Für den Vormittag waren unserem Quartett besonders harte Aufgaben zugelost - die ideale Voraussetzung für etwaige Überraschungen. Gerald präpariert auf Brett #2 eine Linie abgestimmt auf Christoph Maier. Nach einer unverhofften Rochade von Weiß sollte Gerald den Mehrbauern mit d5 zurückgeben. Dies wird unterlassen und das Zentrum bricht zusammen - Ende nach 20 Zügen. Salim steht gegen Josef Staller schnell auf Verlust - kämpft jedoch mit 2 Türmen und Springer noch mehr als eine Stunde gegen Dame und Turm des Gegners - schlussendlich vergebens. Sabri spielt gegen Cristoph Zauner sehr ambitioniert - weicht jedoch leider vom eigentlichen Angriffsplan mit Rg3 ab. Auf die Turmverdopplung folgt ein Materialabtausch, bei dem ein Bauer von Sabri verlustig geht - dieser Vorteil wird dann auch von Christoph solide konvertiert. Auch bei Michael Stöglehner läuft es nicht besser, sodass am Vormittag nichts Zählbares auf Seiten der Schach Kultur Wels zu verbuchen war.
Runde 2
Am Nachmittag wurden dann zumindest 3 Zähler als Ziel ausgelobt.
Salim dominiert Helmut
Wöss nach Belieben und hetzt dessen König von einem unsicheren Feld auf das nächste - sicherer Sieg.
Gerald bekommt es mit der starken
Sauwald-Nachwuchshoffnung Simon
Reitinger zu tun. In einem atypischen Abtausch-Franzosen plant Gerald manuell zu rochieren. Da der Königsflügel schon sehr
"aufgeweicht
" erscheint, bietet Gerald eine frühe Remise in leicht schlechterer Stellung an - Punkteteilung und Vermeidung von unkalkulierbaren Risiken.
Michael Stöglehner hat gegen Emanuel
Malzer einen Verlustbauer zu verzeichnen. Durch präzises Spiel kann er jedoch die Qualität erringen und ein erster Sieg scheint in Reichweite. Leider möchte Michael das
Partieende besonders spektakulär gestalten und opfert einen Turm für ein vermeintliches
Matt. Dem jungen Emanuel verbleibt jedoch ein Fluchtfeld. Die Minus-Figur kann in weiterer Folge von Michael nicht gehalten werden.
Eine besonders denkwürdige Partie spielt
Sabri als klarere Favorit gegen Christian
Strassmaier. Mit den schwarzen Steinen misshandelt
Sabri die Eröffnung völlig und wird nach belieben überspielt. Der Königsflügel ist durch den weißen Springer auf
Ng6
desintegriert und am Damenflügel zieht
Strassmaier bei diversen Mehrbauern schon gen Dame. Bei Zug 13 steht Weiß mit ca. +7.5 klar auf Sieg. Nach 14.
Qg8 würden die Lichter bei
Sabri ausgehen. Da
Strassmaier diesen Zug jedoch mehrfach übersieht, kämpft
Sabri weiter und kann die Stellung um Zug 17 ausgleichen. Die Stellung ist gegen den weißen Freibauern jedoch sehr schwer spielbar. Ab diesem Zeitpunkt findet
Sabri stets die korrekten Züge und kann die Partie somit noch drehen - sehr bemerkenswert.
Strassmaier 0-1 Zenuni Sabri
1. d4 d5 2. c4 c6 3. Nc3 Nf6 4. Nf3 h6 5. e3 Bg4 6. h3 Bh5 7. g4 Bg6 8. Qb3 b6 9. Ne5 Be4 10. Nxe4 Nxe4 11. cxd5 f6 12. Ng6 Rh7 13. dxc6 Qd6 14. Bd3 Ng5 15. h4 Ne6 16. d5 Nc5 17. Qc2 Qxd5 18. c7 Nxd3+ 19. Qxd3 Qxh1+ 20. Ke2 Nd7 21. Qa6 Qc6 22. Bd2 Nc5 23. Qc4 e6 24. b4 Qe4 25. Qb5+ Kf7 26. Nxf8 Qxg4+ 27. Kf1 Qh3+ 28. Kg1 Rh8 29. bxc5 Rhxf8 30. cxb6 Qg4+ 31. Kf1 axb6 32. Qd7+ Kg8 33. a3 Qxh4 34. Rc1 Qh3+ 35. Ke2 Rac8 36. Bb4 Qh5+ 37. Ke1 Rfe8 38. Rc6 Qb5 39. Qxe8+ Rxe8 40. c8=Q Rxc8 41. Rxc8+ Kh7 42. Rc2 g5 43.Rd2 h5 44. Be7 Kg6 45. Rd6 Qa5+ 46. Kf1 Qb5+ 47. Kg2 h4 48. Rxe6 Qd5+ 0-1
Runde 3
Die Ziele für Morgen: bei Sabri, Salim und Gerald zumindest das Erreichen der 50% Barriere und bei Michael Stöglehner die ersten Partie-Erfolge im Turnierschach. Wird nicht leicht, zumal beispielsweise Sabri unverhofft zum ELO-Favorit Kaiser (2155), seinem Wunschlos, zugeordnet wurde.
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