Montag, 23. Januar 2017

Kreisliga Mitte, Runde 7, 22.01.2017

Mit einem überraschenden 4:2 Erfolg über Vöcklatal 1 gestaltete sich die 7-te Runde der Kreisliga Mitte für die Schach Kultur Wels sehr erfolgreich. Es konnte somit bereits der 5-te!! Mannschaftserfolg eingefahren werden und das mit einem spielstarken Team, das gemäß ELO-Einstufung wohl kaum unter den ersten 10 Mannschaften der Liga zu finden ist - Bravo!!

Auf Brett #1 kann Ivo die bereits am Vortag in der 1. Landesliga gezeigte Form erneut aufs Brett bringen. Gegen Herbert Wimmer will Ivo unbedingt mit Weiß zum Sieg kommen. In einem präzise geführten Mittelspiel kann die Qualität und ein Mehrbauer erobert werden - solche Vorteile werden dann sicher konvertiert.

Werner bespielt auf Brett #2 Hermann Mühlleitner mit Schwarz. Zwar hat Werner erheblichen Entwicklungsrückstand und die Leichtfiguren verharren auf der Grundlinie, nach Damentausch findet sich die Stellung jedoch in sehr remislichem Gewässer - Punkteteilung.

Lediglich 5min vor Spielbeginn tauscht MF Gerald noch die Bretter #3 und #4, sodass Salim mit Weiß agieren darf. Gegen Günter Baresch spielt Salim sehr konservativ und agiert lediglich gegen die leicht rückständige schwarze Bauernstruktur. Ein Durchbruch scheint kaum möglich, sodass von der schwarzen Seite Remis-Gebote erfolgen. Zwar stellt Salim noch einen Abzug auf, glaubt jedoch selbst nach 60 Zügen "Geschiebe" nicht mehr an einen Erfolg. Nachdem mit Ivo die Heimreise bereits besprochen wurde verpasst leider Salim c6!, das doch noch zum siegbringenden Materialgewinn gereicht hätte. Mit 2:30?! Stunden auf der Uhr hätte man solche eine 2-Zügige Kombi im taktischen Repertoire eines Zenuni durchaus noch erkennen können - Schade!

Gerald bekommt es auf Brett #4 mit Josef Schmoller zu tun, der sich für die Niederlage gegen Severin aus der vorangegangenen 1. Landesliga revanchieren möchte. Gerald wählt im Damengambit die scharfe Ragosin-Verteidigung, jedoch zeigt sich Schmoller sehr Theoriefest. Nachdem Weiß praktisch nur die stärksten Züge findet, gleitet die schwarze Fraktion mit kleineren Ungenauigkeiten aber ohne signifikante Fehler in eine Verluststellung (12...Rd8 sicherlich zu langsam), siehe Diagramm nach 14.f5! Wie kann nun Schwarz doch noch im Spiel bleiben [zum selber Überlegen]? Das Endspiel mit schwarzer Verlust-Qualität bei 3 Mehrbauern wird dann als Remise abgehandelt.
Stellung nach weißem 14.f5. Wie rettet sich nun Schwarz in scheinbar verlorener Stellung?
Unser Blaz sieht sich auf Brett #5 mit einer russischen Partie konfrontiert - nach kurzem Überlegen spielt er das weiße Spielgerät dann gemäß "Spanisch-Motiven" weiter. Leider sollte man da den Springer, der i.d.R. den ungeschützten e4-Bauer zu decken weiß, nicht unachtsam an die Front werfen. Mit einem Verlustbauern ohne jegliche Kompensation bewahrt Blaz jedoch die Ruhe und wartet auf einen gegnerischen Bock. Dieser kommt dann auch als der Gegner eine Fesselung falsch deutet - ebenfalls Punkteteilung. Blaz möchte erwähnt wissen, dass er (dank Weiß-Überhang) zusammen mit Gerald (trotz gravierendem Schwarz-Überhang) mit bisweilen 4.0/7.0 Zählern ex aequo an der Spitze der Welser Punkte-Hamsterer in der KL Mittel rangiert - Bravo!

Für das Brett #6 kommt MF Gerald letzte Woche kurzfristig die Idee, mal einem unserer Nachwuchsspieler der 2. Klasse Süd die Möglichkeit einzuräumen, in der KL erste Spielerfahrung zu sammeln. Die Wahl fällt auf Krisztian, der diese Chance auch sehr gerne wahrnimmt. Der Vortrag von Krisztian mit Schwarz ist dann ein wahrer Genuss zum Zusehen. Sehr engagiert nimmt unser KL-Neuling zwei Isolani-Vasallen auf der a- und d-Linie in Kauf, die Schwäche und Angriffspotential zugleich darstellen. Nachdem beide Seiten sehr genau spielen entwickelt sich eine sehr intensive Partie, die von Krisztian bis über die Zeitkontrolle hinweg ausgeglichen gestaltet werden kann. Als Schwarz mit dem Turm den ersten Rang zu besetzen weiß, kann Krisztian sogar in den Angriff übergehen. Ein beiderseitiger Abtausch von Turm und Dame würde jedoch einem verlorenen Bauern-Endspiel gleichkommen. Mit dem übermütig wirkenden a3-"Schäch"-Bauernopfer lockt Krisztian seinen Gegner in eine böse Falle. Nachdem die weiße Dame das dadurch möglich werdende schwarze Schach-Gebot durch Vorstellen abzuwehren versucht, kann jedoch zeitgleich durch diese selbst auferlegte Fesselung  nicht auch noch die Turm-Deckung von der Monarchin geleistet werden. Mit Mehrturm und forciertem Damentausch ist der 1. Sieg in der Kreisliga für Krisztian bereits Realität - Bravo!!!   

Vöcklatal 12.0 - 4.0Kultur Wels 2
Wimmer Herbert18760 : 1Bilanovic Ivo1839
Muehlleitner Hermann1828½ : ½Humenberger Werner1787
Baresch Guenter1655½ : ½Zenuni Salim1688
Schmoller Josef1763½ : ½Zwettler Gerald Adam1750
Hollerweger Johann1536½ : ½Soljic Blaz1483
Grafenhofer Ernst15170 : 1Ferenczi Krisztian1365
16961652

In der Tabelle rangieren wir mit 22 Zählern [10MP] an Tabellenrang #4. Dieser Platz würde jedoch nicht zum Aufstieg in die 2. Landesliga gereichen. Nachdem es definitiv mind. 2 BL-Absteiger aus OÖ geben wird, können nur die besten der drei KL-Viertplatzierten für den Aufstieg planen. Momentan liegt dabei Urfahr 1 (KL Nord, 25.0 [10])  und St. Valentin 3 (KL Süd, 24.0 [9]) klar voran. Der Aufstieg war aber auch nicht wirklich unser primäres Saisonziel - der Klassenerhalt 1. Landesliga ist da zweifelsfrei von wesentlich größerer Bedeutung.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen