmen. Bei Kultur Wels 3 kam erschwerend dazu, dass natürlich Markus Auinger, unser Gast aus Hörsching, aus moralisch-ethnischen Kontraindikationen keine Duelle gegen seinen eigenen Stammverein bestreiten wird können. Damit schrumpft der Kader für die noch ausstehenden beiden Hörsching-Duelle auf exakt 4! einsatzfähige Spielerressourcen. 

Serghei weist sich als wahrere Überflieger in dieser Saison und kann seine makellose Ergebnisbilanz konservieren und die Siegesserie damit prolongieren. Beinahe mühelos überrollt er den Opponenten mit gekonnt aggressivem Angriffsspiel. Auch auf Brett #4 kann ein "übernachtiger" und wohl auch nicht annähernd ausgenüchterter Christian Mörzinger kontinuierlich Material gewinnen und damit sicher gen Sieg ziehen.

Kowatsch-Zwettler nach 42.Kc4
Auf den anderen Brettern sind zu diesem Zeitpunkt bereits dunkle Wolken auf den Welser Schwarz-Brettern aufgezogen. Krisztian konstatierte nach der Partie in Richtung Gerald "Du bist sehr schlecht gestanden, aber ich bin noch viel schlechter gestanden!" - ein wahres Wort. Gerald vergreift sich in einem Italienisch-Ponziani-Hybrid stellungstechnisch völlig und verharrt unterentwickelt in passiver Verteidigung mit desolater Bauernstruktur. Kowatsch spielt äußerst präzise und setzt immer die unangenehmsten Nadelstiche, die das Brett so hergibt. Von Zug #8 ...Rb8? bis zur erlösenden Taktik bei Zug #37 mit ...Nb6! leidet Gerald bei klarem Weiß-Vorteil stets im Evaluations-Intervall [+0.5;+1.2]. Obwegen der schweren Verteidigung zuvor hellwach spielt dann Gerald auch im Angriff maximal präzise und gewinnt nach 45 Zügen. So wäre in nebenstehendem Diagramm etwa 42...Rxh3 nicht genau genug. Es musste folgen 42...Rh2! 43.b3 Rxh3 usw. Alternativ ginge lt. computer auch der Pfad über 42...Nf6 um dann die Bauern am Damenflügel schneller gen neuer Monarchin in Bewegung zu setzen. 

Auf Brett #3 sieht Krisztian ebenfalls vehemente Angriffswellen auf seine bereits "gelockerte" Königsstellung zurollen. Es wirken bereits Springer, Läufer, ein Freibauer auf f6 sowie die Weiße Dame auf den schwarzen König ein. Laut Serghei sollte nun Weiß forciert Matt setzen und auch Krisztian möchte bereits aufgeben. Alleine die deutlich bessere Zeit veranlasst ihn, doch noch ein paar Züge zu versuchen. Völlig ohne Not tauscht Andreas Schöner den starken Springer und weiteres Material für ein Mittelspiel mit Mehrqualität bei Verlustbauer - immer noch klare Gewinnstellung. Der akute Matt-Druck ist damit jedoch weg und zarte Hoffnung keimt auf. Zwar muss Krisztian einen Bauern geben, um die Qualität durch einen Fehlzug seines Gegners zurückzugewinnen, die unklare Situation am Brett bei wenig verbleibender Bedenkzeit für den Hörschinger Opponenten genügt zu einer Remis-Einwilligung. Die Aussage "Ich biete Revanche?!?" ist kein gänzlich korrektes Remis-Gebot, MF Gerald war jedoch nur froh, dass diese Partie noch zu etwas Zählbarem geführt hat. 

Fazit: in der Tabelle sind wir vor noch ausstehendem "spielfrei" aktuell Tabellenführer. Die entscheidenden Duelle gegen Großraming 1 sowie Hörsching 4 stehen jedoch noch aus. Da hoffen wir auch auf die Mannen von Kultur Wels 4, dass sie uns wie schon beim überragenden 1.5-2.5 gegen Großraming auch gegen Hörsching Schützenhilfe leisten. Immerhin hat Kultur Wels 4 in dieser Saison die meisten Punkte gegen Kultur Wels 3 lukrieren können - ein erheblicher Malus im Kampf um die Plätze nahe der sonne. Schön, wenn wir wenigstens in einer der Gruppen vorne mitmischen können, nachdem wir in der Landesliga OÖ sowie in der KL Mitte weniger wegen schwacher Leistungen sondern wegen geringer Verfügbarkeit unserer Spielerressourcen uns als bereits vom Abstiegsstrudel erfasst wähnen müssen.      






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