Donnerstag, 17. November 2016

Simulation der Meisterschaft, 1. Landesliga, vor Runde 5

Nachdem nun auch in der 1. Landesliga 4 Runden und damit bereits mehr als ein Drittel der Meisterschaft absolviert sind, kann mittels Monte Carlo Simulation ein Blick auf eine prognostizierte Endtabelle geworfen werden. Unsere Schach Kultur Wels 1-er Mannschaft  erscheint dabei statt des aktuellen Tabellenranges #2 spielplanbereinigt auf dem Endrang #6 auf. Jeder Tabellenrang, der den Klassenerhalt bedeutet, sollte uns in der Endabrechnung jedoch gleich lieb sein. Die Zwischenbilanz stimmt, es müssen jedoch noch Unmengen an Punkten in den verbleibenden 7 Runden lukriert werden. Ein weiter und steiniger Weg liegt noch vor uns.

Im Gegensatz zur 2. Landesliga mit dem klaren Favoriten Frankenburg 1 scheint in der 1. Landesliga das Duell um den Meistertitel sehr spannend und eng zu werden. Die derzeitig beste Ausgangsposition weisen dabei aktuell Freistadt/Wartberg 1 sowie Sauwald 2 auf. Beide Mannschaften haben bisweilen sehr gute Leistungen gezeigt und weisen einen breiten Spielerkader ohne Schwächen auf.

Leider ist die 1. Landesliga obwegen der Liga-Neueinteilung  diese Saison die einzige Gruppe, bei der es zumindest einen Fixabsteiger zu beklagen gibt. Da Gmunden 1 erwartungsgemäß in der sehr spielstarken 2. Bundesliga Mitte einen schweren Stand hat, kann derzeit von zumindest 2 Absteigern ausgegangen werden. Diese Zahl könnte sich auch auf 3 erhöhen, sollte Sauwald 1 in der 2. Bundesliga Mitte sich ebenfalls unter den drei Tabellenschlusslichtern platzieren (ev. rettet sich auch der Drittletzte der 2. BL Mitte, abhängig vom Ausgang der 1. Bundesliga). Unsere Schachfreunde aus dem Sauwald sollten mit vehementem Kampfgeist den Abstiegskampf jedoch erfolgreich gestalten können - wir (die OÖ Vereine) drücken dafür die Daumen! In der 1. Landesliga scheint Ried/Innkreis 1 derzeit kaum noch Chancen auf das rettende Ufer zu haben - dahinter wird's um den 2. Abstiegsplatz sehr spannend und ebenfalls knapp zugehen.




Mittwoch, 16. November 2016

Ranglistenpartien vom 15.11.2016

Auch an diesem Vereinsabend standen wieder 2 spannende Ranglistenpartien am Programm, nämlich Severin-Salim sowie Raphael-Krisztian. Bevor diese beiden Begegnungen einer kurzen Analyse zugeführt werden, kommt der Chronist noch einer präsidialen Weisung von Manfred nach, die Begegnung Manfred-Blaz aus der Vorwoche auch der Schachöffentlichkeit bekannt zu machen. Die Partie, die sich regulären Schach-Prinzipien gänzlich entzieht, war den Lesern bisweilen - aus gutem Grunde - enthalten worden.

Manfred Mayer 1-0 Blaz Soljic
Manfred eröffnet ganz passabel und kann mit Weiß kleine Stellungsvorteile erarbeiten. Nach dem unnötigen Abtausch des starken Springers mit 26.Nc5?? könnte Blaz den entstehenden weißen Freibauern "abholen" und gen vollem Erfolg pressen. Dies wird jedoch unterlassen. Für schwarz rächt sich der hinter eigenen Reihen versperrte Läufer, der schlussendlich von Manfred erobert werden kann - der Rest ist dann Formsache.


Raphael Puett 1-0 Krisztian Ferenczi
Unser bekannter Spanisch-Spieler Raphael sieht sich einem Sizilianischen Aufbau von Krisztian entgegengesetzt. Viele Eröffnungszüge von Weiß sind dabei für diese Eröffnungsvariante nicht sonderlich dienlich, wodurch sich Schwarz schnell positionelle Vorteile erarbeiten kann. In weiterer Folge kann dann Krisztian mit dem Gewinn eines Bauern den Vorteil auch materiell nachweisen. Der zweite Mehrbauer, den sich Krisztian mit 18...Bxc2 einverleibt, erweist sich jedoch als durch und durch vergiftet. Die Mattdrohung 21.Qc3 gewinnt den Läufer. Ein weißer Sieg ist jedoch immer noch in weiter Ferne. Der Springer von Raphael verharrt lange in ungünstiger Position und muss massiv überdeckt werden. Die beidseitig marschierenden führen zu einem scharfen Endspiel. Da Raphael zu passiv bleibt, könnte Krisztian mit 32.Rxe2! einen ganzen Turm gewinnen. Stattdessen wickelt Krisztian in massivster Zeitnot gen Verluststellung ab. Teilweise ließ Raphael wieder sein Talent und seine bereits ausgeprägten technischen Fertigkeiten erkennen - für beide sicherlich ein gutes Training.


Severin Humenberger 1-0 Salim Zenuni
Wiedermal sieht sich Severin mit einer "Zenuni-Forderung" konfrontiert, diesmal durch Salim. In einem modernen Nimzo-Larsen Angriff verflachen die Weiß Vorteile gelegentlich. Die von beiden Seiten eher unambitioniert geführte Begegnung befindet sich in äußerst remislichem Gewässer, ehe Salim mit 30...Qxd5? Turm und Partie einstellt.



Für die nächste Woche wurde bereits wieder eine Begegnung vereinbart. Krisztian Ferenczi will fortan die Nachwuchstalente meiden und fordert stattdessen unseren Ü-65 Nestor Michael Zwettler. Nicht, dass bei Krisztian auch ein verheerendes "Schach-Kinder-Trauma" sich pathologisch zu manifestieren beginnt, wie dies leider bei Michael Stöglehner nach den schrecklichen Ereignissen gegen die Sauwald-Jugend bereits bittere Realität geworden ist.





Sonntag, 13. November 2016

Simulation der Meisterschaft, 2. Landesliga, vor Runde 5

Nachdem die 4. Runde der 2. Landesliga mit der heutigen Sonntagsbegegnung abgeschlossen wurde, kann nun auch die Simulation des Saisonausganges einer Aktualisierung zugeführt werden. Erneut wurden 1 Million simulierte mögliche Saisonausgänge zur Approximation des Gesamtergebnisses herangezogen. Die Punkte der simulierten Endtabelle sind dabei immer noch einem Schwankungsintervall von [-5,34;5,34] unterworfen.

Durch den straken 6:2 Erfolg von Frankenburg 1 über Nettingsdorf/Traun 1 erhöht sich die Aufstiegswahrscheinlichkeit von 95.23% auf 97.89%. Ebenfalls höhere Aufstiegswahrscheinlichkeiten weisen nun die schärfsten Verfolger Schärding und Vöst Linz auf.  Eine Aufstiegswahrscheinlichkeit von 0.0% bedeutet, dass es bei 1 Million Saisonausgängen, auch nicht bei wahnwitzig-positivstem Verlauf, auch nur einmal zu diesem Ereignis gekommen ist.


Nachfolgend die aktualisierte Prognose für die Endtabelle. Im Reiter "DIFF" findet sich die Anpassung im Vergleich zur Prognose VOR Runde 4. D.h. ein positiver Wert in "DIFF" kommt einer besseren Leistung als erwartet gleich, die die Prognose für den Rest der Saison begünstigt. Ebenfalls aktualisiert wurde die ELO-Schnitte der Mannschaften als Berechnungsgrundlage. Dies begünstigt vor allem Sauwald und Nettingsdorf mit der stärksten Aufstellung der Saison, die kadertechnisch nachgelegt hatten und so marginale Chancen auf den Klassenerhalt zu konservieren wussten.

Samstag, 12. November 2016

Traxler Gegengambit (1. e2-e4 e7-e5 2. Sg1-f3 Sb8-c6 3. Lf1-c4 Sg8-f6 4. Sf3-g5 Lf8-c5)

Nachdem der Chronist i.d.R. durch passives bis ängstliches Spiel mit dem schwarzen Spielgerät kaum Angst und Schrecken zu verbreiten weiß, galt es heute in der 1. Klasse Nord als Gastarbeiter für Hartkirchen mal das Ultra-Scharfe Traxler-Gegengambit einem Praxistest zu unterziehen. Nach unzähligen Traxler-Trainingspartien gegen die Experten Daniel Stitz, Prof. Adolf Sommerbauer und Franz Mittermaier hat der Chronist heute die Gelegenheit beim Schopfe gepackt, um gegen den routinierten Horst Schramböck erstmals diese Schwarz-Variante in einer Wertungspartie zu erproben (im Online-Schach ist die Blianz des Chronisten verheerend schlecht...). 
Dankenswerterweise zeigte sich Horst Schramböck nicht sonderlich Theorie-fest und verbrannte bereits für die ersten 8 Züge mehr als 1 Stunde Bedenkzeit. Die Traxler-Theorie ist außerst komplex und so kommen 11.d5 und 12.Rh4 jeweils um einen Zug zu spät. Hätte der Chronist gleich 10.0-0 gespielt, so wäre die Partie wohl in den Range einer "Partie des Monats" zu heben gewesen - so war viel Glück dabei, dass auf das ungenaue 10.Rf8 nicht gleich 11.Rh4! folgte. Trotzdem ist der Chronist sehr zufrieden, mal couragiertes Schach mit dem Opfer von zwischenzeitlich 2 Leichtfiguren gezeigt zu haben und die schwache Schwarz-Bilanz wieder mal etwas aufpoliert zu haben.
Da diese Variante nun ad acta zu legen ist, kann auch die Partie gerne veröffentlicht werden. In Zukunft wird der Chronist zu solidem (remislichem) Spiel zurückkehren....


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Donnerstag, 10. November 2016

Simulation der Meisterschaft, 2. Landesliga, vor Runde 4

Der inhomogene Spielplan in den Landesligen und die elomäßig signifikant divergierenden Kaderstärken der einzelnen Mannschaften geben nur schwerlich einen klaren Blick auf die aktuelle Tabellensituation frei. Dies hat den Chronisten dazu motiviert, eine simple Monte Carlo Simulation für Schach-Ligen zu implementieren. Ausgehend von den in den ersten Runden erspielten Punkten, der ELO-Stärke des Kaders sowie der mittleren ELO-Verteilung pro Brett kann folglich der Ausgang der Saison simuliert werden. Dafür wird der Ausgang jedes einzelnen Bretts aller verbliebenen Mannschaftskämpfe mit einem zufälligen aber ELO-mäßig erwarteten Ergebnisses gewertet. Die einzelnen Bretter weisen dabei sowohl Pflichtsiege als auch Überraschungen aus. Lautet etwa die Begegnung Spieler A (2000) - Spieler B (1800), so liegt die Chance auf einen Sieg von A bei 63.96%, ein Sieg von B bei 12.01% und die Chance auf eine Remise bei 24.03% (Es gibt auch durchaus Remis-lastigere Vorhersagemodelle - da jedoch der Chronist diese Saison weder in der 1. noch der 2. LL tätig werden will, sollte diese übliche Berechnung gut passen).
Um nun eine profunde Simulation erzielen zu können, wird die komplette Saison hunderttausende Male durchgespielt und die Ergebnisse gemittelt. Von den Ergebnissen kann eine erwartete Tabelle abgeleitet werden, wobei die erzielbaren Punkte noch anhand eines Konfidenzintervalles als möglicher Ausgang innerhalb einer gewissen Bandbreite anzusehen sind. Zuverlässiger als eine explizite Endtabelle kann jedoch pro Team ausgewertet werden, wie die Chancen etwa auf Aufstieg oder Abstieg liegen. Mit jeder abgehandelten Runde kann das Simulationsmodell angepasst werden - die Konfidenz wird damit größer und die möglichen Punkt-Intervalle kleiner. 

Für die 2. Landesliga wird mittels 1,000,000 simulierten Saisonverläufen die mögliche Endtabelle approximiert. Ebenfalls die Aufstiegswahrscheinlichkeiten pro Team, d.h. einen (beliebigen) Platz in den Top-2 erreichen zu können. Da erst 3/11 Runden absolviert sind liegt das 95%-ige Konfidenzintervall derzeit bei [-5.6;5.6] Punkten. D.h. bei optimalem Lauf und starken Leistungen kann ein Team eventuell auch 5 bis 6 Punkte mehr einspielen. Bei negativem Verlauf ist auch eine Abweichung von 5-6 Verlustpunkten durchaus denkbar - jeweils vorausgesetzt, dass der eigene Kader und der Kader der gegnerischen Mannschaften bis zum Saisonende nicht grob verändert wird (Ausfallhäufigkeit, Neuverpflichtungen,...) . Eine Anpassung der ELO-Stärke pro Team wird nach jeder Runde erfolgen. 
Bei den Ergebnissen der 2. Landesliga ist überraschend, wie favorisiert Frankenburg 1 obwegen des sehr guten Meisterschaftsauftaktes sowie des stärksten Kaders im Feld angesehen wird. Ein finaler Punktestand von 56.5 Zählern bei 18 Mannschaftspunkten scheint möglich. Zu 95% (Konfidenz) wird der finale Punktestand von Frankenburg 1 im Intervall von [51;62] Zähler zu liegen kommen und. Dieses Unschärfe-Intervall wird dann von Runde zu Runde kleiner und die Prognose damit zuverlässiger werden. Bereits zu bemerkenswerten 95.2% scheint der Aufstieg mit Platz 1 oder Platz 2 möglich (also in etwa die anfänglich prognostizierten Siegchancen von Clinton über Trump... :-). 

Analyse 2. Landesliga vor Runde #4:

In der 1. Landesliga ist nach 4 Runden das Rennen um den Aufstieg in die Bundesliga Mitte noch bei Weitem ausgeglichener - hier kann auch zusätzlich die Approximation der Abstiegsplätze durchgeführt werden (realistischerweise 1-3). Eine erste Meisterschaftssimulation für die 1. Landesliga wird jedoch erst aufbereitet, wenn die Runde 4 mit der Nachtragspartie Steyregg-Hartkirchen am kommenden Sonntag abgeschlossen wird.