Donnerstag, 29. Dezember 2016

Aschach Open 2016, Runde 4

Relativ erwartungsgemäß verlief Runde 4 für die beiden Vertreter der Schach Kultur Wels. Neben Udo war diesmal auch überraschenderweise Ivo Bilanovic als Zuschauer mit vor Ort.

Im A-Turnier bekommt Gyula mit Hanna Marie Klek die erwartet übermächtige Gegnerin vorgesetzt. Da mit einem Ruy Lopez sehr bekannte Theorie abgespielt wird, überdauert die Begegnung diesmal auch deutlich mehr Züge als in Runde 2 gegen den IM. Bis an Zug 15 heran kann Weiß die Partie ausgeglichen bis leicht positiv halten, im Mittelspiel fehlt jedoch der entscheidende Plan. Die von Klek abgespielten f4 und f5 desintegrieren die weiße Stellung nachhaltig - bis dahin war die Welt noch halbwegs in Ordnung gewesen. Gyula entschließt sich zu einem Angriff auf den rückwärtigen schwarzen Turm - nachdem Hanna Marie diesen Turm jedoch nach wenigen Minuten Bedenkzeit freiwillig aufzugeben bereit war konnten die Kiebitze wohl erahnen, dass der schwarze Gegenangriff dann wohl "sitzen" würde - dem war dann leider auch zeitnahe so.
Heute geht's für Gyula gegen den Landesliga-Routinier Josef Wegerer. Mal sehen, ob Gyula mit Schwarz agierend hart um den Ausgleich kämpfen muss oder gar Siegambitionen entwickeln wird können.
Dobo Gyula (2092) 0-1 Klek Hanna Marie (2336)



Für Gerald war es im B-Turnier mal wieder ein recht kurzer Arbeitstag. Um eine Remise spielen wollend unternimmt Gerald auch alles, damit die Partie nicht allzu scharf wird. Der von Josef Mayrhofer geplante Sizilianer wird mal wieder bis zur Unkenntlichkeit transformiert sodass dieser bei Zug 15 in Anbetracht von hängendem Material in die Remise einwilligt. Laut Computer post mortem wäre der Randbauer durchaus mit genügend Kompensation für Schwarz aufzugeben gewesen - also kein schlechter Ausgang für Gerald mit Weiß.
Heute wird's dann mal wirklich sehr heftig. Mit Fabian Burrer (nun "schon" U-18) steht ein Spieler von der 2. Landesliga Mannschaft vom TSV Frankenburg parat um für Gerald als erster Scharfrichter zu fungieren. Die Inter-ELO Zahl von 1950 bzw. die bisher im Turnier gezeigten Leistungen lassen vermuten, dass diesmal für Gerald die Remise wohl ziemlich außer Reichweite liegen dürfte. Aber allzu leicht möchte Gerald dem Opponenten den Sieg aber auch nicht überlassen und ihm mit seinem gewohnt unkonventionellen bis konfusen Spiel zumindest ein paar Schein-Drohungen und Mini-Aufgaben stellen.
Zwettler Gerald (1705) 1/2-1/2 Mayrhofer Josef (1763)

Runde 5
Wegerer Josef (2004) - Dobo Gyula (2092)
Burrer Fabian (1874) - Zwettler Gerald (1705)

  

Mittwoch, 28. Dezember 2016

Aschach Open 2016, Runde 3

Nachdem für den 27.12.2016 eine Doppelrunde terminiert war, galt es für Gyula und Gerald noch ein zweites Mal sich zu Brette zu begeben um sich für die Geschehnisse des Vormittages etwas zu rehabilitieren. Unter dem gestrengen Blick unserer treuen Schlachtenbummler-Seele Udo Dornauer spielt man dann umso konzentrierter und so konnten in Runde 3 zwei volle Erfolge eingefahren werden.

Im A-Turnier muss sich Gyula mit dem schwarzen Spielgerät ausgestattet dem routinierten Franz Bartl stellen. Dieser führt die weißen Steine sehr gekonnt und stellt Gyula immer wieder vor neue Aufgaben. Bis zu Zug 30 muss unser Gyula vehement um den Ausgleich kämpfen. Die Entscheidung bringt dann erst ein "Bock" von Franz Bartl. Arbeitssieg für Gyula und Rehabilitation für die vormittägliche Schmach gegen den Internationalen Meister.
Bartl Franz  (1941) 0-1 Dobo Gyula  (2092)

Gerald, ebenfalls mit Schwarz, bekommt im B Turnier mit Stanko Dumancic einen sehr spielstarken Opponenten zugelost. In einem Spanier Derivat baut Gerald mit 7...Qf6 einen ungenauen Zug aus seinem Blitz-Repertoire ein. Nachdem Dumancic die Stellung sehr gewissenhaft behandelt vergrößern sich die Probleme und Schwachstellen der schwarzen Fraktion zunehmend. Gerald wird stellungsmäßig völlig überspielt und eine Niederlage nach kaum 10 Minuten Spielzeit liegt in der Luft. Der weiße Durchbruch droht sowohl am Königs- als auch Damenflügel und eine mögliche Rochade ist in sehr weiter Ferne. Gerald verteidigt jedoch sehr engagiert und findet stets jene Züge, die die Stellung noch irgendwie am Ehesten zusammenhalten. Man muss es halt auch aushalten können, wenn die Leichtfiguren deplatziert wirken oder gar auf die Grundlinie zurückgeworfen werden. Nachdem doch noch die Rochade glückt und auch Dumancic die kleine Rochade vollführt gibt es etwas Licht am Ende des düsteren Tunnels. Die Entscheidung kommt mit 28...Nbd4! einem vermeintlichen Figurenopfer das jedoch die Stellung massiv bereinigt und zumindest einen der starken weißen Läufer aus dem Spiel nehmen muss. Dumancic entscheidet sich jedoch gegen die Aufgabe seines Läuferpaares und gibt stattdessen die Qualität. Das Spiel mit schwarzen Türmen und Springer gegen weißes Läuferpaar und Turm gestaltet sich als äußerst mühselig zumal die schwarze Bauernstruktur nach lange in Erwägung gezogenem aber doch nicht abgespieltem Bauernopfer 40...e4! zur Konservierung der Struktur massiv desintegriert wird. Nach 55 Zügen  hat das Ringen mit dem gegnerischen Läuferpaar dann endlich ein Ende. Fazit: tolle 5-stündige Kampfpartie mit hoher Zugqualität auf beiden Seiten.
Dumancic Stanko (1811) 0-1 Zwettler Gerald (1705)


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Vorschau Runde 4, 28.12.2016
Heute geht es für Gyula mit Weiß gegen die sehr spielstarke 21-jährige deutsche Hanna Marie Klek - mal sehen, ob dieses Vergnügen für Gyula diesmal länger als 10 Züge überdauern mag...
Gerald muss mit dem weißen Spielgerät gegen den absoluten Schwarz-Spezialisten Josef Mayrhuber von Riedau antreten. In Anbetracht dessen besorgniserregender Schwarz-Bilanz muss wohl auch 1.e3? in Erwägung gezogen werden, um eventuell im Nachzug mit invertierten Farben agieren zu können - wird sich alles weisen.

Dobo Gyula (2092) - Klek Hanna Marie (2336!!)

Zwettler Gerald (1705) - Mayrhuber Josef (1734)



Dienstag, 27. Dezember 2016

Aschach Open 2016, Runde 2

Eher suboptimal ist die 2. Runde des Aschach Opens 2016 für die verbliebenen beiden Vertreter der Schach Kultur Wels verlaufen.

Im A-Turnier kommt Gyula in den Genuss, auf der Bühne gegen IM Konopka Michal antreten zu dürfen. Das Vergnügen ist jedoch nur ein einseitiges und endet bereits bei Zug 10 obwegen eines eingestellten Turmes. Schade, denn auf einen Skandinavier wäre Gyula eigentlich präpariert gewesen.
Dobo Gyula1(2092) 0:1 IM Konopka Michal 1 (2392)



Gerald wird im B-Turnier von Mayrhuber Franz am völlig falschen Eröffnungs-Fuße erwischt. Nur mühselig kann die Stellung in bekanntes Terrain transformiert werden. Gerald steht immer leicht besser und kann mit 14.b5 nach abgelehnten Remis-Geboten (eigenen!) einen vehementen Angriff am Damenflügel lancieren - begünstigt durch einen gefesselten gegnerischen Turm. Leider rechnet Gerald die Fortsetzung aber nicht korrekt und wähnt den temporären Mehrbauern wieder verlustig zu gehen (z.B. 17....Bxe3 18.axb7 Bxf2+ 19.Kxf2 Rb8 usw.). Dem wäre so nicht gewesen - die Tempos würden ausreichen - das Remis-Gebot mit gegnerischer Annahme kam leider wieder mal verfrüht. Immer wieder das Gleiche...
Zwettler Gerald 1 (1705) 1/2-1/2 Mayrhuber Franz 1 (1783)


Montag, 26. Dezember 2016

Aschach Open 2016, Runde 1

Mit 3 Teilnehmern (Gyula, Gerald, Udo) begeht die Schach Kultur Wels dieses Jahr das weihnachtägliche 25. Aschach Open 2016. Somit können alle Kategorien A-C besetzt werden.

Im A-Turnier kommt Gyula gegen Anton Pleimer nach langem Gewühle mit dem schwarzen Spielgerät zu einem schwer erkämpften vollen Erfolg - Bravo! Ein deutlich besserer Start als unlängst beim Braunau Open ist damit geglückt. Morgen werden die Aufgaben dann noch viel herausfordernder werden.
Pleimer Anton (1882) 0-1 Dobo Gyula (2092)

Der im B-Turnier agierende Gerald wähnt sich in der unteren Tabellenhälfte und erwartet daher heute zum Auftakt eine ganz harte Nuss. Doch es kommt anders - Gerald liegt leicht über dem Startrang-Median und muss mit Schwarz gegen das Nachwuchstalent Christopher SIMON antreten. Dieser hat zwar "nur" 1304 AUT ELO (neu 01.01.17 >1400!), die Inter-Kennziffer von 1622 lässt den Chronisten hellhörig werden. Nahezu mühelos blitzt der junge Mann die Züge gekonnt und sehr überzeugend herunter. Höchste Zeit also, von der Theorie in einem Neo-Inder massiv abzuweichen. Die Gefahren sind schön versteckt und enden in einem forcierten Matt bei Zug #21. Puh - Auftakthürde gemeistert!
Simon Christopher(1304)0:1Zwettler Gerald Adam (1705?)

Völlig überraschend hat sich Udo Dornauer zu einer Teilnahme im C-Turnier entschlossen. Als Kotumaz-Einspringer sorgt Udo dafür, dass der junge Jonas Zucha doch "in den Genuss" einer Partie kommt. In der Eröffnung spielt der junge Mann ganz passabel mit, doch gegen einen Udo der die weißen Steine führen darf ist auf lange Sicht halt kein Kraut gewachsen. Morgen muss Udo dann leider zum "Service" ins Krankenhaus. Einen positiven Verlauf vorausgesetzt könnte er am Mittwoch ins Turnier zurückkehren - wir hoffen auf eine baldige Genesung!

Dornauer Udo(1443)1:0
Zucha Jonas (0)


Mittwoch, 21. Dezember 2016

Weihnachtsfeier und Weihnachts-Blitzen, 20.12.2016

Unsere diesjährige Weihnachtsfeier wurde durch das abschließende Kindertraining 2016 eingeläutet. Im offiziellen Trainings-Teil führte Mag. Ernst Gugenberger über die Kernaspekte des WM-Duells Carlsen-Karjakin aus. Es galt iterativ die finale Matt-Kombination aus der Schnellschach-Partie #12 zu erarbeiten. Danach dann wieder freies Speil in den dem Chronisten so suspekten Varianten "Tandem" und "Fressschach".
Doch nicht nur die Kids, sondern auch deren Mütter haben sich wieder auf schachtechnische Schlachten eingelassen. Es besteht da durchaus berechtigt die Hoffnung, dass wir zukünftig noch weitere Damen zum Schachspiel motivieren können.

Der offizielle Teil der Weihnachtsfeier wurde durch eine Retrospektive von Obmann Severin Humenberger initiiert. Das Jahr 2016 war durch den unerwarteten und sportlich umso bemerkenswerteren Aufstieg in die 1. Landesliga gekrönt. Noch schöner, dass wir uns nun in dieser höchsten oberösterreichischen Liga bisweilen ganz gut halten und aus derzeitiger Sicht durchaus realistische Chancen auf den Klassenerhalt inne haben. Es gilt in den verbleibenden 5 Runden noch alle Kräfte zu mobilisieren - da teilweise 5 Mannschaften an denselben Samstagen angesetzt sind, gibt's kaum Raum für etwaige Ausfälle oder Unpässlichkeiten. Wie von Severin ausdrücklich betont gilt allen Mannschaftsführern, Fahrern und Betreuern großer Dank für die so reibungslose Bewältigung dieser Herkulesaufgabe.

Nach der kompakten Ansprache wurde uns vom GH Hofwimmer ein exzellentes, sehr schmackhaftes und überaus reichhaltiges "Bratl in der Rein" kredenzt. Großer Dank nochmal an die Fam. Hofwimmer sowie die Brauerei für die beiden "Gratis Getränke" und die immer tolle Bewirtung sowie die wundervollen Räumlichkeiten!

Abgeschlossen wurde die Weihnachtsfeier durch ein kleines 5min Blitzturnier. Da sich nur 10 Teilnehmer für ein Antreten entscheiden konnten, wurde dieses als Rundenturnier ausgetragen. Leider konnten Krisztian (Nachtschicht), Markus Auinger (klinische Gitterbettsperre) und Anna Puett nicht teilnehmen und auch die Herrschaften W. Haselböck und U. Dornauer zogen es vor, ohne Zeitdruck deren Partien 2781-2786 im ewigen Dell der Ultra-Veteranen abzuspielen - genaue Ergebnisse liegen dabei jedoch nicht vor.

Das Teilnehmerfeld wurde von Erich Lichtl angeführt, der auch klarer Turnierfavorit war. Lediglich ein Salim hätte ihm eventuell mit seinem starken Blitz-Potential Paroli bieten konnten. Doch auch Salim scheiterte im direkten Duell an Erich, da er sich ein völlig remisliches Springer gegen Springer und Bauer Endspiel noch abnehmen ließ. So konnte dann Erich gegen den bis dahin ebenfalls fehlerfrei agierenden Gerald den vorzeitigen Turniersieg einspielen. In einer skandinavischen Nebenvariante wähnt sich Gerald bereits forciert Matt gesetzt, bevor er nach 2min den einzigen und eigentlich eh logischen Ausweg findet - bei den nachfolgenden scharfen taktischen Verwicklungen hätte Gerald mit Weiß agierend durchaus noch genügend Spiel - wird jedoch mit wenig verbleibender Bedenkzeit ungenau und verliert die Stellung, was dann Erich souverän in einen Sieg umzumünzen weiß - Bravo!
Respektabel auch das Abschneiden der Spielgemeinschaft Raphael Puett und Michael Zwettler mit 2.5 Zählern! Diese wurden jedoch allesamt vom bei Weitem erfahreneren und routinierteren Schach-Spieler (d.h. natürlich Raphael) lukriert. Toll seine Leistung gegen Salim die sich einen Sieg verdient hätte, wenn man in einem Turmendspiel nicht alle 4 Mehrbauern wieder "anbauen" würde. Löblich unser Petzi Wimmer - bei regulären Turnierpartien meist schon bei Zug 20 in massiver Zeitnot war sich unser alter Haudegen nicht zu schade, sich dem Lichtgeschwindigkeits-Tempo der Blitz-Partien hinzugeben - Danke!


Weiter geht's dann mit dem Hl3K Blitzen in Linz - wäre schön wenn die Schach Kultur Wels 2 im Idealfall homogene Mannschaften aufbieten könnte (also ein starkes und eine nicht ganz so starkes Team). Der Chronist möchte nicht in einer Gyula-Truppe wie im Letzten Jahr auf Brett #2 des B-Finales agierend über Stunden hinweg serienweiße demontiert und abgeschlachtet werden :-(