Sonntag, 28. Februar 2016

Runde 10 in der 2. Landesliga gegen Freistadt/Wartberg 2

In der Vorschlussrunde durften wir die junge und höchst talentierte Mannschaft von Freistadt/Wartberg 2 bei uns in Wels begrüßen. Leider wurde das angestrebte 4:4 mit einer knappen 3.5-4.5 Niederlage verpasst. Bitter dabei die Schwarz-Niederlagen von Gyula und Florian gegen das Riesentalent Ly Dominik und den wohl in der Form seines Lebens spielenden Josef Farthofer respektive. Nach langem Ringen kann zumindest Severin die Mehrfigur in einen Sieg konvertieren. Markus Pöll kann bei einem leicht besseres Läuferpaar-Endspiel gegen den 13-jährigen Lukas Leisch obwegen dessen präziser Verteidigung nach mehr als 60 Zügen schlussendlich nur in die Remise einwilligen. Wichtig waren wieder mal die Leistungen der "Ersatzkräfte": Ivo und Werner steuerten immens wichtige 1.5 Zähler bei - Bravo!!!

Da die anderen Konkurrenten in der Tabelle auch keine Kantersiege zu erringen vermochten ist die Ausgangsbasis immer noch ganz passabel. Im Kampf um den 2. Platz sind wir jedoch in Bezug auf die Zweitwertung "Matchpunkte" in jedem direkten Vergleich benachteiligt. D.h. effektiv weisen wir derzeit einen Vorsprung von nur 2.0 Zählern statt der in der Tabelle ausgewiesenen 2.5 Zähler auf Vöst Linz 1 auf. Nachdem nicht unbedingt davon auszugehen ist, dass Freistadt/Wartberg gegen die übermächtigen Schachfreunde der SPG Steyr mit 6:2 oder noch viel höher gewinnt, sollte das Duell um Platz 2 eigentlich Vöst Linz gegen Schach Kultur Wels lauten. Es gilt primär zu verhindern, dass wir in Runde 11 gegen St. Georgen um mehr als 2 Punkte weniger zu lukrieren vermögen, als die Vöst im indirekten Duell gegen Hofkirchen-Riedau. Um ein großes Schwabeneder-Aufgebot wird hiermit gebeten!!! Ein Ergebnis von 4 Punkten sollte für die Schlussrunde zumindest unser minimalstes Ziel sein, damit sich zumindest eine theoretische Chance auf Platz 2 ergeben kann.  


Kultur Wels 13.5 - 4.5Freistadt/Wartberg 2
Dobo Gyula20890 : 1Ly Dominik2050
Poell Markus2048½ : ½Leisch Lukas1948
Charaus Florian20220 : 1Farthofer Josef1975
Schmuckermair Ernst19070 : 1Oberngruber Thomas1988
Brandstaetter Friedrich2080½ : ½Reichert Maximilian1732
Humenberger Severin18751 : 0Moerwald Stefan1894
Bilanovic Ivo18431 : 0Atteneder Martin1809
Humenberger Werner1795½ : ½Lehner Roland1842
19571905

2. Klasse Jugend, Abstiegs-Playoff, 27.02.2016 in Wartberg

Mit den abschließenden 3 Runden in Wartberg sollte die lange Saison für die Jüngsten unter uns Schachspieler nun ein Ende finden. Diesmal bestand die Mannschaft der Schach Kultur Wels zwar aus 4 Spielern - was im Saisonverlauf nicht immer der fall war - das Antreten war jedoch keineswegs gewiss. Mannschaftsführer, Betreuer, Trainer und Schachlehrer Mag. Ernst Gugenberger wollte als Präparation für die lange Reise nach Wartberg noch genügend Sprit tanken, mutete dabei jedoch seinem Automobile die Benzinsorte Super zu, statt des eher verträglichen Diesels zu. Dieser Fauxpas führte zu signifikanter Hektik am Spieltag, ein Antreten konnte jedoch trotzdem geregelt werden.
Spieltechnisch gab es diesmal auch ein Novum: keine der Mannschaftsbegegnungen ging verloren. Mit einer Remise und zwei knappen Siegen konnte schlussendlich das Abstiegsplayoff der 2. Klasse Jugend auf dem soliden Rang 5/8 abgeschlossen werden - Bravo!!!. Schön, dass nun auch alle Spieler zumindest irgendwann in der Saison einmal anschreiben konnten.
Als Fazit ist zu konstatieren, dass die 2. Klasse Jugend ein gelungenes Novum im oberösterreichischen Meisterschaftsbetrieb darstellt, das die jungen Talente exzellent fördert und auf die regulären Klassen / Ligen vorbereitet.

 


Runde 5
Spg. Steyr 71.5 - 2.5Kultur Wels 4
Hirner Patrik957½ : ½Puett Raphael1000
Giester Helene8201 : 0Plöckinger Paul891
Hairapetian Levon869   0 : 1 KStroh Johannes0
Tutelea Andrea800   0 : 1 KKraus Simon0
862946


Runde 6
Kultur Wels 42.0 - 2.0Hörsching 7
Puett Raphael10001 : 0Pilic Patrick800
Plöckinger Paul8911 : 0Pilic Patricia800
Stroh Johannes00 : 1Seebacher Sarah1005
Kraus Simon00 : 1Pilic Stjepan898
946876


Runde 7
JSV Mühlviertel 51.5 - 2.5Kultur Wels 4
Klopf Sarah00 : 1Puett Raphael1000
Böhme Florian8000 : 1Plöckinger Paul891
Klopf Michael8001 : 0Kraus Simon0
Klopf Richard876½ : ½Stroh Johannes0
825946

Sonntag, 21. Februar 2016

Meisterschaftsbetrieb vom SA, 20.02.2016

Mit der 2. Runde des  Abstiegs-Playoff der 2. Klasse Süd sowie der 10. Runde Kreisliga Mitte galt es am Samstag 10 Bretter aufzubieten. Dies war nicht nur obwegen der schwindenden Humanressourcen eine knifflige Aufgabe - auch unser Spielgerät war großteils wegen dem Betriebsurlaub im GH Hofwimmer unserem Zugriff entzogen. Damit nicht alle Bretter / Uhren aus heterogenen privaten Beständen zusammengekratzt werden mussten ergeht ein großer, großer Dank an unsere Schachfreunde von der SPG Steyr, die als Auswärts-Team dankenswerterweise die Garnituren mitbrachten. 

In der 2. Klasse gab es leider eine unnötige 1.5-2.5 Niederlage. Unser beiden Youngsters Raffi und Jonas behandeln die Eröffnung exzellent und scheinen in Richtung eines erfreulichen Partieausganges abbiegen zu können. Jonas weist ein paar Mehrbauern auf und der Läufer von Simon Studerer kann nur durch ein weiteres Bauernopfer gerettet werden. Leider wickelt Jonas suboptimal ab und gibt sogar den Läufer für eine vermeintliche Matt-Drohung. Simon fällt auf dieses gerissene taktische Motiv nicht herein und Jonas kann obwegen eines eingestellten Turms eine Remisstellung nicht bewirken (König gegen Randbauer mit Läufer falscher Colour). Auch Raffi entgleitet leider die Stellung. Nachdem sowohl große als auch kleine Rochade verbaut sind, bewegt sich der König in Panik auf ein für ihn ungünstiges Feld. Die Bindung kostet Bauer, Springer und in weiterer Folge die Partie. Hätten Raffi und sein Monarch die Ruhe bewahrt und die Position im Zentrum gehalten, wäre deutlich mehr drinnen gewesen. Der Chronist hofft, dass seine ausführlichen post mortem Analysen mit den beiden Nachwuchshoffnungen für zukünftige Partien Früchte tragen mögen.
Für den einzigen Tagessieg sorgt Christian Mörzinger in sehr überzeugender Manier und kann sich für seine tags zuvor gegen Klaus Manzenreiter in der Kreisliga erlittenen Niederlage etwas rehabilitieren. 
Gewohnt aggressiv geht Petzi Wimmer in eine Gambit-Schlacht. Dem jungen Marcel Kraigl ist das vehemente Vorehen der schwarzen Steine völlig schleierhaft, sodass nach wenigen Zügen eine Figur verloren geht. Peter beginnt in klarer Gewinnstellung Zeit zu verbrennen und kann trotzdem seine unterentwickelten Figuren nicht sinnvoll aktivieren. Obwohl der Tee auskühlt und das Süßgebäck unberührt bleibt, schafft es Peter sich mal wieder in Zeitnot zu manövrieren. Mit dem glatten Mehr-Springer!! bietet Peter bei nur noch 22min für 9 Züge ein Remis -der junge Gegner lehnt ab. Beim nächsten Zug wird dann nach Flehen von Peter doch in die Punkteteilung eingewilligt.   


Kultur Wels 31.5 - 2.5Spg. Steyr 5
Wimmer Peter1241½ : ½Karigl Marcel807
Moerzinger Christian Jun.14971 : 0Studener Walter0
Puett Raphael10000 : 1Forster Christian0
Stritzinger Jonas8620 : 1Studener Simon1076
1150942

In der Kreisliga Mitte konnte mit Udo Dornauer ein weitere Spieler für einen Einsatz gewonnen werden - das solide Besetzen aller Bretter war folglich auch diesmal möglich. Unsere Gegner Frankenburg II stellten in der bisherigen Saison stets das Jüngste und das ELO-mäßige Außenseiterteam. Zumindest Zweiteres konnten wir ihnen diesmal erfolgreich negieren. Für Frankenburg ging es um wichtige Zähler gegen den Abstieg - wir wollten jedoch mit aller Vehemenz dagegenhalten. 

Für MF Gerald waren die Leistungen unserer Oldies Udo, Walter und Blaz gegen die jugendliche Gegnerschaft ein wahrer Genuss. Blaz und Walter kommen zu ungefährdeten Remisen mit Schwarz, wobei sich vor Allem Walter einem um nahezu 400 ELO stärker eingestuften Gegner stellen musste und locker mitzuspielen vermochte. Udo Dornauer bekommt es mit Heinrich Elias zu tun, der diese Saison schon mit starken Leistungen aufzublitzen wusste. Udo, mit dem weißen Spielgerät immer noch eine Macht, erzwang ein komplexes Mittelspiel und setzte immer wieder kleine Fallen. Durch exzellente Abwicklung kann zuerst die Qualität und dann noch ein Mehrbauer lukriert werden. Udo manövriert den Turm präzise in einem dichten Geflecht gegnerischer Leichtfiguren und spielt gnadenlos akkurat. Ein vermeintlich ungedeckter Bauer wird Elias erneut zum Verhängnis - ein impliziter Doppelangriff auf die Leichtfiguren sichert die Partie.

Leider mussten wir an diesem Tag auch zwei bittere Weiß-Niederlagen hinnehmen. Marin spielt mit den weißen Steinen gewohnt unkonventionell und verzichtet auf die Rochade gänzlich. Die nach Damentausch aufziehende Bauernstruktur ist für Weiß schwer zu konservieren - verspricht aber auch ein paar Durchbruchsideen. Leider stellt Marin einen ganzen Turm ein, sodass das Mühen und die Ideen um das aufziehende Bauernendspiel unbelohnt bleiben. 
Völlig unerwartet auch die Niederlage von Werner, der wie Gerald oder Blaz auch stets nur nach der Remise strebt und diese i.d.R. auch solide uns sicher einzuspielen weiß. Vom starken Fabian Burrer vorgewarnt entscheidet sich Werner - wohl auch für ihn selbst - völlig überraschend zu einer 1.c4 Eröffnung - ein Relikt aus längst vergangenen Tagen in Werners Weiß-Präparation. Der Gegner antwortet mit 1...d5 als Englisch-Laser. Schnell ist Weiß in massiven Problemen. Um irgendwie am Leben zu bleiben gibt Werner einen der schwachen Bauern kampflos für etwas Entwicklung auf. Nachdem die dunkelsten Wolken sich wieder verzogen hatten wirkt die Stellung gen Zeitkontrolle wieder annähernd haltbar. Leider schafft es Werner bei 2-3 Bauernunterzahl nicht, die beiden verbundenen Vasallen am Königsflügel zu splitten. Als dann die beiden Bauern mit Tempo zu rollen beginnen, kann Werner nur noch eine Patt-Falle konstruieren. Diese wird nicht ausgelöst und die Partie geht leider trotz erbittertem stundenlangen Kampf verloren. 
Gesamt eine knappe 2.5-3.5 Niederlage bei der durch das grandiose Spiel unserer Oldies durchaus ein besseres Ergebnis möglich gewesen wäre. Die Saison ist nun mit dem gesicherten Klassenerhalt für die Schach Kultur Wels ergebnistechnisch abgeschlossen. Es wird wohl ein Endrang um Platz 8 herausschaun - ein wahrlich tolles Ergebnis für einen Aufsteiger. Für die Schlussrunde gegen Vöcklabruck werden wir selbstverständlich nochmal versuchen, alle 6 Bretter zu besetzen - dann kämen wir in der kompletten Saison ohne Kotumaz aus. Mit einem ELO-Schnitt von ca. 1500 können wir gegen Vöcklabruck in Runde 11 nicht viel Zählbares erwarten, müssen daher umso verbissener kämpfen.

Kultur Wels 22.5 - 3.5Frankenburg 2
Zwettler Gerald Adam1686½ : ½Wimmer Martin1803
Humenberger Werner17950 : 1Burrer Fabian1741
Soljic Blaz1458½ : ½Steinhuber Lukas1560
Colo Marin17230 : 1Preundler Stefan1739
Haselböck Walter1241½ : ½Pucher Florian1616
Dornauer Udo14131 : 0Heinrich Elias1388
15531641

Samstag, 20. Februar 2016

International Chess Open Graz 2016- A-Tournament, Runde 9 und Retrospektive

In der abschließenden 9. Runde wird für klare Verhältnisse an der Turnier-Spitze gesorgt. Selten ist das Podium bei einem Open ohne Zweitwertung definiert. Den überlegenen Turniersieg sichert sich Li Chao mit starken 8.0/9.0 Zählern. Er rangiert damit als zweitbester Chinese aktuell an #13 der Weltrangliste mit 2761.5 ELO, einen Platz hinter Ex-Weltmeister Annand. Der zweite Rang geht an den Ungar Banusz Tamas mit 7.5 Zählern, der dritte Rang an Markus Ragger mit 7.0 Zählern, der in der letzten Runde nach Monika Socko in Runde 8 nun auch Bartosz Socko schlägt und damit für einen versöhnlichen Turnierausklang sorgt. Als tagesaktuelle #47 der Weltrangliste mit 2692.3 ELO ist Markus damit der 2700-er wieder sehr nahe gekommen. Auf den Plätzen 4-8 folgen dann 5 Spieler mit je 6.0 Zählern. 

Florian Charaus kann in der abschließenden 9. Runde gegen IM Ilic leider nichts Zählbares lukrieren. Er behandelt die Eröffnung ([E60] Königsindisch mit Fianchetto transponiert nach Grünfeld) exzellent, kann frühzeitig den stellungsmäßigen Ausgleich erzielen und bis Zug 15 einen soliden Aufbau verfolgen. Im Mittelspiel entscheidet sich Florian leider für Materialabtausch, der die weiße Stellung signifikant begünstigte. IM Ilic gibt in weiterer Folge einen Turm für 2 Leichtfiguren und erhält ferner nach dem Fehler 28....f6 einen Freibauern / Königsangriff. Florian entschlägt sich mit diesem 28. Zug einem längeren Leiden in verlorener Stellung und wählt den Weg des schnellen Unterganges. 

Gesamt jedoch ein hervorragendes Turnier für Florian, der sich als Jung-2000er einer i.d.R. ELO-mäßig überlegenen Gegnerschaft gekonnt zu stellen wusste. Bemerkenswert ist, dass trotz der großen Erfolge die ELO-Zugewinne für Florian eher überschaubar ausfallen werden. Florian steigert mit seinen 4.0/9.0 (Endrang #83, ELO-Leistung 2161!)  die Inter-Wertung auf 2056 (ein Plus von 29.2) und die nationale ELO-Zahl auf 2029. Florian wird sich zukünftig auch mit der Rolle des Gejagten stärker vertraut machen müssen, wenn solide Schachfreunde im 1800-1900er Segment in 1. und 2. Landesliga danach trachten, ihn trocken abzuremisieren. Am Ende des Tages setzt sich aber sicher Talent und Qualität durch - und die hat Florian in Graz zweifelsfrei nachgewiesen. Bravo!!!

Runde 9
#3457
IMIlic Zoran (2288)4 1-04Charaus Florian (2027)
108

Donnerstag, 18. Februar 2016

International Chess Open Graz 2016- A-Tournament, Runde 8

An der Turnierspitze kann sich Li Chao mit einem souveränen Schwarz-Sieg gegen Turov weiter mit 7.0/8.0 vor dem Feld (3 Spieler mit 6.5 Zählern) behaupten. Bei der morgigen Schlussrunde ist dem Schachgroßmeister aus China der Turniersieg im Falle einer Remise faktisch nicht mehr zu nehmen. Markus Ragger kann gegen Monika Socko erst im späten Mittelspiel durch einen erzwungenen Freibauern die Oberhand erringen. Die Mehrfigur nach Abwicklung gereicht zu einem vollen Erfolg. Tagesaktuell hält damit Ragger damit bei 2688.7 ELO, muss aber morgige Revanche-Gelüste der Familie Socko abwehren. Das Durchbrechen der 2700-er Barriere wäre ein Meilenstein im österreichischen Schachsport - der Weg dahin ist nicht mehr allzu weit.

Die Partie von Florian Charaus gegen Constantin Müller konnte heute auf Brett #36 glücklicherweise live verfolgt werden. Aus der 1.d4 Eröffnung entwickelt sich ein Damengambit [D35], bei dem sich Florian für die Abtauschvariante entscheidet. Bis zu Zug 10 scheinen obwegen des hohen Abspieltempos beide Spieler noch ihrer Präparation zu folgen. Zu diesem Zeitpunkt hat Weiß den Anzugsvorteil noch gut konserviert und könnte mit 11.0-0 oder 11.Rb1 fortsetzen. Florian entscheidet sich überraschend für 11.Rc1, das sich in der Partiedatenbank nur bei einem Schwarz-Sieg auf 2200-er Level aus dem Jahre 2010 findet, ev. mit der nachfolgenden Idee Nxd5 um die Dame für die Türme zu geben, wozu es jedoch nicht kommt. Durch präzise Entwicklungszüge kann Weiß bis Zug 16 einen kleinen positionellen Vorteil nachweisen. Der Angriff am Damenflügel von Florian mit 17.b4 kommt beinahe als Boomerang zurück. Müller entwickelt einigen Druck am Damenflügel, was Florian zur permanenten Aufgabe der Turmlinie a zwingt und auch eine latente Gefahr für die Grundlinie mit sich bringt. Nachdem Florian durch exzellentes Positionsspiel sich die Zeit für 28. Ne5 erspielt, wirkt die Stellung wieder etwas besser für die Weiß-Fraktion. Wollte Florian auf Sieg spielen, könnte er etwa den Druck auf den rückständigen schwarzen Bauer auf c6 entwickeln. Mit dem energischen 36.g4 bringt Florian noch etwas Würze in die stets remisliche Stellung. Auf lange Sicht wäre dies eher als Schwächung der weißen Königsstellung anzusehen. Schwarz hätte nun die Möglichkeit, den Springer über b6 nach Nc4 zu bringen. Nach 38.Qg2 einigt man sich auf eine Remise - sicher zugunsten von Florian, da die Stellung doch einige schwarze Nadelstiche über die dominierte Turmlinie, den einfallenden Springer sowie die fragwürdige Königssicherheit erlauben könnte.
Wieder mal eine geniale Leistung von Florian, der scheinbar positionell phasenweise locker auf 2200-er Niveau mitspielen kann und mittlerweile auch zum exzellenten Kenner der Eröffnungstheorie gereift ist. Gut, dass die engagierten und proaktiven Ansätze mit 17.b4 und 36.g4 heute nicht konsequent widerlegt wurden - gegen IM's oder GM's wären dies jedoch die unnötigen ersten Schritte zur Selbstvernichtung gewesen.
Morgen gibt's dann für Florian, der bei genialen 4.0/8.0 hält (ELO Performance 2193!) hält, noch einen Internationalen Meister zur Krönung. Gegen IM Ilic Zoran (2288) wird ein Punktegewinn mit dem schwarzen Spielgerät wieder sehr gutes Spiel und harten Kampf von Florian bedingen. Partie ist ab 10:00 live zu verfolgen!!! 

Runde 8
#36108
Charaus Florian (2027)1/2-1/2Müller Constantin (2278)
59

Runde 9
#3457
IMIlic Zoran (2288)4 -----4Charaus Florian (2027)
108