Auch in der Kreisliga hatten wir am 07.11.2015 ein Heimspiel
– diesmal gegen unsere Schachfreunde aus Grieskirchen/Schallerbach. Nach der
ersten Saison-Niederlage in R3 gegen Ried, galt es nun auf die Siegerstraße
zurückzukehren. Mit Ivo und Marin fehlten jedoch zwei etablierte Stammkräfte,
sodass nur vorsichtige Prognosen abgegeben werden konnten.
Auf Brett #1 unser Adnan gegen den tapfer kämpfenden uns
sehr genau verteidigenden Klaus Wiesinger. Mit den schwarzen Steinen entwickelt
Adnan einige Angriffspläne, entscheidet sich jedoch für den fragwürdigeren mit
Springeropfer (statt sichere Bauerngewinn mit Springer). Der gegnerische König
sieht sich zwar von 2 vorgerückten Bauern mit Damen / Turm- Unterstützung
bedroht, eine zwingende Entscheidung ist nicht möglich. Zumindest kann Adnan
die Reißleine ziehen und die Partie endet Remis. Der besicherte Freibauer war
zu diesem Zeitpunkt bei weitem keine ausreichende Kompensation für die Verlustfigur
mehr gewesen. Die Niederlage wäre wohl schwerlich zu vermeiden gewesen (+3.6 lt. Computer).
Wieder mal mit dem ungewohnten weißen Spielgerät ausgestattet
durfte Gerald auf Brett #2 – wie erwartet – gegen den Routinier Rudolf Lintner
antreten. Als Gerald wie in Runde 2 einen Rossolimo-Sizilianer am Brett
erkennt, erinnert er sich, dass er diese Variante noch besser präparieren
wollte… Die Stellung fühlt sich schnell für Weiß in Anbetracht des gut
positionierten schwarzen Läuferpaares unangenehm an. Gerald schafft es jedoch
die notwendigen (und auch korrekten) Züge zu finden. Der Computer bewertet die
Stellung von Zug 8 bis 12 in der Analyse mit 0.5 bis 1.0 für Weiß. Da Gerald jedoch die
Stellung als nicht sonderlich vielversprechend ansieht, wickelt er gen
Damentausch ab – remisliches Endspiel das nicht mehr ausgespielt wird. Von der
vormittäglichen Lektortätigkeit ermüdet ist Spieler und MF Gerald mit der schnellen
Remise sehr zufrieden.
Auf Brett #3 spielt Werner mit Schwarz gewohnt konservativ.
Es entbrennt jedoch schnell eine 6 Stunden und 5 Sekunden andauernde
Schach-Schlacht. Ein ungenauer Läuferzug
ermöglicht dabei Guenther Weiss den Bauern auf f7 bei noch nicht rochiertem
König mit der halben Armee unter Beschuss zu nehmen (Läufer, Dame, Springer).
Nur mit Mühe (und wohl durch ein paar schwächere Züge des Gegners begünstigt) kann Werner
die Stellung irgendwie halten. Da Weiss den Durchbruch erzwingen will, gibt
dieser eine Leichtfigur für die Zentrumsbauern auf. Werner konsolidiert die
Stellung und kann auch die beiden Verlustbauern zurückerarbeiten – alles deutet
auf einen Sieg hin. Als Werner dann noch die Zeitkontrolle mit 3 Sekunden
Restzeit schafft, ist der volle Zähler virtuell verbucht. Da der schwarze Monarch immer
noch nicht rochiert ist, geht leider ein Turm verloren – die vorgerückten
Bauern scheinen ausreichend Kompensation für Werners Verlustqualität zu sein.
Es wird zu einem Damenendspiel abgewickelt, bei dem Werner um Zug 60 eine 4-1
Bauernmehrheit aufweist (alle gut besichert). Leider verpasst er in weiterer
Folge, bei Zug 62 dreizügig einen Damentausch und damit den forcierten Sieg.
Um Zug 80 wird der Gegner von der Schreibpflicht befreit (5:00min vs. 12min).
In weiser Voraussicht besorgt sich MF Gerald auch ein Partieformular, falls
auch Werner in Richtung Zeitnot driften sollte. Wenig später ist es dann soweit
– eine Blitz-Begegnung mit 2min vs. 5min wird lanciert (Anmerkung: es ist
unmöglich, bei dem Tempo dann noch stellvertretend Züge zu notieren). Bei 1sek
vs. 10sek will Werner zur Dame ziehen (wenn auch eigentlich das Einzugsfeld
durch die weiße Dame gedeckt ist) – ja was fehlt denn nun? - eine 2. Dame zur
Konversion – klägliches Versagen der Mannschaftsführung. Gerald sucht panisch
zumindest einen Turm aus dem Fundus der abgeschlagenen Spielsteine heraus –
leider ergreift er dabei die falsche Farbe. Werner kann natürlich nicht zu
einem weißen Turm ziehen – andere Züge werden abgespielt. Nachdem beide
Parteien auch nach Fallen der Klappe weiter eifrig Züge ausführen, endet diese
epische und nervenzerfetzende Schlacht in einer Remise. In Zukunft werden pro
Brett immer mindestens zwei „Eintausch-Damen“ bereitstehen.
Auf Brett #4 spielt Salim die weißen Steine gegen Robert Gornicec
sehr konzentriert und fehlerfrei, eine Gewinnstellung mag jedoch nicht
erwachsen. Mehrfach werden Remigebote von Gornicec abgeschmettert. Nach einem
Tausch des starken weißen Springers muss eigentlich schon Salim um das Remis
kämpfen. Schlussendlich kann er dann doch dazu bewegt werden, nach 4 Stunden
Spielzeit die Remispartie auch als solche anzuerkennen.
Sabri leidet in der Anfangsphase gegen Michael Brummer auf
Brett #5 und muss zwei Verlustbauern ohne erkennbare Kompensation hinnehmen.
Einen der beiden kann er sich mühselig zurückerarbeiten. Durch sehr genaues
Positionsspiel kann Sabri seinen Turm auf dem 2. Rang positionieren. Weiß ist
zu diesem Zeitpunkt schon massiv unter Druck und schafft die Zeitkontrolle nur
knapp. In Kombination des Turms mit der Dame kann schlussendlich ein
gegnerischer Figurenverlust erzwungen werden, 1-0 und einziger Tagessieg für
uns. Wohl eine der konzentriertesten Leistungen von Sabri im Rahmen von
Wertungspartien.
Erstmals diese Saison konnte Blaz am Meisterschaftsbrett Platz
nehmen. Er führt die weißen Steine sehr konzentriert und schafft es, sich aus
jeglichen Schwierigkeiten herauszuhalten. Auch die chronische Zeitnot scheint
diesmal gut unter Kontrolle. Nach Abtausch der letzten verbliebenen
Leichtfiguren würde das Turmendspiel am ehesten Blaz begünstigen. Punkteteilung
und Mannschaftserfolg mit 3.5-2.5. Mannschaftsführer Gerald ist mit den
gezeigten kämpferischen Leistungen und der absoluten Ernsthaftigkeit und
gewissenhaften Arbeit der Spieler am Brett sehr zufrieden.
In
Runde 4 ist das Feld in der Kreisliga Mitte noch enger zusammengerückt. Selbst
bei 3 Mannschaftserfolgen bei nur einer Niederlage finden wir uns lediglich 4!
Punkte vor dem Tabellenende / Abgrund… ein zähes Ringen bis zum hoffentlich
nicht allzu bitteren Ende steht uns bevor.
Kultur Wels 2
|
3.5
- 2.5
|
Griesk./Schallerb. 3
|
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2121
|
½
: ½
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1771
|
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1705
|
½
: ½
|
1774
|
||
1787
|
½
: ½
|
1673
|
||
1574
|
½
: ½
|
1602
|
||
1605
|
1
: 0
|
1687
|
||
1439
|
½
: ½
|
1586
|
||
1705
|
1682
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