Montag, 7. September 2015

Thementurnier, Auslosung Runde 6, 08.09.2015

Runde 6 sieht die nachfolgenden Begegnungen vor. Ferner gilt es auch aus Runde 4 und 5 einen Schachturnier-bedingten Rückstau aufzuarbeiten. Sollten diesbezüglich bereits Begegnungen nachgeholt worden sein, so wird um Meldung der Ergebnisse gebeten.

Runde 6:
Severin Humenberger - Gyula Dobo
Salim Zenuni - Florian Charaus
Fugger Christian - Sabri Zenuni
Blaz Soljic - Gerald Zwettler
Peter Wimmer - Walter Haselböck

Sonntag, 6. September 2015

Materialien zur 6. Runde des Thementurniers, [D70], Neo-Grünfeld Verteidigung, Goglidse Angriff 1.d4 Nf6 2.c4 g6 3.f3 d5

Die Eröffnungsvariante findet sich auf Meisterebene 406 mal in der Datenbank. Der Erfolg spricht dabei klar für Weiß (S=44.3,R=29.8, N=25.9). Der Computer bewertet die Stellung mit +0.2 (Tiefe 20, Stockfish 6,64bit). Die Hauptfortsetzung ist dabei 4.cxd4. Alternativ könnte auch 4.Nc3 erfolgen mit 4….Bg7 5.e4 dxe4 6.f3xe4 0-0. Andere Alternativen wurden auf Zug 4 noch nicht erprobt – dies geschieht wieder mal beim Welser Thementurnier 2015 in Folge von fehlender Vorbereitung der Spieler.
Auf 4.cxd4 folgt fast ausschließlich 4…Nxd4 (auf 4…Qxd4 folgt Tempo mit 5.Nc3, auf jeden weiteren Zug wird der vorgestoßene d-Bauer mit 5.e4 besichert). Es folgt nun 5.e4 Nb6. Weiß hat nun 2 Alternativen für Zug Nummer 6, nämlich 6.Nc3 oder 6.Be3. Auf 6.Be3 folgt königsseitiges Fianchetto mit nachfolgender Rochade von Schwarz, z.B. 6...Bg7 7.Nc3 0-0 und Weiß konserviert etwas Vorteil. Bei Zugumstellung mit vorgezogenem 6.Nc3 folgt ebenfalls 6…Bg7 Be3 7.Be3 0-0, sodass dieselbe Stellung nach Zug 7 erreicht werden kann. Weiß zieht nun z.B. 8.Qd2 zur Vorbereitung der großen Rochade oder setzt den Königsangriff mit 8.f4 fort (nun 9.Nf3 möglich).

Referenzpartie zur 6. Runde des Thementurniers, [D70], Neo-Grünfeld Verteidigung, Goglidse Angriff 1.d4 Nf6 2.c4 g6 3.f3 d5


3. Hörsching Open, Runde 7 und Retrospektive

Wenig Zählbares gab es für die Schach Kultur Wels in der abschließenden 7. Runde. Peter Wimmer spielt gegen Max Jungreithmayer eine gemütliche Partie, bei der jedoch der Gegner schlussendlich nach dem vollen Zähler greift. Es beiben 3 Remisen bei 4 Niederlagen. Durch das harte Turnier motiviert wird bereits morgen die Vorbereitung für das kommende Linzer Turnier beginnen müssen.
Bei Salim gabs wie immer einen vehementen Angriff. Ein akzeptables Läuferopfer führt jedoch nicht - wie zuerst gedacht, zu einem forcierten Matt. Auf das Springerschach bliebe dem Gegner leider ein Fluchtfeld. Salim erkennt diesen Umstand und baut neu auf. Die Stellung ist obwegen der Bauernmehrheit bei Verlustfigur immer noch unklar. Eine Lehre sollte Salim aus dieser Partie ziehen: Wenn der Gegner die Dame tauscht, sollte man auch mittauschen... Eine Dame und Leichtfigur vorne reklamiert der Gegner einen Sieg, betätigt die Uhr ohne Zug und geht. Salim möchte die Partie fortsetzen und wendet sich an das Schiedsgericht. Nach 10min ist die Stellung rekonstruiert und die Partie wird nochmal aufgenommen. Nach wenigen Zügen reklamiert der Gegner erneut einen Gewinn - diesmal beugt sich Salim.
Und Gerald hätte mit seinem vollen Erfolg die Chance auf den Viertelsieg gehabt, da Wadsack und Kupa remisieren. Die Remise von Spitzl gegen Rubenzucker bedeutet jedoch, dass ein Remis wegen der zu erwartenden schlechteren Buchholzwertung nicht ausreichen wird. In der Partie gegen Richard Paulovsky wird der skandinavische Eröffnungsvorteil vehement ausgedehnt, bis bei Zug 8 mit 8.a3 die erste Ungenauigkeit - ein Leerzug - eingestreut wird. Der Vorteil verflacht und Gerald geht signifikante Risiken ein (unverteidigter erster Rang, Türme in der Mitte,...), um Aktivität aufrecht zu erhalten. In solch fragiler Stellung führt die Ungenauigkeit 27.Rc6 zu massiven Problemen. Ein Remis-Angebot von Gerald wird mit den Worten "I glaub I hab da was" abgeschmettert. Auf 27....Qe4 hängen beide Türme (einer direkt, der andere indirekt durch Schach) und es droht Grundlinienmatt. Als einzig spielbar wäre nur ein Qualitäts- und Bauernopfer das einer Aufgabe gleichkäme. Gerald entscheidet sich, mit einem angebotenen Turmtausch zu "bluffen". Der Gegner sieht den Turmgewinn über Grundlinienschach nicht und Gerald schöpft neue Hoffnung. Die geöffnete Königsstellung muss gegen Dame und Springer gehalten werden. Gerald wählt dabei wieder einen Ansatz, der ohne Materialverlust und Qualitätsopfer auskommt. Nach 38. Kh3 erkennt Gerald ein Matt-Muster mit Springeropfer, das er gegen Sabri schon zu erleiden hatte - trotzdem einzige Möglichkeit. Um Zug 40 ist die Stellung wieder neutralisiert. Der besicherte Freibauer und die bessere Position von Dame und Turm ließen am ehesten Weiß auf Sieg weiterspielen. Nachdem Gerald eine über 15 Züge haus-hoch verlorene Stellung überlebt hatte (mitunter M-3), war der Angriffswille für heute erloschen - Punkteteilung. 
Turniersieger wurde FM Florian Sandhöfner mit 5.5 Zählern vor weiteren 4 Spielern mit derselben Punktezahl. Gerald erreicht im 3. Viertel schlussendlich den 3. Endrang. Erwähnenswert und nicht hoch genug einzuschätzen die Leistung vom Hörsching U-12 Nachwuchstalent Sebastian Bauer (1222) mit 4.0 Zählern!! bei nur einer Niederlage (FM Sandhöfner), was einer ELO-Performance von 1891!!! entspricht.
Großer Dank an Gerald Huemer für den reibungslosen Ablauf und die Organisation eines hervorragenden Schach-Turniers mit sehr, sehr spielstarken Teilnehmern. Wir freuen uns auf das nächste Jahr.

Zwettler-Paulovsky - Stellung droht durch Hinzunahme des schwarzen Springers zu bersten. Bildmaterial von Peter Kranzl (https://www.facebook.com/peter.kranzl)

Runde 7:
Gerald Zwettler (1759)          1/2- 1/2  Richard Paulovsky (1619)
Max Jungreithmayer (1248)     1- 0     Peter Wimmer (1273)
Salim Zenuni (0)                       0-1      Robert Heumel (1525)

Samstag, 5. September 2015

3. Hörsching Open, Runde 6

Großteils einen kurzen aktiven "Schach-Arbeitstag" hatten die Vertreter der Schach Kultur Wels zu verzeichnen. Petzi Wimmer zieht gegen Gerhard König mit dem präferierten Lettischem Gambit in die Schacht. Da jedoch Gerhard König ein fleißiger Schachfreund ist, hat er Petzis Präferenz in der Heimarbeit entlarvt und ist zur heutigen Runde wohl präpariert angetreten. Bei Zug #3 vergreift sich Petzi in der Wahl des Springers und der weiße Angriff ist nach dem ungenauen 4...d5 nicht zu stoppen. Nach 20min endet die Partie mit einer Niederlage - eine unerwartet kurze Partie in Anbetracht der beiden Zeitnot-Experten. Es wird die Aufgabe von Gerald sein, Petzis "Lettisch" im Herbst zu renovieren.
Bei Gerald galt es die schwarzen Steine gegen das U-16 Talent Alexander Schobesberger zu halten. In einer Katalanischen Partie (mit 4.Nf3) kann Schwarz bei Zug 9 annähernd Ausgleich erzielen und das von Gerald vorgetragene Remis-Angebot wird nach längerer Bedenkzeit angenommen. Eine ausgekämpfte Neuauflage kann auch beim Kreisliga-Duell gegen die Mannschaft vom Attersee folgen. Unser Kiebitz Udo Dornauer konnte folglich nur kurz die Spielkunst von Petzi und Gerald bewundern. Für die schnelle Remise bzw. schnelle Niederlage gab es natürlich völlig zu Recht einen Rüffel.
Und nun noch zu Salim Zenuni: Um Zug 30 hatte Christian Mörzinger durch genaues Spiel eine komfortable Stellung aufgebaut und mit dem Springer die besseres Leichtfigur bei ebenfalls besserer Turmposition. Salim müsste um eine Remise betteln, stattdessen schmettert er 3 Angebote von Christian zur Punkteteilung ab und lanciert einen unkorrekten Angriff. Auf Kosten von 2 Bauern schließt Salim den gegnerischen Turm auf der B-Linie mit dem Läufer ein. Die Idee wäre nun den materiellen Verlust mit dem Turm gegen den Springer aufzuholen. Der Turm von Christian entkommt jedoch und die Partie wäre nach Turmabtausch für Christian mit den verbundenen Freibauern gewonnen. Stattdessen sucht er nach einem Matt und hält die Partie somit am Leben. Schlussendlich zieht Salim schneller zur Dame und wickelt das Endspiel technisch korrekt zu einem Sieg durch Matt bei Zug #72 ab. Als zukünftiger Mannschaftsführer in der Kreisliga führt diese bedingt-mannschaftsdienliche Harakiri Spielweise zu blankem Entsetzen.   

Runde 6:
Schobesberger Alexander (1840) 1/2-1/2 Gerald Zwettler (1759)
König Gerhard (1656) 1-0 Peter Wimmer (1273)
Mörzinger Christian Jr. (1512) 0-1 Salim Zenuni (0)

Runde 7:
Gerald Zwettler (1759)         -  Richard Paulovsky (1619)
Max Jungreithmayer (1248) -  Peter Wimmer (1273)
Salim Zenuni (0)                   -  Robert Heumel (1525)