Sonntag, 20. November 2016

5. Runde Kreisliga Mitte, Schach Kultur Wels 2 - Attnang-Puchheim 1

Im Duell der "Kellerkinder" galt es mal wieder einen Mannschaftserfolg einzufahren. In der Sorge, die starken Spieler Stirn und Hessenberger könnten uns entgegengesetzt werden, mussten wir auch unseren Colo Marin aktivieren, um wenigstens auf den hinteren Brettern die Oberhand zu behalten. Schlussendlich boten unsere Gegner von Attnang-Puchheim 1 jedoch weder Stirn noch Hessenberger auf, sodass wir ELO-mäßig haushoher Favorit und auf jedem einzelnen Brett dominant gewesen wären. Mit 3.5-2.5 konnte zwar ein Mannschaftserfolg eingefahren werden, dieser ist jedoch wesentlich knapper ausgefallen, als es die Papierform vermuten ließe.

Auf Brett #1 wähnte sich Gerald in seiner Partie-Präparation als Opferlamm für Martin Stirn - sah sich dann jedoch plötzlich als ELO-Favorit mit Martin Wiesinger konfrontiert. In einem indischen Aufbau kann Weiß viel Druck auf den bereits rochierten schwarzen König entwickeln. Ein weißes Figurenopfer für 2 Bauern und inferiorer schwarzer Königssicherheit liegt in der Luft, ehe man sich in eine gütliche Remise einigt.

Auf Brett #2 spielt Werner die längste Partie des Tages. Ein Remis Angebot vom stark aufspielenden Mathias Holzinger wird von Werner abgeschmettert und so muss dieser Mit Läuferpaar und Turm gegen gegnerische Türme und eine Bauernhoheit ankämpfen. Die Gefahr des starken Läuferpaares wird gekonnt entschärft und so ist das aufziehende Endspiel für Weiß schlichtweg verloren.

Salim bespielt auf Brett #3 Peter Strobel, der die Eröffnung klar für sich entscheiden kann. Salim muss die Dame für Turm und Läufer geben und schafft es leider nicht auch noch eine weitere Leichtfigur zum Ausgleich der verlustig gegangenen Monarchin zu erobern. Somit ist ein zäher Positionskampf angesagt. Salim kann zwar den gefährlichen Freibauern beseitigen, eine unachtsame Behandlung der Bauernstruktur lässt das remisliche Gewässer leider wieder in ferne Weite rücken.

Marin auf Brett #4 ringt im Eiltempo Günter Klinglmaier nieder. Nach wie vor ist Marin ein Gigant mit dem weißen Spielgerät, das er so gnadenlos in die Offensive zu bringen versteht. Ein voller Erfolg nach wohl kaum 30min Spielzeit - Bravo!! Wir hoffen auf noch viele weitere Einsätze und ähnliche Leistungen diese Saison.

Blaz wird mittlerweile zum wahren Schwarz-Experten. Neuerlich gelingt auf Brett #5 ein voller Erfolg nach ermüdender positioneller Kleinarbeit mit dem so ungeliebten dunkel colorierten Arbeitsmaterial. Remi-Angebote werden abgeschmettert und da Weiß schon beinahe keine Figur mehr straflos bewegen kann, ist der entscheidende Fehler, der den Springer kostet, nur eine Frage der Zeit. Mit jeweils 3.0/5.0 Zählern sind damit Blaz und Gerald bisweilen die fleißigsten Punktesammler der Mannschaft Schach Kultur Wels 2.

Mit dem vollen Erfolg von Christian Mörzinger gegen den noch ELO-losen Thomas Winter ist der 3.5-2.5 Mannschaftserfolg sichergestellt. Dies wahr wohl eine der letzten Team-Begegnungen dieser Saison, die wir für uns entscheiden konnten. Wie auch am Wahlsonntag in der Vorsaison, gilt es in 2 Wochen den schweren Gang nach Canossa (sprich Munderfing) anzutreten. Der Chronist insistiert, zumindest in Runde 6 an vorderster Front agierend einen Opponenten im 2k Segment zugesprochen zu bekommen.   

Kultur Wels 23.5 - 2.5Attnang-Puchheim 1
Zwettler Gerald Adam1696½ : ½Wiesinger Martin1584
Humenberger Werner17920 : 1Holzinger Mathias1720
Zenuni Salim17160 : 1Strobl Peter1549
Colo Marin17111 : 0Klinglmair Guenter1336
Soljic Blaz14631 : 0Niedermayr Christoph1267
Moerzinger Christian Jun.14771 : 0Winter Thomas0
16431243


Donnerstag, 17. November 2016

Simulation der Meisterschaft, 1. Landesliga, vor Runde 5

Nachdem nun auch in der 1. Landesliga 4 Runden und damit bereits mehr als ein Drittel der Meisterschaft absolviert sind, kann mittels Monte Carlo Simulation ein Blick auf eine prognostizierte Endtabelle geworfen werden. Unsere Schach Kultur Wels 1-er Mannschaft  erscheint dabei statt des aktuellen Tabellenranges #2 spielplanbereinigt auf dem Endrang #6 auf. Jeder Tabellenrang, der den Klassenerhalt bedeutet, sollte uns in der Endabrechnung jedoch gleich lieb sein. Die Zwischenbilanz stimmt, es müssen jedoch noch Unmengen an Punkten in den verbleibenden 7 Runden lukriert werden. Ein weiter und steiniger Weg liegt noch vor uns.

Im Gegensatz zur 2. Landesliga mit dem klaren Favoriten Frankenburg 1 scheint in der 1. Landesliga das Duell um den Meistertitel sehr spannend und eng zu werden. Die derzeitig beste Ausgangsposition weisen dabei aktuell Freistadt/Wartberg 1 sowie Sauwald 2 auf. Beide Mannschaften haben bisweilen sehr gute Leistungen gezeigt und weisen einen breiten Spielerkader ohne Schwächen auf.

Leider ist die 1. Landesliga obwegen der Liga-Neueinteilung  diese Saison die einzige Gruppe, bei der es zumindest einen Fixabsteiger zu beklagen gibt. Da Gmunden 1 erwartungsgemäß in der sehr spielstarken 2. Bundesliga Mitte einen schweren Stand hat, kann derzeit von zumindest 2 Absteigern ausgegangen werden. Diese Zahl könnte sich auch auf 3 erhöhen, sollte Sauwald 1 in der 2. Bundesliga Mitte sich ebenfalls unter den drei Tabellenschlusslichtern platzieren (ev. rettet sich auch der Drittletzte der 2. BL Mitte, abhängig vom Ausgang der 1. Bundesliga). Unsere Schachfreunde aus dem Sauwald sollten mit vehementem Kampfgeist den Abstiegskampf jedoch erfolgreich gestalten können - wir (die OÖ Vereine) drücken dafür die Daumen! In der 1. Landesliga scheint Ried/Innkreis 1 derzeit kaum noch Chancen auf das rettende Ufer zu haben - dahinter wird's um den 2. Abstiegsplatz sehr spannend und ebenfalls knapp zugehen.




Mittwoch, 16. November 2016

Ranglistenpartien vom 15.11.2016

Auch an diesem Vereinsabend standen wieder 2 spannende Ranglistenpartien am Programm, nämlich Severin-Salim sowie Raphael-Krisztian. Bevor diese beiden Begegnungen einer kurzen Analyse zugeführt werden, kommt der Chronist noch einer präsidialen Weisung von Manfred nach, die Begegnung Manfred-Blaz aus der Vorwoche auch der Schachöffentlichkeit bekannt zu machen. Die Partie, die sich regulären Schach-Prinzipien gänzlich entzieht, war den Lesern bisweilen - aus gutem Grunde - enthalten worden.

Manfred Mayer 1-0 Blaz Soljic
Manfred eröffnet ganz passabel und kann mit Weiß kleine Stellungsvorteile erarbeiten. Nach dem unnötigen Abtausch des starken Springers mit 26.Nc5?? könnte Blaz den entstehenden weißen Freibauern "abholen" und gen vollem Erfolg pressen. Dies wird jedoch unterlassen. Für schwarz rächt sich der hinter eigenen Reihen versperrte Läufer, der schlussendlich von Manfred erobert werden kann - der Rest ist dann Formsache.


Raphael Puett 1-0 Krisztian Ferenczi
Unser bekannter Spanisch-Spieler Raphael sieht sich einem Sizilianischen Aufbau von Krisztian entgegengesetzt. Viele Eröffnungszüge von Weiß sind dabei für diese Eröffnungsvariante nicht sonderlich dienlich, wodurch sich Schwarz schnell positionelle Vorteile erarbeiten kann. In weiterer Folge kann dann Krisztian mit dem Gewinn eines Bauern den Vorteil auch materiell nachweisen. Der zweite Mehrbauer, den sich Krisztian mit 18...Bxc2 einverleibt, erweist sich jedoch als durch und durch vergiftet. Die Mattdrohung 21.Qc3 gewinnt den Läufer. Ein weißer Sieg ist jedoch immer noch in weiter Ferne. Der Springer von Raphael verharrt lange in ungünstiger Position und muss massiv überdeckt werden. Die beidseitig marschierenden führen zu einem scharfen Endspiel. Da Raphael zu passiv bleibt, könnte Krisztian mit 32.Rxe2! einen ganzen Turm gewinnen. Stattdessen wickelt Krisztian in massivster Zeitnot gen Verluststellung ab. Teilweise ließ Raphael wieder sein Talent und seine bereits ausgeprägten technischen Fertigkeiten erkennen - für beide sicherlich ein gutes Training.


Severin Humenberger 1-0 Salim Zenuni
Wiedermal sieht sich Severin mit einer "Zenuni-Forderung" konfrontiert, diesmal durch Salim. In einem modernen Nimzo-Larsen Angriff verflachen die Weiß Vorteile gelegentlich. Die von beiden Seiten eher unambitioniert geführte Begegnung befindet sich in äußerst remislichem Gewässer, ehe Salim mit 30...Qxd5? Turm und Partie einstellt.



Für die nächste Woche wurde bereits wieder eine Begegnung vereinbart. Krisztian Ferenczi will fortan die Nachwuchstalente meiden und fordert stattdessen unseren Ü-65 Nestor Michael Zwettler. Nicht, dass bei Krisztian auch ein verheerendes "Schach-Kinder-Trauma" sich pathologisch zu manifestieren beginnt, wie dies leider bei Michael Stöglehner nach den schrecklichen Ereignissen gegen die Sauwald-Jugend bereits bittere Realität geworden ist.





Sonntag, 13. November 2016

Simulation der Meisterschaft, 2. Landesliga, vor Runde 5

Nachdem die 4. Runde der 2. Landesliga mit der heutigen Sonntagsbegegnung abgeschlossen wurde, kann nun auch die Simulation des Saisonausganges einer Aktualisierung zugeführt werden. Erneut wurden 1 Million simulierte mögliche Saisonausgänge zur Approximation des Gesamtergebnisses herangezogen. Die Punkte der simulierten Endtabelle sind dabei immer noch einem Schwankungsintervall von [-5,34;5,34] unterworfen.

Durch den straken 6:2 Erfolg von Frankenburg 1 über Nettingsdorf/Traun 1 erhöht sich die Aufstiegswahrscheinlichkeit von 95.23% auf 97.89%. Ebenfalls höhere Aufstiegswahrscheinlichkeiten weisen nun die schärfsten Verfolger Schärding und Vöst Linz auf.  Eine Aufstiegswahrscheinlichkeit von 0.0% bedeutet, dass es bei 1 Million Saisonausgängen, auch nicht bei wahnwitzig-positivstem Verlauf, auch nur einmal zu diesem Ereignis gekommen ist.


Nachfolgend die aktualisierte Prognose für die Endtabelle. Im Reiter "DIFF" findet sich die Anpassung im Vergleich zur Prognose VOR Runde 4. D.h. ein positiver Wert in "DIFF" kommt einer besseren Leistung als erwartet gleich, die die Prognose für den Rest der Saison begünstigt. Ebenfalls aktualisiert wurde die ELO-Schnitte der Mannschaften als Berechnungsgrundlage. Dies begünstigt vor allem Sauwald und Nettingsdorf mit der stärksten Aufstellung der Saison, die kadertechnisch nachgelegt hatten und so marginale Chancen auf den Klassenerhalt zu konservieren wussten.

Samstag, 12. November 2016

Traxler Gegengambit (1. e2-e4 e7-e5 2. Sg1-f3 Sb8-c6 3. Lf1-c4 Sg8-f6 4. Sf3-g5 Lf8-c5)

Nachdem der Chronist i.d.R. durch passives bis ängstliches Spiel mit dem schwarzen Spielgerät kaum Angst und Schrecken zu verbreiten weiß, galt es heute in der 1. Klasse Nord als Gastarbeiter für Hartkirchen mal das Ultra-Scharfe Traxler-Gegengambit einem Praxistest zu unterziehen. Nach unzähligen Traxler-Trainingspartien gegen die Experten Daniel Stitz, Prof. Adolf Sommerbauer und Franz Mittermaier hat der Chronist heute die Gelegenheit beim Schopfe gepackt, um gegen den routinierten Horst Schramböck erstmals diese Schwarz-Variante in einer Wertungspartie zu erproben (im Online-Schach ist die Blianz des Chronisten verheerend schlecht...). 
Dankenswerterweise zeigte sich Horst Schramböck nicht sonderlich Theorie-fest und verbrannte bereits für die ersten 8 Züge mehr als 1 Stunde Bedenkzeit. Die Traxler-Theorie ist außerst komplex und so kommen 11.d5 und 12.Rh4 jeweils um einen Zug zu spät. Hätte der Chronist gleich 10.0-0 gespielt, so wäre die Partie wohl in den Range einer "Partie des Monats" zu heben gewesen - so war viel Glück dabei, dass auf das ungenaue 10.Rf8 nicht gleich 11.Rh4! folgte. Trotzdem ist der Chronist sehr zufrieden, mal couragiertes Schach mit dem Opfer von zwischenzeitlich 2 Leichtfiguren gezeigt zu haben und die schwache Schwarz-Bilanz wieder mal etwas aufpoliert zu haben.
Da diese Variante nun ad acta zu legen ist, kann auch die Partie gerne veröffentlicht werden. In Zukunft wird der Chronist zu solidem (remislichem) Spiel zurückkehren....


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