Sonntag, 8. November 2015

Runde 4 in Kreisliga Mitte, Schach Kultur Wels II – Grieskirchen/Schallerbach III

Auch in der Kreisliga hatten wir am 07.11.2015 ein Heimspiel – diesmal gegen unsere Schachfreunde aus Grieskirchen/Schallerbach. Nach der ersten Saison-Niederlage in R3 gegen Ried, galt es nun auf die Siegerstraße zurückzukehren. Mit Ivo und Marin fehlten jedoch zwei etablierte Stammkräfte, sodass nur vorsichtige Prognosen abgegeben werden konnten.

Auf Brett #1 unser Adnan gegen den tapfer kämpfenden uns sehr genau verteidigenden Klaus Wiesinger. Mit den schwarzen Steinen entwickelt Adnan einige Angriffspläne, entscheidet sich jedoch für den fragwürdigeren mit Springeropfer (statt sichere Bauerngewinn mit Springer). Der gegnerische König sieht sich zwar von 2 vorgerückten Bauern mit Damen / Turm- Unterstützung bedroht, eine zwingende Entscheidung ist nicht möglich. Zumindest kann Adnan die Reißleine ziehen und die Partie endet Remis. Der besicherte Freibauer war zu diesem Zeitpunkt bei weitem keine ausreichende Kompensation für die Verlustfigur mehr gewesen. Die Niederlage wäre wohl schwerlich zu vermeiden gewesen (+3.6 lt. Computer).

Wieder mal mit dem ungewohnten weißen Spielgerät ausgestattet durfte Gerald auf Brett #2 – wie erwartet – gegen den Routinier Rudolf Lintner antreten. Als Gerald wie in Runde 2 einen Rossolimo-Sizilianer am Brett erkennt, erinnert er sich, dass er diese Variante noch besser präparieren wollte… Die Stellung fühlt sich schnell für Weiß in Anbetracht des gut positionierten schwarzen Läuferpaares unangenehm an. Gerald schafft es jedoch die notwendigen (und auch korrekten) Züge zu finden. Der Computer bewertet die Stellung von Zug 8 bis 12 in der Analyse mit 0.5 bis 1.0 für Weiß. Da Gerald jedoch die Stellung als nicht sonderlich vielversprechend ansieht, wickelt er gen Damentausch ab – remisliches Endspiel das nicht mehr ausgespielt wird. Von der vormittäglichen Lektortätigkeit ermüdet ist Spieler und MF Gerald mit der schnellen Remise sehr zufrieden.


Auf Brett #3 spielt Werner mit Schwarz gewohnt konservativ. Es entbrennt jedoch schnell eine 6 Stunden und 5 Sekunden andauernde Schach-Schlacht.  Ein ungenauer Läuferzug ermöglicht dabei Guenther Weiss den Bauern auf f7 bei noch nicht rochiertem König mit der halben Armee unter Beschuss zu nehmen (Läufer, Dame, Springer). Nur mit Mühe (und wohl durch ein paar schwächere Züge des Gegners begünstigt) kann Werner die Stellung irgendwie halten. Da Weiss den Durchbruch erzwingen will, gibt dieser eine Leichtfigur für die Zentrumsbauern auf. Werner konsolidiert die Stellung und kann auch die beiden Verlustbauern zurückerarbeiten – alles deutet auf einen Sieg hin. Als Werner dann noch die Zeitkontrolle mit 3 Sekunden Restzeit schafft, ist der volle Zähler virtuell verbucht. Da der schwarze Monarch immer noch nicht rochiert ist, geht leider ein Turm verloren – die vorgerückten Bauern scheinen ausreichend Kompensation für Werners Verlustqualität zu sein. Es wird zu einem Damenendspiel abgewickelt, bei dem Werner um Zug 60 eine 4-1 Bauernmehrheit aufweist (alle gut besichert). Leider verpasst er in weiterer Folge, bei Zug 62 dreizügig einen Damentausch und damit den forcierten Sieg. Um Zug 80 wird der Gegner von der Schreibpflicht befreit (5:00min vs. 12min). In weiser Voraussicht besorgt sich MF Gerald auch ein Partieformular, falls auch Werner in Richtung Zeitnot driften sollte. Wenig später ist es dann soweit – eine Blitz-Begegnung mit 2min vs. 5min wird lanciert (Anmerkung: es ist unmöglich, bei dem Tempo dann noch stellvertretend Züge zu notieren). Bei 1sek vs. 10sek will Werner zur Dame ziehen (wenn auch eigentlich das Einzugsfeld durch die weiße Dame gedeckt ist) – ja was fehlt denn nun? - eine 2. Dame zur Konversion – klägliches Versagen der Mannschaftsführung. Gerald sucht panisch zumindest einen Turm aus dem Fundus der abgeschlagenen Spielsteine heraus – leider ergreift er dabei die falsche Farbe. Werner kann natürlich nicht zu einem weißen Turm ziehen – andere Züge werden abgespielt. Nachdem beide Parteien auch nach Fallen der Klappe weiter eifrig Züge ausführen, endet diese epische und nervenzerfetzende Schlacht in einer Remise. In Zukunft werden pro Brett immer mindestens zwei „Eintausch-Damen“ bereitstehen.

Auf Brett #4 spielt Salim die weißen Steine gegen Robert Gornicec sehr konzentriert und fehlerfrei, eine Gewinnstellung mag jedoch nicht erwachsen. Mehrfach werden Remigebote von Gornicec abgeschmettert. Nach einem Tausch des starken weißen Springers muss eigentlich schon Salim um das Remis kämpfen. Schlussendlich kann er dann doch dazu bewegt werden, nach 4 Stunden Spielzeit die Remispartie auch als solche anzuerkennen.

Sabri leidet in der Anfangsphase gegen Michael Brummer auf Brett #5 und muss zwei Verlustbauern ohne erkennbare Kompensation hinnehmen. Einen der beiden kann er sich mühselig zurückerarbeiten. Durch sehr genaues Positionsspiel kann Sabri seinen Turm auf dem 2. Rang positionieren. Weiß ist zu diesem Zeitpunkt schon massiv unter Druck und schafft die Zeitkontrolle nur knapp. In Kombination des Turms mit der Dame kann schlussendlich ein gegnerischer Figurenverlust erzwungen werden, 1-0 und einziger Tagessieg für uns. Wohl eine der konzentriertesten Leistungen von Sabri im Rahmen von Wertungspartien.

Erstmals diese Saison konnte Blaz am Meisterschaftsbrett Platz nehmen. Er führt die weißen Steine sehr konzentriert und schafft es, sich aus jeglichen Schwierigkeiten herauszuhalten. Auch die chronische Zeitnot scheint diesmal gut unter Kontrolle. Nach Abtausch der letzten verbliebenen Leichtfiguren würde das Turmendspiel am ehesten Blaz begünstigen. Punkteteilung und Mannschaftserfolg mit 3.5-2.5. Mannschaftsführer Gerald ist mit den gezeigten kämpferischen Leistungen und der absoluten Ernsthaftigkeit und gewissenhaften Arbeit der Spieler am Brett sehr zufrieden.

In Runde 4 ist das Feld in der Kreisliga Mitte noch enger zusammengerückt. Selbst bei 3 Mannschaftserfolgen bei nur einer Niederlage finden wir uns lediglich 4! Punkte vor dem Tabellenende / Abgrund… ein zähes Ringen bis zum hoffentlich nicht allzu bitteren Ende steht uns bevor.
  
Kultur Wels 2
3.5 - 2.5
Griesk./Schallerb. 3
2121
½ : ½
1771
1705
½ : ½
1774
1787
½ : ½
1673
1574
½ : ½
1602
1605
1 : 0
1687
1439
½ : ½
1586
1705
1682

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