Traditionell prozessieren am Fronleichnams-Feiertag Schachfreunde aus dem Salzkammergut nach
Ebensee ans Schachbrett, um sich in 7 Runden Schnellschach nach Schweizer System zu messen. Dieses Jahr waren mit
Werner,
Sabri und
Gerald auch 3 Vertreter der Schach Kultur Wels mit von der Partie. Unser Obmann
Severin hatte es wohlweislich vorgezogen, an diesem traumhaften Sommertag mit seinem Sohnemann See, Bergkulisse und Eisspezialitäten zu genießen.
Während Sabri nach einer Niederlage gegen Gerald in der vorturnierlichen warm-up Phase "wie die Feuerwehr" ins Turnier startet, sind die ersten Runden für Werner und Gerald lediglich als gequältes Gemurkse zu bewerten. Dabei stellt Werner vermehrt Material ein. Im Gegensatz ist es bei Gerald Unvermögen (gewonnenes Endspiel gegen Simon Christopher eingestellt) bzw. Pazifismus gegen die Herrschaften älteren Semesters (kein vehementes Reklamieren auf ungültigen Zug, Einwilligung auf Remise vor Sieg auf Zeit). Lange sieht es so aus, als würden Werner und Gerald lediglich ein Rennen in Richtung "spielfrei" ausfechten. Dieses harte Los ereilt dann allerdings nur Werner. In der zweiten Turnierhälfte läuft es dann marginal besser und der Chronist (4/7, Endrang 10, ELO-Leistung 1661) kann sogar in der Sektion [1600;1800] den dritten Rang (wohl bei 3 Teilnehmern?) ermurmeln. Werner kommt auf 3.5 Zähler (Endrang 14, ELO-Leistung 1523).
Für Sabri geht einstweilen der Wunsch in Erfüllung, den klaren Turnierfavorit FM Prof. Dr. Rolletschek mit weißem Spielgerät beackern zu dürfen. Dieser erweist sich jedoch als zu stark. Einer Ungenauigkeit von Rolletschek folgt umgehend ein Bock von Sabri. Dies wirft unseren zweitstärksten Albaner jedoch nicht aus der Bahn. Gegen Aigner beweist Sabri dann auch, dass er taktisch einiges dazugelernt hat. Zwar zieht er nicht zur forcierten Remise nach Material-Opfer, sondern spielt forsch weiter. Er behält jedoch kühlen Kopf und ringt sich in hoch komplexer Stellung mit weniger Zeit auf der Uhr zur Remis-Einwilligung durch. Bravo! Die starken
5.5/7 sind bei großartiger ELO-Leistung von
2125! mit Endrang 2 gleichbedeutend. Wir gratulieren! Damit besteht für Sabri durchaus die Chance, in die Kreisliga hochgelobt zu werden - für die 1. Klasse ist er in Normalform wahrscheinlich sogar zu spielstark. Für den Chronisten wird der Abstieg in die 1. Klasse jedoch leistungsbedingt zu akzeptieren sein.
Den Turniersieg sichert sich übrigens überzeugend FM Rolletschek mit 6/7. Der einzige Verlustpunkt geht auf die Kappe von Christian "Fuggi" Fugger, der in bereits gewohnt-gequälter Stellung eines Banditen gleich die Frechheit besaß, sich einen eingestellten gegnerischen Turm einzuverleiben. Der korrekte Schach-Verhaltenskodex hätte diesbezüglich vorgesehen, etwa zu formulieren: "Werter Hr. Fidemeister! Bitte beachten Sie die missliche Lage Ihres Turmes. Es wäre ein unwürdiges Schauspiel, nach Ihrem kleinen Fauxpas diesen zu meinem eigenen Vorteil auszunützen. Bitte wählen Sie einen Alternativzug, ich insistiere darauf!". Aber unser lieber Fuggi tickt da anders.
Sabri Zenuni
Gerald Zwettler
Werner Humenberger
