Dienstag, 29. Dezember 2015

24. Aschach Open, Runde 5

Runde 5
Das 24. Aschacher Open neigt sich bereits dem Ende zu. Heute wurde die 5. Runde absolviert – wieder mal mit gemischter Bilanz.

Im A-Turnier leidet Markus Pöll sichtlich mit den schwarzen Steinen. In der Eröffnung geht ein Bauer verloren – der schwarze Freibauer im Zentrum scheint ohne Perspektive. In massiver Zeitnot will Markus mit einem Turmopfer die gegnerische Dame erobern. Leider kann die Drohung mit einem vorgestellten Turm abgewehrt werden. Selbst wenn der Plan aufgegangen wäre, hätte sich nuir ein Tausch Türme für Dame ergeben – Aufgabe.
Für Florian gab es heute ein deja-vu. Der Chronist bekam in seinen 120 Wertungspartien leider noch keinen Turm geschenkt. Florian bekommt dieses Geschenk nach Runde 4 auch heute wieder  von einem 2000er zuerkannt. Mit Weiß spielend kann Florian schnell die Königsstellung von Koller torpedieren. Dass eine geöffnete g-Linie nicht immer von Nachteil sein muss, wollte Schwarz im weiteren Partieverlauf demonstrieren. Der König geht zur Seite und macht Platz für die Türme die in Kombination mit Läufer und Dame gen intakter Königsstellung von Florian wirken sollen. Statt die Türme zu verdoppeln, wirft der Gegner jedoch schon den ersten Turm gen g2? Bei korrekter Abwicklung leider nur 2 Bauern für das Opfer. Da sich Florian weiter in der Offensive befindet, schnelles Partieende durch Aufgabe. Morgen wartet wohl noch ein stärkeres Kaliber. Es bleibt zu hoffen, dass die Partie-Präparation nicht die heutige Bierverkostung beinhaltet.

Im B-Turnier bereitet heute Gerald die ihm eher unbekannte Reti-Eröffnung vor, die Robert Spitzl häufig abzuspielen sucht. Als „Aha“ Moment sollte das selten gespielte 2..b5 gereichen. Es wird erwartet, dass in etwa 1.Nf3 Nf6 2.g3 b5 3.Bg2 Bb7 4.0-0 e6 usw. folgt. Leider wurde 2..b5 von Robert nur mit kurzer Bedenkzeit gewürdigt und eine „normale“ Entwicklung vorangetrieben. Es wird die Spassky-Variante mit 1.Nf3 Nf6 2.g3 b5 3.Bg2 Bb7 4.d3 e6 5.0-0 Be7, usw. abgespielt. Gerald genießt schnell signifikanten Raumvorteil am Damenflügel. Leider sind die Türme disloziert, der Läufer auf der Grundlinie stört und die Springer sind auch ohne Perspektive. Das die Stellung etwas überdehnt ist, muss von Schwarz der Durchbruch zeitnahe erfolgen. Es ist zu bezweifeln, dass die Reorganisation der schwarzen Stellung in kurzer Zeit erfolgen kann. Zu diesem Zeitpunkt hat Gerald auch schon 1 Stunde Bedenkzeit konsumiert, obwohl noch keine scharfen taktischen Verwicklungen aufgekommen sind.  Als von Weiß d4 mit unklarem Ausgang als Durchbruch droht, bietet Gerald eine Remise – Spitzl willigt ein. Gemäß Computer-Analyse war nie eine Seite um mehr als +/-0.3 vorne, korrektes Spiel von beiden Seiten und Punkteteilung als Konsequenz.
Ebenfalls eine Remise gibt es für Christian Mörzinger jun. Die Eröffnung mißling leider etwas und ein Bauer geht verlustig. Statt eine gegnerische Figur mit akkuratem Spiel zu erobern, löst Christian die Problemstellung mit Damenopfer für Turm und Läufer. Als dann noch eine weitere Leichtfigur für 2 Bauern geopfert wird, scheint die Niederlage besiegelt. Der Opponent sieht die Überlegenheit der Dame gegen den Turm nicht als gegeben an und willigt in eine Remise ein. Die Stellung wäre da wohl mit ca. +6.0 zu bewerten gewesen…

Im C-Turnier spielt Markus Auinger einen symmetrischen Engländer mit. Am Damenflügel kann jedoch im weiteren Partieverlauf der Gegner einen Mehrbauern konstruieren, der schlussendlich zum vollen Erfolg genügen sollte. Englisch spielt man auch asymmetrisch! Ohne Kenntnisnahme des Chronisten konnte die hoffnungslose Stellung jedoch gedreht werden. Die Siegesserie von Markus hält somit an, das Zwischenergebnis mit 4.0/5.0 ist als toller Erfolg zu werten.

Runde 5
A) Charaus Florian (1964) 1–0 Koller Hans-Jürgen (2082)
A) Gschwendtner Stanislav (2001) 1-0 Pöll Markus (2064)
B) Spitzl Robert (1597) 1/2-1/2 Zwettler Gerald (1705)
B) Maier Gerald (1651) 1/2-1/2 Mörzinger Christian jun. (1484)
C) Wilhelm Walter (1558) 0-1 Auinger Markus (1392)

24. Aschach Open, Runde 4

Runde 4
Die 4. Runde beim diesjährigen Donau Open bereitete wieder mal den Boden für einige Schach-Dramen sodass der Chronist die vollen 6 Stunden als Kiebitz vor Ort verbrachte. Die Partie Kuran-Schobesberger verwirrte selbst erfahrenste Schachspieler, wer da eigentlich 100% auf Sieg stünde...

Im A-Turnier behandel Wilhelm Kirchmayr die von Markus Pöll vorgetragene Eröffnung sehr gut. Markus investiert einiges an Bedenkzeit, kann jedoch keinen schlüssigen Angriffsplan entwickeln – rasche Punkteteilung.
Florian Charaus will gegen Gerhard Spiesberger die Mission 2000ELO weiter vorantreiben. In der Eröffnung scheint Florian mit den schwarzen Steinen gehörig unter Druck. Ein Bauer geht verlustig, die Türme wirken für den Moment deplatziert und im Zentrum sehen sich die Leichtfiguren mit Abzugsdrohungen konfrontiert. Florian kämpft verbissen um den materiellen Ausgleich ohne signifikante Fortschritte zu erzielen. Um Zug 30 stellt dann plötzlich Spiesberger einzügig einen Turm ein. Doch anstatt die Hand zur Aufgabe zu reichen, entwickeln nun die weißen Steine vehemente Angriffspläne. Springer, Läufer, verbliebener Turm sowie weiße Dame wirken auf den schwarzen Monarchen bei geöffneter h-Linie ein. Da beide Spieler massiv in Zeitnot sind ist der Partieausgang mehr als unklar. Immer wieder muss Florian mit wenigen Sekunden auf der Uhr mögliche Drohungen bis hin zum Damenverlust entschärfen. Nach der Zeitkontrolle ist zwar der materielle Vorteil für Florian besichert, ein weißer Einschlag wird jedoch definitiv erfolgen – entweder durch einen Turm oder durch einen Springer mit drohendem Damenverlust. Für den Beobachter scheint zumindest die Qualität bis hin zu einer kompletten Figur verlustig zu gehen – oder noch schlimmer. Spiesberger verzichtet auf das zusätzliche Turmschach und erobert direkt die Qualität. Dies erlaubt Florian im Gegenzug in den Angriff überzugehen. Der Springer wird aktiviert und muss von Spiesberger zur Abwehr eines Matt-Angriffes ebenfalls abgeschlagen werden. Nach Damentausch findet sich ein Endspiel K+4P gegen K+R+2P am Brett. Florian bringt den König zur Bauernabwehr in Stellung und splittet die letzten verbliebenen weißen Bauern auf h6 und f6. Akkurate Endspieltechnik und Zugzwang erlauben das Erobern beider Bauern – Sieg für Florian nach 5 1/2 stündiger Spielzeit. Heute gilt es für Florian, die weißen Steine für Zählares gegen Hans-Jürgen Koller zu nützen.
Im B) Turnier leidet Christian Mörzinger jun. gegen Gerhard Pleininger. Bei kaputter Stellung und Verlustbauer drohen weitere Materialeinbußen – Aufgabe.
Gerald muss leider gegen seinen Mannschaftskameraden Knogler Renald aus Hartkirchen antreten. Um die Moral vor der meisterschaftsvorentscheidenden Begegnung mit Ottensheim in der 1. Klasse Nord nicht zu senken, entscheiden sich beide Seiten für einen pazifistischen Partievortrag. Nachdem a3, h3, a6, h6 als eher passiv zu wertende Züge in einer abgelehnten Russischen Partie erfolgten, einigt man sich auf eine Remise, um in Runde 5 wieder voll anzugreifen. Die Auslosung sieht dabei die Partie Spitzl-Zwettler vor – ein Testlauf für die Begegnung mit Ottensheim in der 1. Klasse Nord.

Im C) Turnier eilen Markus Auinger und sein Sohn Marcel weiter von Sieg zu Sieg. Diesmal kann mit Anton Hauzenberger auch ein stärkerer Gegner zur Aufgabe gezwungen werden. Wäre im C-Turnier nicht der Hörschinger Jungstar Sebastian Bauer mit noch weißer Weste am Start, könnte Markus eventuell auch noch nach den vordersten Plätzen streben. Mit 3/4 hat Markus nach Runde 4 jedoch zumindest doppelt so viele Punkte lukriert wie der Chronist selbst.

Runde 4
A) Spiesberger Gerhard (2057) 0–1 Charaus Florian (1964)
A) Pöll Markus (2064) 1/2–1/2 Kirchmayr Wilhelm (1887)
B) Zwettler Gerald (1705) 1/2 –1/2 Knogler Renald (1627)
B) Pleininger Gerhard (1696) 1–0 Mörzinger Christian jun. (1484)
C) Auinger Markus (1392) 1–0 Hauzenberger Anton (1471)

Runde 5
A) Charaus Florian (1964) – Koller Hans-Jürgen (2082)
A) Gschwendtner Stanislav (2001) - Pöll Markus (2064)
B) Spitzl Robert (1597) - Zwettler Gerald (1705)
B) Maier Gerald (1651) - Mörzinger Christian jun. (1484)
C) Wilhelm Walter (1558) - Auinger Markus (1392) 

Montag, 28. Dezember 2015

24. Aschach Open, Runde 3

Nachtrag zu Runde 2

A) Pöll Markus (2064) 0-1 Schreiner Peter (2437)
C)  Auinger Markus (1392) 1-0 Stadlinger Lukas (959)

Runde 3
Da der Sonntag für eine Doppelrunde herhalten musste, galt es um 17:00 nochmals zu Runde 3 anzutreten. Das A-Turnier sah unseren wiederhergestellten Florian Charaus obwegen der Auslosung das Partieformular gen Papierflieger zu deformieren. Die Begegnung mit Ly hatte sich scheinbar nach bereits 0 Zügen stellungsmäßig festgespielt – Remis. Markus Pöll konnte leider auch nicht auf die Siegerstraße zurückkehren. Gegen die talentierte Jasmin Schloffer mussten die schwarzen Steine verlustig gegeben werden. Heute gibt’s aber in Runde 4 gegen Wilhelm Kirchmayr die Chance auf Rehabilitation.
Im C-Turnier prolongiert Markus Auinger im Gleichschritt mit seinem Sohnemann die nun lancierte Siegesserie. Marcel besiegte dabei den Groß-Groß-Cousin des Chronisten vom SV Kleinzell.

Und nun zum B-Turnier: Christian Mörzinger zeigt sich von der vormittäglichen Niederlage gut erhohlt und kann mit einer Remise gegen Thomas Wiesner anschreiben. Gerald bekommt es mit der #7 der Setzliste Manfred Edenhauser zu tun. Wiedermal spielt man mit Weiß das Königsgambit gegen Gerald… Durch intensive Nutzung der Bedenkzeit kann die wilde Stellung analysiert und in eine „haltbare Struktur“ umgewandelt werden. Manfred bleibt aggressiv und hat immer wieder gute Angriffspläne und taktische Motive, die nur mit Mühe entschärft werden können. Der Pfad zu einem Springer-Endspiel mit gleicher Bauernanzahl scheint geebnet, als ein unbedachter Bauernvorstoß von Gerald die Struktur schwächt. Trotzdem bietet das Springerendspiel auch bei Verlustbauer alle Möglichkeiten auf eine Remise. 
Der Pfad zu dem Bauern am Damenflügel über Nd6/Nd3 hin zu Nc4 ist berechnet und durch ein weiteres Bauernopfer auf g4 geebnet und genügt eigentlich bei Zug 39 zur Remise. Stattdessen werkelt Gerald am Königsflügel weiter. Bei Zug 41 in nebenstehender Stellung könnte/sollte mit 41...Nh6+ der gegenerische Springer erobert werden. Das Endspiel K + N gegen K + 4P wäre relativ einfach zu bereinigen wenn die ersten 10 Züge exklusiv vom Monarchen bestritten werden (selbst zur Dame könnte Schwarz für K+Q+N gegen K+Q+2P ziehen – dies wäre jedoch wohl Meister-Level). Diesen Zug 41…Nh6+ übersieht jedoch Gerald und hält an seinem nun schon verzögerten Plan hin zum Damenflügel fest – ein fataler Fehler. Das übersehene Zwischenschach 43.Nf4+! erlaubt Edenhauser die Besicherung des Damenflügels – Stellung nun nicht mehr zu halten. Ärgerliches Ende für eine von Gerald bis dahin sehr genau vorgetragene Partie – 4 Stunden Plagerei, um schlussendlich die Remise wegzuwerfen.

A) Florian Charaus (1962) ½-½ Ly Daniel (2029)
A) Schloffer Jasmin (1908) 1-0 Pöll Markus (2064)
B) Edenhauser Manfred (1870) 1-0 Zwettler Gerald (1705)
B) Mörzinger Christian jun. (1484) ½-½ Wiesner Thomas (1646)
C) Pauli Anton (1161) 0-1 Auinger Markus (1392)

Ausblick Runde 4
A) Spiesberger Gerhard (2057) – Charaus Florian (1964)
A) Pöll Markus (2064) – Kirchmayr Wilhelm (1887)
B) Zwettler Gerald (1705) – Knogler Renald (1627)
B) Pleininger Gerhard (1696) – Mörzinger Christian jun. (1484)
C) Auinger Markus (1392) – Hauzenberger Anton (1471)

Sonntag, 27. Dezember 2015

24. Aschach Open, Runden 1 – 2

Mit leider nur einem Vertreter (Gerald) unter den gesamt 256 Teilnehmern (A+B+C) ist die Schach Kultur diesesmal beim Turnier in Aschach vertreten, weswegen auch über die Leistungen unserer Gastspieler berichtet werden kann. Ergebnisse stets unter Link zum Donau Open abrufbar. 

A) Florian Charaus (mit Weiß) bekommt es mit FM Sandhöfner (2247) zu tun. Im komplexen Mittelspiel verzichtet Sandhöfner darauf, die Qualität zu retten. Die Gegendrohung mit Läufer-Abzug auf  Dame vor König von Florian Charaus kann entschärft werden sodass Sandhöfner eine Remise bietet – Punkteteilung. Der Computer hätte zu diesem Zeitpunkt die Stellung von FM Sandhöfner klar bevorzugt….

Im A-Turnier kämpft ferner Markus Pöll als ELO-Favorit gegen Wiener Alexander (1818) mit dem schwarzen Spielgerät. Die erwachsende Stellung ist als dynamisch und höchst komplex zu werten. Die Vorteile wohl unklarer als der ELO-Unterschied vermuten ließe. Schlussendlich dominiert der Läufer von Markus gegen den weißen Springer. Der Freibauer von Wiener auf dem 7. Rang kann vom König von Markus aufgehalten werden und die ungeschützte schwarze Grundlinie von tödlichen Schachgeboten freigehalten werden – Sieg für Markus Pöll.

B) In Runde 1 bekommt es Gerald mit Monika Rozman (#5, 1898 nat, 1989 inter), die im Sommer gegen Florian Charaus auch einen Schwarz-Sieg landen konnte, zu tun. Gerald ist hoch motiviert mit den schwarzen Steinen was zu bewirken. Die nicht unbekannte Eröffnung wird korrekt behandelt und um Zug 10 scheinen alle Eröffnungs-Probleme gelöst – Zeit zum Gegenangriff 13..f5!?? Statt die weiße Königsstellung zu schwächen läuft Gerald damit ohne Not direkt in eine Gabel die zum Qualitätsverlust führt. In einem unklaren Mittelspiel entscheidet Monika völlig korrekt, die Qualität zurückzugeben. Die hoffnungslos verlorene Stellung von Gerald wird noch bis Zug 27 bzw. 1 Stunde Spielzeit vorangetragen.

Runde 1
A) Charaus Florian (1962) ½-½ FM Sandhöfner Florian (2247)
A) Wiener Alexander (1818) 0-1 Pöll Markus (2064)
B) Rozman Monika (1898) 1–0 Zwettler Gerald (1705)
B) Mörzinger Christian jun. (1484) 0-1 Atteneder Martin (1733)
C) Buder Peter (1612) 1-0 Auinger Markus (1392)

Runde 2
Die Partie-Nachbereitung fiel dann gestern durchaus unterschiedlich aus. Gerald bereitete sich bis tief in die Nacht hinein intensiv auf die anstehende Begegnung mit Christian Mörzinger vor. Auf Basis der Hörschinger Weiss-Mörzinger Partie wurden sämtliche Varianten detailliert erarbeitet (die Linie wird nicht explizit genannt, die Präparation sollte hoffentlich zur Schonung der Umwelt auch nochmal einem Recycling zugeführt werden).
Florian Charaus hingegen bereitete sich des Nächtens auf die Partie gegen Fuchs Michael (2205) zusammen mit den Sportskameraden Ly/Ehs vor. Leider wurde dabei dem Alkohol gegenüber dem Analysebrett  ein zu hoher Stellenwert eingeräumt. Verkatert fängt sich Florian heute in Runde 2 schnell eine Gabel ein. Er wirft dann noch seine verbliebenen Materialien gegen den verdutzten Schachfreund aus Deutschland, um nach 1 Stunde sich in einen Nachmittagsschlaf retten zu können. Am Abend wird dann Florian in Runde 3 physisch wiederhergestellt um Punkte kämpfen können – sofern der Wecker seinen Dienst nicht versagt.
Gerald hingegen war auf eine langwierige und zähe Partie gegen Christian Mörzinger eingestellt. Dieser folgt – wie erwartet – der präparierten Linie. Bei Zug 5 weicht Christian vom Lehrbuch ab – Figurenverlust und Partieende nach 20min. Das erste Mal, dass Gerald einen Sieg mit nur 4min eigener Bedenkzeit zu erzielen vermochte bzw. der erste volle Erfolg nach ca. 15 sieglosen Partien.

A) Fuchs Michael (2205) 1-0 Charaus Florian (1962)
B) Zwettler Gerald (1705) 1-0 Mörzinger Christian jun. (1484)  

Die „normalen“ Partien laufen zu Zeit der Berichterstellung noch…

Donnerstag, 17. Dezember 2015

Weihnachtsfeier Schach Kultur Wels und Weihnachts-Blitzkaiser

Insgesamt 15 Schachfreunde fanden sich am DI, 15.12.2015 im GH Hofwimmer zur Abhandlung der Weihnachtsfeier ein. Obmann Severin – noch nicht gänzlich auskuriert – war per SMS-Technologie via Äther bzw. im Geiste in unserer Runde hiezugegen. Den Vorsitz vor Ort hielt Obmann-Stellvertreter Ernst Gugenberger inne, der auch den Turnierdirektor und Oberschiedsrichter beim Blitzturnier gab. Nach einer sehr sehr kurzen Retrospektive zum erfolgreichen Jahr 2015 galt es die von Christian Hofwimmer zubereiteten Köstlichkeiten zur Stärkung zu verzehren. Großes Lob an die wie immer hervorragende Küche.

Als zweiten zentralen Tagesordnungspunkt galt es das Weihnachts-Blitzturnier mit 14 Schachfreunden (E. Gugenberger als Turnierleiter + Schiedsrichter) abzuhandeln. Zum Protokoll: ein gewissen Markus A. vom SV Hörsching musste zur Teilnahme und Wahrung einer geraden Spieleranzahl genötigt werden. Da er sich in der Intensiv-Vorbereitung für das Turnier in Aschach (Gruppe C) befindet, wollte er wohl verständlicherweise keine seiner hart erarbeiteten Eröffnungsfallen bereits vorab der Schachwelt präsentieren. Es wurde mit Gerald vereinbart, dass Markus A. nur unter einem Synonym antritt und auch in der PR-Aufbereitung in der Anonymität verbleibt. Diesem Wunsch kommen wir hiermit gerne nach.

Ungeschlagener Gewinner des Turniers wurde ELO-Favorit Gyula Dobo mit 12/13 Punkten. Obwohl er vom Chronisten zu einer beinahe einstündigen Wartezeit am Bahnhof Wels gezwungen wurde, konnte er nach anfänglichen Schwierigkeiten gegen Florian Charaus sicher durch das Feld pflügen und sein überlegenes Spiel demonstrieren. Da Gyula auch die Fotografen-Tätigkeit inne hatte, gibt es von unserem stärksten ungarischen Spieler leider keine Bildmaterialien zu präsentieren.

Zweiter wurde Florian Charaus mit 10.5 Zählern, der die getreue Kiebitz-Tätigkeit von Petzi Wimmer mit einem freundschaftlichen Remis-Gebot etwas abzugelten versuchte (Gyula ward zu diesem Zeitpunkt tabellarisch bereits weit enteilt – also keine Wettbewerbsverzerrung).

Ungeschlagener Dritter wurde Fritz Brandstätter mit 10.0 Zählern. Die vielen Remisen verhinderten einen Endplatz näher der Spitze. Trotzdem konnte unser Fritz seine große Eröffnungstheorie präsentieren und etwa die von Gerald präferierte alte Steinitz-Verteidigung gekonnt und vehement widerlegen.

Der 4. Endrang ging an Gerald Zwettler mit 8.5 Zählern (ELO-Performance 1741), der kaum eine enge Partie auszuspielen hatte. Gegen die Top-Elite (Fritz, Gyula) konnte Gerald mit seinem lächerlichen Können nur zu deren Belustigung beitragen, gegen Walter und Manfred mussten Verlust-Türme aufgeholt werden. Tragisch der Verlauf gegen Florian. Bei der Revanche aus dem Casino dominiert Gerald die Partie und Uhr und kann die Qualität erobern, um eine Gnaden-Remise anzubieten. Florian verweigert und setzt – wenn auch durch tatkräftige Mithilfe von Gerald – in der Restzeit noch Matt.

An den OÖ Vize-Landesmeister der Nestoren Paul Gerber vom SV Hörsching geht der 5. Endrang mit 8.0 Zählern (ELO-Performance 1712). Als gewohnt starker Blitz- und Schnellschach Spieler wirkt er teilweise von der Konkurrenz gelangweilt, gegen die Top-Spieler findet er jedoch dann schon ab und zu seinen Meister. Tragisch die Niederlage gegen seinen alten „Kaffee Platzl“ Angstgegner Blaz Soljic, die die Endwertung etwas zu verhageln wusste.

Die weiteren Ergebnisse sind der untenstehenden Tabelle zu entnehmen. Markus A. kam dabei mit 2.5 Zählern (ELO-Performance 1401) zu Endrang 11. Auch wenn unsere „älteren“ Kämpfer Walter und Petzi wenige Zähler zu lukrieren wussen, erwiesen sich die beiden Veteranen wieder mal als sehr, sehr harte Opponenten. Gerald wurde etwa von Beiden eröffnungstechnisch klar abgekocht. Die Vehemenz der Gegnerschaft im Verbund mit der gemeinen Uhr ließen leider kein besseres Ergebnis zu. Lobend zu erwähnen sei auch noch die Leistung von Christian Mörzinger Jr. (7.5 Zähler, Endrang 7, ELO-Leistung 1698), der im Frühjahr hoffentlich auch den einen oder anderen Einsatz in der Kreisliga Mitte für uns bestreiten kann.


Fazit: eine gelungene Weihnachtsfeier und ein schönes und diszipliniert durchgeführtes Turnier als Einstimmung für die Weihnachtsfeiertage und als sportlich ansprechender Abschluss des für die Schach Kultur exzellenten Jahres 2015. Allen Schach-Freunden und deren Familien seien besinnliche Weihnachten, Zeit zur Erholung und ein erfolgreiches gemeinsames 2016 gewünscht!!!