Mittwoch, 11. Mai 2016

Forderungen vom DI, 10.05.2016

Auch an diesem Vereinsabend gab es 3 spannende Ranglisten-Forderungspartien - ein äußerst wertvolles Training.

Sabri Zenuni 1-0 Gerald Zwettler
Gerald hofft auf eine Dänisch-Schlacht, für die er sich gut gerüstet hätte, diese Hoffnung wird leider nicht erfüllt. Sabri wählt die Wiener Partie in der die Theorie-Kenntnisse von Gerald schon bei Zug #3 endeten. Trotzdem gelingt es Schwarz um Zug #7 auszugleichen. Ein Zenuni zieht die Figuren nie zurück und so erscheint 12.Nf5? ein vermeintliches Bauernopfer. Statt diesen zu lukrieren hätte Schwarz - wie auch in Betracht gezogen, den Durchbruch im Zentrum lancieren sollen. Bei -0.8 zu Gunsten von Schwarz beginnt Sabri sein bestes Schach vorzutragen und spielt Gerald im weiteren Partievortrag an die Wand. Mit 20.Bxf4! gewinnt Weiß einen entscheidenden Mehrbauern. Auch eine Computer-Analyse kann keine signifikanten schwarzen Fehlzüge aufzeigen - Sabri spielte einfach nahezu perfekt. Wenn auch der Chronist in der Rangliste mittlerweile bei 0-3 steht so ist er mit seinem Spiel und den Erkenntnissen daraus alles andere als unzufrieden.
20.Bxf4 - zu diesem Zeitpunkt war Gerald durchaus schon mit Entsetzen bewusst, dass ein Turmopfer auf Ne7 in Bälde folgen sollte

1. e4 e5 2. Nc3 Bc5 3. Nf3 d6 4. h3 Ne7 5. Bc4 O-O 6. O-O Nbc6 7. Ne2 Na5 8. Bb5 a6 9. Bd3 f5 10. c3 Nac6 11. Ng3 f4 12. Nf5 Nxf5 13. exf5 Bxf5 14.Qb3+ Kh8 15. Bxf5 Rxf5 16. Qxb7 Ne7 17. d4 exd4 18. cxd4 Bb6 19. Re1 Rf8 20. Bxf4 Rxf4 21. Rxe7 Ra7 22. Rd7 Qa8 23. Qxa8+ Rxa8 24. Re1 h6 25. Ree7 Rg8 26. Kf1 Rf5 27. a4 Rd5 28. Re4 Ba5 29. Ne5 Rb8 30. Nc6 Rxb2 31. Re8+ Kh7 32. Rdd8 Rf5 33. f3 Rg5 34. Ne7 g6 35. Rd7 Rb1+ 36. Kf2 Rb2+ 37. Ke3 Kg7 38. Nd5# 1-0

Udo Dornauer 1-0 Anna Puett
In Ermangelung eines Petzi Wimmer musste Udo zum Sparring mit unserer Schach-Newcomerin Anna Puett herhalten. Udo beginnt mit 1.d4 und Anna erwidert zeitgleich - wenn nicht sogar zeitiger - mit 1.e4. Zwar wurden Anna von Petzi schon diverse Gambit-Varianten demonstriert, das Englund (Charlik) Gambit gehört jedoch nicht dazu. Als Gentleman alter Schule sieht Udo über den marginalen Figurenkontakt hinweg und man setzt mit 1...d5 fort. Anna spielt dabei positionell durchaus passabel mit, verzögert jedoch die forcierte Rückgewinnung eines Bauern zu lange. Ein zeitnah durchgeführter Durchbruch im Zentrum sichert Udo Figurengewinn. Nach Damenopfer von Schwarz ist das Partieende nicht mehr fern.

1. d4 d5 2. c4 Bf5 3. Nc3 Nc6 4. Nxd5 e6 5. Ne3 Bb4+ 6. Bd2 Nf6 7. Bxb4 Nxb4 8. Qa4+ Nc6 9. Nxf5 exf5 10. d5 Qd7 11. dxc6 bxc6 12. Rd1 Qxd1+ 13.Qxd1 O-O 14. e3 Rad8 15. Bd3 g6 16. Nf3 Rfe8 17. O-O h6 18. Qc2 Ne4 19.Bxe4 fxe4 20. Nd2 f5 21. c5 Re5 22. b4 Red5 23. Qc4 Kg7 24. Nb3 Rd3 25. Nd4 Kf6 26. Qe6+ Kg5 27. Qe7+ Kh5 28. Qxd8 g5 29. Qe8+ Kh4 30. g3+ Kh3 31. Qh5# 1-0

Walter Haselböck 1/2-1/2 Markus Auinger
Die fällige Revanche sieht eine Giuoco Piano, bei der sich Markus sattelfester in der Theorie zeigt. Schnell kann Schwarz durch Dominanz der Turmlinie Druck auf die weiße Stellung ausüben. Schlussendlich ist es nach erfolgtem Damentausch "nur" ein Mehrbauer in der Form Isolani-Freibauer auf der A-Linie. Dieser kann um Zug 65 auch nur mit einem Springeropfer entschärft werden. Ein Endspiel Springer + Bauer gegen den isolierten König sollte einen forcierten Gewinn darstellen, wenn auch Walter verbissen und in allerhöchster Zeitnot weiterkämpft - siehe nebenstehendes Diagramm nach Zug 80. Nach 5 Stunden Spielzeit fehlt leider Markus final die Konzentration und nach ca. 88 Zügen endet die Partie in einer Patt-Stellung. @Markus: Kopf hoch, du hast Walter über lange Strecken klar dominiert und erst beim Salzkammergut Open am kommenden Wochenende zählt es so richtig.

1. e4 e5 2. Nf3 Nc6 3. Bc4 Bc5 4. a3 a6 5. d3 d6 6. Nbd2 Bg4 7. c3 Nf6 8.Nf1 h6 9. Be3 Ba7 10. Bxa7 Rxa7 11. N1d2 O-O 12. Qc2 Ra8 13. b4 Qd7 14. h3 Be6 15. Bxe6 Qxe6 16. O-O Nh5 17. Qb3 Qf6 18. Qd1 Nf4 19. Nc4 Ne7 20. h4 Qg6 21. Ne3 f5 22. g3 fxe4 23. dxe4 Rf6 24. Kh2 Ne6 25. Nd2 Raf8 26. Ng4 R6f7 27. Qe2 Kh8 28. Ne3 Ng8 29. Ng4 Nf6 30. Ne3 Nxe4 31. Nxe4 Qxe4 32.Rae1 Qc6 33. Qc2 Rf3 34. Re2 Qd7 35. Nd5 Qf7 36. Ne3 g5 37. Ng2 Qf6 38. Qe4 Rxc3 39. Qxb7 Rxa3 40. Kg1 Qf3 41. Qxf3 Raxf3 42. Ne3 c5 43. bxc5 Nxc5 44.hxg5 hxg5 45. g4 Rd8 46. Kg2 Rff8 47. Nf5 a5 48. Rd2 d5 49. Ne7 Kg7 50.Rxd5 Rxd5 51. Nxd5 Kf7 52. Rb1 Ke6 53. Ne3 Ra8 54. Rb6+ Kf7 55. Nc4 Nd7 56. Rh6 a4 57. Na3 Nc5 58. f3 Ra6 59. Rh2 Ke6 60. Rh5 Kf6 61. Rh6+ Kg7 62. Rxa6 Nxa6 63. Kf2 Kf6 64. Ke3 Ke6 65. Ke4 Nc5+ 66. Ke3 Kd5 67. Nb5 Kc4 68. Na3+ Kb3 69. Nb1 a3 70. Nxa3 Kxa3 71. Kd2 Kb4 72. Ke3 Kc3 73. Ke2 Kd4 74. Kd2 Ne6 75. Ke2 e4 76. fxe4 Kxe4 77. Kf2 Kf4 78. Kg2 Kxg4 79. Kh2 Kf3 80. Kg1 Kg3 ((welche Züge auch immer )) PATT 1/2-1/2.




Bericht über Schach Kultur Wels in der Tips, Sonderausgabe "total Wels", Kalenderwoche 15

Erneut wurde in der Tips anlässlich der Sonderausgabe "total Wels" halbseitig über Schach Kultur Wels berichtet. Auf Seite #4 unter dem Titel "Schach Kultur Wels" freut sich auf viele neue Mitglieder, nachzulesen unter Tips ePaper, werden Historische Entwicklung, Diversität, Jugendarbeit sowie Ambitionen in der 1. Landesliga erörtert. Sowohl für Jugend als auch für die 1.LL werden neue Kräfte immer gerne willkommen geheißen.


Raphael Puett äußerst souverän für das Schülerliga-Masters qualifiziert

Großer Erfolg für unser Schach-Nachwuchstalent Raphael Puett in der diesjährigen Schülerliga-Saison des Kreises Süd in der Klasse U-12. Bei insgesamt gespielten Teilturnieren kam Raffi mit 3.5/5.0, 5.0/5.0!!!, 4.0/5.0!, 3.5/5.0 sowie dem Streichergebnis 2.5/5.0 zu gesamt starken 16.0/20.0 was einem Ergebniswert von 80%! und damit den ersten Platz entspricht. Beim Schülerliga-Masters in Taufkirchen an der Pram gilt es nun am 21.5.2016 sich auch mit den Schachtalenten der anderen beiden Kreise zu messen. Bei einem außerordentliches Ivo Bilanovic Offensiv-Taktik Training am vorangegangenen Vereinsabend sollten dafür die nötigen Grundlagen erarbeitet worden sein.

Für Jonas Stritzinger schaute am Ende bei nur drei absolvierten Turnieren mit 10.0/15.0 (66.67%) immerhin der Endrang 8 heraus, wobei die ersten 6 Ränge laut Reglement für das Masters zur Qualifikation gereichen. Sollten jedoch ein paar SchachspielerInnen sich dem Antreten in Taufkirchen entschlagen, könne Jonas eventuell wohl noch nachrücken.


Sonntag, 8. Mai 2016

Passable Ergebnisse beim 6. Hermann Moser Gedenkturnier

Beim Hermann Moser Gedenkturnier, das am 07.05.2016 bereits zum 6-ten Mal in Hörsching veranstaltet wurde, war diesmal die Schach Kultur Wels mit den Humenbergers und den Zenunis vertreten. Bei gesamt 41 Teilnehmern manifestierten sich unsere Teilnehmer in der Startrangliste wie folgt:

[15] Severin Humenberger (1851)
[17] Werner Humenberger (1797)
[28] Sabri Zenuni (1621)
[29] Salim Zenuni (1610)

Am Vormittag galt es in 7 Blitz-Runden zu reüssieren. Leider sind da die Ergebnisse klar unter den Erwartungen gelegen. Mit 4.0/7.0 kommt Salim immerhin auf den 18. Endrang (ELO-Leistung 1836), knapp vor Sabri mit 3.5/7.0 (Rang 22, 2032) der in der letzten Runde mit einer bitteren Niederlage gegen Strauss Herbert (geglückte Revanche für die Ranglisten-Partie) sich um den Lohn seiner bis dahin überragenden Leistungen bringt. Noch weniger gut ergeht es den Humenbergers, die sich beide Seb Bauer geschlagen geben mussten. Severin kommt mit 3.0/7.0 auf Endrang 27 (1623), Werner mit 2.5 Zählern auf Endrang 32 (1584).

Im anschließenden Schnellschach-Bewerb konnten dann die vormittägliche Performance signifikant gesteigert werden. Sabri erringt mit 5.0/7.0 den starken Endrang 8 (2029), Salim liegt mit ebenfalls 5.0/7.0 und Endrang 9 (1946) nur knapp dahinter. Vor allem von Salim obwegen seiner zuletzt indiskutabel desaströsen Trainingsleistungen ein sehr positives Ergebnis. Die Versetzung von der Kreisliga in die 2. Klasse kann somit nochmal überdacht werden. Auch Severin kommt mit 4.0/7.0 zum respektablen Endrang 11 (2022!!) und Werner mit ebenfalls 4.0/7.0 zu Endrang 17 (1867). In der kumulierten Gesamtwertung gewinnt dann Salim sogar das 3.Drittel - Herzliche Gratulation dazu!!!


Samstag, 7. Mai 2016

FM Druckenthaner Leseprobe: Nr. 1876 „DER STANDARD“, 14.07.2012 Hermann Rübesamen, „Süddeutsche Schachblätter“, 1907

Mit der 4. und letzten Leseprobe aus dem Werk "ganz leicht", "ganz schön" "ganz schön schwer" endet unsere Serie an Exzerpt-Aufgaben. Wer von den spannenden Aufgaben sowie der methodischen Lösungsfindung und Aufbereitung von FM Andreas Druckenthaner überzeugt werden konnte, dem sei der Kauf des Druckwerkes ans Herz gelegt. Darin finden sich noch viele weitere Aufgaben, die sich auch hervorragend dazu eignen, Schachfreunden in analytischer Runde harte Nüsse zum Knacken darzubieten.

Vertrieb:
Mag. Michael Ehn
Gumpendorfer Straße 60, A-1060 Wien,
http://www.schachundspiele.at/, schach.und.spiele@utanet.at, Öffnungszeiten Mo-Fr 10-13 und 15-18 Uhr

Weiß zieht und setzt in 4 Zügen matt
Zunächst ist leicht erkennbar, dass
  •  dem schwarzen a2-Bauer lediglich die Aufgabe zukommt, dem eigenen König die Fluchtmöglichkeit über h2 zu nehmen;
  • der weiße Kc2 dem schwarzen König Ausweichmöglichkeiten über b1 nimmt.
Evident erscheint auch, dass der weiße Lc3 nichts gegen das schwarze Bollwerk in Gestalt des schwarzen Lb2 und a3 auszurichten vermag, da sich ein weißes Lxb2 wegen … axb2 verbietet, was sogar Schwarz noch auf die Siegerstraße bringen würde, und ein Wegzug des Lc3 einmal – oberflächlich gesehen – einfach nur ein schwarzes … LxL zur Folge hätte; letztlich offenbart sich uns seine Rolle aus der Ausgangsstellung nicht.
Unklar erscheint auch
·         die Anfangsaufgabe des d2-Bauern;
sowie
·         jene des scheinbar hilflos auf f1 stehenden Springers.
Aber trotz all dieser verbliebenen Unklarheiten im Rahmen einer ersten Bestandsaufnahme können wir bei der Suche nach möglichen Endstellungen, also Mattbildern (nach vier Zügen), soviel mitnehmen, dass weder der Lc3 noch der d2-Bauer für den finalen Mattzug in Frage zu kommen scheinen.
Logischerweise muss diese Rolle daher dem – noch verloren wirkenden – Sf1 zufallen. Auf zwei Feldern kann der Springer matt setzen: auf c2 und b3. Das Feld c2 aber scheidet schon insofern aus, als bereits in der Ausgangsstellung nicht ersichtlich ist, wie der weiße König das Feld c2 für den Springer frei machen könnte, ohne dass der schwarze König ins Freie gelänge: Da der weiße König wegen des Lb2 nicht nach c1 kann, müsste er anderweitig ausweichen, sodass der schwarze König hinreichend über das Feld b1 Atemluft erhielte.
Bleibt sohin nur das Feld b3 – siehe nachfolgendes Mattszenario.

Wie aber kann der weiße Springer dorthin gelangen? Nach der Ausgangsstellung ginge sich zwar die Wanderung nach b3 in vier Zügen über 1. Se3 ∆ 2. Sc4 ∆ 3. Sa5 ∆ 4. Sb3# aus, realistisch erscheint dies jedoch nicht, da ja auch Schwarz Züge machen darf, ja muss, und dem weißen Vorhaben nach 1. Se3 mittels 1. … Lxc3 ein Schnippchen schlagen kann. Denn wenn Weiß nun mit 2. dxc3 antworten würde, wäre der schwarze König patt, und nach 2. Kxc3 wären ihm mit 1. … Kb1 hinreichend Bewegungsmöglichkeiten  eingeräumt. Ignoriert der Anziehende aber 1. … Lxc3 und versucht unbeirrt seinen Weg weiter zu gehen, also 2. Sc4 (∆ 3. Sa5 ∆ 4. Sb3#), dann macht der Nachziehende dem weißen Plan mit 2. … Lb4 einen Strich durch die Rechnung, und nichts wird es mit der Weiterreise nach a5.
1. Se3 scheidet daher aus; das einzig verbliebene Feld aber, über das der Springer in der vorgegebenen Zeit nach b3 gelangen könnte, ist jenes auf d2. Dazu müssten wir aber einmal den d2-Bauern bewegen, also dieses Feld zum Beispiel mit 1. d3 oder 1. d4 räumen, was uns jedoch aktuell auch nicht weiterbringt, da Schwarz sehr stark 1. … Lxc3 spielt und dem Sf1 nicht erlaubt, nach d2 zu ziehen, weil dann einfach  2. … Lxd2 folgen würde; nach zwischenzeitlichem 3. Kxc3 sind wir aber wieder mit demselben Problem konfrontiert wie zuvor: Der schwarze König kann nach b1.

Trotzdem können wir aus dem letzten gedanklichen Fehlversuch entscheidend für unsere Lösung Kapital schlagen – dazu sollten wir uns noch einmal die Stellung nach 1. d4 Lxc3 vergegenwärtigen:


Stünde der schwarze Läufer nicht auf c3, hätte er sohin sein weißes Pendant nicht auf diesem Feld aus dem Spiel genommen, würde er das Feld d2 nicht decken und der weiße Springer könnte sorgenfrei über d2 nach b3 – und matt – reisen.
Dies aber liefert uns die entscheidende Idee, den schwarzen Läufer so abzulenken und den weißen Läufer auf einem Feld schlagen zu lassen, von wo der schwarze Läufer nicht mehr sogleich d2 im Auge hat. Insofern gelangen wir geradezu zwangsläufig zu weißen Anfangszügen mit dem Läufer auf der a1-h8-Diagonale. Versuchen wir es gedanklich einmal mit 1. Lg7 Lxg7 und 2. d4, dann gelangen wir zu folgender ähnlicher – wie zuvor gesehen – Stellung:



Nun könnte aber Schwarz mit seiner letzten Verteidigungsressource 2. … Lh6 auf die c1-h6-Diagonale schwenken, von wo er wiederum das so wichtige Feld d2 unter Kontrolle nimmt, was leider unser Vorhaben der Springerüberführung nach b3 vereiteln würde.
Aber daraus können wir die entscheidende gedankliche Schlussfolgerung ziehen, die uns zum Lösungsanfang führt; stünde im obigen Stellungsbild der schwarze Läufer auf h8 und nicht auf g7 – siehe nachfolgendes Stellungsbild so wäre ein Ausweichen auf die c1-h6-Diagonale nicht mehr möglich.



Dies führt uns sohin zwingend zum Lösungsanfang:
1. Lh8!!

Schwarz muss nun den Läufer schlagen, da jeder andere Läuferzug sofortiges Matt – LxL# – bedeuten würde.
1. … Lxh8
1. … Lsonstig 2. LxL#
2. d4
Macht eben Platz für den Sf1; natürlich nicht 2. d3, und Schwarz könnte mittels  2. … Lc3 eine Parallelstellung zu jener nach 1. d4 Lxc3 abgebildeten erreichen, was auch jetzt 3. Sd2 nebst 4. Sb3# verunmöglichen würde, sodass Weiß förmlich zu 3. Kxc3 mit den bereits bekannten Folgen der schwarzen Königsfluchtmöglichkeit über b1 gezwungen wäre.
Nun aber kann Schwarz nichts mehr gegen die Springerüberführung nach b3 unternehmen.

2. … Lbeliebig 3. Sd2 Lbeliebig 4. Sb3#

Aus der Gewinnführung lassen sich abschließend auch die uns anfänglich unklar erscheinenden Aufgaben des Sf1, des Lc3 und des Bauern auf d2 formulieren:
·         Der Sf1 steht in Wahrheit nicht verloren da, sondern ist für die Mattsetzung verantwortlich;

·        der Lc3 fungiert in der Zugzwangposition als sogenannter „Lockvogel“, er lenkt den Lb2 entscheidend ab:

·       dem d2-Bauer kommt eine zweifache Funktion zu: Einerseits ist er für die Räumung des Feldes d2 zuständig, andererseits hält er den schwarzen Läufer entscheidend – nach 2. d4 – vom Feld c3 fern, was dem Sf1 ungehinderten Zutritt zu d2 ermöglicht.
Die Lösung auf einen Blick:
1. Lh8!! Lxh8 (1. … Lsonstig 2. LxL#)  2. d4 Lbeliebig 3. Sd2 Lbeliebig 4. Sb3#.