Play chess online
Gasthaus Hofwimmer, Vogelweiderstrasse 166, 4600 Wels/Oberthan, dienstags ab 18.00 Uhr; kaffee.kultur@yahoo.de NACHWUCHSTRAINING: NUR WÄHREND SCHULZEIT dienstags, 17.30 Uhr Tel.: 0664/4234862 Bankkontakt: Schach Kultur Wels IBAN AT082032010000444447
Mittwoch, 26. August 2015
Dienstag, 25. August 2015
Derzeit laufende Turniere mit Schach auf höchst möglichem Level
Derzeit laufen zwei bemerkenswerte Schach-Turniere. In Saint Louis, USA hat sich die Spitze der aktuellen Weltrangliste zusammengefunden, um den zweiten Sieger der neuen Elite-Serie (nach Norwegen) zu ermitteln. Nach zwei Runden führt Veselin Topalov mit Siegen über Magnus Carlsen und Hikaru Nakamura und ist damit am besten Wege, seinen Triumph aus Norwegen zu prolongieren. Der so genannte Sinquefield Cup in Saint Louis wird vom Schach Mäzen Rex Sinquefield organisiert und tatkräftig gesponsert. Noch bis 1. September können die spannenden Partien ab 20:00 unserer Zeit im Livestream oder Chess-Browser "gekiebitzt" werden.
Schach auf noch höherem, sogar "übermenschlichen" 3200ELO+ Niveau wird bei der 8. Auflage der Computer-Schach WM TCEC, veranstaltet von Martin Thoresen, geboten. Die massiv reduzierte Bedenkzeit erleichtert dabei das "Kiebitzen", da Partien nun in wenigen Stunden abgehandelt werden können. Trotz Vermeidung eines Eröffnungsbuches bzw. einer zufälligen Themen-Eröffnung zeigt sich die unendliche Vielfältigkeit von Schach und auch die Eröffnungen fallen nicht nur monoton aus (dzt. viel Französisch). Die favorisierten "Engines", d.h. Computer-Programme, sind dabei wie in den letzten Jahren Komodo, Stockfish bzw. Houdini. Computer-Schach zeigt einen viel radikaleren Ansatz im Spiel der Könige, der jedoch aktuelle GMs in ihrer Vorbereitung immer wieder zu inspirieren vermag. Durch sehr tiefgreifende Berechnungen werden für den menschlichen Betrachter unlogische Opfer abgespielt, deren Wirkung erst im weiteren Partieverlauf nachvollzogen werden können.
Sonntag, 23. August 2015
9. Runde und Retrospektive zu den Turnieren in Wien und Kärnten
Beim Duell Ragger-Mamedyarov endet auch die dritte
Weiß-Partie für Ragger mit einer Remise. Das Match-Play endet folglich mit
2.5-3.5, wobei der Schwarz-Sieg in Runde 5 die ELO Verluste massiv eindämmt.
Mission 2700ELO ist damit weiterhin zeitnahe erfüllbar.
Im A-Turnier finden sich leider kaum Österreicher auf den
vorderen Rängen. Es gewinnt IM Rambaldi aus Italien (Geburtsjahr 1999, ELO: 2517)
mit 7.5/9.0. Die Verleihung des GM-Titels ist für den jungen Italiener nur noch
in Bezug auf die zu erfüllenden Normen eine Formsache. Bei den österreichischen
Schachspielern erzielt FM Valentin Dragnev (Geburtsjahr 1999, ELO: 2339) mit 7.0/9.0, gleichbedeutend mit einem ELO
Plus von 45.8 Zählern, das bemerkenswerteste Ergebnis. Erst im Jänner 2015
wurde bei der Jugend-WM der FM-Titel errungen, nun ist auch schon der IM in
Reichweite. Ebenfalls 7.0 Punkte erzielen GM Kindermann und FM Schwabeneder.
Dass eine 100% Ausbeute nicht zwangsweise für den Turniersieg reichen muss
demonstrierte der Turnierfavorit GM Safarli, der in Runde 1 und 2 durch
Abwesenheit glänzte und folglich auch „nur“ 7.0 Punkte zu erzielen vermochte.
Im B-Turnier siegt der Österreicher Ritopecki mit 8.0/9.0!
Florian Charaus erringt ungeschlagen!!! mit 6.5/9.0 den gesamt 13. Platz – die ersten
10 Preisgeldränge wurden folglich nur aufgrund einer schlechten Zweitwertung verpasst.
Auch in Feffernitz wurde das Turnier 2015
abgeschlossen. Der Sieg von GM Malakhatko stand schon vor der Abschlussrunde
fest. Das heutige Turmendspiel gegen IM Zozulia gereichte nur zu einem Remis
und gesamt 8.0/9.0. Bei den Oberösterreichern konnte Robert Spitzl seine
Stellung gegen Florian Schlager nicht halten und errang mit 3.5 Punkten den 53.
Gesamtrang. Für Gerald war der Arbeitstag auch nach 40min beendet. Gegen die
Deutsche Kate Laustsen (1822) galt es die „Pleimer‘sche“ d4-Variante zu
beantworten. Nach 1.d4 Nf6 2.Bf4 c5 3.c3? cxd4 4.Qxd4?? Nc6 ist Schwarz merklich
am Drücker. Es kann Entwicklungsvorteil mit ..e5 und/oder …d5 erzwungen werden,
jedoch einhergehend mit nachhaltiger Schwächung der Bauernstruktur. Der weiße
Eröffnungs-Patzer wurde vom Chronisten in Furcht vor einem langen Ringen nicht bestraft (wer 60 Längen im
Hallenbad-Becken schwimmt, kann auch problemlos 5H Schach spielen) und das
Remis nach 9 hart erkämpften Zügen gereichte zu 4.0/9.0 Gesamtzählern bzw. dem
46 Endrang (Startnummer 54). Wenn auch erwähnenswerte Erfolge ausbleiben, so
bliebt zumindest die Erkenntnis, dass positionell und taktisch bis 1900/2000 ELO
einigermaßen mitgehalten werden kann, wenn gewisse Aussetzer in Zukunft unterlassen werden.
Der Einsatz in der Kreisliga ist folglich nicht gänzlich undenkbar.
Runde 8 in Wien und Kärnten
Beim Vienna Chess Open kann Markus Ragger eine
Schwarz-Partie gegen Mamedyarov gewinnen und auf -1 verkürzen. Mit den heutig
zu bespielenden weißen Steinen wäre sogar noch der Ausgleich in der Begegnung
möglich. Beim A-Turnier ist vor allem Valentin Dragnev mit seinem Sieg gegen IM
Fröwis aus österreichischer Sicht hervorzuheben. Heute spielt er bei 0.5 Zähler
Rückstand auf die Spitze gegen GM Brunello. Im B-Turnier kann Florian Charaus
in Runde 8 Noodijk besiegen und spielt in der heutigen finalen Runde mit Schwarz
gegen Degraeve (1825).
In Feffernitz gabs für die oberösterreichischen
Vertreter Remisen. Robert Spitzl scheint gegen Kate Laustsen (1822) bei Verlustbauer,
Verlust-Qualität und von gegnerischer Dame infiltrierter Stellung ziemlich
verloren aus, rettet sich jedoch irgendwie in ein Remis. Bei Gerald galt es in
der Präparation die Caro-Kann Verteidigung, die der junge Gegner Florian
Schlager (1856) stets auf 1.e4 zu spielen pflegt, zu erarbeiten - ine bis dato
für Gerald völlig unbekannte und dubios wirkende Eröffnungsvariante. Die ersten
5-6 Züge wirkten vom Chronisten recht gekonnt vorgetragen, Springer Nh3 statt des
logischen h4 brachte den Gegner zum Nachdenken. Dann allerdings entschied sich
der Gegner für die „kleine“ Rochade, was so nicht mit der Präparation konform
ward. Der aufgebaute Angriff von Weiß genügte jedoch, um Schwarz zur
Einwilligung in ein Remis zu veranlassen. Heute in der Schlussrunde für die
Oberösterreicher ein „Gegnertausch“.
Samstag, 22. August 2015
Runde 7 in Wien und Kärnten
Im Vienna Chess Open A-Turnier haben die Österreicher
weiterhin Rückstand auf die Spitze. GM Shengelia und Valentin Dragnev können
den Abstand durch Siege jedoch auf 1 Punkt reduzieren. Denselben Rückstand
weisen GM Kindermann und IM Danner auf. Bei noch zwei verbleibenden Runden wird
wohl ein Sprung nach ganz vorne nicht mehr im Bereich des Möglichen liegen.Im B-Turnier kommt Florian Charaus zu einer Remise gegen WMK
Mayrhuber. Heute spielt Florian gegen Noordijk Ed (1864).
Bezüglich des Feffernitz-Opens fällt dem Chronisten
die Berichterstattung wieder mal sehr schwer. Robert Spitzl kann gegen einen favorisierten Gegner ein
beachtliches Remis erzielen - soviel zu den guten News. Gerald spielt gegen den Kroaten Kobas Mihael (1936) wohl eine seiner
stärksten Partien seit langem. Die weiße Zugumstellung in der Eröffnung (1.Nf3)
wird negiert und der Schwenk zur präparierten Hauptvariante von Schwarz
erzwungen (D37, QGD) und ist nach Zug 4 abgeschlossen. Im weiteren Partieverlauf
können alle taktischen Pläne von Weiß aufgedeckt und widerlegt werden. Um Zug
32 könnte Schwarz den Springer gegen Läufer für eine Bauernmehrheit am
Damenflügel tauschen, spielt jedoch konservativ. Bei Zug 37 stellt Schwarz
einen Abzug auf, was jedoch mit Fesselung der Dame entkräftet wird. Es droht
für Schwarz ein Bauernverlust, der durch eine Sequenz von Zwischenschachs
abgewendet werden kann. Nach Zeitkontrolle Abwicklung zu PPPK gegen PPPK (alle
Bauern auf f-h), wobei der weiße König einen Weg durch die schwarze Bauern-Phalanx
hat und die nachziehenden Bauern für freie Tempi sorgen. Das logische Remis mit
Umleitung des gegnerischen Königs auf die H-Linie mit zeitgleicher vertikaler
Opposition wird von Gerald nach 4.5 Stunden falsch berechnet (wie auch vom
Gegner in der post mortem Analyse) und leider nicht abgespielt. Stattdessen
setzte der Chronist seine letzte Chance auf ein Bauernopfer in der Hoffnung,
der König und nicht der Bauer würde schlagen – eine sehr, sehr, sehr schmerzhafte
Niederlage und ein unwürdiges Ende für eine bis dahin von beiden Seiten praktisch
fehlerfrei vorgetragene Partie. Heute mit den weißen Steinen gegen die
österreichische U16 Nachwuchshoffnung Schlager Florian (1856). Der Turniersieg
ist GM Malakhatko nach einem Sieg im
direkten Duell mit IM Eisenbeiser
praktisch sicher.
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